Frage an die Hobbylisten hier: Was treibt euch an und warum verliert ihr nicht die Motivation, auch nach dem 100. mal Anhören eurer Werke?

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90110n
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Hallo zusammen,

ich habe hier vor ein paar Tagen relativ "großpotzig" damit getönt, dass ich selber irgendwann mal eigene Musik erstellen möchte und hatte mich auch schon schon auf einen bestimmten Stil eingeschossen.

Ich weiß nicht ob daraus jemals was wird, vielleicht verfolge ich dann auch einen ganz anderen Stil...

Wichtig damit ich am Ball bleibe, wird für mich sein irgendwas mit der Musik verbinden zu können – komplette Eigenkreationen würden auf mich wahrscheinlich immer leblos wirken, da ich die Musik mit nichts "verbinden" kann. Klar kann man eigene Erlebnisse versuchen musikalisch zu verarbeiten, aber ich glaube dafür ist das Medium Musik für mich irgendwie zu "abstrakt" und verliert beim wiederholten anhören an Energie... falls das Sinn macht.

Daher mal die Frage an euch:

Was treibt euch an bzw. warum verliert ihr beim 100ten mal abhören immer noch nicht für Motivation eigene Songs zu erstellen?

Um nicht vom Thema abzukommen als Spoiler jetzt... Bitte redet mir das irgendwie aus, ich glaube nämlich das liegt WEIT über den Skill Levels eines Anfängers :D

(kann mir teilweise nicht mal vorstellen wie die Streicher das überhaupt gespielt haben...)

Für mich könnte das vermutlich eine Art "neu aufsetzen" der Takeshi Abo tracks (mit denen ich über die Jahre hinweg seeeehr viele Erinnerungen an bestimmte SciADV und Infinity Series Titel verbinde) in Form einer Art "Symphonic Reunion" sein – sowas gab es auch offiziell schonmal, aber leider nur für das Flaggschiff der SciADV Serie (und nicht für die Underdogs wie Chaos; oder Remember11, die ihrerseits auch richtig gute OSTs hatten):


View: https://www.youtube.com/playlist?list=PLBO2h-GzDvIaGXtbg7QGZFwATiIHQjdnv

Daraus wurden dann später zum Teil auch ganz gute Vocal Versionen:


View: https://www.youtube.com/watch?v=hzPg6CZj4Yg

Die Symphonic Reunion höre ich auch heute immer noch ganz gerne, da die Kompositionen den Anime / Visual Novel typischen Vibe verlieren und einfach um so vieles erwachsener rüberkommen...

(Das nur als Ergänzung, besser im Spoiler bevor jemand mich an die Plauderecke verweist ^^)
 
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Ich hätte eigentlich eher gemeint der Reiz liegt darin, eine Formel zu finden für Kompositionen die man sich auch so oft anhören kann? :D
 
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Am meisten motivieren mich Auftritte, bei denen die Leute, zur selbst komponierten Musik , abgehen, mitmachen und applaudieren. Da macht es auch Spaß einen Song zum 100. Mal zu spielen. Davon zehre ich dann noch ne Weile... aber bei Aufnahmen kann es manchmal schon nerven einen Song sehr oft anzuhören. Aber ein paar Tage Pause helfen da.
 
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Naja, das fällt dann vermutlich grenzwertig unter "Hobbyist" (es sei denn, du verkaufst deine eigenen Tracks nicht? Aber dann würdest du vermutlich nicht gleich von Auftritten reden, wenn du das nicht zumindest semi professionell machst? ;) )

Aber ja, live Band Musiker zu sein ist dann natürlich schon ein anderes Kaliber mit anderen Motivationsgrundlagen...
 
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Wichtig damit ich am Ball bleibe, wird für mich sein irgendwas mit der Musik verbinden zu können
Deine Musik mit etwas was dich wirklich innerlich bewegt zu verbinden oder durch dieses "Gefühl" erst entstehen zu lassen, ist besser als die eigene Musik mit "irgendwas" verbinden zu wollen und hat wesentlich mehr Tiefgang. So wie du das ausdrückst, ist das recht oberflächlich.

