Erfahrungen mit verschiedenen Rückwänden an 2x12 Boxen?

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Hallo zusammen...

Ich bin eigentlich 4x12 geschädigt und habe mir jetzt mal eine 2x12 (Splawn 2x12 Closed Back mit Celestion Creambacks) gegönnt, um auf kleineren Gigs nicht immer das große Besteck mitschleppen zu müssen.

Meine 4x2 getunten Ohren müssen sich anscheinend sehr umgewöhnen. Zumindest klingt die 2x12 gepresster, kleiner (irgendwie ja logisch) und schmaler als die 4x12. War ja auch zu erwarten, daß es ein anderes Hörerlebnis wird.

Jetzt habe ich mich mal mit dem Gedanken befaßt, was sich ändern würde, wenn ich eine andere Rückwand einbauen würde. Also statt Closed Back, 1/3 offen, halboffen, etc. Über die klassischen halb offenen oder 1/3 offenen Cabs habe ich reichlich Infos gefunden.

Jetzt gibt es ja aber auch Rückwände mit ovalen Loch (nennt sich wohl Dumble-Style) oder welche, die die Öffnung unten an der Rückwand haben. Diese Designs sollen das Bassfundament fördern, also eine Art Ported Cab, wie z.B. Port City oder Dr. Z.

Hat jemand persönliche Erfahrungen mit verschiedenen Rückwänden gesammelt und kann etwas berichten. So ein bissel fetter und breiter dürfte meine 2x12 schon klingen... Ich erwarte keinen 4x12 Sound aus einer 2x12 Box. Das ist ja physisch schon ziemlich unmöglich, aber etwas mehr in die Richtung kann man so eine 2x12 doch bestimmt tunen... ;)

Danke und viele Grüße,

Mirko
 
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Ich verfasse in nächster Zeit einige Beiträge über Lautsprecher für den Workshop/FAQ Bereich, da werde ich auch die verschiedenen Gehäuse behandeln. Das kann aber noch ein paar Tage dauern.
Deswegen in aller Kürze:
Welche Form die Öffnung hat ist egal. Es kommt auf den Querschnitt und die Länge der Öffnung an. Die Länge ist einfach die Materialstärke, wenn man nicht extra einen Kanal baut. Ohne den Speaker und seine technischen Daten zu kennen ist die Gehäuseabstimmung allerdings ein Glücksspiel mit geringen Erfolgschancen und kann durchaus nach hinten los gehen.
Der Speaker muss sich mit deinen TSP (Thiele Small Parameter) für das Gehäuse eignen und das Gehäuse muss auf den Speaker abgestimmt werden. Weiß man was man tut und was man will, kommt man so recht schnell zu einem optimalen Ergebnis und muss nicht ewig rum probieren bis man durch Zufall zu einem Ergebnis kommt, das passt.
 
Danke für die ausführliche Antwort... Klingt allerdings ganz schön kompliziert. ;) Ich freue mich schon auf den Bericht...

Meine Box hat die Maße 75 cm breit, 52 cm hoch und 35,6 cm tief. In der Box arbeiten zwei Celestion G12M65 Creamback (rearloaded). Gibt es da nicht so eine simple Faustformel, z.B. 1/3 der Größe als Öffnung (bei dem ovalen Loch z.B. 25 cm breit, 17 cm hoch)..? Ist wahrscheinlich zu einfach gedacht... :gruebel:
 
In der Box arbeiten zwei Celestion G12M65 Creamback
das ist schade, weil man es bei Celestion nicht auf die Reihe bekommt, anständige Datenblätter wie bei Jensen oder Eminence zu veröffentlichen.
Gibt es da nicht so eine simple Faustformel
Leider nicht. Aber je kleiner die Öffnung, desto eher neigt die Kiste dazu, eine Resonanzfrequenz zu entwickeln.
Das äußert sich in einem unangenehmen Dröhnen bei einer bestimmten Frequenz, wenn es nicht passt.
Je offener die Kiste, desto geringer das Risiko so einer Resonanz. Ist die Box offen, verlierst du unten rum an Pegel.
Du kannst die Kiste mal komplett offen betreiben und schauen ob das was für dich ist. Ob die Box komplett oder nur zur Hälfte offen ist, wird nicht viel ändern.
 
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Hi Leute,

Ich kann jetzt eher wenig zur Lösung beitragen,habe aber mal ne Frage zum Thema bezüglich der Ausführungen von Giusto.

thiele und Small Parameter helfen bei der gehäuseabstimmung, das kenn ich auch. Allerdings geht es dabei immer um die Erkennung der Resonanzfrequenz des Speakers um diese mit der Resonanzfrequenz des Gehäuses abzustimmen. Ich kenne das eigentlich nur für Bassboxen. Also alles unterhalb von 100Hz.

denke mal nicht das eine gitarre unterhalb 100Hz noch etwas bringt (habe es noch nicht und kann es auch nicht messen).
Also dürfte die ts bestimmung eigentlich gar nix bringen, da die gitarre ja nur tiefmitten, mitten und höhen hat.

@giusto:: wenn ich mit meinen obigen ausführungenrichtig liege, was für einen einfluss haben die ts parameter denn dann noch?

