Fender 75 Amp - Funktion Push/Pull-Poti (Tonregler) u. Gain-/Leadmaster-Volume

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Hallo Fender 75 Amp User,ich würde mich über ein paar Ratschläge und Erfahrungen freuen.

Bin jetzt auch Besitzer dieses Bolieden.
Bis vor kurzem wusste ich gar nicht ,dass es diesen Amp von Fender überhaupt gibt.
Ich habe mir einen über E-Bay gekauft.
Leider sind mir erst nach dem Kauf ein paar Merkwürdigkeiten aufgefallen.

Bei dem Amp ist jeder Tonregler ein Push/Polo Poti.
Im gezogenen Zustand boostet der Mittenpoti wie die anderen auch,aber es lässt sich nichts mehr hoch oder niedrig regeln.
Ist der Poti gedrückt in Normalstellung reagiert der Poti wie man es gewohnt ist.
Ist das normal oder liegt hier ein Fehler vor?

Ich hatte den Amp bei einem Radio- und Fernsehtechniker ,er meinte die Bauteile hätten keinen Fehler.

Als nächstes ist mir aufgefallen,dass der Amp mit einmal um ein Vielfaches lauter und fetter Klang aber auch klirrig auf der hohen e-Saite und dann wieder leiser und normal.Der Amp hat eine Leadschaltung mit Gain und Leadmastervolume.
Im Clean kanal reagierte der Gainregler vom Leadkanal und boostet das Signal,dann war es wieder so ,dass er überhaupt keinen Einfluss auf den Clean kanal hatte,so wie es ja eigentlich auch sein sollte.Irgend ein Wackler zwischen Clean und Leadtrennung?
Hat das vlt. mit dem Footswitsh oder der Buchse zu tun?

Hat jemand ähnliche Probleme?
 
Grund: siehe Edit (in grün) by C_Lenny
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist das normal oder liegt hier ein Fehler vor?
das ist normal bei dem Amp
Hat jemand ähnliche Probleme?
nein und um es klar zu stellen:
der Amp braucht nach 40 Jahren vernünftigen Service
Ich habe bei meinem viel Zeit investiert und auch Geld natürlich
Alles überschaubar, da ich vom Fach bin und alles selber mache
-Alle Röhren gewechselt
-Alle Elkos im Netzteil gewechselt
-Alle Koppelkondensatoren gewechselt
-Alle Kathodenkondensatoren gewechselt
-Einige Widerstände gewechselt
-BIAS auf einstellbar umgebaut
-Alle Potis gewechselt (bis auf die Push/Pull )

Es ist viel Arbeit, es lohnt sich aber
Der Amp hat einen super Sound (y)
 
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Bei dem Amp ist jeder Tonregler ein Push/Polo Poti.
Im gezogenen Zustand boostet der Mittenpoti wie die anderen auch,aber es lässt sich nichts mehr hoch oder niedrig regeln.
@Rostl hat recht, das ist normal. Tatsächlich ist das durch die Schaltung bedingt - der Midboost tut nichts anderes, als den Mittenregler aus der Schaltung zu nehmen.

Da die Klangregelung wie bei den meisten klassischen Röhrenamps passiv aufgebaut ist, kann sie nichts boosten, sondern nur bestimmte Bereiche runterregeln. Elektrisch gesehen werden dabei jeweils bestimmte Frequenzen über das Poti an kurzgeschlossen. Da der Widerstand des Potis aber nicht unendlich groß ist, werden selbst voll aufgedreht noch Mittenanteile an Masse abgeleitet. Der Mid Boost sorgt nun dafür, dass dieser restliche "Abfluss" ganz wegfällt.

Treble und Bass Boost beim 75 funktionieren anders und sind anders platziert, beim Treble Boost wird ein Widerstand überbrückt, der im Normalbetrieb einen Seitenweg mit Kondensator etwas "einbremst", und beim Bassboost ein Kondensator umgangen, der normalerweise als Tiefpass seriell im Signalweg liegt, um die Bässe zu reduzieren.

Der Midboost ähnelt damit dem "Thick"-Schalter im Vox Night Train, hier wurde allerdings gleich die komplette Klangregelung um gangen, was noch etwas mehr Boost erzeugt. Die Aufgabe für die Amp Designer ist bei diesen Schgaltungen durchaus anspruchsvoll, denn man muss das Teil mit dem festen Teil der Schaltung so abstimmen, dass schon ohne jede Klangregelung was sinnvolles rauskommt, aber natürlich dann auch mit den Reglern.

Glückwunsch übrigens, der 75 ist schon ein bisschen ein vergessenes Juwel. Er gilt als zickig einzustellen, aber das liegt wohl daran, dass die Regler etwas anders und auch stärker reagieren als bei den meisten klassichen Fender Amps. Und man muss natürlich ein bisschen Kompromisse eingehen, weil nur eine Klangregelung für beide Kanäle vorhanden ist. Bei solchen Amps löse ich das für mich immer ganz einfach: Alles auf die Zerre ausrichten, und clean klingts dann schon irgendwie, wenn die Gitarre was taugt... :D

Zum Schluss noch mal +1 für @Rostl : Ein Amp dieses Alters gehört immer erstmal durchgecheckt, nicht nur aus Sicherheitsgründen (kaputte Bauteile können gesunde abschießen!), sondern auch, weil er erst dann auch so gut klingen wird, wie er es kann. Wenn die Elkos und Widerstände gecheckt sind, können es auch Potis mit dreckigen Widerstandsbahnen sein oder kalte Lötstellen bzw. einfach Schmutz oder Korrosion an und in den Röhrensockeln. Oder eine Röhre ist nicht mehr so ganz in Ordnung, alles möglich.