Im Endeffekt hast du nicht viel zu erzählen:
Ich weiß nicht ob daraus jemals was wird, vielleicht verfolge ich dann auch einen ganz anderen Stil...
Wenn du aus dieser Position heraus Musik machst, wird nichts tiefgründiges dabei rauskommen was dich langfristig fesseln vermag. Vielleicht wäre es besser du gehst raus und stürzt dich ins Leben und erlebst was. Andere brauchen dazu nur in ihrer Gefühlswelt abzutauchen. Wenn du dann was zu erzählen hast, kannst du es nochmal mit eigener Musik versuchen.
komplette Eigenkreationen würden auf mich wahrscheinlich immer leblos wirken, da ich die Musik mit nichts "verbinden" kann
Na eben, zum jetzigen Zeitpunkt. Daher: Lebe! Niemand anderes kann deine Leere füllen und wenn du mit dieser Musik machst, wird sie zwangsweise leblos auf dich wirken. Tja, manchmal begegnet man sich selbst.

Vielleicht ist dein Musikkonsum auch überreizt und du brauchst eine zeitlang Stille. Genau. So würde ich es wahrscheinlich angehen. Einfach mal die Klappe halten und wie ein Mönch mit Schweigegelübde leben. Das geht auch inmitten eines normalen Alltags, wenn man einfach jedes überflüssige Wort weglässt und nur das allernötigste kommuniziert und sich ansonsten auf die Stille konzentriert. So lange auf die Stille konzentrieren bis sich die innerliche Stimme meldet.

Ich schreibe das, weil ich den Eindruck habe, dass du keine innerliche Verbindung zu deinem Selbst hast. Das ist nur mein persönlicher Eindruck und als solcher hat er auch seine Gültigkeit. Natürlich kannst du aber auch komplett anderer Meinung sein und auch das ist OK.

ich glaube dafür ist das Medium Musik für mich irgendwie zu "abstrakt"
Ich vermute, dass deine "Kopfseite" gegenüber deiner "Gefühlsseite" eher überbetont ist. Für mich hat Musik sehr viel mit Gefühl und Rhythmus zu tun. Kann aber auch sein, dass du eher eine anspruchsvoll konstruierte und mathematische Musik brauchst (wie auch bei klassischen Werken) um davon richtig angesprochen zu werden.

und verliert beim wiederholten anhören an Energie... falls das Sinn macht.
..unendlich wiederholt, kann man alles totnudeln.
 
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Bitte redet mir das irgendwie aus, ich glaube nämlich das liegt WEIT über den Skill Levels eines Anfängers :D

(kann mir teilweise nicht mal vorstellen wie die Streicher das überhaupt gespielt haben...)
..was geanu sollen wir dir ausreden?
wenn es darum geht, ob die Stücke im Spoilerbereich oberhalb des Anfängerlevels liegen: das mal als komplette Produktion mit virtuellen Streichern, wenn du keine Vorstellung von Arrangement hast: jup, vermutlich nicht machbar für einen Anfänger dieser Art.

Das andere Thema: ja, Energie verliert sich häufig beim Hören eigener Stücke mit der Zeit.Bei Stücken, die die eigene emotionale Lage gut abbilden kann es aber durchaus auch anders sein.
Was sich mir nicht ganz erschließt:
komplette Eigenkreationen würden auf mich wahrscheinlich immer leblos wirken, da ich die Musik mit nichts "verbinden" kann.
... dann ist Musik vielleicht einfach nicht dein Medium??
 
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Wenn du aus dieser Position heraus Musik machst, wird nichts tiefgründiges dabei rauskommen was dich langfristig fesseln vermag. Vielleicht wäre es besser du gehst raus und stürzt dich ins Leben und erlebst was. Andere brauchen dazu nur in ihrer Gefühlswelt abzutauchen. Wenn du dann was zu erzählen hast, kannst du es nochmal mit eigener Musik versuchen.

