GEMA kills the Internet Star?

  • Ersteller Johannes Hofmann
  • Erstellt am
Wenn du jetzt in deine Verschwörungstheorie nicht auch noch einbeziehst, dass die GEMA den Musikgeschmack der breiten Masse manipuliert, dann passt deine Aussage hinten und vorne nicht.
Das hat andere Gründe und hat auch nichts mit einer Verschwörungstheorie zu tun.

Wenn man Musik spielt deren Verwertungsrechten nicht bei der GEMA liegt muss entweder die Lizenz das Spielen pauschal erlauben oder es muss gefragt werden. Bei einem Spezial für kleine Bands kein Problem, im alltäglichen Dudeldummfick schon.
Ich hab auch shcon von Leuten die beim Radio arbeiten mitbekommen dass bei denen die Rechtsabteilung rotiert (zum einen weil sie sich damit nicht auskennen, zum anderen weil so manche Feinheit rechtlich wirklich in der Schwebe sind. Ist öffentlich rechtliches Radio kommerziell zum Beispiel) sobald Creative Commons Musik gespielt wird und das massiven Aufwand für die Mitarbeiter nach sich zieht weil hier wieder die GEMA Vermutung greift. Zu den Details müsste ich allerdings nochmal nachfragen.

Ich meine, dafür ist die GEMA ja da. Dass sie das Quasimonopol auf Musikverwertung hat ist ja genau deswegen gewollt damit sich ein Radio nur mit einer VG rumschlagen muss und sich damit arrangieren kann.
War auch lange nie ein Problem, mittlerweile wird es halt eins weil die GEMA für viele Musiker aus unterschiedlichsten Gründen keine Option mehr ist und sie so einfach über diesen Umweg im den alten Medien ausgeschlossen werden.
 
DasDing Radio (Tochtersender des SWR) spielt regelmäßig und mit mehr als großer Zuhörerschaft global unbekannte Bands, und die sind meist so klein, dass die GEMA Mitgliedschaft nicht lohnend wäre. Ob etwas gespielt wird, hängt nicht mit der Mitgliedschaft zusammen.
Eine Mitgliedschaft ist auch nicht erforderlich. Nur ein Song muss halt radiotauglich sein.

Beim WDR ist es aber so!
Dort musst du einen Vertrag unterschreiben, der den WDR die ersten 2 Jahre von einer Zahlungspflicht an dich befreit.
So wurde es mir von einem Duo berichtet.
http://www.tenderart.de/
 
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Ich hab auch shcon von Leuten die beim Radio arbeiten mitbekommen dass bei denen die Rechtsabteilung rotiert (zum einen weil sie sich damit nicht auskennen, zum anderen weil so manche Feinheit rechtlich wirklich in der Schwebe sind. Ist öffentlich rechtliches Radio kommerziell zum Beispiel) sobald Creative Commons Musik gespielt wird und das massiven Aufwand für die Mitarbeiter nach sich zieht weil hier wieder die GEMA Vermutung greift. Zu den Details müsste ich allerdings nochmal nachfragen.

Um das für Andere noch mal zu erklären: Das hat nichts mit der GEMA zu tun. Das UrhG sieht vor, dass der Urheber bzw. seine VG eine Sendung genehmigen muss und er eine angemessene Vergütung erhält. CC hat in der Praxis keine Bedeutung, weil ein Sender nie sicher sein kann, ob ein Titel wirklich unter CC steht. Selbst wenn: Hat der CC-Urheber versehentlich mit seinem Titel eine Urheberrechtsverletzung begangen, müsste nach dem UrhG der Sender seinen Kopf hinhalten. AUCH dafür ist eben die GEMA da: Um den Verwertern eine rechtsichere Lizenz zu gewährleisten. Eine rechtssichere Lizenz ist nach dem deutschen UrhG für einen Verwerter anderweitig schwer zu erlangen, weil er im Zweifel immer in der Beweispflicht ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin aber der Meinung, dass YouTubes Geschäftsmodell ganz bewusst drauf aufbaut, dass die User urheberrechtlich geschütztes Material ohne entsprechende Rechte hochladen. Ich würde es daher als "schmutziges" und parasitäres Geschäftsmodell bezeichnen. Und als solches ist es eben ein vom Netz völlig unabhängiges Zeitphänomen, das ich alles andere als begrüßenswert finde.

