Frage zum Vierklang

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visdom22
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Ich hätte eine Frage bezüglich einer sehr beliebten Spielweise.

Zum Beispiel in dem Song "Pretender" von den Foo Fighters (einfaches Beispiel), dort werden Dreiklänge zusammen mit leeren Saiten (jeweils tiefe E, B und hohe E-Saite gespielt).
Welche harmonischen Gesetze muss man beachten (jeweilige Intervalle zum Beispiel), um diese mit den leeren Saiten spielen zu können? Es gibt ja genug Lieder, die nur auf dieser Spielweise aufbauen.
Gibt's dafür auch einen Namen? Würds gern nachschlagen. Die Kapitel Drei- und Vierklänge habe ich alle bereits durch, denke mir aber, dass diesbezüglich noch nichts erwähnt worden ist.

Ich hoffe man versteht was ich meine.

Edit: Wobei der Titel vom Thread heißen sollte: "Frage zum Dreiklang", naja nevermind.
 
Eigenschaft
 
Akkorde sind ja Dreiklänge, wo Töne, die Teil des Dreiklangs sind, gedoppelt (bzw. mehrfach gespielt) werden. Ob das nun in der gleichen Lage passiert oder durch eine Leersaite ist völlig egal, klingt eben anders.
Hoffe ich habe das richtig verstanden und erklärt, wenn nicht, sagts bitte, bin mir auch nicht 100% sicher.
 
Töne die mehrfach gespielt werden? Verstehe nicht ganz was du meinst :S
Danke trotzdem.

Für die Nachposter: Ich kenne den Aufbau von Drei- bzw. Vierklängen, nur das Verhältnis, wenn ich sie mit leergespielten Saiten verbinde, nicht.
 
Also nicht den exakt selben Ton, sondern eine Oktave höher oder tiefer als er im eigentlich Dreiklang vorkommt.
Der gedoppelte Ton, also der gleiche Ton in einer anderen Oktave, kann natürlich auch auf einer Leersaite liegen, ist ja bei den "normalen" offenen Akkorden auch nicht anders.
 
Ein Beispielakkord ist z.B. A (leere),E,A,C,E. Muss nun der Grundton bzw auch der oberste "Oberton" dieser Akkorde nun terzialen Abstand zu den leeren Saiten haben? Bei C und E fällt mir das auf. Der Intervallabstand beträgt 4 Halbtöne, das würde dann Sinn ergeben.
 
Welchen Ton du jetzt mit Leersaiten spielst, ist letztendlich egal, die Leere A-Saite macht ja genau das selbe wie die hohe E. Ein Ton der bestandteil ist, wird gedoppelt. Eigentlich ist es nur wichtig, dass der Ton der Leersaite ein Ton ist, der in dem Dreiklang vorkommt, da du sonst mit Leersaite einen anderen Akkord spielst.
 
Ah, verstehe nun worauf du hinaus willst.
 
Ist das auch das was du wissen wolltest? :p
 
Ich glaube ja. Also "oktaviere" ich damit doch eigentlich nur die im Akkord vorgefundene Note. Jedenfalls befindet sie sich dann nur in einer anderen Oktavlage. Danke jedenfalls
 
Genau. Und ob du das jetzt mit gegriffenen Tönen machst oder mit Leersaiten ist egal, hauptsache es klingt gut :p
 
Und , da du ja leicht wissen kannst, welche Töne permanent in den gespielten Akkorden sind (die Leersaiten halt) kannst du mit etwas Theorie-Verständnis auch sagen, welcher wie passt oder nicht. Zum Beispiel wird bei offener B und e Saite ein E Powerchord im 7. Bund gut passen, da B und e ja beide im Dreiklang enthalten sind. Bei einem Eb Powerchord wäre das schon schwieriger. ;)
 
du musst auch nicht zwangsläufig den kompletten 3 klang dazu spielen... dh du könntest (um beim oben genannten beispiel A zu bleiben) statt so A (leere),E,A,C auch einfach das höhere A Rauslassen. Dann hättest du den Grundton des Akkords zb eine (oder 2) oktaven tiefer und die terz nud quinte klingen hoch... da kann man halt viel ausprobieren! sowas findet man auch viel in pickings oder im delta blues, dass der Grundton des akkords oft 1-2 oktaven tiefer als bass ton benutzt wird. du spielst also zb auf den 3 hohen Saiten E, G, H und dann noch ne leere E saite dazu. Fällt mir als spontanes Beispiel zu dem Akkord das Intro von Nothing else Matters ein.