Alles legitim natürlich... ich schreibe jetzt mal eine längere Antwort zu meiner Motivation dahinter (es ist dabei NICHT meine Absicht hier irgendwelche Visual Novels zu bewerben, aber das Thema lässt sich nunmal nicht vermeiden).



Stell dir mal einen Filmregisseur vor - hat der nichts zu erzählen, nur weil er ein komplett fiktives literarisches Werk wie z.B. Herr der Ringe, Dune oder Prestige adaptiert?

Am Ende vom Tag sind das auch Geschichten, die nicht "aus seinem Leben" stammen. Trotzdem werden sie den beiden Regisseuren wohl persöhnlich einiges bedeutet haben, ansonsten hätten wir heute wohl nicht die exzellenten Adaptionen bekommen, die es davon gibt.

Da geht es eher darum, die Authentizität zu waren - dieselbe Stimmung, diesselbe Welt, die selben Motive aufzugreifen, und einem wesentlich größerem Publikum zugänglich zu machen.

Wie viele Leute würden heute wohl die alten Tolkien Bücher lesen, wenn es nicht die Jackson-Filmreihe gebe?
Und hätte überhaupt irgendjemand von Prestige gehört, gäbe es da nicht die ideal an das Medium Film angepasste Nolan Adaption?

So ähnlich betrachte ich Musik auch in gewisser Weiße... Ich möchte Elemente aus den im Eröffnungspost genannten Werken nehmen, und akkustisch so aufbereiten, dass sie auch für ein breiteres Publikum interessant werden. In gewisser weiße ist es mein Ziel Menschen an den Handlungselementen und der generellen Stimmung / der Atmosphäre dieser Titel teilhaben zu lassen, die diesem ganzen Japan Kram kritisch gegenüber stehen und nichts für solchen "Weeb content" übrig haben - und zwar eben deswegen, weil es genug Stellen innerhalb der Handlung gibt, die atmosphärisch, musikalisch, und handlungstechnisch allemal genauso erwachsen wirken, wie die Szenen aus den angesprochenen Filmen oben.

Ich möchte diese Stellen hervorholen, und aufzeigen, dass ein als z.B. Murder Mystery betiteltes Werk eben auch zu 80% genau das ist.

Diese ganzen lächerlichen Slice of Live Elemente die man im Netz (Google Bilder reicht schon...) zu hauf als Promotion Material findet, nimmt in Japan halt nunmal niemand als "cringe" war, und die sind einfach Teil der Kultur. Hierzulande sehen wir das halt zum Großteil anders (ich selber bin auch kein fan davon, habe mich mit den 20% SoL in SciADV aber irgendwann einfach abgefunden - insbesondere weil ich weiß, dass diese Stellen immer nur sehr kurzlebig sind, und Google Bilder hier einfach einen komplett falschen Eindruck vermittelt. Oder noch schlimmer: Statt Screenshots der Visual Novel das fast immer miserabel adaptierte Anime Material zeigt).

Visual Novels entsprechen nicht unserer Kultur, aber wenn man die ernsthafteren Werke darunter liest (von denen es zugegenermaßen nicht allzuviele gibt), sind sie die Ideale Schnittmenge zwischen Buch (detailierte Story, aber keine Musik / Bilder / Animationen / Synchronsprecher) und Film / Serie (visuell und tontechnisch können die top sein, aber die Handlung kommt fast immer zu kurz).

So etwas haben wir hier in unseren Breitengeraden praktisch nicht (mit Ausnahme einiger extrem handlungsgetriebener Spiele vielleicht, wie Heavy Rain). Daher kommt meine Versteifung auf das Medium und die wenigen für mich interessanten Titel (SciADV und die Infinity Serie, beides Werke für die Takeshi Abo die Musik komponiert hat. I/O Revision II müsste ich dann auch noch dazu nehmen, hier stammt die Musik aber von Onoken).