Das ist sehr gut auf den Punkt gebracht und auch auch noch nett formuliert!!!

Ich würde es gerne wesentlich drastischer ausdrücken und dabei gerne dieses auf wenige User hier im Forum reflektieren.
Aber wir haben ja Board Regeln............:gruebel:


Topo :cool:
 
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Und wenn hier immer angeführt wird, es sei umständlich und nicht machbar, die Urheberrechte der Komponisten und Texter zu vertreten und abzurechnen, wenn es die GEMA nicht gäbe... warum kommen die Urheberrechtsinhaber von Bildern und Filmen ohne vergleichbaren, mit einem staatlichen Freibrief ausgestatteten Verein aus? Was ist mit Urheberrechten von Programmierern?

Auch hier tut sich ein eigentlich leicht zu behebendes, aber leider sehr bezeichnendes Informationsdefizit auf. Aus dem Wikipedia-Eintrag "Verwertungsgesellschaften":

Deutschland

In Deutschland regelt das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz (UrhWG) die Zulassung und Tätigkeit der Verwertungsgesellschaften. Im Dezember 2008 waren bei der Aufsichtsbehörde der deutschen Verwertungsgesellschaften, dem Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA), folgende 12 Gesellschaften zugelassen:

Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA), vertritt das gesamte Weltrepertoire an urheberrechtlich geschützter Musik
Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), nimmt die Leistungsschutzrechte für ausübende Künstler, Tonträgerhersteller und Musikvideoproduzenten wahr
Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort), nimmt die Rechte der Autoren von Sprachwerken aller Art und den Verlagen wahr
Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst (VG Bild-Kunst), nimmt die Erst- und Zweitverwertungsrechte für bildende Künstler wahr.
Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF), Verwertungsgesellschaft im Bereich der Filmproduzenten von Eigen- und Auftragsproduktionen
Verwertungsgesellschaft Musikedition (VG Musikedition)
GÜFA Gesellschaft zur Übernahme und Wahrnehmung von Filmaufführungsrechten mbH (GÜFA), vertritt die Rechte der Filmproduzenten/Rechteinhaber, die sich überwiegend mit der Herstellung von erotischen und pornographischen Filmen beschäftigen
Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH (VGF), nimmt die Rechte von deutschen und ausländischen Kinofilmproduzenten, Produzenten anderer Filmwerke sowie Regisseuren von Spielfilmen wahr.
Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten mbH (GWFF), nimmt die Rechte von Film- und Fernsehproduzenten wahr, für Vergütungsansprüche bei Vervielfältigungen und Zweitnutzungen.
AGICOA Urheberrechtschutz Gesellschaft mbH
VG Media zur Verwertung der Urheber- und Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen mbH (VG Media)
Verwertungsgesellschaft Treuhandgesellschaft Werbefilm GmbH (VG TWF)
 
Das ist sehr gut auf den Punkt gebracht und auch auch noch nett formuliert!!!
Dem schließe ich mich an.

... warum kommen die Urheberrechtsinhaber von Bildern und Filmen ohne vergleichbaren, mit einem staatlichen Freibrief ausgestatteten Verein aus? Was ist mit Urheberrechten von Programmierern?

Siehe UranusEXP.

Neben den Verwertungsgesellschaften gibt es noch eine Reihe von Verbänden. Als Beispiel sei die in der Rechtsform des eingetragenen Vereines agierende GVU genannt, die die Interessen der Film- und Unterhaltungssoftwareindustrie im Hinblick auf die Ahndung von Verletzungen des Urheberrechtes vertritt.
 
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Ein kleines "Schmankerl" am Rande:

Es ist übrigens gar so, dass es höchstwahrscheinlich möglich wäre, dass die juristische Person des Boardbetreibers, Mitglied einer gewissen Verwertungsgesellschaft werden könnte und selbst in den Genuß von Ausschüttungen kommen könnte, die das Board mitfinanzieren würden.

