Erfahrung: Fishman Rare Earth Blend vs L.R. Baggs

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Ich möchte meine 12 Saiter Guild mit einem Pickup-System nachrüsten, weil das interne einfache Fishman nicht wirklich überzeugt. Jeder, den ich frage, verweist kompromisslos auf ein L.R. Baggs (vermutlich das M1). Ich tu mich aber schwer mit der Vorstellung eines rein magnetischen Pickups, genauso wie ich nicht einfach den derzeitigen Piezo-Steg ersetzen würde. Da hätte ich Bedenken, dass ich mehr verschlimmbessere, alleine weil ich Sorge bezgl. des Aufwands für den Austausch hätte. Daher kann ich mich schon mehr mit einer Schalllochmontage anfreunden.
Jetzt bin ich über das Fishman Rare Earth Blend gestolpert, das neben dem magnetischen Pickup auch ein Mikrofon beinhaltet, was ich mir gut vorstellen könnte.
Ich suche keine Lösung für Studioaufnahmen - da würde ich sowieso zu einem externen Mikrofon greifen - sondern in erster Linie für den Live-Einsatz. Also sollte es rückkopplungsfest und störunanfällig sein. Für letzteres ist sicher der Humbucker die bessere Wahl als ein Singlecoil, was sowohl das Fishman als auch das L.R.Baggs liefert. Zumindest das M1 ist ein Humbucker, das M80 ist ein SingleCoil - was auch immer hier den höheren Preis ausmacht.
 
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Ich hatte schon ein Fishman Rare Earth Blend. Das war schon ok, aber die Mikrozumischung ist in Sachen Feedback live immer problematisch.

In meiner jetzigen ist der LR Baggs Element und der in Verbindung mit einem guten Preamp (bei mir Zoom AC3) liefert sehr ansprechende Ergebnisse bei relativer Feedback Unempfindlichkeit. So Sachen wie Kompressor, individuelles EQing und den einen oder anderen Effekt finde ich eh sehr hilfreich für einen guten Akustiksound. Von daher ist bei mir ein externer Preamp Pflicht und dadurch ein Mikrofon nicht notwendig.
 
Das Anthem erschließt sich mir nicht wirklich. Da heißt es "Hier wurde das Kunststück geschafft, ein Mikrofon so in den Gitarrenkorpus einzusetzen, dass es optimal mit dem Piezo-Element unter der Stegeinlage zusammenarbeitet."
a. wüsste ich gar nicht, wie ich das kombinieren soll. Wird der vorhandene Piezo-Steg mit dem Anthem verbunden, oder ist einer dabei?
b. scheint der Installationsaufwand deutlich größer. Ich möchte nicht am Steg herumbasteln, wie gesagt, habe ich Bedenken, dass ich was verschlimmbessere
Der Vorteil, den ich beim Anthem sehe, ist die Batterieanzeige, die beim Fishman als einziges bemängelt wird.
Bei meiner weiteren Suche bin ich auch noch über andere Systeme gestolpert, wie z.B. das K&K pure 12-string, das scheint einfach zu installieren sein, ist aber offensichtlich wieder nur ein reines Piezo-System, allerdings das einzige, das - aus welchem Grunde - für 12-Saiter beworben wird. K&K hat auch ein Double Helix Solo, aber das hat 6 Pol-Pieces, daher weiß ich nicht, ob es überhaupt für 12-Saiter geeignet ist. Hat das L.R. Baggs M1 auch, wie mir gerade auffällt. Ist das ein Problem?
 
Hi @dr_rollo,

vielleicht interessieren dich ja meine gesammelten Eindrücke zu Pickups für akustische Gitarren,

Ich habe viele dieser Pickup Systeme ausprobiert, bzw. teilweise immer noch in Verwendung. Darunter auch das Fishman Rare Earth Blend. Ansonsten auch das Seymour Duncen SA-6 Mag Mic und das L.R. Baggs M1. Das Baggs Anthmen (Piezo/Mikro) habe ich auch in zwei Gitarren verbaut.

Nichts davon ist "schlecht". Es kommt in meinen Augen eher darauf an was das Ziel ist.

Der Rare Earth Blend hat z.B. halt keinen Piezo unter der Stegeinlage. Das wollte ich bei meiner Larrivee mal ausprobieren. Mittlerweile ist der Rare Earth Blend fest verbaut. Mir gefällt er bei dieser Gitarre klanglich sehr gut. Wenn man das Mikro zurücknimmt, dann ist der natürlich als magnetischer Tonabnehmer eher güsting was die Feedbackanfälligkeit betrifft.

