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Es ist UNSERE Musik

  • Ersteller Ingo Nito
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Ingo Nito
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Liebe Musikfreunde,


Als ich folgende Zeilen las, wurde mir übel:

Das Handelsblatt schreibt:

„Konzerte: Gema fordert 600 Prozent mehr
von webwatcher
Konzertkarten für Superstars wie Madonna oder die Rolling Stones sind heute schon fast unbezahlbar. Doch bald dürften die Preise endgültig durch die Decke gehen. Die Rechteverwerter der Gema wollen mitten in der schärfsten Rezession die Tarife für Konzertveranstalter um fast 600 Prozent anheben und auch bei T-Shirt und Plakaten mitkassieren. Die Veranstalter rufen die Schiedsgerichte an, die Gema hat alle Verträge gekündigt. ... " zu lesen unter: http://www.handelsblatt.com/technologie/webwatcher/konzerte-gema-fordert-600-prozent-mehr%3B2136841



600% will die GEMA bis 2014 mehr kassieren... und ob diese Unsummen an Geld letztendlich beim kleinen Musiker ankommen, ist noch unklar.

Die Logische Folge wäre hingegen klar: niemand könnte sich mehr Livemusik leisten, da die GEMA ein Posten wäre, der bedeutend mehr kosten würde, als das Künstlerhonorar!

Schon jetzt muss ich als – leider – GEMA gezeichneter Musiker sagen: DIE HABEN MICH ÜBER DEN TISCH GEZOGEN – und zwar kräftig! Seit meinem GEMA- Beitritt im Jahre 2008 habe ich an allen möglichen Gebühren über 500€ bezahlt – und bislang nur 400€ zurückbekommen.
Mit anderen Worten: Die Tatsache, dass die mit meiner Kunst arbeiten dürfen, hat mich 100€ gekostet - jedes Jahr kommen 25€ hinzu.
Da meine Musik jedoch nicht von Major Labels unterstützt wird, bekomme ich vom großen Tantiemenkuchen natürlich auch nichts ab!

Lasst es mich zusammenfassen:
Ich kann bald keine Livemusik mehr machen, da sich die Veranstalter die GEMA nicht mehr leisten können
Meine GEMA Mitgliedschaft bringt mir als unbekanntem Künstler nichts als Kosten und Aufwand
GEHT ES NICHT AUCH OHNE DIESE WEGELAGERER?

Leider nicht. Die GEMA kassiert für deine Kunst immer, egal ob der Künstler auf der Bühne von dieser Institution Geld zu erwarten hat, oder nicht. Es ist sogar egal, ob die von Ihm gespielten Lieder der GEMA überhaupt bekannt sind, oder ob er Volksweisen aus dem 15. Jahrhundert spielt.

Diese „Vertreter der Künstlerschaft“ maßen sich an, für jedwede Musik Lizenzgebühren einzufordern – und treibt diese jetzt in Astronomische Höhen!

Leute! Ihr seid Künstler! Warum lasst ihr euch das gefallen? Diese Leute sagen ernsthaft, dass ohne sie von Musik nicht zu leben ist... und Ihr nehmt das ungeprüft hin! Was soll das? Hat ein „Walter von der Vogelweide“ jemanden gehabt, der für seine Noten Geld kassiert hat? Hat es in der Klassik jemanden gestört, wenn ein anderer in seinen Werken nach schönen Motiven gestöbert hat?
NEIN! Diese Künstler haben einfach eine Musik gemacht, die so komplex und einfach einzigartig war, dass sie niemand hätte stehlen können um selbst Geld damit zu machen...

Tut mir Leid, wenn mir das selbst ernannte „Top-Komponisten“ übel nehmen, aber wir Musiker können sehr gut von Livemusik und CD/MP3-Verkäufen leben. Wir brauchen keine Institution die uns indirekt den größten Teil unseres Honorars weg nimmt, um es dann feierlich den wenigen reichen Majors zu überreichen.

Warum sagen wir uns dann nicht von diesem Müll los? Weil wir dann keine billigen Mainstream Popsongs oder überalterte (wenn auch sehr tolle) Rocksongs mehr spielen dürfen. HEY WIR SIND SELBST KREATIV!
Wir brauchen keine Mainstream-Songs zu covern – auch wenn die Leute dann Erfahrungsgemäß eher mitsingen können.
Lasst uns etwas eigenes schaffen! Wenn sich die Leute damit identifizieren, sind wir der neue „Mainstream“.

