Gehörbildung für Sänger

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Hallo Leute

Danke, dass ihr mich in euren Reihen aufgenommen habt. Nach ein wenig Lektüre habe ich eine ganz persönliche Frage. Kennt ihr Apps wie Perfect Ear, die der Gehörbildung dienen? Gehörbildung scheint nicht einfach zu sein, wenn man beispielsweise absteigenden Töne bewerten soll, man hört zwar sehr deutlich, dass die Töne tiefer werden muss aber darauf achten wie hoch die Töne beim anspielen sind, wenn man beispielsweise zwischen einer kleinen und großen Minute unterscheiden soll. Mir macht das Spaß, allerdings liege ich nach zwei Tagen Training noch nicht immer richtig.

So viel zur Vorgeschichte, bei alldem frage ich mich natürlich wie wichtig ist diese Form der Theorie für den Gesang? Bei Gesangstutorials werden die Töne deutlicher hörbar und liegen weiter auseinander. Ist ein so spezielles Gehör überhaupt notwendig beim Singen?


Liebe Grüße
 
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Hi und Willkommen im Board! :hat:

Gehörbildung hat viele Aspekte, die Umsetzung von gelesenen Noten auf zu singende Noten ist nur einer davon. Das ist (nur) wichtig wenn man vom Blatt singen können will oder muß. Wenn du ausschließlich nach Gehör singen können willst ist immer noch Gehörbildung notwendig, aber da geht es eher um das Erkennen vom Grundton in einer Melodie, hören bzw unterscheiden von harmonischen / nichtharmonischen Noten etc. Das ist wichtig um nicht "schief zu singen".

Gehörbildung ist in erster Linie übrigens Praxis. Theoritisch kann ich innerhalb von einem Tag lernen, wie die abgelesenen Intervall auf den Notenlinien zu benennen sind, aber gehörte Intervalle als solche zu benennen erfordert sehr viel mehr Übung, ebenso das Umsetzen von gelesenen Intervallen in Gesang (= Vom-Blatt-Singen).

wenn man beispielsweise zwischen einer kleinen und großen Minute unterscheiden soll
kleine / große Sekunde?
Bei Gesangstutorials werden die Töne deutlicher hörbar und liegen weiter auseinander.
Das hier verstehe ich nicht: in Gesangstutorials sind Töne deutlicher hörbar / liegen weiter auseinander ... als was? Als in der Theorie? :confused:
 
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Willkommen,

es gibt gerade einen brandaktuellen Thread direjt unter deinem, in dem es um dasselbe Thema geht:

https://www.musiker-board.de/threads/noten-und-theoriekenntnisse-fuer-saenger.705032/

So viel zur Vorgeschichte, bei alldem frage ich mich natürlich wie wichtig ist diese Form der Theorie für den Gesang?

Ich habe diese Theorie für das Singen selten benötigt, manchmal beim Songwriting. Ich habe mein Gehör trainiert, indem ich Musik zugehört habe, die ich gut fand und mit- und nachgesungen habe, auch die zweiten Stimmen. Gehörbildung habe ich lediglich benötigt, als ich mich mal auf ein theoretische Aufnahmeprüfung an einer Uni vorbereitet habe. Denn dort wollten die Prüfer nicht hören, ob ich den passenden Ton singe, sondern, dass ich das Intervall oder den Dreiklang auch benennen bzw notieren kann. Inder Praxis habe ich das nicht gebraucht.
 
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Hey, ich danke Euch :)

kleine / große Sekunde?
Genau. Ich finde es sehr schwierig die absteigenden Töne in kleine und große Sekunde zu sortieren. Die App spielt dann den jeweils den Grundton und zwei weitere Töne ab, dann gilt es zu bestimmen, welche der Intervalle die große Sekunde ist. Aufsteigend empfinde ich das als einfacher.

Das hier verstehe ich nicht: in Gesangstutorials sind Töne deutlicher hörbar / liegen weiter auseinander ... als was? Als in der Theorie? :confused:
Damit meine ich, dass die Gesangslehrer in den Videos immer Töne bzw. Intervalle wählen die weiter auseinanderliegen, beispielsweise keine kleine Sekunde.

Ich habe diese Theorie für das Singen selten benötigt, manchmal beim Songwriting. Ich habe mein Gehör trainiert, indem ich Musik zugehört habe, die ich gut fand und mit- und nachgesungen habe, auch die zweiten Stimmen. Gehörbildung habe ich lediglich benötigt, als ich mich mal auf ein theoretische Aufnahmeprüfung an einer Uni vorbereitet habe. Denn dort wollten die Prüfer nicht hören, ob ich den passenden Ton singe, sondern, dass ich das Intervall oder den Dreiklang auch benennen bzw notieren kann. Inder Praxis habe ich das nicht gebraucht.
Was wäre denn ein guter Start für die Praxis? Einfach singen hört sich bei mir sehr schräg an. Ich kann zwar die ungefähre Tonhöhe wiedergeben, aber die Töne weder halten noch bruchfrei in irgendwelche Klangregister wechseln. Mit anderen Worten ich kann überhaupt nicht singen.

