Frustriert - Solo-Techniken bzw. Griffbrettorientierung

Fischi
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Moin zusammen,

ich spiele mittlerweile seit 24 Jahren Gitarre. In meiner Jugend stand ich total auf 2000er Rock (Limp Bizkit, Linkin Park etc)
Soli waren damals nicht an der Tagesordnung.

Wenn ich mit meiner Band spiele, stelle ich mich also bewusst der Herausforderung Soli zu spielen. Die Grundform der Pentatonik (Grundton auf der E-Saite) und Dur- bzw. Moll-Tonleiter (ebenfalls Grundform) ist das maximale, was ich kann. Der Rest ist „auf gut Glück“.

Mich nervt, dass ich immer das Gleiche spiele. Um es zu verdeutlichen habe ich mal einen unserer Songs eingefügt.

Habt ihr einen Tipp, wie ich mich verbessern kann?
Mit geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern eher um Orientierung auf dem Griffbrett, spannende Läufe, Abwechslung.

Neben meinem Job habe ich auch eine kleine Tochter. Gitarre steht definitiv hinten an, so dass ich vielleicht maximal abends eine Stunde habe zum üben

Danke für eure Tipps

https://soundcloud.app.goo.gl/URci2dErBteZ8iYd8
 
Eigenschaft
 
Hi, also ich finde Du hast schoene Phrasierungen.

Da Du spielen kannst hast Du es ja einfach was neues zu lernen und das geht auch bei 1 Stunde am Tag.

Recherchiere mal nach der Tonart LYDISCH. Und suche Dir dazu in Youtube ein Backing Track.

Da bekommst Du sicherlich ganz neuen Input.

Gruss Oliver
 
Was mich in der Hinsicht sehr weiter gebracht hat, war das improvisieren auf verschiedene Stile, Tonarten und Tonleitern. Einer meiner favorisierten Kanäle dazu ist z.B. "Elevated Jam Tracks", da hier auch immer parallel Akkorde und die entsprechenden Patterns auf dem Griffbrett angezeigt werden. "Dopez Tracks" ist auch gerade ein Favorit. Da kann man dann sehr gut experimentieren. Spiele zwar nach wie vor meistens E-Moll/G-Dur oder A-Moll/C-Dur, da das einfach am besten sitzt, aber probiere auch gern immer mal wieder was anderes aus. Die Griffmuster sind ja im Allgemeinen auch die gleichen, du orientierst dich eben nur an anderen Grundtönen. Interessanterweise spiele ich auch je nach Tonart unterschiedliche Licks, was dann auch schon für Abwechslung sorgt.

Hier mal ein Beispielvideo des Kanals:

 
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@Duke78 dazu nehme ich mal etwas die Gegenposition ein. Improvisation ist toll und essentiell, aber genau da drehen sich dann viele Gitarristen auf die Dauer im Kreis und spielen immer wieder nur die gleichen Lines. Ich habe gezielt Soli, die ich besonders cool fand, Note für Note zu lernen, um aus meinen „eigenen“ Pattern und Phrasierungen herauszukommen. Auch technisch bring einen das IMO besser auf ein höheres Level. Bei der Tonformung (Bendings, Vibrato,...), finde ich es auch hilfreich das „Gute“ im Ohr zu haben und nachzuspielen.
Am kann auch viel von coolen und bekannten Soli auf der theoretischen Seite lernen, in dem man analysiert, zu welchen Scalen die Noten gehören und wo da die klassische Pentatonik verlassen wird.
Man macht das als Gitarrist in Nicht-Cover-Band eher selten, weil es vergleichsweise viel Aufwand ist, meine Erfahrung ist, dass ich mit jedem Solo, das ich gelernt habe, meine improvisierten Soli spannender und besser wurden.
 
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Die spannendsten Musiker sind in der Regel jene, die das breiteste Repertoire aufweisen können. Das, was man liebt, lernen und im besten Fall zu etwas Eigenem "vermengen" und so weiterentwickeln. Das hat in erster Linie gar nichts mit Geschwindigkeit zu tun, sondern mit Phrasierungen und Spannungsbögen.

Ich habe eigentlich immer nur Songs oder gante Alben gelernt/geübt und wollte Songs spielen können - End2End.
 