Pauschal lässt sich sicher sagen:
geschlossen =mehr bass
grosse öffnung= weniger bass

eine gut abgestimmte reflex öffnung macht mehr druck, verliert aber auch immer ein paar Hz nach unten.
( mein laienhaftes wissen aus dem subwooferbau für mein heimkino)

also, lieg ich falsch. Klärt mich bitte auf.

gruss peter
 
@papmac ist schon recht pauschal, aber hier jetzt noch einmal eine Abhandlung über das Verhalten von gefalteten Wänden, Abständen, Interferenzen und inwieweit sich letztere überhaupt hörbar auswirken, abzuhandeln würde diesen Thread auch nur überladen, dazu gibt es schon einiges im Board und es gibt auch Berechnungstools im Netz dazu. Zum Eingangspost kann ich nur beisteuern, dass das die normale Umstellung von 4 auf 2x12 ist. Durch das Schließen der Rückwand wirst Du nur den Druck nach vorn erhöhen, der Rest ist im wesentlichen aber von Deiner Stellung und Entfernung vom Amp abhängig. Wenn man von der Mitte über den Sweetspot dann aus dem Winkel heraustritt, so ist das Abreißen des Monitoring schon ganz schon heftig, wenn man von 4x12 kommt. Das ist aber eine reine Hörgewohnheit. Durch das Schließen der Rückwand änderst Du den Abstrahlwinkel nicht - sondern vorrangig nur den Druck. Ich habe früher alle meine Amps mit einer Rückwand ausgestattet, das lag aber daran, dass ich da immer einen Schließzylinder eingebaut habe, um die Stromzufuhr abzuschließen, weil ich nicht wollte, dass andauern andere dran rumspielen.
 
Die Rückwand der Box ist geschlossen. Ich dachte mit einer halboffenen oder mit so einem oval Port könnte ich den Sound breiter kriegen... Also nicht ganz so direktional.

Aber ich gehe auch davon aus, daß ich einfach nur meine Hörgewohnheiten umstellen muß. Und wenn das nicht funktioniert, geht es zurück zur 4x12... ;)
 
thiele und Small Parameter helfen bei der gehäuseabstimmung, das kenn ich auch. Allerdings geht es dabei immer um die Erkennung der Resonanzfrequenz des Speakers um diese mit der Resonanzfrequenz des Gehäuses abzustimmen. Ich kenne das eigentlich nur für Bassboxen. Also alles unterhalb von 100Hz.denke mal nicht das eine gitarre unterhalb 100Hz noch etwas bringt (habe es noch nicht und kann es auch nicht messen). Also dürfte die ts bestimmung eigentlich gar nix bringen, da die gitarre ja nur tiefmitten, mitten und höhen hat.
Die tiefe E-saite schwingt mit etwa 80Hz. In dem Bereich liegt auch die Resonanzfrequenz von nahezu allen Gitarrenlautsprechern. Je nachdem welches Gehäuse man verwendet, ergeben sich im bereich der Resonanzfrequenz (also etwa eine Oktave drüber und drunter, teilweise auch noch höher) unterschiedliche Charakteristika.wer sich meine Beiträge im FAQ durchliest wird sehen, dass es da um einen erheblichen Einfluss geht und dass unterschiedliche Speaker sehr unterschiedliche Verläufe produzieren.Bei den TSP geht es eigentlich nur darum, den Verlauf in einem bestimmten Gehäuse absehen zu können, den Verlauf wie gewünscht zu formen und das alles ohne viele versuche und Irrtümer in der Praxis. es geht darum, das Verhalten im gehäuse vorhersagen zu können.
Pauschal lässt sich sicher sagen:geschlossen =mehr bassgrosse öffnung= weniger bass
Das kommt auf den verwendeten Lautsprecher an. Es kann auch umgekehrt sein, zum beispiel bei schwachem Antrieb und verhältnismäßig weicher Aufhängung.Schau dir mal hier den verlauf des Jensen P12Q im offenen Gehäuse und in der etwa gleich großen geschlossenen kiste mit 50 Litern an. Im offenen gehäuse liefert er bei 70Hz noch 93dB, im geschlossenen Gehäuse nicht mal mehr 90dB bei der gleichen Frequenz https://www.musiker-board.de/faq-workshop-e-git/579210-gehaeuse-fuer-gitarrenspeaker.html
eine gut abgestimmte reflex öffnung macht mehr druck, verliert aber auch immer ein paar Hz nach unten.
Du beschreibst da eine Fehlabstimmung, also eine zu hoch abgestimmte Box.
Durch das Schließen der Rückwand wirst Du nur den Druck nach vorn erhöhen,
nein. durch das Schließen der Rückwand wird aus dem Dipol ein Kugelstrahler, zumindest bei tieferen Frequenzen.Der akustische Kurzschluss wird auch verhindert, dafür steigt je nach Gehäusegröße die Resonanzfrequenz mal mehr, mal weniger.Die Güte steigt auch, was gerade Speaker mit schwachen Antrieben zur Ausbildung einer Überhöhung bei der Resonanzfrequenz verannlasst, die in einem offenen Gehäuse durch den akustischen Kurzschluss aufgefressen wird.
Die Rückwand der Box ist geschlossen. Ich dachte mit einer halboffenen oder mit so einem oval Port
probier es lieber ganz offen, dafür musst du die Box nur aufschrauben und brauchst keinen Cent zu investieren. Wenn dir das nicht gefallen sollte, brauchst du gar nicht weiter zu machen, denn wenn die Rückwand nicht ganz sondern nur zum Teil offen ist, tut sich kaum mehr was. das ist auch in meinem Beitrag zu Gehäusen ersichtlich.
 

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