Fender Classic 60s Strat - Dunklere Tonabnehmer

oobboo
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Hallo Leute,

ich spiele über eine Fender Classic Series 60 Strat in einen Laney GH50 und eine Box mit Greenbacks. Ich spiele Sachen in Richtung alte Biffy Clyro und Oceansize. Genretechnisch Post-Rock, Math-Rock, Prog-Rock mit viel Delay und Reverb, aber auch mal mit ordentlich Gain.

Lange stand der Laney bei mir zu Hause und der Sound hat zu hundert Prozent gepasst. Die Strat klang nach Strat und war eher schlank und schneidend im Klang. Allerdings war sie dadurch auch unglaublich differenziert. Außerdem ist es bei Zimmerlautstärke auch kaum möglich zu beurteilen ob der Sound zu sehr schneidet oder eben nicht.

Das letzte Wochenende hatte ich einen langen Jam mit Freunden und konnte meinen Verstärker das erste mal richtig ausfahren. Der Sound war gut, man hat alles gehört, allerdings war es mir persönlich zu heftig, vor allem wenn ich alleine gespielt habe und verzerrt unterwegs war. Irgendwie hat mir das alles zu sehr gescheppert und das differenzierte, was ich zu Hause so geschätzt hatte, wich einem undifferenzierten Eierschneider.

Mir ist klar, dass der Amp daran vielleicht nicht ganz unschuldig war, allerdings war es über Les Paul und ES wesentlich angenehmer zu hören.

Nun ist es so, dass die Stratocaster meine Gitarrenform ist, alles andere verstaubt an der Wand. Ich mag den grundlegenden Charakter aller Strats und es gibt keine Gitarre, die ich besser bespielen kann. Alles an der Classic gefällt mir, nur der Sound auf Bandlautstärke nervt etwas.

Also suche ich Pick-Ups, die eventuell etwas moderner klingen, etwas dunkler und holziger (keine Ahnung ob das gut beschrieben ist). Ich spiele zu 90% den Neck-PU, deshalb wäre es eventuell sinnvoll den als erstes zu ersetzen. Allerdings wollte ich den momentan für mich nutzlosen Bridge-PU als erstes gegen einen Humbucker im SC-Format ersetzen. Dieser sollte allerdings nicht so output-stark sein, Metal will ich damit nicht spielen. Was empfiehlt sich da denn? Den PU könnte ich dann nämlich schonmal für Rhythmus-Sachen nehmen.

Trotzdem will ich auch den Neck-PU ersetzen und weiß nicht was es werden soll. Auch ein HB oder ein etwas weniger spitzer SC?

Mike Vennart, der Sänger von Oceansize spielt übrigens eine Squier Strat mit einem Dimarzio-Humbucker und zwei Ibanez-SC, allerdings finde ich im Netz nicht welche das sind. Den Sound von Oceansize finde ich nämlich schon toll :).

Ich hoffe ich kann hier einige Impressionen sammeln, danke schonmal dafür :)

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Hey Fabi,

hatte ich tatsächlich schonmal und zwar als ich eine alte Yamaha Pacifica der höheren Serie gespielt habe. Aber irgendwie war mir die Gitarre zu modern und deshalb bin ich wieder auf eine klassische Strat umgestiegen. Natürlich ist es paradox, dass ich jetzt die Tonabnehmer einer "Classic"-Strat gegen moderne tauschen will, aber irgendwie fühlt sich das "richtiger" für mich an :D. Es geht natürlich auch ein bisschen um den optischen Effekt und etwas Voodoo (warum ich die Pacifica wieder gegen eine Strat getauscht habe), aber das gehört zum Gitarrenspielen ja mit dazu :).

Jedenfalls ist mir die Kombination Hot Rails, Vintage Rails und Cool Rails bei meiner abendlichen Recherche ins Auge gefallen und finde ich schon sehr schnieke:





Beide Videos haben einen fantastischen Sound was wohl an den Spielern liegt, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass die Pickups zu meiner Stratocaster passen könnten. Sie klingen ein klein wenig bedeckter als Single-Coils, natürlich voller und etwas holziger, aber trotzdem geht der Stratocaster-Charakter dabei nicht verloren. Mir ist das perkussive enorm wichtig, sonst hätte ich mir ja nicht diese Gitarre gekauft.
Ein netter Nebeneffekt wäre natürlich, dass es kein PU-Brummen mehr gäbe.
 
Den Hot Rails würde ich allerdings von der Liste streichen, wenn Hi-Gain, Metal oder ähnliche Stilrichtungen nicht dein Ding sind. In den Disziplinen glänzt er nämlich. Ziemlich dunkel gevoict, mit viel Output (einer der heißesten Modelle von Seymour Duncan) und Growl in den Tiefmitten. Ich könnte mir in aber gut vorstellen, wenn Du ihn parallel verlöten würdest. Output hat er dann immer noch genug.
Der Li’l Screamin’ Demon SLSD-1 von Seymour Duncan wäre vielleicht die passendere Wahl.

