Hallöchen,
ich melde mich jetzt auch mal zu Wort (und check mal deine PMs

).
Du hast Talent, wenn du als Schlagzeuger nach Gehör professionell-amtliche Stücke schreiben kannst. Aber immer langsam! Auch wenn die Kritik in dem Forum immer übermäßig-positiv ist, solltest du dich davon nicht einlullen lassen, denn du hast gerade mal (oder so früh bereits) den Fuß des Berges erreicht (wenn dir Komposition wichtig ist).
Jetzt verzapfe ich mal ein bisschen was zum Stück (alles höchst subjektiv):
Wie es ist:
|| 1 Einlullend. Erinnert mich an eine nächtliche Autofahrt oder eher an einen Traum davon. Man ist quasi blind, fährt ständig in gigantische Schlaglöcher, die scheinbar überall sind. || 12 Es nimmt an Intensität zu, Einschläfernder Reizüberflutung, || 30 man taucht ins Wasser ein, einen grellen Nebel. Dann ist alles still. || 37 Aber dann fängt es wieder an, es steigt langsam auf das unangenehme Gefühl der Machtlosigkeit, es ist unaufhaltbar, langsam aber sicher... || 55 Aber man kann es doch bremsen. || 63 Ein versuchter Ausbruch, ein hin- und herwerfen. || 73 vergeblich. || 82 noch ein Versuch... aber eigentlich ist man wieder on the road. Plötzlich schaut man um sich und es ist zuende. ||
Farblich klingt's magenta, neongrün, lila.
Joah, im Nachhinein natürlich eine runde Sache. Ich persönlich hätte aber einen anderen Weg eingeschlagen beim Komponieren.
Wie es sein sollte:
Was die Träumerei stört: Das Klavier. Das Motiv/deren Durchführung ist eher ernüchternd-langweilig als einschläfernd. Ich würde da mit Septimakkorden/Erweiterungen arbeiten.
Das Schlagzeug finde ich ebenfalls ziemlich langweilig, das ist mir zu monoton, vor allem die Kickdrum. Den Crasheinsatz mag ich jedoch, da taucht man wieder in den grellen Soundnebel ein.
Ich würde außerdem einen etwas vordergründigeren Bassvamp/-groove sehr mögen.
Wegen der Stilmittel: Musik an sich trägt keine Wirkung, sie versucht höchstens, einen gemeinsamen Nenner bei den Leuten anzusprechen, wenn du von Stilmitteln sprichst. Ich könnte dir auch sagen, was für meine Interpretation verantwortlich ist, nur würde sich das bestimmt von deiner Vorstellung unterscheiden. Daher ist es auch problematisch, wenn man mit anderen Musikern seine eigene Vision durchprügeln will. Um ihnen das zu vermitteln muss man schon Telepath sein

Deswegen würde ich dir empfehlen, einfach gesamplete Instrumente zu nehmen und einen eigenen Mix anzufertigen. Da hast du die volle Kontrolle + du bist der Herr deiner Klangerzeuger. Bei Fragen, einfach melden.
Ach und haha, irgendwann gewöhnst du dich so sehr an den Klang deiner Soundkarte, dass sie dir ans Herz wächst und du keine echten Instrumente für einige Stücke haben willst

Das ist schon ziemlich verrückt.
Mal am Rande angemerkt: Was auch wirklich total faszinierend ist: Man überlässt die Interpretation des Schlagzeugs dem Schlagzeuger. Der Gitarre dem Gitarristen. Es ist wie ein Milchschake, eine Wundertüte, eine Party aus einem RPG. Perfektionismus gilt dann nur für dein Revier

.
Nur dafür muss man sich bei einem Stück entscheiden (man kann es also auch lassen

). Ich habe da mal ein kleines System ausgearbeitet, das können wir ja mal durchspielen wenn du Lust hast. Man einigt sich dabei auf eine Vorlage, etwa ein Gefühl, einen Film oder ein Bild und bekommt dann Regionen, in denen man nach einer vorgegebenen, aber wechselnden Hierarchie arbeitet. Macht Spaß und man lernt ne Menge. Melde dich einfach wenn du Lust hast.
Gesang: Guitar Pro ist entweder ein Notationsprogramm (darin kannst du eine Gesangstendenz notieren, auch mit schriftlichen Anweisungen à la "jetzt melancholsch wie bei xy") oder ein Sequencer, aus dem dein Endprodukt herauskommt (aber du sagst ja, dass du lieber echte Instrumente haben würdest, also fällt das raus). Somit sind wir beim Notationsprogramm. Also schreib zum Gesang einfach alles rein was dir einfällt. Ne gescheite Imitation geht eh nicht, einfach aus dem Grund, weil es dein Soundkartenklang und kein echter Gesang ist.
Jedenfalls: Solide Arbeit, gefällt mir

Weiter so.
Wenn du Feedback haben willst: Aus irgendeinem Grund gibt es keine gescheiten Foren für Komponisten. Pflege lieber Kontakte zu einzelnen, gleichgesinnten Leuten

Sich eine ICQ-Gruppe mit dem Titel "Komponisten" anzufertigen ist da viel befriedigender
Beste Grüße,
Philipp