Da aber der ideelle Schatten, über den man dafür offensichtlich springen müsste, wohl zu groß ist, wenn ich Johannes' Einstellung zu den VGen richtig herauslese, spar' ich mir die Details. Geht der Topf halt weiterhin an Springer, Burda, Marquard und Konsorten. ;)
 
Da aber der ideelle Schatten, über den man dafür offensichtlich springen müsste, wohl zu groß ist, wenn ich Johannes' Einstellung zu den VGen richtig herauslese, spar' ich mir die Details. Geht der Topf halt weiterhin an Springer, Burda, Marquard und Konsorten. ;)

Nö, wenn er aber nun mal nicht will :D
Jedem seine Einstellung.

Ich habe eine ähnliche Einstellung dazu.
Und Springer, Burda und Konsorten kriegen nix von mir.
 
Ich habe eine ähnliche Einstellung dazu.
Und Springer, Burda und Konsorten kriegen nix von mir.

Lies bitte genau. Ich meinte damit, wenn MB das Geld nicht nimmt, dann kriegen es Springer & Co.. Folglich könnte man eher sagen WIR schenken es ihnen. ;)
 
Lies bitte genau. Ich meinte damit, wenn MB das Geld nicht nimmt, dann kriegen es Springer & Co.. Folglich könnte man eher sagen WIR schenken es ihnen. ;)

Erkläre das mal bitte genauer.
Warum sollten die denn Geld vom MB bekommen? Wg. dem einen oder anderen Zitat hier? Verlinkung zu einigen Artikeln?

:confused:
 
Erkläre das mal bitte genauer.
Warum sollten die denn Geld vom MB bekommen? Wg. dem einen oder anderen Zitat hier? Verlinkung zu einigen Artikeln?

:confused:

Andersherum! Das MB bekäme Geld von der Verwertungsgesellschaft!
 
Neben den Verwertungsgesellschaften gibt es noch eine Reihe von Verbänden. Als Beispiel sei die in der Rechtsform des eingetragenen Vereines agierende GVU genannt, die die Interessen der Film- und Unterhaltungssoftwareindustrie im Hinblick auf die Ahndung von Verletzungen des Urheberrechtes vertritt.

Natürlich vertreten auch die Urheber von Bildern, Videos, Schriftstücken, Software usw irgendwie ihre Rechte, und ich will diese Rechte keineswegs in Abrede stellen. Ich bin auch nicht Anhänger der Piratenpartei, die etwa meinen, geistiges Eigentum gäbe es nicht, wissen gehöre der gesamten Menschheit. Das ist nicht Streitpunkt hier.

Ich kritisiere, dass ein Monopol existiert und man diesem Monopol widerspruchslos beitreten muss, wenn man seine musikalischen Urheberrechte in Deutschland geltend machen möchte.

Alles andere ist nicht Gegenstand meiner Kritik.

Ein kleines "Schmankerl" am Rande:

Es ist übrigens gar so, dass es höchstwahrscheinlich möglich wäre, dass die juristische Person des Boardbetreibers, Mitglied einer gewissen Verwertungsgesellschaft werden könnte und selbst in den Genuß von Ausschüttungen kommen könnte, die das Board mitfinanzieren würden.

Da aber der ideelle Schatten, über den man dafür offensichtlich springen müsste, wohl zu groß ist, wenn ich Johannes' Einstellung zu den VGen richtig herauslese, spar' ich mir die Details. Geht der Topf halt weiterhin an Springer, Burda, Marquard und Konsorten. ;)

Ich war ~15 Jahre Mitglied der GEMA und mein Fazit ist, dass der Verein viel Papier durch die Lande schickt, mich aber letztlich mehr Geld und Arbeit gekostet hat, als ich bekommen habe. Klar, bei Paul McCartney oder Dieter Bohlen sieht die Bilanz sicher besser aus. Aber die Spielregeln sind eben mal so, dass kleine Musikerlein nix bekommen. Als ich aber gemerkt habe, dass ich nicht nur nix bekomme, sondern dafür bezahlen darf, dass ich Formulare ausfülle, bin ich ausgetreten.