Du kannst aber Deine Strat auch mal so modifizieren, dass der Steg-SC an einem Tone-Poti hängt. Middle- und Neck-SC würden dann zusammen am oberen Poti hängen. Dieser Mod ist schnell gemacht und kostet nichts. Mit etwas runtergedrehtem Tone-Poti wird der Klang des Bridge-SC im verzerrtem Bereich weniger spitz und etwas angedickt. Es geht dann ein klein wenig mehr in die Humbuckerrichtung.

Es gibt natürlich auch fettere Singlecoils, die dunkler und teilweise auch mittiger gevoict sind. Das geht los beim Seymour Duncan SSL-5 (Staggered) bzw. 6 (flache Polepieces) Custom, ein heißer Singlecoil mit Vintagecharakter über den SSL-4 bzw. 7 Quarter Pounder (soll Richtung P90 gehen) bis zum SSL-3 Hot (sehr heißer, mittiger Singlecoil mit richtig viel Output).

DiMarzio hat auch eine gute Auswahl. Selbst die Noiseless-Modelle sollen sehr gut sein. Normalerweise klingen Noiseless-Singlecoils ja nicht so ganz authentisch.

Die Vorschläge von @Fabi_S bezüglich eines Bridge-HB sind aber auch sehr passend für eine Strat.
 
Also, Musikrichtungsmäßig habe ich mal zwei Beispiele rausgesucht:





Ich spiele also keinen Blues. Trotzdem stehe ich natürlich auf den Start-Sound.

Der SLSD-1 ist aber sehr höhenlästig, oder nicht? Im Direktvergleich in einem Video gefiel mir der JB Jr besser als der Hot Rails, in den von mir geposteten Videos ist gerade die Kombination aus den drei Rails sehr harmonisch.
Den Tone-Poti habe ich ja schon immer etwas runtergedreht, trotzdem könnte der Pickup etwas mehr Output vertragen. Ein PU-Wechsel ist, so liest man ja immer, nur eine kleine Änderung im Gesamtsound. Da habe ich Angst, dass wenn ich mir SSLs hole, der Unterschied zu gering ausfällt. SSL1 hatte ich schon in meiner Yamaha Pacifica, der war schon etwas weniger Harsch als die Tonabnehmer in der jetzigen Fender. Aber trotzdem möchte ich was neues probieren. Die HB im SC-Format klingen ja trotzdem noch total nach Strat, nur eben moderner oder täusche ich mich da?

Wie sieht es denn eigentlich mit den Cool Rails und den Vintage Rails für die anderen Positionen aus?
 
Am Steg kann ich den Seymour Duncan Pearly Gates dringend empfehlen. Ich hab den als Trembucker mit Cap, so wie im Video. Den kriegst Du hier aber kaum. Den musst Du wohl in USA ordern.



Neck könnte ein Tonerider City Limits hinkommen. Der Pearly Gates ist übrigens nicht wirklich viel lauter aus dem Speaker heraus, als ein City Limits Neck mit seinen 6,0 K

Wenn Du ein paar Euro übrig hast, kannst Du Dir, so wie ich, auch was von Kloppmann wickeln lassen. Da kann ich nur die ST60er empfehlen. Dagegen fallen die City Limits etwas ab, muss ich leider sagen.
 
Der PG klingt super, aber es muss wirklich ein HB in SC-Format sein, ich möchte keinen richtigen in der Bridge!

Der Lil Screamin Demon soll ja sehr höhenlästig sein, das gefällt mir gerade in der Bridge nicht. Dass der Hot Rails dunkler gevoicet wäre, wäre super, nur der viele Output ist deshalb vielleicht zu viel. Wäre der JB Jr da nicht vielleicht die bessere Wahl zu den beiden? Man kann die PUs ja leider nirgendwo anspielen, deshalb kann ich nur anhand der Soundbeispiele bewerten und da gefallen mir die von mir geposteten Videos eben am meisten. Gerade das zweite zeigt eine krasse Vielseitigkeit. Einzig der Cool Rail am Hals ist mir etwas ZU fett und da ich da keine Schaltung einbauen kann, wäre wahrscheinlich ein outputstarker SC doch die bessere Wahl?

In der Bridge könnte ich also vielleicht einen wenig höhenreichen Humbucker im SC-Format machen, bei der Mittel-Position weiß ich es noch nicht und am Hals einen outputstarken und trotzdem differenzierten, modernen und krummschwachen SC.
 
Hast Du mal die Potis durchgemessen. Vielleicht liegen sie ein gutes Stück über den sonst verwendeten 250K. Das war bei meiner Tele so. Die Potis hatten Werte von ca. 285K. Mit neuen Austauschpotis, die um die 250K lagen, war der Sound im Höhenspektrum angenehmer.