Den Duncen hatte ich in meiner Santa Cruz H-13. (Habe ich nicht mehr)
War auch nicht verkehrt, aber ich habe ihn dann doch gegen ein fest verbautes Anthem System getauscht.

Der Rare Earth Blend werkelt wie bereits geschrieben sehr schön in meiner Larrivee D1.
Da muss man beim Festeinbau halt auch eine Klinkenbuchse einbauen und das Kabel kürzen.
(bisschen Luft lassen für einen stressfreien Batteriewechsel)

Das interne Anthem System (Mikro/Piezo) steckt in einer BSB J27 und in meiner Gibson.
Das ist in der Tat etwas mehr Aufwand beim Einbau und der sollte wirklich richtig und laut Herstellervorgabe verbaut werden.
Da ist das Mikro und der Piezo dabei, sowie sämtliches Material zum Einbau
Dann ist er aber wirklich sehr gut. Mich nervt allgemein das Prinzip dieser Batterieklemmen/Taschen für die 9 Vollt Blöcke.
Wenn ich nochmal einen einbauen würde, dann würde ich tatsächlich über einen Akku und eine dezente Ladebuchse nachdenken.

Wenn man noch etwas mehr investieren möchte, dann sind auch die Carlos Pickups made in Germany ein Tip. Hatte ich mal in einer Martin.
Wobei ich selbst wohl zum Baggs greifen würde. Aber eher aus preislichen Gründen.

Von Schatten Design gibt es auch schöne Lösungen. Die kenne ich allerdings nur von Gitarren anderer Leute.
Andreas Cuntz ist da ein guter Ansprechpartner. Die Hardcore-Fingerstyler, die von Andreas Cuntz betreut werden, die spielen zum Teil auch Kombinationen unterschiedlicher Pickups, die dann auch oft unterscheidliche Signalwege haben.

Der L.R. Baggs M1 ist bei mir gerade wieder "frei". Eigentlich gefiel mir der nicht ganz so gut, aber ich werde den bei Gelegenheut nochmal in einer anderen Gitarre testen.

So einen K&K ähnlichen Pickup (drei Piezos unter der Decke) habe ich z.B in meiner Corbon/Fiber Reisegitarre (dort funktioniert diese Lösung sehr gut) und neulich auch mal einen in einer klassischen Gitarre verbaut. In der klassischen ist das nicht ganz so schön. Geht aber, wenn man die Bässe am EQ entsprechend zähmt.
Letzteres auch eher just vor fun, weil ich noch einen rumliegen hatte und neugierig war. Die Dinger haben natürlich den Vorteil ohne Batterien auszukommen, haben nichts unter der Stegeinlage und sind unsichtbar.

Auch sehr schick, aber auch eine ganz andere Baustelle, ist das AP5 Pro in meiner Maton.
Die Syteme in den Cole Clark Gitarren finde ich auch sehr überzeugend.

Klanglich ist das alles schwer zu bewerten. Kommt halt immer drauf an.
Fingerstyle? Kloppe ich dazu auch noch wild auf der Gitarre rum?
Benutze ich die die Gitarre eher in der Band? Will ich nichts unter der Stegeinlage haben?

Ich selbst finde das interne Anthem sehr flexibel und klanglich wirklich gut.
Das Rare Earth Blend passt für mich und in der Gitarre in der er steckt aber auch prima.
 
Hat irgendwer mal eine 12-saftige mit einem Pickup versehen und kann über Erfahrungen berichten? Gibt‘s da Unterschiede zu einer 6-saitigen, was ich ggf. beachten sollte?
 
Hat irgendwer mal eine 12-saftige mit einem Pickup versehen und kann über Erfahrungen berichten?
Ich hab meine EKO Ranger 12 mit einem Pickup nachgerüstet. Und zwar mit einem Fishman Sonitone im Schalloch. Allerdings habe ich den original Sonicore Pickup durch einen Element Pickup aus dem Land der Mitte ersetzt. Kostet keine 10 Euro und macht einen riesigen Unterschied indem er wesentlich feiner auflöst. Und das ist gerade beim komplexen Klang eine 12saitigen entscheidend. Die runde Form des Sonicore passt überhaupt nicht zu der Anregung durch den Steg. Die Dinger werden halt kilometerweise als Trittsensor fürs Militär produziert und für die Gitarrenbauer haben sie den Vorteil, dass sie sich etwas dem Steg anpassen und es kaum Beschwerden wegen ungleicher Lautstärke gibt. Den Unterschied merkt man erst, wenn man mal was anderes einlötet. Versuchs einfach mal, du wirst erstaunt sein wie gut es klingt .....
 

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