Erfahrung mit Neumann KMS 105

  • Ersteller Adolf Hamberger
  • Erstellt am
Das KMS 105 ist sicherlich eines der besten Live-Mikrofone. Und bis das KSM9 kam, auch ziemlicher Solitär. Mittlerweile müsste man wohl auch noch mal das neue 930er von Beyerdynamic testen.
 
Ist ja nett, aber musst Du dafür einen dreieinhalb Jahre alten Thread aufmachen....

Ich verstehe nicht, warum es hier im Board immer so verpönt ist einen (vermeintlich) "ur-"alten Thread anzufassen. Vermeintlich deshalb, weil ich mich heute im Jahr 2025 ebenfalls mit der Anschaffung des Neumann KMS 105 beschäftige, ich über die Suchfunktion auf diesen Thread gestoßen bin, und somit das Ganze für mich aktuell wird und hiflreich ist.

Und ja - ich weiß das Thema ist bereits seit über einem Jahr inaktiv, aber ich verstehe und möchte trotzdem antworten :rolleyes:
 
Das KMS 105 taucht immer wieder hier im Forum auf, aber der Threadtitel paßt hier schon gut, würde ich sagen.

Mein Fazit: Ich persönlich brauche es nicht.

Als Mischer habe ich immer wieder damit zu tun. Auf großen Bühnen, mit viel Platz und InEar sicher ein gutes Mikro.
Ich arbeite meist aber auf kleinen Bühnen und da ist das 105 teils eine ziemliche Diva. Genau der ausgeglichene Frequenzverlauf ist da von Nachteil und ich muß oft mit dem EQ den Verlauf von typischen Gesangsmikros nachbilden, also tiefe Mitten etwas raus und - je nach SängerIn - die Präsenz erhöhen. Es fängt viel Störschall vom Geschehen drumherum ein. Feedback-Gefahr ist teils auch groß.
Mir macht es mehr Arbeit als die typischen dynamischen Kandidaten, die Vorteile kommen bei mir nicht recht zum Tragen.

In einem kleinen Proberaumtest mit drei Mikros ist vor Jahren das 105 bei uns glatt durchgefallen.

Es wird aber auch genügend Gegenmeinungen geben ;)
 
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...der Threadtitel paßt hier schon gut, würde ich sagen....

Ich denke auch, dass alleine schon der Titel impliziert den Thread für die Zukunft offen zu halten ;-)

Denn ich teste bspw. gerade herum mit:

Sennheiser E965
Sennheiser MD431
Neumann KMS 105

... und habe dazu meine Stimme im Homerecording Studio samt Backing Tracks aufgenommen (auch wenn die Anwendung dieser Mikrofone eher auf die Live-Bühne ausgerichtet ist).
Meine Erfahrung deckt sich aber ein wenig mit Deiner Beschreibung:
Das KM 105 gibt zwar die Stimme am natürlichsten wieder, aber mit dem E965 sitzt die Stimme eindeutig besser im Mix. D.h. beim KMS 105 würde ich nachbearbeiten wollen, beim E965 hingegen nicht. Das MD431 liegt ein bißchen in der Mitte von beiden. Solo abgehört gefällt mir das KMS 105 trotzdem besser als das E965.
Inwieweit das jetzt auch für die Live-Anwendung/Abmischung eine Rolle spielt kann ich leider (noch) nicht beurteilen.
 
Ich habe Bühnenmikros immer in Bühnensituationen mit Monitoren und PA getestet. Da hat das KSM sehr gut abgeschnitten.
 
So unterschiedlich können Erfahrungen sein. In 10 von 9 Fällen (ja, ich mein das so) ist mir das KSM als zickig aufgefallen. Ich komme gerade von einem Job, da wurde das KSM von vier Herren zum Sprechen benutzt. Da denkst du „easy, unten etwas raus ziehen und gut ists“. Denkste. Bei jeder einzelnen Stimme musste ich am EQ kurbeln wie wild. Mal gingen trotz lowcut bei 130 Hz oder so, die Bässe über, der nächste Sprecher klang nach der Zeichentrick Maus, uswusf. Klar nimmt jeder das Mikro etwas anders in die Hand, aber dass da so große Unterschiede rauskommen?

Wenn schon in der gehobenen Liga, dann eventuell ein Audio Technika AE5400, besagtes e965 oder auch ein Austrian Audio OC707. Allesamt besser als das Neumann. Das ist zumindest meine Meinung. Aber ich bin ja disqualifiziert, weil ich mag ja auch das SM58 lieber als das Neumann.:)
 
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Zickig trifft es gut. In einem kleinen Proberaum habe ich das KMS 105 als feedbackanfällig erlebt, das e965 nicht.
Auf großen und/oder leisen Bühnen kann das KMS seine Vorteile voll ausspielen, guter, natürlicher Klang.
Auf kleinen, lauten Bühnen oder ins inem engen Proberaum dagegen treten eher die Nachteile zutage, feedbackempfindlich, nimmt viel von der Umgebung mit auf.

Ob man dieses Mikro nun super findet oder eher "meh" hängt mMn sehr stark vom Einsatzzweck und der Umgebung ab.
 
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Ich verstehe nicht, warum es hier im Board immer so verpönt ist einen (vermeintlich) "ur-"alten Thread anzufassen.
du beziehst dich hier auf einen Post, der vor knapp 20 Jahren abgegeben wurde, ich würde mich jetzt nicht drauf Stützen, dass Astronautenkost das immernoch 1:1 so unterschreiben würde, so manchen alten posts von mir würde ich beispielsweise auch mittlerweile widersprechen. ;)


KSM sehr gut abgeschnitten.
das KSM als zickig aufgefallen
redet ihr vom Shure KSM9 oder habt ihr nen Buchstabendreher beim KMS105?

zum KMS105 kann ich nur sagen:
ich mach mit meiner Frau seit ewig Musik und die hat das KMS105 schon 10-15 Jahre im Liveeinsatz.
Musik war immer irgendwo zwischen Black und Death Metal.