Nix gegen den Radio- und Fernsehtechniker, aber wer von denen kennt sich heute noch im Detail mit Röhrentechnik aus? Da würde ich schon nochmal zu einem speziellen Amp Tech gehen. Hier wurden schon viele Empfelungen gesammelt:

https://www.musiker-board.de/thread...-und-zubehoer-nach-plz-geordnet.447629/unread

Gruß, bagotrix
 
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sehr schön erklärt @bagotrix (y)
 
Danke,danke für die vielen Tips und Hinweise.Da bin ich schon ein bisschen beruhigter.
Ich hatte den Amp beim Techniker ,soll soweit alles in Ordnung sein.Eingangsbuchse 1 machte ein paar Geräusche ,wurde behoben.
Ich hatte ihn noch nicht lange in Betrieb und habe ihn wie gesagt gleich durchchecken lassen.
Der Amp ist wirklich sehr gepflegt vom Vorbesitzer aus einem Nachlass,war wohl ein Wohnzimmeramp,immer abgedeckt mit Haube,wie mein Twin Reverb.
Ich weiss nicht wie lange das Gerät gestanden hat.Röhren sollen mal erneuert worden sein,aber alles ohne Gewähr.
Bei diesem Amp fehlt der Groundschalter.

Ich habe ihn heute stunden lang ausgiebig gespielt und eingestellt und komischerweise funktioniert nach langer Aufwärmzeit und anfänglicher Fehlfunktion der Leadkanal dann wieder so wie es sein soll,ohne dass der Gainregler Einfluss auf den Cleankanal hatte.Ich hatte ihn dann ein paar Stunden aus,dann wieder angemacht und wieder arbeiteten die beiden Kanäle ordnungsgemäss.Werde das jetzt mal beobachten,wenn es wieder auftritt.

Die Potis sind wirklich sehr vorsichtig zu dosieren.
Ab 3,5 vom Mastervolume ist der Amp saulaut,darüber hinaus beginnen die Störgeräusche wahrnehmbar zu werden.Ist dies auch noch normal?


Also für Crunch und leichten Overdrive ist der Leadkanal durchaus zu gebrauchen.Ich habe einen 12'' Celestion Speaker drin.Ich weiss nicht ob ein 15'' besser ist.
Der Bass ist mittiger nicht so tiefenbassig wie beim Egnater Tourmaster.Hatte da mit Humbuckergitarren Schwierigkeiten im Bassbereich.

Auf alle Fälle klingt die Stratocaster schön satt,nicht ganz so perlig wie am Twin Reverb,etwas mittiger.Liegt vlt.auch an den JBLs im Twin,die klingen seidig weich.

So lange er jetzt läuft lasse ich ihn erstmal .Wenn Probleme wieder auftreten werde ich mir nochmal einen anderen Amptechniker suchen.
 
.Ich habe einen 12'' Celestion Speaker drin.Ich weiss nicht ob ein 15'' besser ist.
den Amp gab es in 2 Versionen
mit 12" und mit 15"
Meiner ist die 15" Version
Und nach 40 Jahren muss einiges gemacht werden, bitte meine Tipps beachten, dann hast du auch lange Freude an dem Amp
 
Ja gut,das war kein Amptechniker,habe ich überlesen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ja @Rostl,vielen Dank

hoffentlich gibt es den Amptechniker in Kassel noch,der wäre am nächsten
 
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So,dass Problem mit dem Gainregler ist heute wieder aufgetreten.
Also,ab zum Amptechniker.

Eine andere Sache die mir noch aufgefallen ist.
Ich habe dieses Klirren auf der hohen e-Saite.
Ich habe heute einen Jensen C12N eingebaut und der klirrte auch.
Im Umkehrschluss habe ich diese Speaker in meine alte Laney212box eingebaut und getestet und da klirrte nichts.
Schwingt da Evtl.irgendeine Röhre mit?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@Rostl,wenn ich die Liste der Arbeiten ansehe die Du in den Amp gesteckt hast,wird das wahrscheinlich sehr teuer.
Meine Befürchtung ist,dass das nochmal den Anschaffungspreis kosten wird,wenn es richtig gut werden soll,wenn es denn reicht.
Hoffentlich wird es kein Kostengrab.
 
Zuletzt bearbeitet:
475,-
tja,kann auch nicht jeder Pilot sein;-))
 
Hatte auch mal einen Fender 75.
Er war typisch Fender und auch irgendwie nicht,
Alles was wichtig ist wurde schon geschrieben.
Nur mit dem Zerrkanal vom Fender 75 bin ich nie warm geworden.
 
Seit wann hat der Fender 75 einen Zerrkanal :gruebel:
 
so,der Amp ist vom Techniker zurück,
war zum Glück nichts grösserers zu reparieren
20€

Potis des Leadkanals Funzen jetzt so wie sie sollen,fein

Was ein Cleanmonster:great:
 
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Glückwunsch.
Habe auf einem Fender 75 gelernt.
Für Leadsounds usw hatte ich nen H&K Tubeman I davor.
 
Danke Euch,hätte auch erwartet es kostet mind. das 10fache.
War beim Durchmessen alles im Soll,so sagte man mir.

Der Vorbesitzer ist pfleglich mit dem Amp umgegangen .(R.I.P.)Wenn man so einen Amp regelmässig abdeckt gegen Staub und Feuchtigkeit,kratzen und knarzen die Potis selbst nach 40 Jahren nicht.So was kauft man gerne.
@Knallcharge für Leadsounds und mehr habe ich mir jetzt noch ein altes Digitech RP 1 gegönnt,auf jahrealte Empfehlung von dem @onkel
,wirklich gutes Gerät.Hab was darüber geschrieben.
 

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