Du musst aber btw nicht zwangsläufig den Grundton tiefer oktavieren! du kannst auch die Terz oder die Quinte nehmen, wo mit wir dann beim Thema Umkehrungen wären... erlaubt ist alles,was gefällt! Probier mal rum! Evt klingen sogar Akkordfremde töne verdammt gut :)
 
Allgemein wird ja ein Akkord durch das übereinanderschichten von Tönen im Terzabstand gebildet. Es spielt aber ersteinmal keine Rolle, ob einer der Akkordtöne bei einem Griff doppelt gegriffen wird. Wird C-E-G (wie auch immer) gegriffen, ist es ein C-Dur-Akkord...

Allerdings, wie Atomdog schreibt, kommt es im nächsten Schritt auf den Harmonischen Kontext des Stückes an... Es ist möglich, nur Teile des Akkords zu greifen, wenn bspw. auch Bass und Keyboard den Grundton spielen und es zu mächtig wird, die Akkorde voll zu greifen. Solange die Akkorde der C-Dur-Tonleiter im Stück erklingen, wird E-G als C-Dur empfunden... so mal als vereinfachtes Beispiel...
 
Ich würd mich da nicht all zu sehr an Dreiklängen orientieren. Da kann man schon nach Gehör und Gefühl gehen. Ich persönlich liebe es, mit leeren Saiten und offenen Akkorden zu spielen. Dadurch lassen sich sehr Interessante Akkorde bilden, auf die man sonst vermutlich nie gekommen wäre.
Als kleine Hilfe, wenn du selbst gern mit offenen Akkorden Sachen schreiben möchtest, kann ich dir raten, die Tonart einfach mal zu ermitteln. Mal dir einfach die Skale mal auf, und je nach tonart hast du verschiedene leere Saiten zur verfügung. Anschließend kannst du mal akkordverbindungen mit besagten leeren Saiten versuchen. Da ergeben sich manche akkorde, die durchaus komplett alleine stehen können, und andere Akkorde fühlen sich alleine nicht sowohl aber klingen oft nicht ganz falsch. Wenn man sie dann im kontext mit akkorden einsetzt, welche besser klingen, dann klingt der offene akkord auf einmal nicht mehr suboptimal sondern im Verbund total geil.

Das alles möglich ist zeigt zum Beispiel dieser Song: Placebo - the bitter end
http://www.youtube.com/watch?v=2KkarMNlTzY
Wer versucht hat, es zu covern wird germerkt haben, dass gerade dieser Standard Strophen Akkord recht eigen klingt und es nicht gerade einfach ist ihn rauszubekommn.
Nun muss man zu placebo sagen, sie benutzen meistens eine ganz eigene Stimmung, aber das soll von der theorie hier eine untergeordnete Rolle spielen. Im Standardtuning bekommt man den Song auf jeden fall gespielt, wenn auch nicht ganz in der original höhe/tonart. Die müsste glaube ich im Original F-Moll sein.
Richtig klingend mit einem standard tuning bekommt man den Song in D-Moll hin. Der besagte eine Akkord in der Strophe ist hier als offener Akkord spielbar.

--0
--6
--7
--x
--5
----
Das besondere, was den Akkord so anders klingen lässt findet auf H und e Saite statt. Typisch Ennio Morricone (spiel mir das lied vom tod) mäßig ist dabei das zusammen spiel von F(auf der h-saite) und E. Das F ist die Terz im D-moll akkord und gehört da natürlich rein. Fremd ist das Beifügen von dem E. In 9er Akkorden wird das gerne gemacht, allerdings klingt es durch die oktavierte sekunde also none nicht so spannungsgeladen. Ich hab ganz genau diesen Song rausgesucht, weil es so ziemlich das abgefahrendste Beispiel ist und genau zeigt, dass man im Spiel mit offenen Saiten eigentlich alles machen kann. Sofern du in der Tonart bleibst, geht also im Prinzip jedes Intervall mit einer offenen Saite. Placebo halten sich in dem Song strikt diatonisch(tonarttreu). Anhand dieses einen Akkord kann man noch nicht viel über die Tonart aussagen, außer dass die Sekunde groß ist und die Terz klein. Also ein halbtonschritt zwischen 2 und 3.