Lange Zeit habe ich mit viel - sehr, sehr viel - Aufwand Visual Novel artige Animationsvideos zu einigem offiziellem Side Content produziert (womit wir wieder beim Thema Regisseur wären):


Die waren aber fast immer eine gigantische Tonne an Arbeit, teilweise 7-8 Monate "in produktion" und ich musste mir meine teilweise eigene Python-Tools schreiben, um die Textbox überhaupt originalgetreu und synchron zu den gesprochenen Textzeilen der Voice Actor animieren zu können.

Kurzum: Mein Workflow war absolut besc***en, da es eben keine Standardtools für diese Art Animation gibt - ich war mit diesen Videos mehr oder weniger auf Neuland unterwegs, dass kaum jemand (ein paar Leute mit primitiveren Textbox Animationen per Aegisub gab es schon) betreten hatte.

Musikalisch ist jetzt meine Hoffnung, dass ich diese Arbeit in gewisser Weise fortführen kann. Mein Ziel wird es dabei vermutlich immer sein irgendwie musikalisch Geschichten zu erzählen / bestimmte Stimmungen zu erzeugen, für die ich mir die Inspiration aus SciADV und der Infinity Serie holen werde.

Sei es jetzt über "Symphonic Renunion" Aufbereitungen von Takeshis Musik, oder über eigene Musik die ähnliche Patterns verwendet wie die seine oder ähnliche Synth Sounds.

Aber erzählen möchte ich schon was - nur halt nicht aus meinem Leben.

Ich möchte die Leute an den illusorischen Wahnvorstellungen von Chaos;Child, der von zunehmender Verzweiflung und Trauer betroffenen Welt von Steins;Gate und den verwirrenden und über den menschlichen Verstand hinausgehenden Ereignissen von Remember11 teilhaben lassen.

Darum geht es mir.

(Ich hoffe das macht soweit Sinn)
 
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Deine Musik mit etwas was dich wirklich innerlich bewegt zu verbinden oder durch dieses "Gefühl" erst entstehen zu lassen, ist besser als die eigene Musik mit "irgendwas" verbinden zu wollen und hat wesentlich mehr Tiefgang. So wie du das ausdrückst, ist das recht oberflächlich.

Absolut korrekt. Die besten Songs schreibt man, wenn sie selbst fühlt bzw. aus einer Stimmung heraus schreibt, als zu versuchen einen Song auf ein Thema zu erzwingen.

Auch da kann gutes entstehen, keine Frage. Aber durch die emotionale Bindung wirst du eigentlich auch nie müde, den Song nochmal zu spielen.
 
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(Ich hoffe das macht soweit Sinn)
Keine Ahnung... für mich könnte dein Text von einem Marsianer stammen.. :D Das hat aber bestimmt damit zu tun, dass ich aus einer anderen Zeit komme.. :)

Daher picke ich nur das raus was ich so verstehe:
Mein Ziel wird es dabei vermutlich immer sein irgendwie musikalisch Geschichten zu erzählen / bestimmte Stimmungen zu erzeugen, für die ich mir die Inspiration aus SciADV und der Infinity Serie holen werde.
Wie erzeugt man Stimmung? Das ist vielleicht die Zentrale Frage bei deinem Schaffen. Ich denke man muss das ganz tief runter auf Gefühlsebene gehen und noch ein Stückchen weiter gehen indem man es auf Ur-Gefühle vereinfacht. Du musst also vielleicht eine Handvoll Ur-Gefühle definieren, allerdings nicht auf intellektuellem Wege, und die dazu passenden tiefgründigen Klänge finden die je nach Kultur verschieden sein können.
Aber erzählen möchte ich schon was - nur halt nicht aus meinem Leben.
Absolut legitim.

Mir sind fast alle deine Bezugswerke unbekannt aber ich kenne einen der es verstanden hat, Klänge aus diesen Urgefühlen zu kreieren:

View: https://www.youtube.com/watch?v=jbnOZ-j_gT8&t=1120s
Vielleicht etwas Inspiration dabei für dich?
 
