Eure Erfahrungen mit Topwrapping auf Les Paul/SG

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Hallo,
wie sind eure Erfahrungen mit Topwrapping? Ich hab es bei meiner LP Studio jetzt mal ausprobiert und bin relativ angetan. Die Saiten werden tatsächlich etwas "schlabberiger", fühlen sich eine Nummer dünner an, so dass Bendings um einiges leichter werden (3/4 Halbtöne kein Problem). Meine auch eine klangliche Veränderung festzustellen: Der Sound wird insgesamt etwas bassiger und voller, das Sustain nimmt zu. Insgesamt also eine deutliche Verbesserung, die ich zumindest auf einer Les Paul beibehalten werde.
Einziger Nachteil: Durch die verminderte Saitenspannung wird das Slidespiel erschwert, ich müsste mal probieren, ob man das durch fettere Saiten (etwa 0,11er anstatt 0,10er) kompensiert.

Ich war bisher der Meinung, dass der Saitendruck an der Bridge den Klang maßgeblich beeinflusst, also ein möglichst großer Winkel vom Tailpiece zur Bridge, aber das scheint durch das komplett untergedrehte Tailpiece mehr als wett gemacht zu werden.

Gibt ja auch genug heroes, die das ebenfalls praktizieren, wie z.B. Duane Allmann, Joe Bonamassa und Billy Gibbons, alles Leute, die wissen, was sie tun.
 
Eigenschaft
 
Gibt ja auch genug heroes, die das ebenfalls praktizieren, wie z.B. Duane Allmann, Joe Bonamassa und Billy Gibbons, alles Leute, die wissen, was sie tun.

Gibt aber auch die Mehrheit, die es so lässt wie es ist.

Hab's mal probiert und für mich war das Spielgefühl zu schwabbelig und der Sound wurde irgendwie weicher, weniger Dynamik/Attack.
Ich geh da nach dem Prinzip: "never change a winning horse".
Also für mich die "klassische" Art.
 
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Ich habe bei meiner einzigen Les Paul auch auf Topwrapping umgestellt, aber eher aus Ergonomiegründen. Ich spiele sonst fast nur Gitarren mit Fender-Style Tremolos. Da lege ich gern die Hand drauf ab. Bei der Les Paul mit normalem Wrapping fand ich den Winkel der Saiten nach der Bridge zu groß. Durch das Topwrapping ist der Winkel flacher und die Gitarre dadurch für mich deutlich besser zu spielen.
Die Veränderung im Ton kann ich auch bestätigen und waren sozusagen ein Win-Win...aber eben nicht der primäre Grund für das Topwrapping.
 
Einziger Nachteil: Durch die verminderte Saitenspannung
möchte hier einen kleinen Denkanstoss geben, die Saitenspannung kann, wenn die Stimmung die gleiche ist, nicht anders sein -> Stimmung = Saitenspannung

die Veränderung die Toprwapping ausübt ist einzig der Druck der Saiten auf das Stoptailpiece, und das kann durchaus eine Veränderung im Klang mit sich bringen, aber auch sich im Verhalten der Gitarren in Bezug auf Attack und Sustain bemerkbar machen.

Und dadurch das die Saiten am Stoptailpiece auch andersrum eingefädelt werden, wirken auch hier andere Kräfte auf das Stoptailpiece als wenn sie normal eingefädelt sind, und auch die Auflagefläche zwischen Stoptailpiece und Studs ist ggf etwas anders, auch das kann noch einen Ausfluss ausüben.
 
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Ich hatte mal meine Les Paul Studio umgestrippt, aber keinen großen Soundunterschied wahrnehmen können. Ich bin aber auch nicht in der Lage gravierende Unterschiede herauszuhören, wenn eine Les Paul mit einem Guss-, Alu-, Messing oder Bigsby als Stoptail ausgerüstet ist. :nix: (Sehr wohl ist dabei immer der unterschiedliche Charakter im Vergleich zu meiner CS R7 erhalten geblieben, die immer etwas runder und vokaler klingt....)
 
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die Saitenspannung kann, wenn die Stimmung die gleiche ist, nicht anders sein
Theoretisch gebe ich Dir Recht. Habe allerdings mir auch diverse YT Clips zu dem Thema angeschaut: Das ist der Punkt, wo sich alle einig sind und der auch durch meinen "Selbstversuch" bestätigt wird: Die Saitenspannung geht etwas nach unten.

Wie das zu erklären ist? Keine Ahnung. Vll will der Winkel zwischen Tailpiecee und Bridge relativ flach ist und sich deshalb die Saiten gut über die Sättel ziehen lassen? Dann allerdings müssten die umwickelten Saiten recht bald reissen...
 
Ich habe vor ca. 2 Jahren damit angefangen und bin dabei geblieben. Ein gravierenden klanglichen Unterschied konnte ich da beim besten Willen nicht feststellen, allerdings finde ich das Spielgefühl beim Top Wrapping deutlich angenehmer.

Der gute Chris Buck hat zu dem Thema auch schon zwei Videos gemacht, falls die jemand noch nicht kennt und gerne seine Ausführungen dazu hören möchte :)



 
gravierender klanglicher Unterschied
...ergibt sich, wenn man auf die Zerre tritt. Aber Nuancen ändern sich schon, und ich finde, in dem ersten von Dir verlinkten Clip hört man das auch ziemlich deutlich. Der Ton ist fetter und klingt auch länger nach.
 
