fretless oder nicht fretless? DAS ist hier die frage!

K
knuRRR
Guest
Hallo Leute,

bin neu hier im Forum und in gleichem Maße Anfänger was das Bassspiel betrifft.
und genau da ergibt sich für mich eine schwierige Fragestellung, weshalb ich mal ein paar Meinungen einholen wollte.

Es ist so:
Ich habe das starke Bedürfnis Bass zu spielen und stehe ganz am Anfang... habe also noch kein Instrument.
Jetzt bin ich allerdings schon ca zwei Jahren verliebt in den "typischen" fretless-sound.
(nicht dass ich was gegen hart angeschlagene Saiten auf metallischem Untergrunt hätte, aber eine wirkliche Gänsehaut bekomme ich eben nur bei diesem leicht verzogenen drückend warmen jaco sound)
Von daher ist es für mich auch ganz klar, dass ich irgendwie irgenwann einen fretless Bass beherrschen möchte.
Nun habe ich den leisen Verdacht, dass dies als Anfänger vielleicht etwas zu hoch gegriffen sei, da die komplette Intonation anspruchtvoller ist.

Wie seht ihr so als erfahrene Aussenstehende die Sache?

Sollte ich, aufgrung meiner starken Zuneigung zum fretless-sound, in den noch viel saureren Apfel beissen und direkt mit einem Gerät ohne Bände anfange oder sollte ich vielleicht doch lieber die nötigen Techniken und die Intonation auf einem Bass mit Bänden erlernen und dann irgendwann (nach schätzungsweise 2-3 jahren) umsteigen?

lieben Gruß!

der knurrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr :cool:
 
Eigenschaft
 
Es gibt Fretless-Bässe, wo die Bünde auf dem Griffbrett durch markierungen zu sehen sind ;) Somit sollte dein Problem doch schon gelöst sein, oder?
 
hmmm weiß ich eben nicht :)
... ich hab ja wirklich keinerlei erfahrung, aber besteht das problem nicht vielmehr darin, dass die töne die ein fretless von sich gibt von natur aus etwas verzogen sind und man dadurch schwieriger einschätzen kann ob man den ton nun wirklich getroffen hat oder nicht?!

oder liege ich damit vollkommen daneben?! :>
 
hmmm weiß ich eben nicht :)
... ich hab ja wirklich keinerlei erfahrung, aber besteht das problem nicht vielmehr darin, dass die töne die ein fretless von sich gibt von natur aus etwas verzogen sind und man dadurch schwieriger einschätzen kann ob man den ton nun wirklich getroffen hat oder nicht?!

oder liege ich damit vollkommen daneben?! :>

Da liegst du nicht daneben. Nur sind nicht die Töne verzogen, die der Fretless von sich gibt - sondern die Intonation des Spielers stimmt nicht, weil er sich z. B. nur an den Bundmarkierungen orientiert und nicht die Ohren weit aufmacht.

Natürlich kannst du mit dem Fretless anfangen, Millionen von Geigern und Cellisten fangen ja auch ohne Bünde an. Allerdings immer mit Lehrer...

Da ich selbst seit Jahren unterrichte, kenne ich die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit genau. Meine Empfehlung: beginne mit einem bundierten Bass. Nimm ein preiswertes, aber qualitativ ausreichendes Modell eines Markenherstellers und spare nebenbei auf einen Fretless. Beispielsweise einen günstigen Squier Jazzbass, den du dann bei etwas Übung einen Squier VM fretless Jazzbass zur Seite stellen kannst.

Erst mal schauen, ob Bassspielen überhaupt was ist, dann steigern.

Zu meiner Geschichte: mein erster Bass, den man auch als solchen bezeichnen konnte ohne rot zu werden, war ein Höfner 185, eine Art Telecaster Bass. Nach einem Jahr habe ich die Bünde entfernt...;)
 
bassick hat das Wesentliche gesagt. Wenn Fretless, dann mit Lehrer.
Ansonsten ist die Gefahr wirklich groß, dass man permanent falsch intoniert und es nicht merkt.