Absolut korrekt. Die besten Songs schreibt man, wenn sie selbst fühlt bzw. aus einer Stimmung heraus schreibt, als zu versuchen einen Song auf ein Thema zu erzwingen.

Auch da kann gutes entstehen, keine Frage. Aber durch die emotionale Bindung wirst du eigentlich auch nie müde, den Song nochmal zu spielen.

Eben.

Die emotionale Bindung sollte schon da sein, nur halt eben zu einem absoluten Nischenmedium, um dass sich gefühlt niemand sonst schert :)

Was aber ja gerade der Grund ist, weshalb es mir so viel bedeutet. Denn nein, ich rede eben nicht einfach von typischen Weeb für den die Welt bei Anime, Manga und Final Fantasy aufhört.

Visual Novels sind etwas, dass kaum jemand auf dem Schirm hat – und das meines Erachtens nach extrem gut darin ist, eine emotionale Bindung zwischen einer Story und dessen Leser aufzubauen.

Nur zulassen muss man es, und darf diese Werke nicht gleich als Weeb Content verteufeln.

Und irgendwie schaffen es Videospiel Komponisten ja auch unpersöhnliche Lieder zu schreiben.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Mir sind fast alle deine Bezugswerke unbekannt aber ich kenne einen der es verstanden hat, Klänge aus diesen Urgefühlen zu kreieren:

View: https://www.youtube.com/watch?v=jbnOZ-j_gT8&t=1120s
Vielleicht etwas Inspiration dabei für dich?


Danke, werde ich mir anschauen ;)

Lass mich raten... hier schlägt wahrscheinlich die Generation Gap zu?

Ich meine, die Herr der Ringe Filme und Dune wirst du wohl kennen?

Nolan ist der Unter 30 Generation an sich schon ein Begriff (Tenet, Dunkirk, Inception, Memento, Interstellar, Oppenheimer).

Heavy Rain ist Teil einer Spielereihe eines Studios, das quasi interaktive Filme produziert (mal mehr, mal weniger erfolgreich, Beyond Two Souls und Indigo Prophecy sind auch vom selben Studio).

Die ganze Anime/Manga Bewegung ist auch erst mit dem Millennials über das Internet so richtig popular geworden im Westen... Das ist mir durchaus bewusst, dass bei etwa 40 Jahren aufwärts nichts davon bekannt sein dürfte :)
 
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irgendwann mal eigene Musik erstellen
Nichts für ungut, aber diese Formulierung zeigt mir schon, dass es fraglich ist, ob Du das was du vorhast überhaupt fühlst.
Ohne, in welcher Art auch gelagerten, Emotionalen Background wird wohl nichts dabei rauskommen, was einen Hobby- oder Semi Pro Musiker auf lange Sicht antreiben kann.

Ich habe eigene Songs, die ich teilweise seit 30 Jahren, sowohl Solo als auch mit Band, spiele und mir auch immer noch selbst gern ab und an mal anhöre, einfach weil es etwas ist, das eine bestimmte Phase meines Lebens, meine Gefühlslage oder meinen Umgang mit manchen Situationen spiegelt.
Es gibt dabei auch Songs, die im Set oder auf Aufnahmen landen, dann Jahrelang nicht gespielt/gehört werden, aber plötzlich zu aktuellen Lebensumständen passen, die sie wieder nach vorn, bzw. wieder ins Set, oder als überarbeitete Reinkarnation wieder auf neue Aufnahmen bringen.

Als Hobby sollte es dem "Künstler" persönlich etwas bringen - Spass, das Ausleben von Emotionen, ein kreatives Ausleben (allein oder im Team/Band), vielleicht bei manchen auch einfach nur Anerkennung die sonst nicht kommt, meist ist es wahrscheinlich ein Mix aus dem allen was uns antreibt und dranbleiben lässt.