Ich weiß nicht, aufgrund welcher juristischer Konstellation das MB evtl irgendwelche Zuwendungen bekommen könnte. Mir ist auch nicht nachvollziehbar, warum Springer, Burda, Marquard und Konsorten aus dem Topf der Musiker-Urheberrechtsansprüche Mittel beziehen.

Was wir für Musiker tun, tun wir, weil wir ein Forum für Musiker sind. Unsere Kohle bekommen wir für die Banner, die wir hier einblenden - ich sehe rechts grad eins der Firma Fender. Fender gibt uns Geld, weil wir ihre Werbung einblenden. Das ist ein klarer Deal, ohne Haken, Ösen und Fußangeln. Und vor allem: Es ist ein netter Deal, der uns wenig Arbeit macht und die Kohle, die wir kriegen, hilft uns, dieses Forum stabil zu finanzieren. Quid pro quo. Kohle für Bannerplatz. Und wenn ich jetzt hier schreibe, dass ich mir doch lieber eine Gibson kaufe, wird Fender das Banner trotzdem weiter bezahlen, weil ja andere User andere Meinungen haben können.

Mir wurde schon öfters vorgeschlagen, dieses Forum - statt aus Werbung - aus staatlichen Töpfen zu finanzieren. Klar, theoretisch mag das möglich sein und es gibt sicher im Dickicht der Verordnungen Möglichkeiten, so ein Ding vom Staat fördern zu lassen. Ebenso mag es im Dickicht der GEMA-Statuten Möglichkeiten geben, Geldtöpfe anzubohren.

Dazu müssten wir aber am besten die miCOM GmbH auflösen und einen Verein gründen. Dann stellen wir 2 Anwälte ein, die boxen die Gemeinnützigkeit durch und sorgen dafür, dass alle Mittel ausgeschöpft werden. Sorry, das ist nicht meine Welt. Ich zahl' lieber Steuern statt mein Leben damit zu verbringen herauszutüfteln, wie man den Geldfluss umkehrt und den Staat oder meinetwegen die GEMA bezahlen lässt. Meine Erfahrung ist, dass solche Zuwendungen idR mit allen möglichen Auflagen und tonnenweise Bürokratie verbunden sind - und ich krieg schon die Krise, wenn ich nur ein einziges der auf dieses ekelige Umweltpapier gedruckte Formblätter ausfüllen soll.

Wenn die GEMA uns (und somit den hier versammelten Musikern) was Gutes tun möchte, dann soll sie ein Webebanner buchen, das auf eine Landingpage verlinkt, wo die GEMA jungen Musikern erklärt, wie sie deren Interessen vertritt. Ich werde dann vermutlich immer noch der Meinung sein, dass Monopole von einem freiheitlichen Staat eher schaden als nützen, aber vielleicht sehen das andere User hier ja anders.
 
Ich bin aber der Meinung, dass YouTubes Geschäftsmodell ganz bewusst drauf aufbaut, dass die User urheberrechtlich geschütztes Material ohne entsprechende Rechte hochladen. Ich würde es daher als "schmutziges" und parasitäres Geschäftsmodell bezeichnen. Und als solches ist es eben ein vom Netz völlig unabhängiges Zeitphänomen, das ich alles andere als begrüßenswert finde.

Ganz klares Nein von meiner Seite und gleichzeitiges Erstaunen, dass du, der du berechtigterweise sehr die Unterstellungen gegenüber der GEMA z.B. durch Johannes kritisierst, hier auf genau dieser Ebene argumentierst und das Geschäftsmodell von Youtube bzw. derart missvertehst. Google und seine Ableger sind Suchmaschinen, denen geht es nur um eins: So viel Content dem User zugänglich zu machen, wie möglich. Welcher Content das ist obliegt dem User und wie der Content lizensiert ist, obliegt den Verlagen. An diesem Geschäftsmodell gibt es meiner Meinung nach nichts auszusetzen. Um wieder Beispiele zu bemühen: Wenn du ein Auto baust, geht es um Leistung, Design und den ganzen Rest. Die Einhaltung der Verkehrstregeln hat nicht Teil der Autokonstruktion zu sein, dir geht es um ein gutes Auto.
 