Ich denke auch, dass du mit einem bundierten Bass zunächst besser bedient wärst und auch da gibt es Exemplare mit einem tollen Klang.
Wenn du uns ein paar Angaben zu deinen Vorstellungen gibst, können wir dir auch gerne helfen was Passendes für dich zu finden.:)
 
ah okay, top! :cool:

hm ja meine Vorstellungen.... also ich fang mal mit dem offensichtlichen an:
4 Saiten
schmaler Hals
möglichst Korpuslastig
Jazz Pickups
(bzw. Jazz-Bass - bin mir nicht sicher obs neben den Pickups noch andere Spezialitäten gibt)
Korpus schwarz oder typisch vintage.

klangmäßig sollte die lage ungefähr so ausschaun:
tiefe Bässe sollten möglicht sauber von einander getrennt sein,
Mitten sollen richtig schon warmes knurren hervorbringen,
Höhen schön nach oben hin auslaufen, "ähnlich" dem Klang eines angeschlagenen Glases oder einer Glocke (also rein mechanistisch betrachtet... der Grundton sollte weiterhin dumpf vibrierend untermalen)

...hoffe meine Vorstellungen sind nicht allzu schwammig formuliert.... Klang mit Worten zu umschreiben ist ne schwierige angelegenheit. :)

danke für die bisherigen Kommentare, bis dann.
 
Harley Benton MB22-2T
Harley Benton HBB200BK
Harley Benton HBB400TBK
Squire STD Jazz-Bass RW PM

...passen die ungefähr zu meinen Vorstellungen?!
 
Generell kann man sagen, dass deine Beschreibung den typischen Jazzbass (und alles, was ihm nachempfunden ist) trifft. Erlen- oder Eschenkorpus ist in der unteren Preisklasse schwer zu haben; was die anderen konstruktionsbedingten Merkmale betrifft, liegst Du mit Deiner Auswahl schon richtig.

Harley Benton Bässe sind in allererster Linie günstig. Dann komt lange nix, dann kommt nochmal günstig und dann kommt irgendwann die Qualität. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man an den Benton-Teilen idR nicht sehr lange Spaß hat. Meiner Meinung würde sich die Investition in den Squier mehr lohnen, spiele selbst einen Squier Std Jazz Bass und bin sehr angetan (vor Allem natürlich in Relation zum Preis). Wenn Du Dir komplett sicher bist, dass das mit dem Bass spielen was wird, solltest du dir auch mal die höherwertigen Modelle von Squier anschauen, nämlich den Vintage Modified Jazz Bass und den Classic Vibe 60s Jazz Bass (den viele nicht so überzeugend finden, ich find ihn genial). Und natürlich den Vintage Modified Fretless, falls Du Dich doch so entscheiden solltest.

Schöne Grüße, Mo
 
Squier ist ein sehr guter Tipp ;)
Allerdings solltest du auch mal Vintage (so heißt die Marke wirklich) Bässe angeschaut bzw. getestet haben! :)
Passen im Grunde auf all deine Kriterien, besonders den Äußeren

Sehr schön in Schwarz oder auch in schlichtem Sunburst

die Dinger spiel ich in der Schülerband der Musikschule und sie klingen einfach nach Jazz Bass und sind mega verarbeitet für den Preis :great:

entweder Squier oder Vintage, das musst du für dich selbst entscheiden
 
Ich hab mir nach vielen vielen Jahren Bass spielen auch nen Fretless gekauft und liebe ihn. Es ist erstmal nen Rockbass von Warwick geworden, weil der sowohl den tollen weichen Fretless Sound kann, wie auch nen rockigeren knackigen Warwicksound. Fretless ist toll, ich würd aber nicht mit anfangen. Kauf dir lieber erstmal nen günstigen Fretted Bass.

