Gain oder Fader ist die Frage

DarkStar679
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mir fällt zuweilen auf, daß mikrofone auf gain oder den kanal fader unterschiedlich reagieren.
um eine lautstärke zu erzielen, kann man entweder das gain hoch fahren, oder eben den fader hoch ziehen bei niedriger gain einstellung.

auf das feedback hat das anscheinen eine auswirkung. bei gleicher lautstärke im raum, neigt meiner erfahrung nach, hohes gain mit niedrigem fader eher zum feedback, als niedriges gain und hoher fader.

ist das so? oder eine fehleinschätzung von mir?
 
Ja, das ist absolut korrekt!!! Der Gain sollte nur so hoch gefahren werden, dass die Aussteuerungsanzeige bis ca. -12dB geht (oftmals bei farbiger Anzeige gut grün und seltener gelb, eher nie rot). Sonst fängst Du Dir Feedbacks gehäuft ein (und auch, wenn Frequenzen 3-4kHz erhöht wären, diese Bereiche bei Feedbacks eher absenken). Die Lautstärke macht man mit den Fadern. Der Gain macht nur die Vorverstärkung, da soll man nichts grob verschenken, aber auch nicht zu hoch. Die -12dB Aussteuerung ist ein sicherer Bereich, den viele Tontechniker empfehlen, auch für's Recording. LG, Frank
 
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An sich ist es erst mal egal, wo du die Verstärkung des Signals einstellst. Das kann das Gain, der Kanal- oder Aux Send Fader, oder aber auch der Bus Master Fader sein. Günstig ist es aber meines Erachtens nach, wenn du den Regler, mit dem du am ehesten die Lautstärke einstellst, in einem feinfühligen Bereich bedient werden kann. Und das ist in der Regel nun mal der Kanalfader bzw Aux Send fader. Da die Regler ja allesamt logarithmisch arbeiten, macht es sicher Sinn, wenn man den Fader im guten, feinfühligen Bereich, der oberen Regelhälfte, benutzen kann. Denn wenn du da unterwegs bist, hast zu z.B mit 2mm Regelweg gerade mal ein dB Veränderung, wenn der Fader aber ganz unten herum grundelt, sind die 2mm dann 10-15 dB.
Ich persönlich stelle den Gain gerne gut und ausreichend hoch ein, der Kanalfader ist auch im oberen Bereich und der Master dann weiterunten, weil den bewege ich am seltensten. So habe ich dann auch gute Pegel bei den Insert Effekten wie dem Kanalkompressor.
 
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Schätze eher eine Fehleinschätzung. Denke es hängt damit zusammen, dass ein Fader feinfühliger eingestellt werden kann als ein Gainpoti.
Damit hat das wirklich nichts zu tun, sorry... Das sind 2 Paar Stiefel! Gain ist Vorverstärkung, um die unterschiedlichen Pegel der Instrumente/Mikros auf einen "vernünftigen" Wert anzuheben. Mit dem Fader macht man dann die Lautstärke IM MIX. Und ja, es ist gut, die Kanal-Fader im mittigen Bereich bis oberen Drittel zu haben für eine feinfühlige Regulation... Bei Feedbackneigung muss immer der "gefährliche" Frequenzbereich und ggf. der Gain abgesenkt werden (oder der Compressor)...
 
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ich habe das Thema ins KnowHow Forum verschoben, denn an sich berührt es ja alle Artenvon Eingangssignalen und deren Verwendung in Mixes
 
oder eine fehleinschätzung von mir?
Ich bin auch bei einer Fehleinschätzung. Das Signal erfährt in der gesamten Kette einzelne Verstärkungsstufen die sich am Ende aufsummieren. Wo da welche Höhe der Verstärkung stattfinden ist erstmal egal. Ich teile die Meinung von Mfk0815 das dann eine ungünstige Faderposition "gefühlt" zu mehr Rückkopplungen führt.
 
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Damit hat das wirklich nichts zu tun, sorry... Das sind 2 Paar Stiefel! Gain ist Vorverstärkung, um die unterschiedlichen Pegel der Instrumente/Mikros auf einen "vernünftigen" Wert anzuheben....
Auch sorry, das ist mir sehr wohl klar. Ansonsten siehe Beitrag von @Mfk0815.
 
Kommt drauf an, was noch im Kanal aktiviert ist, z.B. Kompressor.
Wenn du da mehr Gain gibst, wird die Kompression stärker ...
Und wenn man mit dem Gain bei Analogpulten in Bereiche kommt, wo es Richtung Clipping geht, dann verhält sich das auch anders.

Ansonsten (alles linear) ist aber der Gesamtgain einfach das Produkt aller Verstärkungen in der Kette.
 
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Und wenn man mit dem Gain bei Analogpulten in Bereiche kommt, wo es Richtung Clippin geht, dann verhält sich das auch anders.
Das ist ein interessanter Punkt. Bei analogen Bauteilen kann es schon sein, dass man diese sozusagen "in die Sättigung" fährt, sodass ein analoges "Clipping" (wobei man da eigentlich nicht von Clipping sondern "Verzerrung" sprechen sollte) entsteht. Das kann sogar gewollt sein, denn dabei entsteht die berühmte "analoge Färbung" durch Obertöne, die sich für unser Ohr bis zu einem gewissen Punkt harmonisch anhören.

Digitales Clipping gilt es dagegen unbedingt zu vermeiden, denn das ist grausam!

In wieweit die Verzerrung dann einfluss auf das Feedback hat, kann ich leider nicht sagen, da habe ich keinerlei Erfahrungswerte geschweige denn das theoretische KowHow, um das zu begründen.
 