Als Profi oder Auftragsmusiker der seinen Lebensunterhalt mit komponieren/musizieren bestreiten muss, mag das wieder ganz anders aussehen, aber da wir hier über ein Hobby und nicht über einen Job reden, lasse ich das mal aussen vor.


Edit:
Hatte die ganzen Zwischenposts seit Gestern 22:30 nicht gelesen und da weitergemacht, wo ich Gestern aufgehört hatte, deshalb kurze Korrektur, wenn Du es wie es scheint eher als Job angehen willst, dann gestalte ihn so, dass er Dir Spass macht und Dir das Ergebnis gefällt und man es auch hören kann, alles andere wäre sonst nur ein fauler Kompromiss.
 
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Aber erzählen möchte ich schon was - nur halt nicht aus meinem Leben.
... um mal wieder auf deinen Wunsch nach einer Formel zurückzukommen:
ich glaube, so funktioniert das nicht. Authentische Werkinterpretation wird möglich durch genau den Anteil an eigenem Leben, der den des Originals trifft. Und nach meiner Beobachtung spielt genau das auch bei Buchverfilmungen eine ganz entscheidende Rolle ... wenn der interpretierende Autor das nicht "selbst erlebt", wird es in aller Regel verstörend für den Betrachter, der Original und Interpretation abgleicht (was vermutlich immer irgendwann passiert, aber auch ohne diesen Vorgang wirkt der Zusammenhang)
Real-Life Beispiel, weil's irgendwie gerade passt, finde ich:
ein Freund von mir hat mir die Tage seine Cover-Version von Fury in the Slaughterhausens Time to Wonder vorgespielt, und wir haben gerätselt, was da nicht "stimmig" war. Fazit: er hatte lediglich den melancholischen Anteil der Botschaft herausgearbeitet, weil das seinen momentanen Zustand widerspiegelt. Das entspricht aber nicht so recht dem Original, das eine Mischung aus einem anderen Gefühlspool darstellt (Desillusionierung und daraus abgeleiteter "jetzt aber erst recht"-drift, würde ich sagen, sowas in der Art, jedenfalls eindeutig komplexer als nur Melancholie ...) Das wirkt eher etwas ermüdend dann ...

Die ganze Anime/Manga Bewegung ist auch erst mit dem Millennials über das Internet so richtig popular geworden im Westen... Das ist mir durchaus bewusst, dass bei etwa 40 Jahren aufwärts nichts davon bekannt sein dürfte :)
... lass mich raten: du bist so ein Millennial? :D Weil: ich bin eindeutig "der Westen" und kannte das Kram auch schon in den 90ern ... und bin folglich unmöglich ein Millennial ;) Interessant ist dabei vor allem, dass die Vorstellungswelt der unter 40jährigen häufig eklatante Lücken aufweist, wenn es um soziokulturelle Entwicklungen in der Vergangenheit geht und auch um eine Idee davon, was es "noch nie gegeben" haben mag :D ist ja schon ganz ok, das erlaubt dann eben die Neuentdeckung alter Inhalte und Formen ...
 
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er hatte lediglich den melancholischen Anteil der Botschaft herausgearbeitet,
Das ist einer der Gründe, warum ich ungern bzw. wenig Cover, entweder ich kann mich komplett mit dem Song identifizieren, bzw. mich reinfühlen oder ich lasse es - Vorteil des Hobbyisten 😉
 
dass die Vorstellungswelt der unter 40jährigen häufig eklatante Lücken aufweist, wenn es um soziokulturelle Entwicklungen in der Vergangenheit geht und auch um eine Idee davon, was es "noch nie gegeben" haben mag :D ist ja schon ganz ok, das erlaubt dann eben die Neuentdeckung alter Inhalte und Formen ...