Ich bin bin nur noch am "Top Wrapen", aber eher wegen meines Setups.

Ich hab es, rein optisch, lieber wenn die Bolzen des Stoptails ganz reingeschraubt sind, da kann es dann aber passieren, dass die Saiten die Brücke berühren.

Dadurch sind mir die Saiten da öfter mal gerissen, seit ich auf Top Wrapping umgestiegen bin, ist mir keine Saite mehr an der Brücke gerissen.

Weder aus spielerischer, noch klanglicher Sicht merke ich da einen gravierenden Unterschied - das kann aber an meiner gespielten Musikrichtung liegen, obwohl ich mMn sehr "sparsam" mit Verzerrung bin.
 
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Ein anderer Gesichtspunkt ... Haltbarkeit der Brückenbefestigung.

Durch das Top-Wrapping wirken größere Hebelkräfte auf das Stoptail und direkt dadurch auf dessen Befestigungsbolzen und die Gewindebuchsen. Überschlagsweise wird man von einer Verdoppelung der auf die Buchsen einwirkende Kraft ausgehen können.

Könnten diese Gewindebuchsen deshalb nicht leichter aus dem Holz gerissen werden, oder im leichtesten Fall schneller lose werden?
 
Moin,
Ich hab mal gelesen dass in den guten alten Zeiten geplant war die Saiten bei der Paula wie bei der Junior mit Topwrapping aufzuziehen. Irgend jemand hat das das wie heute üblich auf gezogen und dann blieb es so.
Obwohl ich ein bekennender Juniorista bin, nutze ich Topwrapping nur bei Gitarren mit großem Halswinkel. Das Spielgefühl ist für mich etwas wabbeliger , deswegen bevorzuge ich normale Aufzugsweise. Klanglich nähert sich die Gitarre bei TW etwas mehr an die Junior an.

Die Bolzen ziehst du mit TW auf keinen Falls raus, tausende Specials und Junior zeigen dass es kein Problem ist.
 
Warum sollten sich die Saitenzugkräfte bei gleicher Saitenstärke, Tonhöhe und gleicher Mensur ändern?
 
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Das tun sie nicht.

Fraglich wäre also nur warum manche Gitarristen den subjektiven Eindruck haben sie täten es.
 
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Man liest immer wieder das das durch den flacheren Winkel zwischen Stoptail und Tuneomatic kommen soll...

Erschlossen hat sich mir das aber auch nie wirklich, weil es ja rein aus physikalischer Sicht nicht möglich ist, bei gleicher Saitenstärke und Mensur mit niedrigerer Spannung auf die selbe Note zu kommen.
 
Ich denke mal, die Zugkraft ändert sich bei ruhender oder leicht schwingender Saite nicht und ist definiert durch Mensur, Stimmung und Saitenstärke.
Spielt man aber ein Bending, wird ja nicht nur die Saite zwischen Sattel und Bridge gedehnt, sonder auch der Rest, also die Enden zwischen Sattel und Tuner und zw. Bridge und Tailpiece (das hört man ja auch). Da beim topwrapping die Gesamtlänge der Saite um einiges länger ist, ergibt sich physikalisch auch eine geringere Saitenspannung.
 
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Da beim topwrapping die Gesamtlänge der Saite um einiges länger ist, ergibt sich physikalisch auch eine geringere Saitenspannung.

Nein, die Saitenspannung bleibt trotzdem die gleiche.

Wenn überhaupt vergrößert sich sehr geringfügig die Strecke die beim bending benötigt wird um den Ton um ein bestimmtes Intervall zu erhöhen. Dies könnte man dann vielleicht als gefühlt geringere Spannung interpretieren, was es aber real nicht ist.
 
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Ok, lassen wir so stehen, verhält sich im Grunde genau wie bei Schiffstauen - und Drähten (womit ich mich auskenne): Die Dehnungsfähigkeit wird in Prozent angegeben und bezieht sich auf die tatsächlich wirksame Strecke.

Mir geht es ja im Wesentlichen um den Erfahrungsaustausch hinsichtlich des Topwrapping.
 
Es ist mit dem Top Wrapping, wie mit so vielem, auch eine Geschmacks-/Empfindungssache.

Ich hab hier einiges an STP/ToM-Gitarren stehen und für mich in einem wirklichen A/B-Vergleich für meinen Anwendungsfall keine Auswirkung, sei es positiv oder negativ, auf Klang und Bespielbarkeit festgestellt
 
Ich find es sieht halt viel besser aus, den tonalen Unterschied bilde ich mir vermutlich ein
 
Habs bei meiner Goldtop R7 gemacht, da....

A) der Winkel von der Brücke zum Tailpiece sehr steil war und die Saiten hinten schon fast die Schrauben berührt haben... und
B) Die Brücke - wohl durch den hohen Druck - schon etwas "durchgebogen" aussah.

Vom Sound und Spielgefühl merke ich da ehrlich gesagt nichts... kann aber auch daran liegen, dass wir Punk Rock-Geschrabbel machen (-:
 

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