Fender Dual Showman Reverb 73er + 74er.....worauf achten + was erwartet mich?

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suidog
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Hallo zusammen, bin seit längerem auf der Suche nach einem schönem alten Fender Amp (spiele in einer Rockabilly Band)! Aktuell werden mir 2 angeboten, beides Dual Showman Reverb´s, einer von 73 (Top) und einer von 74 als Combo (das Head wurde in ein Twin Reverbgehäuse gebaut). Beide sind überholt und mit neuen Röhren bestückt! Der 74 er hat ein Blackface Mod! Was darf so ein Amp kosten, worauf ist zu achten und was erwartet mich? Desweiteren wird mir auch ein Fender Supersonic 60 Watt Combo angeboten! Hab gelesen die haben viele Macken! Ist das so oder bezieht sich das nur auf die 22er Version?
 
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Hi suidog!

Ha, Griethausen - ich komme auch aus der Gegend ;)

´73/´74 ist schonmal gut!
Zu der Zeit waren die Amps generell noch sehr gut gebaut und klangen prima.

Ein Showman Reverb ist im Prinzip ein Twin Reverb als Topteil.
Laut, clean und schwer - aber ein klassischer Sound!

Die "grossen" Amps aus dieser Zeit sind z.Zt. nicht sehr begehrt, daher solltest du preislich deutlich unter 1000,- E. bleiben können.
Tendenziell hört sich der Combo für mich interessanter an - da braucht man nicht noch eine Box zu beschaffen...

Wichtig ist, dass der Amp möglichst wenig Nebengeräusche macht - dazu einfach mal ALLE Regler auf 5/6 und einfach nur hören.
Je weniger Nebengeräusche, desto besser der technische Zustand.

Dann natürlich auch mal mit Gitarre anspielen um zu sehen ob dir der Sound gefällt!
So ein Amp sollte schon bei niedrigen Pegeln einen schönen, vollen Cleansound machen der einem ein kleines Lächeln auf´s Gesicht zaubert - sonst stimmt etwas nicht ;)

Dann ist es SEHR wichtig, dass die Amps die originalen Trafos haben - das sind die teuersten, und für den Sound wichtigsten, Teile in dem Amp.
Die Trafos sind die großen Metallbrocken an der Unterseite des Verstärkers.

Der Netztrafo hat eine schwarze Abdeckung, der Ausgangstrafo eine silberne, oder leicht kupferfarben angelaufene Abdeckung. Dann gibts noch Halltrafo und Choke - die sind aber nicht sooo wichtig.

Auf den Trafodeckeln ist ein Code eingestanzt der so aussieht: 606-yww

606 steht für den Hersteller (Schuhmacher), y steht für das Herstellungsjahr und ww für die Woche des Jahres.

Z.B. wäre ein Trafo mit dem Code 606-401 aus der ersten Woche des Jahres 1974.

Sollten die Trafos NICHT diese Codes haben, sind sie nicht original und der Amp wäre gleich 1-200,- € weniger wert ;)

Wichtig ist noch, dass die Wattangabe unter den Speaker-Buchsen "100 Watt" angibt - nicht etwa "135 Watt", weil dann ist es ein Amp der 1977 oder später gebaut wurde - und das ist dann nochmal ein anderes Thema ;)

Kratzende Potis, alte Röhren, Flugrost, Macken im Tolex oder im Bezug sind normal - mindern aber, falls sie gehäuft auftreten, auch nochmal den Preis.

Generell musst du - sofern der Verkäufer dir nicht glaubhaft versichern kann, dass das kürzlich gemacht wurde - noch ca. 100,- € für eine Durchsicht beim Techniker einrechnen um sicherzustellen, dass der Amp einwandfrei funktioniert.

Ich wünsch dir viel Glück/Erfolg beim kauf :great:

cheers - 68.
 
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Na, das sind mal ein paar verdammt gute Ratschläge und Hinweise, da gehe ich morgen besten´s gerüstet zum testen. :) Herzlichen Dank
 
Unser Basser hat sich so ein Top für 500 EUR oder so gekauft, musste dann aber noch einiges dran machen (lassen). Denke also, um die 600-650 sollten klargehen, wenn der Amp gut funktioniert. Twins (nix anderes wärs ja dann im Combo) fangen in gutem Zustand so bei 700 und dürften für diese Jahrgänge in mint bis zu 900 kosten, wobei das hier nicht zutrifft - es ist ja kein Originalzustand.

Blackface Mod kann vieles heissen, von stillgelegten Master Vol bis hin zu komplett umgebauter Schaltung ... vom Stillegen des master halte ich persönlich nichts, weil ich es mag, die Vorstufensättigung regeln zu können. Das klingt nicht wie ein moderner Amp mit Gainkanal, kann aber zumindest Lautstärkeunterschiede der PUs ausgleichen und für etwas Schmutz sorgen. Andere finden es besser ohne Master, ist also Geschmacksache.

Zu achten ist natürlich wie bei allen alten Amps vor allem auf Funktion. Also, alle Knöppe drücken/drehen, Schalter schalten und so weiter und schauen, dass das passiert, was passieren soll. Ein bisschen Potiknistern oder ein Buchsenwackler ist kein Beinbruch, ein kaputtes Tremolo oder Reverb kann dagegen kosten ... Ansonsten könnte man darauf achten, ob die Caps an- oder sogar ausgelaufen sind (bei überholten Amps sollten sie aber eigentlich neu sein), ob die Lautsprecher Risse haben. So oder so lohnt es sich, das Gerät selber noch mal checken zu lassen - ausser es ist belegbar erst kürzlich gemacht worden (klingt ja hier so).

Ein Twin ist halt ein großes, mächtiges Gerät, klingt mächtig, und bietet ein breites tonales Spektrum. Kann Dir im Bassbereich die Hosen ausziehen und im Höhenbereich das Trommelfell zerstechen. Ich halte es meist mit der klassischen Einstellung Treble 6 - Mid 3 - Bass 3 und pegle von da aus auf die Gitarre ein.

Ein Twin wiegt auch mächtig, und unter Umständen muss man mit einem regelmäßigen Instandhaltungsbedarf rechnen. Je nachdem, wieviel und wie sorgfältig man ihn durch die Gegend wuchtet eben. Beim Top hast Du zusätzlich noch die Box, was für mich jetzt rein vom Schleppen kein Vorteil wäre. Und natürlich auch extra kostet.
 
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Das Mod ist in diesem Fall eine komplett umgebaute Schaltung, mit Rechnung über das Mod und einiger Wartungs und Reparaturarbeiten!
 

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