Also ich kann nur aus meinem Umfeld berichten, und jede Person die sagen wir mal geschätzt Ü45 war hat mit dem ganzen Kram nix anfangen können (von Visual Novels jetzt mal ganz zu schweigen). Hängt aber halt auch davon ab, wie viel Kontakt die Person zur jüngeren Generation jeweils hatte. In meinem Fall dürften das überwiegend konservativ geprägte Menschen gewesen sein (in Bayern gehen die Uhren halt noch etwas anders... Sieht man ja auch an der Parteienlandschaft hier :D), deren eigenen Kinder ebenso geprägt waren – von daher finde ich das jetzt auch nicht ganz verwunderlich.

Prinzipiell stellt sich hier auch die Frage warum ich den überhaupt Interesse hatte an den genannten Werken / warum ich selber im Laufe der Zeit Willens war über den cringe Aspekt hinwegzublicken... Das wäre wohl nicht geschehen, ohne dass ich mich in die jeweiligen Charaktere zumindest zum Teil einfühlen hätte können :)

Von daher muss das auch bei mir nicht mal so weit weg von eigenen Erfahrungen liegen, nur halt nie zu 100% und eher zu sagen wir mal 30% vielleicht... Hängt halt immer von den jeweiligen Handlungsstellen ab, und davon ob die jetzt realistisch wirken oder nicht.

Habe gestern mal per AnthemScore + Cubase einen von Takeshi's Tracks in MIDI Form transkribiert, an dem ich noch an ehesten Interesse haben dürfte. Der Output war alles andere wie zufriedenstellend, aber ich denke damit kann ich arbeiten und die fehlenden Akkorde reverse engineeren:


View: https://drive.google.com/file/d/1-5vUl3YwcFe1HpZu-wInQvmuN-xFkicr/view?usp=drivesdk

Das Original zum Vergleich:


View: https://www.youtube.com/watch?v=8uLg88MTnbo

Das wird jetzt erstmal mein Projekt, und dann schaue ich weiter :)

An sich hat das ganze handlungstechnisch sehr viele Konnotationen an die Situation direkt nach einem starken Erdbeben (zertrümmerte Gebäude, auseinandergerissene Familien, der Anfang vom Neuaufbau, ...) – was an sich die definierende Stelle zwischen Chaos;Head und ;Child ist. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich persönlich kann mir zu diesem Track auch gar nichts anderes vorstellen... aber jemand unbeflektes sieht das sicher anders.

Dazu habe ich zwar keine persönlichen Erinnerungen, aber ich glaube solche Situationen gibt es auf der Welt ja gerade genug (Ukraine, Naher Osten, USA nach den beiden Hurricanes, die Hochwasser in Österreich und Tschechien, usw...) und das beschäftigt einen ja auch stark.
 
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Die emotionale Bindung sollte schon da sein, nur halt eben zu einem absoluten Nischenmedium, um dass sich gefühlt niemand sonst schert :)
Mach halt. Grab your Keyboards and Play. :) Kümmer Dich nicht um die Leute, die es nicht verstehen, sondern mache es für die Leute, die es verstehen. Wir leben doch in Zeiten wo es für alles irgendwelche Leute gibt, die auf der selben Wellenlänge sind. Ist ja nicht mehr so wie früher, wo Musiker in irgendein Raster passen mussten.
 
Ist ja nicht mehr so wie früher, wo Musiker in irgendein Raster passen mussten.
? wirklich ? ...aus meiner Sicht ist die Zeit der Rasterfreiheit eher in den 80ern (ähnlich wohl auch ab Mitte der 60er mal für eine Findungszeit) angesiedelt und verschwindet dann stetig wieder ... die Raster dürften Teil von Vermarktungsbemühungen sein und damit immerwiederkehrend, solange Musik verkauft wird.
Aber ansonsten gebe ich dir Recht, es ist wesentlich schwieriger, sich nach den Meinungen anderer auszurichten (für diemeisten Künstler) als etwas Eigenes nach eigenem Geschmack zu produzieren. Trotzdem gibt es ja durchaus erfolgreiche Retortenprodukte nach kommerziellen Mustern ... und erfolgreiche Kopisten. Ein ganzer Zweig der Musikbranche besteht ja daraus (Cover/Nachspiel-Bands ...)
 