Je nach Preisvorstellung wächst natürlich die Anzahl der Möglichkeiten. Solltest du nen Jazzbass haben wollen würd ich auch Squire oder günstige Fender vorschlagen. Die überschneiden sich ja mittlerweile preislich. Spiel sie nur unbedingt vorher an. Du kannst 3 mal den gleichen Bass von Squire nebeneinander stellen und die sind völlig unterschiedlich. Nicht wie sonst "nur" das andere Holz, sonder echte Qualitätsunterschiede.
Ansonsten bin ich sowohl mit günstigen Ibanez als auch mit den Rockbässen von Warwick zufrieden.
Von Harley Benton kann ich nur abraten. Ich hab mir mal nen Akkustikbass bestellt, einfach weil ich einen in meiner Sammlung haben wollte. Das isser auch geblieben. Der taugt letztenlich nur fürs Lagerfeuer. Knackt sicherlich gut ;)
 
haha okay dann bin ich ja schonmal gewarnt :)

...also ich tendiere stark zu dem Squier Jazz Bass Vintage Modified 70´s natural.
Allerdings verunsichert mich etwas deine Aussage, dass gleiche Modelle bei Squire unterschiedlich klingen - also nen Squire nie übers Netz bestellen sondern immer beim Bass-Dealer antesten?!

wenn dann so ein Squire Bass einer der etwas schlechter verarbeiteten Sorte ist, merk ich das dann daran ob sich irgendwelche Störfrequenzen von mitschwingenden Bauteilen entwickeln?
bzw. wie kann ich am besten die Qualität prüfen?
 
Hmm, das ist nicht ganz einfach. Bestellen würd ich Instrumente nicht im Netz, es sei denn es ist dir egal.

Die Unterschiede fangen schon darin an, daß unterschiedliche Produktionen unterschiedlich in der Hand liegen. Ich hab beim Kauf meiner Gitarre 4 Gitarren mit der selben Bezeichnung in der Hand gehabt, von denen 3 toll aussahen ich aber am Ende die 4te gekauft hab. Irgendwie waren die 3 wohl 2007 gebaut und die 4te 2006. Der Hals war "total" anders. Letztendlich genug anders, daß meine Greifhand mit dem 2007er Modell nicht warm werden wollte, und beim 2006er Modell alles glatt lief.
Darum sollte man ein Instrument, was man kauft, weil man es ja spielen möchte, erstmal in die Hand nehmen und spielen. Wenn man nicht 100% sicher ist, was man überhaupt will, nimmt man halt viele in die Hand und guckt, was einem am besten zusagt vom Gefühl.

Dann sollte man halt darauf achten, daß das Gerät gut verarbeitet ist. Nen schiefer Hals fällt sicherlich jedem direkt auf, oder wackelnde Teile, aber man sollte schon genauer hingucken:
Sind die Bünde ordentlich eingesetzt? Sitzt der Hals (bei verschraubten Hälsen) gut im Corpus? Funktionieren die Mechaniken ordentlich? Laufen die Saiten ordentlich an Kopf und Brücke? Einfach mal an den Mechaniken drehen und gucken ob das Stimmen flüssig ist, oder die Saite eher ruckelt. Dann ist da was zu eng. Meist Dinge die man nachträglich fixen kann, aber dafür muss man auch wissen wie.
Dann einmal an nen Verstärker anschliessen und den Klang anhören. Teilweise klingen die schon unterschiedlich. Einfach den nehmen, der dir am meisten zusagt. Was ich immer sehr angenehm finde, sind Läden mit Neonröhren. Wenn du die Neonröhren hören kannst, ist die Elektronik nicht ordentlich abgeschirmt. Am Verstärker angeschlossen einfach mal an allen Schaltern rumschalten und alle Knöpfe drehen und gucken ob du mit dem Ergebniss zufrieden bist.

Am Ende ist es ne subjektive Entscheidung wie schon die Wahl des Instrumentes selber.

Ich würd mich ganz erhlich nichtmal auf einen bestimmten Bass-Typ festlegen bevor du in nen Musikgeschäft gehst. Nimm dir genug Zeit mit, schnapp dir jedes Instrument in der Preisregion, die für dich in Frage kommt und probier es aus. Vielleicht stolperst du so über ein Instrument, was dir vorher nie in den Kopf gekommen ist. Vorallem lernst du so aber die unterschiede kennen, die es gibt. Als Anfänger weisst du einfach noch nicht, ob du besser mit dünnen oder dicken Hälsen umkannst. etc. Wenn du alle in der Hand hattest kannst du anfangen die Auswahl so lange einzuengen, bis du dein Zielinstrument in der Hand hast. Und, geh lieber 1-2 mal mehr ins Geschäft um zweifel die du hast abzulegen.