Warum schreiben wir keine Songs, geben das Notenmaterial frei und leben von unserer Livemusik und unserer eigenen Fähigkeit Musik zu machen.

Okay, jeder ist stolz darauf, wenn er einen Song im Radio hört den er selbst geschrieben hat – und dann ist da auch noch der Traum vom großen Geld... es kotzt mich so an!

Geld, Gebühren, Lizenzen, Erträge, Verkäufe... immer geht es nur um das eine – Hauptsache, viele Leute sind bereit Geld auszugeben – und dieses Geld wird dann sicher immer an die weitergegeben, die für diese wunderschöne Kunst verantwortlich sind?

Versteht doch, Liebe Mitmusiker – ihr seid nur noch Melkvieh! Und das seit Anbeginn der Pop/Rockmusik. Im alten System bekommt jeder seinen Teil: Das Plattenlabel, der Plattenboss, die GEMA, der Staat – am Ende der Schlange steht dann irgendwann der, der stundenlang in feuchten Übungskellern am Rande des Existenzminimums gerackert hat. Vielen Dank.

Erklärt mich für verrückt, aber dies ist mein Traum:

Notenmaterial ist im Musikbusiness 2.0 nicht mehr als totes Papier. Sicher kann man gegen Geld Songs für jemanden schreiben, bekommt aber nur einmal Geld von ihm – dann gibt man die Lieder frei.

Der eigentliche Wert ist: Die Musik! Mann soll es kaum glauben! Niemand würde Moneten für Komposition oder den Text verlangen – sondern im Mittelpunkt stünden die Töne, lebendige Musik.

Was ist, wenn jemand einen Song stiehlt? Bitte? Wie soll man euch eure Stimme, euren Charakter eure Skills klauen?

Wie schon mehrmals erwähnt, ihr würdet von Bühnenarbeit und euren Tonträgerverkäufen leben – eure eigene CD zu brennen sollte doch kein Problem darstellen.

Einmal gekauft, könnte jeder eure Musik verwenden. OH NEIN! Da verdient ein DJ Geld mit meiner Mucke und ich bekomm nichts ab! Na und! Dafür kommt sein ganzer Club zu deinem nächsten Konzert – und du kannst dich dann bei dem dreisten Dieb bedanken.

Was ist mit illegalen Kopien – traurig aber wahr... Doch wenn jemand keine Originalrechnung eurer Musik besitzt und sie dennoch spielt begeht er nach wie vor eine Straftat... der Tatbestand ist jedoch auch hier eure Musik/Produktion, nicht die Komposition.


Auf in dem Kampf! Helft mir, die Musikbranche zu verändern! Euer Ingo Nito
 
Eigenschaft
 
Stimmt, da habe ich mich auch schon angeschlossen. Ist ein super Versuch, auch wenn noch unklar ist, ob die Petition dem Petitionsausschuss standhält.

So einfach wird sich auf Rechtlicher Ebene noch nichts verändern. So fleißig schätze ich Berlin nicht ein... aber ich lasse mich gern eines anderen belehren. :gruebel:
 
Als ich folgende Zeilen las, wurde mir übel

Mir wird immer übel, wenn Leute auf Propaganda von IRGENDEINER Seite reinfallen. Man sollte sich vielleicht dann doch auch mal der Vollständigkeit halber, das Statement von der GEMA dazu ansehen und sich dann ein EIGENES Urteil bilden:

http://www.gema.de/presse/pressemit...s]=847&tx_ttnews[backPid]=76&cHash=4d273c77ab

Ansonsten:

Ob es einem gefällt oder nicht, die GEMA vertritt Urheber (es gibt übrigens NICHT nur den "Selbstaufführer-Künstler", der ist aus GEMA-Sicht eher der Ausnahmefall) gegen wirtschaftlich übermächtige Verwerter. Sie ist ein ausgleichendes GEGENGEWICHT zu den - ebenfalls viel gescholtenen - Verwertern und ermöglicht den Urhebern eine Zusammenarbeit mit Letzteren auf gleicher Augenhöhe. Gäbe es die GEMA morgen nicht mehr, könnten Plattenfirmen, Konzertveranstalter, Fernsehanstalten, Radiosender, Gastronomie, Einzelhandel, Werbeagenturen, etc. schnell den Urhebern IHRE Bedinungen zu 100% diktieren. Eine Dumpingspirale käme in Gang, die KEINEM Urheber Recht sein kann.