@InTune
Sehe ich eigentlich gar nicht als Gegenposition. Wie du schon schriebst ist Impro schon ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Und selber das Griffbrett erkunden kann eben auch zu neuen Ideen und Inspirationen führen. Aber ich stimme dir auch voll zu, dass es wichtig ist, sich von den "Guten und Großen" inspirieren zu lassen und sich Dinge abzugucken. Bei mir ist das z.B. ein essentieller Teil des Gitarrenunterrichts, mir mit meinem Lehrer Soli vorzuknöpfen und die im Detail durchzugehen. Und genau da kommt dann auch die von dir angesprochene Tonformung und theoretische Analyse mit ins Spiel. Da ich mir selber manchmal zu viele Schludrigkeiten erlaube, die mein Lehrer aber erbarmungslos wie er ist, nicht durchgehen lässt und auch die Theorie gut vermittelt. Bleibt zwar nicht immer alles hängen, aber solange ich das Gefühl habe, aus jeder Stunde ein bisschen schlauer rauszugehen, passt das schon. Allerdings merke ich auch, dass ich recht schnell das Interesse daran verliere, die Soli zu spielen, wenn ich sie denn mal kann. Das gab es ja schon und das bin auch nicht wirklich ich.
Aber das Gelernte wird dann eben auch wieder in die Impro bzw. eigene Sachen eingebaut. Ich denke, beide Schuhe sind nötig, damit man dann richtig laufen lernt.
 
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Habt ihr einen Tipp, wie ich mich verbessern kann?
Mit geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern eher um Orientierung auf dem Griffbrett, spannende Läufe, Abwechslung.

Ja, dein Vokabular erweitern, Skalen/Akkorde/Arpeggios und die dazugehörige Theorie lernen und Griffbrettorientierung üben.

Aber das hilft jetzt erstmal nicht weiter, richtig? Ist dein Problem, dass du nicht weißt was du üben sollst, oder dass du nicht weißt wie dus üben sollst? Oder dass aufgrund des Zeitproblems nicht klar ist, was davon die höchste Priorität haben sollte?

Konzepte und Übungen könnte man jetzt endlos anbieten..

Man muss eben einfach Zeit reinivestieren und manche Dinge auch einfach erstmal stur lernen. Es geht aber auch schneller als gedacht. Wenn du zum Beispiel mal alle Dur und Moll- Dreiklänge auswendig lernst, das ist gleich passiert, wenn du das jeden Tag wiederholst hast du das auf einen Monat locker. Die demotivierende Sache ist die, dass es wesentlich länger dauern wird, bis es sich von selbst in dein Spiel integriert und dort ohne zu überlgen einfach raussprudelt. Das heißt aber nicht dass es dich nicht weiterbringt. Man ist beim spielen gegenüber den Dingen die man grade übt ja eigentlich immer um ein halbes Jahr hinterher...

Daher würde ich mir meine freie Zeit so einteilen, dass du etwa die Hälfte davon konsequent was übst und die andere aber auch konsequent einfach Spaß hast. Und dann einfach dranbleiben bis es allmählich "durchsickert"


grüße B.B
 
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Soli zu spielen. Die Grundform der Pentatonik (Grundton auf der E-Saite) und Dur- bzw. Moll-Tonleiter (ebenfalls Grundform) ist das maximale, was ich kann. Der Rest ist „auf gut Glück“.

Mich nervt, dass ich immer das Gleiche spiele. Um es zu verdeutlichen habe ich mal einen unserer Songs eingefügt.

Habt ihr einen Tipp, wie ich mich verbessern kann?
Ja, so:
  • http://chord.rocks/guitar/scales aufrufen
  • links, "Select scale" die Skala oder Tonart der MELODIE wählen (also Deines Solos)
  • probiere zu einem vorgegebenen Grundton z.B. die
  • Major
  • Minor
  • Blues Major
  • Blues Minor

Dann siehst Du zwei Informationen.

Die erste, oben, das Fretboard: Wenn Du nur die dort angegebenen spielst, liegst Du mit der Melodie immer richtig. Sollte ein Tone einmal im Kontext "falsch" klingen: Du hast ja noch ein paar ODER gar keinen (Pause).

Die zweite Information ist rechts: Chords-in-scale. Das sind die Akkorde, die Deine Mitspieler zu Deiner Solo-Skala zu Gehör bringen sollten ;-) Drauf-clicke, Bescheid wissen. Die mit der 5 sind übrigens die Power-Chords ... (Die Informationsflut könnt Ihr dann wieder über "Chords" etwas übersichtlicher bändigen.)

