Fender Mapleneck: natürliches Nachdunkeln?

[EAROSonic]

Hi,

hab da ne schöne Hendrix Strat:

Bei ihr wurde wohl der Hals ab Werk mit eingefärbtem Klarlack versiegelt, was ihm eine herrliche Vintageanmut verleiht. Nun frage ich mich, ob die Chance besteht, dass der deutlich hellere Hals meiner 70s Strat:

mit der Zeit ebenfalls nachdunkelt. Oder sind diese modernen Lacke so UV-beständig und davon auszugehen, keine Veränderung erwarten zu können? Wäre jetzt nicht weiter dramatisch, dennoch wäre es schön, wenn sich mit dem Alter ein Wandel hin zum Honigton der Hendrix ergeben würde...

Danke Euch.

 

[Joachim1603]

Also ehrlich gesagt, habe ich noch keinen Maple Hals gesehen, der nicht im Laufe der Jahre nachdunkelt.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Gitarre nicht den Großteil ihres Lebens im Koffer verbringt, sondern auch mal die Sonne sieht.

 

[EAROSonic]

Ja, rein gefühlsmäßig steht mir die Einschätzung des Nachdunkelns auch näher. Wird schön sein zu sehen, wie das geschieht, auch wenn man es natürlich nicht offensichtlich merken wird. Könnte sie ja im Sommer ein wenig in die Sonne stellen.

 

[6L6]

Ich glaube aber schon, dass es wesentlich länger dauern wird.

 

[EAROSonic]

Natürlich und der Effekt wird auch nicht groß ersichtlich sein. Man müsste mal Fotos über die nächsten Jahre machen, um den Grad der Veränderung eventuell sichtbar zu machen...

 

[stoffl.s]

Meine Strat sieht den Koffer nur beim Transport von innen, der lackierte Hals ist in mehr als 6 Jahren kaum gedunkelt. Oder es fällt mir nicht auf.

 

[Joachim1603]

Oder es fällt mir nicht auf.

Denke das passiert so schleichend, dass Du es nur anhand von Fotos merken wirst, die ein paar Jahre auseinander liegen.

 

[Mike Stryder]

Natürlich und der Effekt wird auch nicht groß ersichtlich sein. Man müsste mal Fotos über die nächsten Jahre machen, um den Grad der Veränderung eventuell sichtbar zu machen...

Brauchst Du doch gar nicht. In ein, zwei Jahren einfach mal die Mechaniken abschrauben. Oder den Hals aus der Tasche nehmen. Dann siehst Du den Effekt.

 

[micharockz]

Ein Sonnenplatz am Fenster über den Sommer, oder vielleicht besser einen regensicheren Balkonplatz, falls du so etwas hast. Fensterglas filtert ja einiges an UV-Strahlung aus.
Oder du gönnst deiner guten eine 10erkarte für's Solarium .
Es gibt allerdings auch UV-undurchlässige Lacke - keine Ahnung womit der Hals deiner Gitarre lackiert ist.

 

[gustavz]

Mal eben 20 Jahre warten, dann wird es schon.

 

[gmc]

einfach an die Wand hängen und 2 Jahre warten, dann sieht man normal bereits einen Verdukelungs-Effekt.
Hatte ich bisher nur nicht an einer G&L Tele, da war die Lackschicht aber auch extrem dick ... hab ich bei Fender zumindest so noch nicht gesehen, da klappt das.

 

[Jagmaster]

Ich besitze einen fender mexico jazzbass, den ich mir 2006 gekauft habe. Meines Wissens nach ist der mit irgendnem poly-lack lackiert und da sieht man inzwischen eine deutliche nachdunklung. Ich hab auch schon viele 70er Fender-Gitarren gesehen, bei denen die Hälse so nachgedunkelt sind als wären sie mit Nitro lackiert, und ich meine dass damals schon angefangen wurde mit poly oder etwas ähnlichem zu lackieren. Wurde deine Strat mal refinished? Das könnte erklären, dass der Hals noch so hell ist.

 

[EAROSonic]

Wurde deine Strat mal refinished? Das könnte erklären, dass der Hals noch so hell ist.

Nee, sie stammt von 2017 und ich hab sie neu gekauft. Von daher werden wohl manche Mexiko-Modelle in dieser hellen Ausführung ausgeliefert. Das es ab Werk auch anders gehen kann, zeigt meine China Fender Tele:

Sieht zudem eindeutig authentischer als bei der Squier Vintage Modified-Reihe aus. Die Tele geht mehr in Richtung Hendrix Strat.

 

[Jagmaster]

Ah sorry, dachte es wäre ne alte 70er Strat Gut, wenn es ne neue Gitarre ist, wirst du warscheinlich ein paar Jährchen warten müssen, bis du da was siehst. Wie gesagt, bei meinem Jazzbass sieht man nach 12 Jahren ne deutliche Nachdunklung, allerdings wird das bei modernen Poly-Lacken warscheinlich auch niemals die Ausmaße von diesem Honig-Bernstein-Färbungen annehmen.

 

[Gitarrensammler]

Mal eben 20 Jahre warten, dann wird es schon.

Das ist gar nicht mal übertrieben! Hier zum Vergleich meine Strat aus 1979 und die Jazzmaster aus 2016:

natürlich ein sichtbarer Unterschied, aber halt auch fast 40 Jahre dazwischen.

 

[Gast252951]

ich glaube auch, dass durch die heutigen Lacke das Nachdunkeln verlangsamt oder erschwert wird.
In den 80ern hatte ich eine Standard Strat bei der der Hals binnen 2-3 Jahre annähernd so gelb war wie bei den Classic Vibes.
Hingegen die Am. Special Strat, die von 2008 (?) war hatte noch den hellen Farbton wie bei einem Neukauf.
Mein Squier Bass hat auch noch einen fast weißen Hals.

Finde ich schade, so ganz hell gefällt es mir weniger als dunkler

 

[EAROSonic]

Das wird wohl so ähnlich wie bei den Gibson-Nitrolacken sein. Geringer Anteil an Nitro, damit man ihn noch so nennen darf, aber so wenig, dass die unschönen Weather Checkings nur ganz selten auftreten. Man will ja keine Rückläufer riskieren.

Auf der anderen Seite, die Fender-Indsignien des Alters, nachgedunkelter Lack . Empfinde optisch das Zeitaltern über dem eingefärbten Lack, da geht nix dürber. Deswegen habe ich auch kein Problem damit, das Ganze entsprechend abzuwarten. Wenn es soweit ist, freut man sich darüber, dass man (gemeinsam) so lange durchgehalten hat! Und wenn nicht, entschädigt mich der Klang der 70s als auch der der Hendrix, die Beide höchst unterschiedlich klingen. Esche vs. Erle eben.

Hab da auch noch zwei Beispiele für das Nachdunkeln von Lacken. Erstes Foto eine Orville by Gibson von 1991:

Schaut mal dort, wo normalerweise das Stoptail sitzt. Zweites Beispiel eine PRS von 2003:

Originaler Farbton Royal Blue, mit der Zeit stark ins graublau gefaded.