Ich bin aber der Meinung, dass YouTubes Geschäftsmodell ganz bewusst drauf aufbaut, dass die User urheberrechtlich geschütztes Material ohne entsprechende Rechte hochladen. Ich würde es daher als "schmutziges" und parasitäres Geschäftsmodell bezeichnen. Und als solches ist es eben ein vom Netz völlig unabhängiges Zeitphänomen, das ich alles andere als begrüßenswert finde.

Das ist doch nichts als billigste Polemik und üble Meinungsmache. Dann wäre auch das Straßenbauamt schuld, wenn mir auf der Straße die Brieftasche geklaut wird. Man könnte dann auch argumentieren, dass Radiosender schäbige Raubkopierer sind, denn deren Geschäftsmodell besteht auch darin wahllos urheberrechtlich geschütztes Material in die Welt zu blasen ohne für die eigentliche Nutzung zu bezahlen (Nutzung: Ein Mensch hört ein Lied). Durch die eingestreute Werbung wird auch hier viel Geld verdient. Und deinem "schmutzigen" Trend könnte man auch einen anderen aktuellen Trend entgegenhalten, der in Richtung "gierig", "unersättlich" und "den Hals nicht voll kriegen" geht, den ich gesamtgesellschaftlich auch nicht begrüßenswert finde.

Natürlich will YouTube auch für die Nutzung bezahlen. Das tun sie ja überall anders auf der Welt auch ohne zu murren und sie zahlen wohl auch ganz gut. Nur die Forderungen der GEMA sind derartig absurd, dass sich das Modell nicht rechnen kann. Wenn man ähnlich wie ein interaktives Radio funktioniert aber dann 60.000% Aufschlag gegenüber einem Radiosender für die gleich Leistung zahlen zahlen soll, dann kann man Google durchaus verstehen, wenn sie sich quer stellen.

Das ganze mit "ohne Beweislastumkehr nicht praktisch umsetzbar" finde ich übrigens das schwachsinnigste Argument überhaupt. Jeder hier im Lande muss, wenn er von jemand anderem Geld für eine Leistung fordert, einen Nachweis für die erbrachte Leistung erbringen. Jeder. Nicht anders herum. Wer für sein Geld nicht arbeiten will, soll sich einen anderen Job suchen. Aber gut, jeder andere Freiberufler oder Selbstständige hierzulande muss ja normalerweise auch für seine eigenen Sozialabgaben aufkommen...
 
Ich kritisiere, dass ein Monopol existiert und man diesem Monopol widerspruchslos beitreten muss, wenn man seine musikalischen Urheberrechte in Deutschland geltend machen möchte.

Dann schau mal in die USA, da gibt's ASCAP und BMI. Schon zwei VGen mit gleichem Wirkungsbereich verkomplizieren die Sache v.a. für die Verwerter ennorm.

Ich weiß nicht, aufgrund welcher juristischer Konstellation das MB evtl irgendwelche Zuwendungen bekommen könnte. Mir ist auch nicht nachvollziehbar, warum Springer, Burda, Marquard und Konsorten aus dem Topf der Musiker-Urheberrechtsansprüche Mittel beziehen.

Ich rede natürlich nicht von der VG GEMA.

Ganz klares Nein von meiner Seite und gleichzeitiges Erstaunen, dass du, der du berechtigterweise sehr die Unterstellungen gegenüber der GEMA z.B. durch Johannes kritisierst, hier auf genau dieser Ebene argumentierst und das Geschäftsmodell von Youtube bzw. derart missvertehst. Google und seine Ableger sind Suchmaschinen, denen geht es nur um eins: So viel Content dem User zugänglich zu machen, wie möglich. Welcher Content das ist obliegt dem User und wie der Content lizensiert ist, obliegt den Verlagen. An diesem Geschäftsmodell gibt es meiner Meinung nach nichts auszusetzen. Um wieder Beispiele zu bemühen: Wenn du ein Auto baust, geht es um Leistung, Design und den ganzen Rest. Die Einhaltung der Verkehrstregeln hat nicht Teil der Autokonstruktion zu sein, dir geht es um ein gutes Auto.

