Für Auftritte draufzahlen / Finanzierung von Auftritten allgemein

[shibboleth]

Moin,

wir halten es bei Auftritten so, dass in jedem Fall die Fahrtkosten finanziert werden müssen, und das ist schon kein Pappenstiel, da wir alle zwischen Hamburg und Düsseldorf vertreut wohnen. Im Idealfall geht dann natürlich jeder noch mit 'nem Plus nach Hause, aber wenn am gleichen Wochenende zum Beispiel noch eine Probe stattfindet, kann der Gig ansich auch gerne abgesehen von Spritgeld nichts abwerfen. Das ist halt immer so 'ne Sache. In der Regel klappt das aber ganz gut, und jeder bekommt seinen Sprit bezahlt plus kleiner bis größerer Bonus.

Wenn der Veranstalter meint, dass wir kostenlos spielen, hat er sich jedoch geschnitten. Wir haben zwar noch keinen bekannten Bandnamen, die einzelnen Bandmitglieder sind aber in der (ziemlich kleinen) Szene durchaus bekannt und teilweise seit über 20 Jahren dabei. Und wenn wir irgendwo "offiziell" spielen, ist das eine Dienstleistung, die bezahlt werden muss. Ich sehe das nicht so wie viele Veranstalter, die der Meinung sind, dass wir froh sein sollen bei ihm spielen zu *dürfen* - das haben wir echt nicht nötig, da ein gewisses musikalisches Niveau vorhanden ist (das Motto "gib Anfänderbands eine Chance" zieht hier also nicht) und wir nicht darauf angewiesen sind, jeden Gig mitzunehmen den wir angeboten bekommen.

Gruß,
shib

 

[ehemaliger User]

Jetzt geb ich auch mal ein Statement ab.

Kurze Erläuterung zum Status meiner Band:

Wir spielen seit vier Jahren zusammen und Covern ziemlich wüst durch den Gemüsegarten, erst hatten wir nur für Getränke und vielleicht mal noch die Anfahrt 4 Stunden am Stück gespielt, waren alle platt aber zufrieden mit der Stimmung und dem was beim Publikum rüberkam. Dann kamen immer wieder von Leuten aus dem Publikum ob wir auch mal auf Order spielen würden und so sind auch ne Menge Auftritte auf Polterabenden und Geburtstagen dazugekommen. Bei Leuten, die wir kennen haben wir dann so symbolische 200 Euro für unsere mittlerweile 6-köpfige Truppe bekommen. Das finanziert uns weder die Fahrtkosten, eigene Anlage noch den Zeitaufwand.

Also haben wir uns mal zusammengesetzt und überlegt, wie wir bei unseren "Neukunden" auf eine erträgliche Gage und für sie einen reellen Gegenwert schaffen können.

Als Basis bei den Gagenverhandlungen steht bei uns immer der Anfahrtsaufwand und die Anlage als fester Betrag.
Ohne absolute Zahlen zu nennen, das ist ein Betrag, der sich nur dann ändert, wenn bei einem größeren Event eine Anlage vom Veranstalter gestellt wird.
Da man ja doch immer etwas zur eigenen Anlage hinzufügt oder austauscht, außerdem auch ein Verschleiß durchaus vorkommt (Kabelmaterial z.B.) kommen wir damit gut klar.

Jetzt staffeln wir als Coverband die Spieldauer von Stundenweise bis zum ganzen Abend und haben da bei das System genommen, mit längerer Spieldauer im Verhältnis zu einem kurzen Auftritt günstiger zu werden. Klar, der Aufbau und Soundcheck bleiben bei nur einer Stunde ja gleich wie bei 4 Stunden. Also ist es für diesen Fall am Anfang teurer.

Verpflegung und Getränke sind bei den meisten Gigs inklusive, bei manchen Veranstaltern gibt es ein Pauschalsystem, damit niemand über die Stränge schlägt.

Mit zunehmender Popularität und Nachfrage haben wir das auch mal ein bißchen nach oben angepasst, aber klar ist, bei einer eigentlich "Non-Profit"-Band gibt es Grenzen.

Wenn man bei einer eigenen Anfrage an Veranstalter halbwegs vernünftiges Demo-Material vorlegen kann (ob Live oder Proberaum/Studio) und vielleicht auch schonmal Presse vorweisen kann, steht man auch besser da, wer kauft schon gerne die Katze im Sack? Viele bezahlen auch deshalb wenig an die ihnen "unbekannten" Bands, weil sie sich keine richtige Vorstellung von ihnen machen können.
Die eigene Promotion kann dabei so vielfältig wie günstig ausfallen. Myspace, Youtube, die eigene Bandhomepage, Demo-CDs, lassen sich doch schon ziemlich günstig und ohne großen Aufwand einrichten oder herstellen.
Manchmal kommt es halt darauf an, wie man sich verkauft.