Ich habs nicht so gemacht und hab letztendlich über 10 Jahre gebraucht um von ursprünglich "Nee Warwick ist nix für mich" (wo ich immernoch nicht weiss, woher das kommt) zu einem totalen Warwick-Fan zu werden.
 
...also ich tendiere stark zu dem Squier Jazz Bass Vintage Modified 70´s natural.
Allerdings verunsichert mich etwas deine Aussage, dass gleiche Modelle bei Squire unterschiedlich klingen - also nen Squire nie übers Netz bestellen sondern immer beim Bass-Dealer antesten?!...

Sicherer ist es natürlich im Laden zu testen und dann zu kaufen ;)
das kann ich jetzt auch sagen, da ich es als ich angefangen hab anders gemacht habe
ich wusste zwar, dass mir ein Squier gut passen würde, allerdings habe ich dann meinen Pete Wentz im Internet bestellt, ohne z.B. mal die Vintage Modified getestet zu haben
ich habe zwar einen guten und sauber verarbeiteten Bass zugeschickt bekommen, doch aus heutiger Sicht bin ich der Meinung, dass ich mit einem Vint. Mod. besser bedient gewesen wäre.. :redface:

und hier möchte ich auch nochmal auf meinen Tipp zu den Vintage Bässen zurückkommen, denn meiner Erfahrung nach ist die Qualitätsstreuung dort geringer als bei Squier
und außerdem hab ich immer noch das Gefühl, dass dir die vom Handling mehr gefallen könnten, sind nämlich Jaco-mäßiger (sofern das in dieser Preisklasse eben geht) als die Squier ;)

Just my 2 cents..
 
alles klar, das waren alles ein paar sehr hilfreiche Kommentare.

danke :)
 
Der Glaube, ein Instrument aus der Massenproduktion sei wie das Andere ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube.
Jedes Instrument, und sieht es einem anderen noch so ähnlich ist anders.
Um zu erklären warum das so ist, muss man sich mit dem Ursprung des Instrumentes befassen. Sieht man sich an wie das Leben eines Basses beginnt, nämlich mit dem Neubeginn eines Baumlebens, kann man sich vorstellen wie unterschiedlich das Ergebnis werden kann.

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Das wichtigste Kriterium für ein Instrument von hoher Qualität ist das Holz und seine Verarbeitung.
Hier sieht man ja bei transparent lackierten Instrumenten die Maserung des Halses und des Korpus, bzw. bei mehrteiligem Korpus die Zusammenstellung der Holzteile. Maserungen haben nicht nur Einfluss auf die Optik, auch in geringer Weise auf den Klang. Schlecht ausgewählte und zusammengestellte oder hässliche Holzteile mögen manchmal gut klingen, verderben aber auch hin und wieder die dauerhafte Freude am Instrument.
Inzwischen wird ja Computergesteuert gefräst und gesägt, so dass in der Regel eine hohe Passgenauigkeit der verwendeten Teile gewährleistet werden kann.

Das Holz ist entscheidend und in Bezug dazu die eigene mentale oder philosophische Eigenschaft.
Ein Musiker ist ein Künstler und ein Künstler hat eine erweiterte Wahrnehmung. Visuell wahrgenommene Dinge wie ein Bass können durch das Erfühlen eine weitere Betrachtungsweise bekommen.
Der Bassist Sting hat es mal ganz treffend beschrieben als er erklärte, dass das Holz aus einem lebendigen Baum, durch einen Künstler zu einem Bass geformt, durch das Spiel des Musikers seine philosophische Vollendung findet.


Ich kann hier aber nicht allgemeingültig sondern nur für mich sprechen: Ich muß einen Bass erfühlen und weiß erst dann, ob er meinem Anspruch genügen kann. Zwar habe auch ich schon einmal ein traumhaftes Instrument ohne vorherigen Test bekommen, halte aber das Bestellen eines Instrumentes ohne vorherigen Test aber für eine Art Glücksspiel.
 

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