Ich würde mich auch nicht von den Höhen des Lil' Screamin' Demon abschrecken lassen. Der Vorteil liegt nämlich daran, dass er durch dieses Voicing meistens besser zu den "üblichen" Singlecoils passt.
In den Videos, deren Aussagekraft ich leider nicht einschätzen kann, klingt er aber nicht harsch oder übertrieben höhenreich:


Wenn die Singlecoils noch relativ "klassisch" gevoict sein sollen, aber etwas mehr Power haben sollen, würde ich mir mal den SSL-5/6 genauer anhören. Er hat auch den gescoopten Charakter, ist aber etwas fetter und dunkler als z.B. ein SSL-1/2.
 
Dass der Hot Rails dunkler gevoicet wäre, wäre super, nur der viele Output ist deshalb vielleicht zu viel. Wäre der JB Jr da nicht vielleicht die bessere Wahl zu den beiden?

Das der Hotrails dunkler gevoiced ist, ist ja ne Untertreibung. Der ist richtig mittig
und was SC Höhen sind weiß der überhaupt nicht. Für mich ist der HR als
Neck PU total unbrauchbar (jedenfalls mit in Serie geschalteten Spulen).

Dafür macht er als Bridge PU für MICH eine ganz gute Figur. Also konkret
Hotrails NECK PU in der Bridge Position eingebaut, und dann per switch
zwischen series/parallel Schaltung schaltbar. Erstes ist ein HB Sound für
härteren Kram und zweites ist ein angefetteter SC ähnlicher Sound.

In eine als Classic bezeichnete Strat, als Neck PU was anderes als einen
Single Coil einzubauen, wäre für mich ein no go .....
Ich würde zuerst mal den Neck PU weiter runter schrauben (=weniger Höhen)
oder durch einen etwas fetteren SC ersetzen.
:cool:
 
Der PG klingt super, aber es muss wirklich ein HB in SC-Format sein, ich möchte keinen richtigen in der Bridge!...
Gibts doch auch



In der Mittelposition habe ich einen "Vintage Player Irish Tour" (googeln). Der macht da einen hervorragenden Job. Wunderbarer Strat-Quack! Ich finde, egal welchen Stratsound man am Neck auch immer suchen mag, der Middle muss klassisch. Dann kommen auch die Zwischenpositionen viel prägnanter raus. Und für Funk-Riffs braucht man es eh immer.
 
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Der Pearly Gates ist irgendwie aber nicht kaufbar momentan... Und er scheint auch fast schon Low Output zu sein.

Ihr habt mich jedenfalls jetzt aber überzeugt nicht eine reinrassige HB-Gitarre zu erstellen. Konkret heißt das: Relativ heißen (aber vielleicht weniger als der Hot Rails) SC-sized HB in die Bridge, relativ klassisch gevoicter PU in der Mitte und ein recht outputstarker, gerne auch brummunterdrückender, SC in die Neck-Position. Dann reicht es dank des HB für Sachen wie Oceansize und ist ansonsten einfach nur eine modern gevoicte Stratocaster.

In der Bridge favorisiere ich momentan den Screamin Demon von SD oder von Dimarzio den Tone Zone S, der soll nämlich nicht so krasse Höhen haben, sondern eher etwas mehr Bass und Mitten haben. Am Hals wäre vielleicht ein Dimarzio Area ganz nett? Die brummen ja nicht. Oder ein Dimarzuo Virtual Vintage Blues. Die SD SSL5 oder 6 könnten auch passen. Der SSL3 hat mir wohl zu viel Output. In der Mitte weiß ich es noch gar nicht, aber die "Irish Tour" gibt es scheinbar nur im Set, was sie ausschließt.



Das hier ist übrigens meine Gitarre, man hört schön, dass sie wirklich sehr beißt mit den aktuellen Tonabnehmern. Deshalb achte ich gerade stark auf die T/M/B-Angaben auf den Hersteller-Seiten. Bei Seymour Duncan werden viele PUs für wärmere Instrumente empfohlen, die kann ich ja quasi schon knicken.

Übrigens, vielen Dank für euren Einsatz :)

Edit: Könnte günstig an einen Hot Rail zusammen mit einem Push-Pull-Poti kommen. Mir juckt es ja in den Fingern den für die Bridge zu nutzen :D
 
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Hey Leute,

ich wollte noch einmal fragen: Glaubt ihr, dass die Tone Zone S und Area 61-Kombination in meiner Strat gut funktionieren könnte? Ich würde günstig an die beiden herankommen und bräuchte dann, je nachdem wo der 61 sitzt noch einen Neck und einen Middle-PU :). Der Output des 61 ist eher medium, aber brummfrei und der Tone Zone S ist für die "härteren" Sachen gut geeignet :).

Vielleicht wäre ein heißerer Neck-PU ganz nett, Hot Stack von SD vielleicht? Dann hätte ich einen ausgewogenen HB in der Bridge, einen recht höhenreichen, aber brummfreien SC in der Mitte und einen heißen und brummfreien SC mit weniger Höhen am Hals. Dadurch bleibt genug von der Strat, gerade in den Mittelpositionen erhalten.
 
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