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? wirklich ? ...aus meiner Sicht ist die Zeit der Rasterfreiheit eher in den 80ern (ähnlich wohl auch ab Mitte der 60er mal für eine Findungszeit) angesiedelt und verschwindet dann stetig wieder ... die Raster dürften Teil von Vermarktungsbemühungen sein und damit immerwiederkehrend, solange Musik verkauft wird.
Aber ansonsten gebe ich dir Recht, es ist wesentlich schwieriger, sich nach den Meinungen anderer auszurichten (für diemeisten Künstler) als etwas Eigenes nach eigenem Geschmack zu produzieren. Trotzdem gibt es ja durchaus erfolgreiche Retortenprodukte nach kommerziellen Mustern ... und erfolgreiche Kopisten. Ein ganzer Zweig der Musikbranche besteht ja daraus (Cover/Nachspiel-Bands ...)
Ja, finde ich ganz bestimmt. Dieses Auseinanderdriften von Musikstilen, die völlig freie Kleiderordnung, die Unterschiedlichkeit in Instrumentierungen und Crossovers. Ich habe eher den Eindruck, dass Rocknroll früher hauptsächlich Jeans- oder Lederjoppe war, die alten Musiker laufen ja heute noch so rum, als würde man denen nicht mal eine bequeme Chinos gönnen.

Generell stört es doch heute niemanden, wenn man sich als als Musiker für Visual Novels bezeichnet. Weiß nicht, ob das Mitte der 60er, wie Du schreibst, oder halt in den 80ern nicht als Kinderkram bezeichnet worden wäre.
 
Bin zunächst über die sehr interessante Überschrift gestolpert, jetzt bin ich hier und verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, was du eigentlich vorhast.
Ganz davon abgesehen, dass ich tatsächlich zu den Prä-Millennials gehöre, die von diesem Genre Null Ahnung haben und nur weiß, dass es Menschen mit so einem Kulturfaible für alles Japanische gibt, lese ich aus deinen Beiträgen heraus, dass du bislang eher wenig Bezug zum Musizieren und Komponieren hattest.

Die Frage sollte daher eher lauten, was treibt einen Menschen dazu, sich in einer völlig fremden Sprache (Musik ist eine Sprache!) ausdrücken zu wollen. Mir kommt spontan ein Bild in den Sinn, nämlich das eines begeisterten Vogelkundlers, der sich ans Steuer eines Flugzeugs setzt, um den Vögeln näher zu sein. Abgesehen davon, dass das ohne entsprechende Skills nur schiefgehen kann, fehlt dabei möglicherweise jegliche Vorstellung, wie schnell man die Vögel damit verschreckt und man am leeren Himmel kreist (wenn man's überhaupt bis dahin geschafft hätte).

Ich weiß, heutzutage hat jeder ein Recht auf die krudesten Hobbies und sogar auf seine eigene Realität, aber ich kann deine Idee nicht recht ernst nehmen. Wer komponiert, sollte selbst einen emotionalen Zugang zu seinen Stücken haben bzw. aus seiner Gefühlswelt schöpfen können. Professionelle Auftragsarbeiten mögen stellenweise ohne emotionales Engagement funktionieren, dann bedarf es aber wirklich fundierter Kenntnisse über Komposition und die Wirkung der verwendeten Handwerkszeuge. Und auch ein schon bestehendes eigenes Werk könnte helfen, bei Bedarf sich selbst ein wenig zu "plagiieren".

Da du aber anscheinend ein recht klares Ziel vor Augen hast, such dir doch einen japanophilen Musiker, der Lust hat, mit dir gemeinsam zu komponieren. Neben den imho weitaus höheren Chancen, dass sich daraus was Vorzeigbares ergibt, lernst du selbst dazu und verstehst vielleicht sogar eines Tages, welche Gefühlsintensität mit Musik verbunden sein kann.
 
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Es macht mir schlicht und einfach Spaß, mich damit zu beschäftigen.
 

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