Erfahrungswerte:
Gerade am Anfang hatten wir tatsächlich auch immer wieder Probleme mit Rückkopplungen, und wie hier auch schon erwähnt vor allem auf kleinen Bühnen, die Genauen Ursachen kann ich aufgrund damalig fehlenden Knowhows nicht mehr rekonstruieren, denn wir haben später auch auf teils sehr kleinen Bühnen und ohne in Ear dann trotzdem Kopplungsfrei agieren können.

mit der Aktuellen Band haben wir ein In Ear system und können auch mit Hall/Echo oder weiß der Teufel was absolut problemfrei arbeiten. Durch die Growls ist das KMS105 vermutlich leiser eingestellt als bei normaler stimme, aber Meddlkonzerte sind glaub ich auch insgesamt immer etwas lauter als z.B. Jazz oder Popmusik.

aber wie gesagt, kleine Locations gehen auch mit KMS105, hier mal ein Video vom März, Location war relativ klein, ich schätze sowas um die 150m². Die Monitore sind uns durchs IEM ja gernerell wurst, d.H. die waren noch auf die Vorband eingestellt


View: https://youtu.be/LucO3HwLXVQ?si=ih98LveJTlivI8Bx
 
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Ich halte das KMS 105/104 immer noch für ein gutes universelles Mikro, obschon inzwischen noch einige andere gute Mikros in der Toppklasse dazugekommen sind, wie von dpa oder Shure mit den KSM 11.
 
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Dito, KMS105 ist nach wie vor herrvorragend, konkurrenz schläft aber auch nicht, unterm Strich ist bei unserer Hobbyband aber das KMS105 schon overkill :biggrinB:
 
Denn ich teste bspw. gerade herum mit:

Sennheiser E965
Sennheiser MD431
Neumann KMS 105

Ich kann für ebenfalls Kaufwillige ein wenig Feedback geben. Ich habe mit allen drei Mikrofonen Aufnahmen im Homerecording Studio gemacht (beim E965 mit den Einstellungen: Superniere, 0dB und TP on).

KMS105: es gibt die Stimme in der Tat am neutralsten wieder. In den Höhen eher feinzeichnend, unten rum genügend Volume für meinen Bariton aber der Nahbesprechungseffekt ist eher gering.
MD431 II: die Stimme wird aufpoliert (im positiven Sinn). Eben dieser "HiFi"-Sound den man dem Mikro nachsagt. Bei meiner Stimme passt er sehr gut und den Nahbesprechungeffekt kann ich hier sinnvoll und bewusst einsetzen.
E965: im Vergleich zu den anderen beiden kenne ich hier meine Stimme kaum wieder (etwas übertrieben formuliert). Weniger Höhen und mittiger, fast nasal. Trotz aktiven TP muss man beim Nahbesprechungseffekt aufpassen dass es nicht poppt. Bei einem Karaoke-Track fügt dieses Mikrofon meine Stimme schon sehr gut in den Gesamt-Mix ein. Ich würde hier nicht mehr viel nachbearbeiten wollen. Bei den beiden o.g. Kandidaten hingegen wirkt die Stimme im Mix noch etwas zu groß und isoliert. Bei denen wäre also Nacharbeit notwendig. Das alles hängt aber natürlich auch vom ausgewählten Song / Stil ab.

Zur Verarbeitung:
KMS105: gewohnte Neumann Qualität, angenehmes Gewicht
MD431 II: sehr leicht, aber halt Kunststoff-Kunstruktion. Wirkt extrem billig, v.a. wenn man den Korb abschraubt kommt bereits eine Platine mit Lötstellen und feinen Drähten zum Vorschein. Zudem sieht man Kleber-Spuren rundum wo die Kapsel befestigt ist. Keine Ahnung was passiert wenn dieses Mikro mal runterfällt oder gequetscht wird. Misstrauisch stimmt mich auch, dass es für das Mikrofon die Kapsel für 99.- EUR zum Nachkaufen gibt und es in einem (ebenfalls billigen) Hardcase geliefert wird (vermutlich um es vor Druck zu schützen). Die mitgelieferte Klammer hat eine Nase in der das Mikrofon wohl einrasten soll um es vor Herunterfallen zu schutzen - nur Einrasten tut es leider nur kaum.
E965: liegt wie eine Granate in der Hand, ziemlich schwer, aber top verarbeitet. Solides Metall und schraubt man den Korb ab erscheint die Kapsel in edlem Gold und auch die Schalter im Inneren wirken vertrauenswürdig und stabil.

Vorläufiges Fazit:
Das E965 ging aufgrund des Klanges (leider) zurück, obwohl gerade das im Band-Kontext eventuell Sinn machen würde?
Die beiden anderen habe ich vorläufig behalten um sie weiter zu testen und auch mal auf der Bühne einzusetzen. Schade dass das MD431 so billig wirkt, denn der Klang wertet meine Stimme echt auf. Der Sound vom MD431 II und die Verarbeitung / das Gehäuse vom E965 - das wäre perfekt! Das Neumann wird, so denke ich, auf alle Fälle bleiben, da ich es auch im Homerecording Bereich (ggf. auch mit Gitarre) sehr gut verwenden kann.
 
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