Ich sage schlicht, es ist meine persönliche Vermutung, dass YT bewusst mit dem immensen Traffic kalkuliert, den der nicht lizenzierte Content bringt und den die User hochladen.

Hier noch ein interessanter Artikel, wo die Reise mit Google/YT hingeht, welche Strategie man verfolgt. Das bestätigt meine Meinung nur:


Google will seine Suchmaschine grundlegend überarbeiten, mehr Inhalte direkt bei sich präsentieren, um Nutzer zu binden. Damit gerät der Konzern in Konkurrenz zum Rest des Webs.


http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,821472,00.html

Man könnte dann auch argumentieren, dass Radiosender schäbige Raubkopierer sind, denn deren Geschäftsmodell besteht auch darin wahllos urheberrechtlich geschütztes Material in die Welt zu blasen ohne für die eigentliche Nutzung zu bezahlen (Nutzung: Ein Mensch hört ein Lied). Durch die eingestreute Werbung wird auch hier viel Geld verdient.

:confused: Die Radiosender zahlen doch GEMA. Keine Ahnung, was Du sagen willst.

Natürlich will YouTube auch für die Nutzung bezahlen. Das tun sie ja überall anders auf der Welt auch ohne zu murren und sie zahlen wohl auch ganz gut. Nur die Forderungen der GEMA sind derartig absurd, dass sich das Modell nicht rechnen kann. Wenn man ähnlich wie ein interaktives Radio funktioniert aber dann 60.000% Aufschlag gegenüber einem Radiosender für die gleich Leistung zahlen zahlen soll, dann kann man Google durchaus verstehen, wenn sie sich quer stellen.

Woher Du bloß Deine Zahlen hast? Ich kenne KEINEN, der aktuelle Zahlen hat. Zum Thema Ausland: Habe ich oben einen ausführlichen Artikel verlinkt. Wenn jemand eine Urheberbeteiligung von 2,6 % (5000 EUR ≙ 130 EUR) ok findet, kann er das tun, ich bin froh, dass meine VG sowas nicht akzeptiert.
 
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Woher Du bloß Deine Zahlen hast? Ich kenne KEINEN, der aktuelle Zahlen hat. Zum Thema Ausland: Habe ich oben einen ausführlichen Artikel verlinkt. Wenn jemand eine Urheberbeteiligung von 2,6 % (5000 EUR ≙ 130 EUR) ok findet, kann er das tun, ich bin froh, dass meine VG sowas nicht akzeptiert.
Wobei ich die Zahlen für genau so durch die Gegen geworfen halte.

Ich ahb das mal überschlagen. YT ist ein sehr kleiner Teil von Google und für ihren Gewinn nur zu kleinem Teile relevant, das als Einstieg. Sie selber geben an dass sie vier Milliarden Videoaufrufe pro Tag haben.
Stimmen deine Zahlen über Werbeeinnahmen pro Click würden sie so über 7 Milliarden Euro pro Jahr machen, was in Dollar umgerechnet nur etwas eine halbe Milliarde unter dem liegt was der Konzern Google als ganzes übrig behält.
Das passt doch vorne und hinten nicht.
 
Wobei ich die Zahlen für genau so durch die Gegen geworfen halte.

Ich ahb das mal überschlagen. YT ist ein sehr kleiner Teil von Google und für ihren Gewinn nur zu kleinem Teile relevant, das als Einstieg. Sie selber geben an dass sie vier Milliarden Videoaufrufe pro Tag haben.
Stimmen deine Zahlen über Werbeeinnahmen pro Click würden sie so über 7 Milliarden Euro pro Jahr machen, was in Dollar umgerechnet nur etwas eine halbe Milliarde unter dem liegt was der Konzern Google als ganzes übrig behält.
Das passt doch vorne und hinten nicht.

Immer schwierig wenn man Umsatz = Gewinn setzt, das machen tausende Gastronomen auch jedes Jahr, also so lange bis Sie pleite sind.