Liebe Grüße
 
Einfach singen hört sich bei mir sehr schräg an. Ich kann zwar die ungefähre Tonhöhe wiedergeben, aber die Töne weder halten noch bruchfrei in irgendwelche Klangregister wechseln.

Um Töne zu halten, nützt es dir nicht nichts, zu wissen, wie die Töne heißen, die du nicht halten kannst. Wenn es dir autodidaktisch nicht gelingt, Töne zu halten, wäre Gesangsunterricht ein geeigneter Start in die Praxis.
 
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Ich habe mein Gehör trainiert, indem ich Musik zugehört habe, die ich gut fand und mit- und nachgesungen habe, auch die zweiten Stimmen
Na ja, aber das IST eine Form der Gehörbildung - halt die unverzichtbaren Basics. :nix:
Gesangslehrer in den Videos immer Töne bzw. Intervalle wählen die weiter auseinanderliegen
Aha, verstehe. Ja es gibt leichtere und schwerere Intervalle, wobei nicht gilt je weiter desto leichter. Eine große Terz (4 Halbtöne) ist leicht zu singen, eine kleine None (13 Halbtöne) zu treffen ist sauschwer. Auch Aufwärts / Abwärts macht einen Unterschied, wie du selbst schon festgestellt hast.
Einfach singen hört sich bei mir sehr schräg an. Ich kann zwar die ungefähre Tonhöhe wiedergeben
Dann bist du in der grundlegenden Gehörbildung einfach noch nicht so weit. Lerne erst mal gehörte Tonhöhen genau und stabil wiederzugeben, bevor du auch nur an Melodiediktate oder Vom-Blatt-Singen denkst.
aber die Töne weder halten noch bruchfrei in irgendwelche Klangregister wechseln
Das ist allerdings nicht Gehör- sondern Stimmbildung. Beides wichtig, aber zwei paar Stiefel. Entweder autodidaktisch rangehen oder mit Unterstütztung durch eine/n Gesangslehrer/in.

Ich kann mich @antipasti nur anschließen: die Art von Gehörbildung die du benötigst ist noch sehr grundlegend. Ich würde mich erstmal auf das Nachsingen einfacher Melodien stürzen und weniger auf losgelöste Intervalle. Es macht einen großen Unterschied in welchem Zusammenhang ein Intervall auftaucht. Eine kleine Sekunde abwärts frei schwebend im Raum zu treffen ist gar nicht so leicht, aber in "Alle meine Entchen" die Stelle "Köpf-chen in das Was-ser" zu singen kann buchstäblich jedes Kind. Dabei hast du von "das" auf "Was -" genau eine absteigende kleine Sekunde. :nix:

Daher mein Rat: übe erstmal einfache Melodien möglichst genau nachzusingen. Die (Überwindung zur) Einfachheit stellt meistens die größte Hürde dar, denn man will ja Sachen singen die Cool sind. :opa:
 
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Vielen Dank ihr Zwei, dann werde ich mich erstmal auf die Praxis stürzen und ggf. einen Gesangslehrer aufsuchen.
 
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Na ja, aber das IST eine Form der Gehörbildung

Na logisch: Hören bildet das Gehör. Auch ganz praktisch. Aber die Ausgangsfrage war ja, ob die Theorie, also das Wissen um das, was ich singe, lese, schreibe notwenig ist, um es besser singen zu können.
 
OK. Ich habe das eher auf die Gehörbildung an sich bezogen, nicht nur ausschließlich auf den theoriebezogenen Teil.
 
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Ich weiß leider noch immer nicht, ob mein musikalischer IQ für einen Menschen, der wenig mit Musik zu tun hatte in Ordnung ist?
So ein Test hat so wenig mit Musik zu tun...

Was mich ein bisschen fasziniert ist, dass Dein Testergebnis nicht zu dem passt, was ich anhand der Hörprobe erwarten würde. Da würde ich besseres Ergebnis bei Beat und schlechteres Ergebnis bei Tune erwarten.

Der Weg wurde Dir ja schon gesagt - einfache Songs genau nachsingen, ggf. mit Stimmgerät oder anderer Überprüfung, vielleicht auch Gesangslehrer.
 
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Hallo moniaqua

Kannst du mir das genauer erläutern? Beat würde ich jetzt als Rhythmus, der ebenfalls kritisiert wurde, verstehen. Tune würde ich mit der Intonation verbinden.

Und was genau meinst du mit Stimmgerät?
 

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