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Bitte lasst uns doch einmal beim Thema bleiben und beschäftigen wir uns damit, wie man günstigerweise bei einem Mischpult die Pegel von Eingangssignalen auf den wiedergebenden Boxen einstellt. Und das hat mit dem Benutzen von Preamps im Grenzbereich aber so gar nichts zu tun.
Wen das Verhalten von zerrenden Preamps (gibt es auch bei digitalen Pulten) interessiert, der soll doch einfach ein eigenes Thema anlegen.
 
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Wie oben schon mitgeteilt, bestimmt das GAIN die Signalintensität an der Eingangsstufe eines Mischpultes oder in einer DAW. Es geht also darum, das ankommende Signal mit einem "optimalen" Pegel in das nachfolgende "Gerät" zu schicken.
Optimal bedeutet, dass dass Signal laut genug ist, um einen ausreichenden Abstand zum vorhandenen Rauschpegel des Vorverstärkers zu haben (bei digitaler Technik fast zu vernachlässigen), aber auch nur so laut, dass das Signal, bei maximaler
Austeuerung, zu keiner Verzerrung am Ausgang der Vorstufe führt. Hintergrund ist, dass der Mikrofon-Level (man sagt immer: etwa 1000 Mal leiser als der Line-Level) möglichst nah an den Line-Level (1 Volt) herangefahren wird, damit im Mixer oder
der DAW dann alle Signale auf einem etwa gleichen Signal-Level weiterverarbeitet werden können.

Ein FADER bestimmt die Lautstärke des Signals im Kanalzug und natürlich auch die Ausgangslautstärke der Mischung am Ausgang.

Viele Grüße

Ray
 
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bei gleicher lautstärke im raum, neigt meiner erfahrung nach, hohes gain mit niedrigem fader eher zum feedback, als niedriges gain und hoher fader
Hört sich mMn. ganz logisch an. Thema Gainstaging halt.

Bei mir kommt als erstes PlugIn im Masterkanal immer ein VU-MeterPlugIn. Das ist auf Referenzlevel -18db dBFS eingestellt. Bei jeder Veränderung in einem anderen Kanal wird nun darauf geachtet, dass die Nadel um die Null rum ausschlägt, maximal bis 3. Der Kanal ist dabei auf Solo gestellt.
So mache ich es, damit das nächste Teil in der Kette nicht "zuviel" Vorverstärkung in seinen Eingang bekommt.
Man muss das alles aber auch nicht übertreiben.
 
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also prinzipiell ist es für das Feedback völlig egal ob man die Verstärkung im gain oder am Fader setzt. Das ist einfache Physik: ist das Signal (also am Ende die Bewegung der luftmoleküle) welches vom Mikro über preamp, Endstufe, Lautsprecher und über die Luft wieder zurück zur mikrofonkapsel größer als das ursprüngliche Signal addiert es sich auf und es kommt zu einer feedbackschleife.

Anders ist es natürlich wie @chris_kah schon geschrieben hat bspw. Ein Kompressor in der Kette ist der uns einen anderen spitzenpegel/rms generiert wenn wir ihn durch den preamp stärker anfahren.
 
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mir fällt zuweilen auf, daß mikrofone auf gain oder den kanal fader unterschiedlich reagieren.

ist das so? oder eine fehleinschätzung von mir?

Das Thema gab's hier im Forum tatsächlich schon häufiger. Um es kurz zu machen:
Gain ist Gain ist Gain ist Gain...

-> dem Feedback ist es völlig egal, woher die Verstärkung kommt.

Ob du deinen Verstärker/Aktivlautsprecher voll aufreißt, den Master-Fader nach oben drehst, den Gain verstellst oder die Kanalfader bemühst - grundsätzlich wirkt das alles erst einmal identisch.

Ist dein "Gain before Feedback" ausgeschöpft und es beginnt zu pfeifen, müssen andere Wege eingeschlagen werden - Platzierung und Winkelung der Lautsprecher, Equalizing oder die Position der Mikrofone sind hier die ersten Ansatzpunkte.
 
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Gain ist Gain ist Gain ist Gain...
Alles richtig und passt auch so, solange man mit quasi statischen Verstärkungen arbeitet, die sich, einmal eingestellt, nicht mehr ändern.
Will man ein Regelglied für den Pegel benutzen, Fader oder Poti ist erst mal egal, so muss ich mit der Kennlinie dieses Regelglieds vertraut sein. Und in unserem Fall heißt das eben, dass im unter Regelbereich die Teile quasi 20 dB pro Millimeter verstellen, im oberen Regelbereich aber nur 1 dB oder weniger. Also werde ich im unteren Bereich nicht so genau arbeiten können. Und wenn ich dann da nur einen halben Millimeter mit dem Faderzucke und somit einen 10 dB Sprung mache, dann ist das Feedback nimmer weit.
Wenn bei mir es vorkommen würde, dass ich die meisten Fader so um die -10 bis 0 dB bin, einer aber bei -40 dann ist das für mich ein Zeichen, dass da etwas faul im Gainstaging ist. Selbst wenn alle Kanalfader bei -40 dB wären, würden bei mir alle Alarmglocken schrillen. Dann ist irgendwo davor oder danach eine Verstärkung zu hoch.
 
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Ich denke die wichtigste Herangehensweise, die es zu verinnerlichen gilt:
Erst Gains sauber einstellen, wie oben beschrieben, dann Fader je nach Lautstärke.

Wenn ich dann feststelle, dass alle Fader eher zu hoch eingestellt sind, erhöhe ich den Masterfader, und vice versa, damit die Kanalfader, die man einfach idR am häufigsten anfassen muss, so im Mittel um den Regelbereich mit der höchsten Auflösung herum liegen.
 
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Gain ist input level, volume ist output level.

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Mann... jetzt müßte man Kartoffelsalat haben...! [duckundweg]
 
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