D.h. auch Deine Mitspieler finden hier reichlich klangverbesserndes oder klangveränderndes Material :D


Und falls Du oder Ihr die Melodie-Skala, die Eure Akkordfolgen (weitestgehend) festlegen, erst noch herausfinden müsst, kommst Du über einen konzertierten Gebrauch von
  • Chords oder IdentifyChords
  • Identify Scale
weiter ...

Damit bist Du, seid Ihr tonal schon einmal auf der richtigen Seite ... Rhythmik und Form tun ihr Übriges :evil:

Gutes Gelingen und kreatives Entdecken :D
 
...Ich habe gezielt Soli, die ich besonders cool fand, Note für Note zu lernen, um aus meinen „eigenen“ Pattern und Phrasierungen herauszukommen. Auch technisch bring einen das IMO besser auf...
Das ist definitiv besser als zufällige Skalen über irgendwelche backingtracks zuspielen. Ganz wichtig ist hier (du hast das sicher gemeint aber so nicht geschrieben) das man bei dem entsprechenden Solopart nichtnur analysiert was da von seiten des Gitarristen gespielt wird, sondern vorallem auch was die begleitung macht, also das was der Bezugspunkt ist. Viele Gitarristen fokusieren sich zusehr auf sich selbst - riesen Problem beim Improvisieren.
 
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Ich würde das Problem analytisch angehen...

Frage: Ich spiele immer das Gleiche?
Antwort: Etwas anderes spielen oder das Vorhandene variieren...
Da gibt es ja keine Regeln, hauptsache es klingt.

Was das Repertoire betrifft... Das muss man sich ja auch alles merken können!
Übrigens finde ich dein Phrasing deines Samples auch toll! Sind nette Sachen dabei.


vlg
 
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Ich nehme seit ein paar Monaten Unterricht bei einem Profi. Der erklärt sehr gut, wie und warum welche Skalen , Licks etc. für welche Akkorde passen. Das hat mir in einigen Dingen die Augen geöffnet. Technisch versuche ich da auch besser zu werden, aber habe leider auch wenig Zeit zum üben. Aber egal, ich hoffe, wenn man mal wieder mit der Band spielen kann, dass ich die Dinge auch umsetzen kann. Denn Praxis ist dann der beste Lehrer.
 
Danke für euren Input.
Soli von Bands die ich mag nachspielen ist ein sehr guter Vorschlag. Wenn das aber solche Bands sind wie „Alter Bridge“ fehlt mir dafür aktuell einfach die Technik. Ich überlege aber mal, was ich da machen könnte. Um das Repertoire auszubauen kann das echt hilfreich sein.


schoene Phrasierungen

danke :)

Werde ich mir mal zu Gemüte führen

Beispielvideo des Kanals:
Schaue ich mir in einer ruhigen Minute mal an

Ist dein Problem, dass du nicht weißt was du üben sollst, oder dass du nicht weißt wie dus üben sollst?
Beides. An der Zeit liegt es nicht. Wenn ich mehr Zeit aufwenden möchte, könnte ich es. Da ich aber keine Profi-Laufbahn verfolge, „investiere“ ich die Zeit lieber in Frau und Kind. Ne Stunde am Tag ist aber denke ich eh recht gut, wenn man es strukturiert und intensiv durchführt.

Danke. Tolle Seite. Die hilft mir schonmal sehr.

Unterricht bei einem Profi
Hatte ich schonmal. War aber insofern schwierig, dass ich an fixe Termine gebunden war und mit An- und Abfahrt noch mehr Zeit benötigt wurde. Ich möchte möglichst flexibel bleiben. Mit intrinsischer Motivation muss da doch was gehen ;)
 
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Beides. An der Zeit liegt es nicht. Wenn ich mehr Zeit aufwenden möchte, könnte ich es. Da ich aber keine Profi-Laufbahn verfolge, „investiere“ ich die Zeit lieber in Frau und Kind.

Hm :gruebel:

Ja is nicht leicht, da muss man prioritäten setzten. Aber wenn dich die Gitarre dann einmal anlächelt, kriegst du ALLES wieder zurück ;)

grüße B.B
 
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