Auf ein standard-tuning umgeschrieben kommt dann noch ein lauf über folgende Akkorde drin vor.

--------------------------------
--------------------------------
--------------------------------
---10----8----7----(7)--(7)---
---8-----8----8----10----8---
---6-----6----6----6-----6---

Diese Akkorde in 8teln? gespielt. Die geklammerten noten kann man weglassen, man kann sie auch mitspielen. Ich finde, beides klingt gut. Dieser Akkordlauf gibt uns die restlichen Informationen über die Tonart. Zwischen A und Bb ist also der zweite Halbtonschritt. Das ist zwischen 5 und 6. Damit sind wir bei std getunten Gitarren bei Dmoll.
Das Griffbrett sieht dann also wie folgt aus.

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||-----|--o--|----|--x---|----|--o--|--o--|-----|--o--|-----|--o-|--o-|-----|
||--o--|-----|--o-|--o--|----|--o--|-----|--x--|-----|--o--|--o--|----|--o--|
||--x--|-----|--o-|--o--|----|--o--|-----|--o--|--o--|-----|--o--|----|--o--|
||--o--|--o--|----|--o--|----|--x--|-----|--o--|--o--|-----|--o--|----|--o--|
||--o--|--o--|----|--o--|----|--o--|--o--|-----|--o--|-----|--o--|----|--o--|

Das H, also die leere H-Saite gehört nicht in die Tonart des Songs und klingt auch egal bei welchem Part eingesetzt falsch. Die leere E-Saite wiederrum liefert einen Ton aus der Tonart und kann ruhig eingesetzt werden.
Wenn du also einen Song schreibst, dann hilft es oft, die verwendeten einzelnen Noten ähnlich wie hier in ein Griffbrett zu malen. Sofern man sich keine Tonartwechsel ausgedacht hat(versehentlich) kannst du gleich sehen, welche leeren Saiten zu deiner Tonart gehören. Und mit diesen kannst du dann in akkordverbindungen experimentieren. Ist meiner Meinung nach besser, als von vorne herein mit einer Terz und Quinten plus Oktav-Faustregel dran zu gehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke mezzanine, hat mir geholfen! Bin auch großer Placebo Fan!
 
Welchen Ton du jetzt mit Leersaiten spielst, ist letztendlich egal, die Leere A-Saite macht ja genau das selbe wie die hohe E. Ein Ton der bestandteil ist, wird gedoppelt. Eigentlich ist es nur wichtig, dass der Ton der Leersaite ein Ton ist, der in dem Dreiklang vorkommt, da du sonst mit Leersaite einen anderen Akkord spielst.

Darauf würde ich mich nicht versteifen. Vor allem schränkt man sich dann zu sehr ein. Grundsätzlich ist es kein Problem einen Dreiklang-Akkord (Grundton-Terz-Quinte) nicht nur durch oktavieren zu erweitern, sondern eben auch Terz oder Oktave durch eine Sekunde oder Septime zu ersetzen oder sogar zu addieren.
Beim Ersetzen spricht man dann von Sus-Akkorden.
Ganz einfaches, praktisches Beispiel: Geht man von A-Moll (oder C-Dur, ganz wie man will) aus, spielt man die leere A-Seite und kann dann dazu die Powerchords A, H, C, D, E, F spielen und es klingt immer gut. Das machen extrem viele Bands, vor allem aus dem Metal-Bereich so.
Oder du spielst statt der Powerchords (die ja nur aus Grundton und Quinte bestehen) einen 2-Klang aus Grundton und Terz. Bei F und G wären das dann F/A und G/H.
 

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