Der Umsatz von Google liegt bei knapp 40 Milliarden, alleine im 3. Quartal 2011 sollen es knapp 10 Milliarden gewesen sein (kaut google 9,7 Milliarden Dollar). Da das Werbegeschäft nicht nach Plattform getrennt ausgewiesen wird und den allergrößten Teil des Umsatzes ausmacht kann man nicht sagen wie die Zahlen für YT aussehen. Zumindest ich nicht, es gibt Analysten die Hochrechnungen anstellen...
Ich kann mir aber durchaus vorstellen das YT für 1/5-1/6. der Werbeumsätze verantwortlich sein kann.
 
Um das Thema wieder zu beleben: Man zahlt ja schon ziemlich viel für die GEMA (und VG Wort und ähnliches) über die Geräte. 36 Euro pro Smartphone, 12 Euro für jedes Crapphone wie so ein kleines Nokia, für jeden PC usw. Antike Medien wie CDs lasse ich mal aus der Betrachtung raus.

Könnte man sich darüber nicht einigen damit für den Nutzer alle GEMA Modalitäten schon bezahlt sind? Das ist ja quasi schon so etwas wie eine Kulturflatrate für eine kleine Gruppe, dass es dort die falschen in die Taschen stecken kann ich als Nutzer ja nicht ändern.
Oder anders: Müsste das nicht weg fallen wenn es zu einer Einigung mit allen großen Contentplattformen kommt? Es ist ja auch irgendwie schwer einzusehen für einen Inhalt mehrfach zu zahlen, bei Pauschalen umso mehr da man dann für etwas zahlt was man unter Umständen niemals nutzt.


Die Abgaben für die VG Wort kann ich ja irgendwo sogar noch eher verstehen da man da als Author relativ leicht wieder dran kommt. Wobei die glaube ich auch noch nicht mitbekommen haben wie sehr die abgerippt werden (der gute alte Trick, einige tausend mehr oder weniger zufällige Texte pro Monat erzeugen, per SEO dafür sorgen dass die Mindestcklickzahl erreicht wird und dann die Geldsäcke nach hause tragen). Würde mich nicht wundern wenn der Laden bald kolabiert, aber das ist ein anderes Thema.
 
Die Abgaben für die VG Wort kann ich ja irgendwo sogar noch eher verstehen da man da als Author relativ leicht wieder dran kommt.

Wie ich heute erfahren habe liegst du da ziemlich falsch.
Der Irrglauben hat sich heute auch bei mir in Luft aufgelöst. http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/medien_politik_wirtschaft/urheberrecht113.html
Ich glaube nicht das die Gema da einen Deut besser für die nicht ordentlichen Mitglieder ist.

Gruß Klaus
 
@MatthiasT

Ja, ich glaube langfristig wird es eh so laufen, dass durch Pauschalabgaben sämtlicher Verwerter, letztlich alle bestehenden Angebot (auch z.B. die OCH, etc.) "legalisiert" werden. Und es sind ja die Verwerter (klar legen die das um), die bezahlen, nicht der Nutzer. Deshalb wird es auch bei Leermedien, MP3-Playern, etc. so bleiben, damit die Last der Zahlungen fair auf alle Profiteure verteilt wird. Man kan sich ja vorstellen was passiert, wenn einer zahlen soll und der andere nicht. Also zahlt jeder ein bisschen und gut ist.



Wie ich heute erfahren habe liegst du da ziemlich falsch.
Der Irrglauben hat sich heute auch bei mir in Luft aufgelöst. http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/medien_politik_wirtschaft/urheberrecht113.html
Ich glaube nicht das die Gema da einen Deut besser für die nicht ordentlichen Mitglieder ist.

Gruß Klaus

Nur dass das beschriebene Phänomen mit der VG Wort nicht das Geringste zu tun hat. Es geht hier darum, dass die großen Verlage die Urheber "ausnehmen", so wie YouTube das auch macht.

In der Diskussion hier geht größtenteils so vieles massivst durcheinander und ich sehe keine Besserung. Ich klinke mich aus dem Thread aus.
 

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