Man schimpft einerseits auf "blutsaugende Plattenfirmen", die Künstler völlig übervorteilen, will aber gleichzeitig das "GEMA-Monster" (wasser-)köpfen und übersieht dabei, dass es eben die GEMA ist, die dafür sorgt, dass selbstkomponierende und -textende Künstler zumindest halbwegs gut von den Plattenfirmen vergütet werden! :bang:

Wie würde sich wohl das Lohnniveau in Deutschland entwickeln, wenn morgen die Gewerkschaften von der Bildfläche verschwinden würden und es keinen Mindestlohn o.ä. gäbe? Das wäre nämlich ein vergleichbarer Vorgang...

Wie JEDE von Menschen gemachte Organisation, ist natürlich auch die GEMA kritikwürdig, aber naive Brandschriften und verklärte Musiker-Utopien helfen da nicht weiter...

Zum Abschluss:

Der Eingangspost enthält auch schlicht völlig unkorrekte Darstellungen, z.B.:

Leider nicht. Die GEMA kassiert für deine Kunst immer, egal ob der Künstler auf der Bühne von dieser Institution Geld zu erwarten hat, oder nicht. Es ist sogar egal, ob die von Ihm gespielten Lieder der GEMA überhaupt bekannt sind, oder ob er Volksweisen aus dem 15. Jahrhundert spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob es einem gefällt oder nicht, die GEMA vertritt Urheber (es gibt übrigens NICHT nur den "Selbstaufführer-Künstler", der ist aus GEMA-Sicht eher der Ausnahmefall) gegen wirtschaftlich übermächtige Verwerter. Sie ist ein ausgleichendes GEGENGEWICHT zu den - ebenfalls viel gescholtenen - Verwertern und ermöglicht den Urhebern eine Zusammenarbeit mit Letzteren auf gleicher Augenhöhe. Gäbe es die GEMA morgen nicht mehr, könnten Plattenfirmen, Konzertveranstalter, Fernsehanstalten, Radiosender, Gastronomie, Einzelhandel, Werbeagenturen, etc. schnell den Urhebern IHRE Bedinungen zu 100% diktieren. Eine Dumpingspirale käme in Gang, die KEINEM Urheber Recht sein kann.

Man schimpft einerseits auf "blutsaugende Plattenfirmen", die Künstler völlig übervorteilen, will aber gleichzeitig das "GEMA-Monster" (wasser-)köpfen und übersieht dabei, dass es eben die GEMA ist, die dafür sorgt, dass selbstkomponierende und -textende Künstler zumindest halbwegs gut von den Plattenfirmen vergütet werden! :bang:

Tja, das ist mein Problem. Aktuell entwickelt sich der Musikmarkt (wieder) zu einem Livemusikmarkt. Warum langt man nun gerade hier kräftig zu?

Mir geht es um etwas anderes: Die GEMA kümmert sich ausschließlich um die Probleme der Urheber - nicht aber um die Leute, die wirklich für unterhaltung sorgen. Was hat denn eine GEMA-Anhebung, sei sie so gravierend auch nur im Bereich ab 3000 Besucher für Folgen? Die Livemusik leidet, Fernsehanstalten, Radiosender, Gastronomie, Einzelhandel, Werbeagenturen, etc. bleiben ungeschoren - das finde ich einfach nicht okay....

Wie würde sich wohl das Lohnniveau in Deutschland entwickeln, wenn morgen die Gewerkschaften von der Bildfläche verschwinden würden und es keinen Mindestlohn o.ä. gäbe? Das wäre nämlich ein vergleichbarer Vorgang...


Wie JEDE von Menschen gemachte Organisation, ist natürlich auch die GEMA kritikwürdig, aber naive Brandschriften und verklärte Musiker-Utopien helfen da nicht weiter...

Diese Aussagen passen nicht zusammen... Der Unterschied zwischen Arbeitern und Musikern ist nämlich der, dass die Musikszene noch nie wirklich auf die Straße gegangen ist - erst die Demonstrationen "naiver" und "verklärter" Arbeiter hat jedoch zur Gründung von Gewerkschaften geführt...


Zum Abschluss:

Der Eingangspost enthält auch schlicht völlig unkorrekte Darstellungen, z.B.....:

Aha? Es ist also nicht korrekt, dass ich als Veranstalter die "GEMA-Vermutung" widerlegen muss, um keine Gebühren entrichten zu müssen?
 
Tja, das ist mein Problem. Aktuell entwickelt sich der Musikmarkt (wieder) zu einem Livemusikmarkt. Warum langt man nun gerade hier kräftig zu?

Laut GEMA, weil in dem Bereich die Urheber unverhätnismässig benachteiligt sind. Mit anderen Worten, die Veranstalter geben den Urhebern von dem größer werdenden Kuchen kein größere werdendes Stück ab.

OB das stimmt, weiss ich nicht, dazu fehlen mir die Daten, deshalb halte ich meinen Mund dazu. Ich schlage mich nicht auf die Seite, die mir besser passt.

Mir geht es um etwas anderes: Die GEMA kümmert sich ausschließlich um die Probleme der Urheber - nicht aber um die Leute, die wirklich für unterhaltung sorgen.

Ja, DAS ist halt schlicht NICHT Ihre Aufgabe. Da müssen die "Unterhalter" eben eine eigene Vereinigung gründen. Deren Ziele wären natürlich denen der Gema in weiten Teilen gegenläufig.

Diese Aussagen passen nicht zusammen... Der Unterschied zwischen Arbeitern und Musikern ist nämlich der, dass die Musikszene noch nie wirklich auf die Straße gegangen ist - erst die Demonstrationen "naiver" und "verklärter" Arbeiter hat jedoch zur Gründung von Gewerkschaften geführt...

Die GEMA ja auch nicht auf dem Reissbrett entstanden, sondern auch eben durch Zusammenschluss der Urheber. Genau wie die Gewerkschaften. Wie das mit den LIVE-MUSIKERN ist, weiss ich nicht...

Aha? Es ist also nicht korrekt, dass ich als Veranstalter die "GEMA-Vermutung" widerlegen muss, um keine Gebühren entrichten zu müssen?

Das ist natürlich korrekt. Wenn der Veranstalter das aber tut - und das geht sehr einfach in Form einer unterschriebenen Musikfolge - muss er eben nicht zahlen. Dein Post implizierte das aber.
 
Hey, erstmal vielen Dank für eure Berichtigung.
Mein Eingangspost war wirklich ein wenig zu hitzig, jetzt, wo ich ne Nacht darüber geschlafen und mir andere Quellen durchgelesen habe, sieht die Sache gar nicht mehr so böse aus.

Zitat:
Mir geht es um etwas anderes: Die GEMA kümmert sich ausschließlich um die Probleme der Urheber - nicht aber um die Leute, die wirklich für unterhaltung sorgen.
Ja, DAS ist halt schlicht NICHT Ihre Aufgabe. Da müssen die "Unterhalter" eben eine eigene Vereinigung gründen. Deren Ziele wären natürlich denen der Gema in weiten Teilen gegenläufig.

Jetzt hast du mich aber Neugierig gemacht. Hab leider gerade nicht viel Zeit, aber auf den ersten Blick tatsächlich keinen großen Zusammenschluss der Musiker ausmachen können - wenn es da wirklich noch keinen gibt, wird es höchste Zeit. (Wahrscheinlich sollten wir dazu einen eigenen Tread eröffnen.)
 
GVL sagt Dir aber schon was? Da geht's allerdings um Tonaufnahmen.

Sind also schon weite Teile des musikalischen Schaffens abgedeckt.

Es gibt auch jede Menge mehr oder weniger seriöse Musikerverbände und -institutionen.

Ich verstehe ehrlich gesagt nun nicht so genau, wo dein Problem liegt bzw. welche Interessen Du nicht vertreten siehst?
 
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass quasi täglich neue GEMA Threads erstellt werden.

Ok, einerseits zeigt das wohl die Brisanz bzw die Relevanz des Themas, aber ich fände es trotzdem besser, wenn man Beiträge solcher Art, die so oder ähnlich schon zig mal verfasst wurden, in schon bestehenden Threads bündeln und nicht immer einen neuen dafür aufmachen würde.


Wie wäre es zB mit dem hier?-->


https://www.musiker-board.de/vb/politik-gesellschaft/286430-gema-petition.html

So, und nun fresst mnich nicht gleich auf....ich weiß, dass das Thema an die Nerven gehen kann und ich meins doch nur gut.....aber ein bißchen mehr Ordnung am Board wäre hier halt imo angebracht. :)
 
Mein Vorredner hat Recht - bitte benutzt für weitere Diskussionen den von ihm verlinkten Thread zur Gema-Petition. Dort ist diese Diskussion deutlich besser aufgehoben
 
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