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GEMA oder Nicht GEMA???

  • Ersteller tweippert
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tweippert
tweippert
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Hallo Leute!!

Wir werden in kürze eine (hoffentlich) vernünftige Demo CD mit ausschließlich eigenen Songs aufnehmen.
Das Urheberrechtliche ist gesichert bei einem Rechtsanwalt.
Jetzt ist die große Diskussion bei uns im gange, melden sich die Songwriter bei der GEMA an oder nicht.
Wenn wir "so wie angestrebt" (nehmen wir also mal so an) einen Plattendeal aufgrund unseres Demo´s bekommen würden. Müssten wir uns dann nicht sowieso bei der GEMA anmelden? Oder ist das der Plattenfirma "schnurz"?
Mir ist klar, daß wir als Songwriter dann keine evtl. Zahlungen aufgrund Airplays oder sonstigem bekommen.
Andererseits hätten wir die Möglichkeit jegliche Verwertungen einzeln zu Verhandeln.
Also liegt die Zukunft für uns Musiker vielleicht doch im GEMA-Freien-Raum???
 
Eigenschaft
 
Ich kann jetzt nich auf eigene Erfahrungen zurück greifen, sondern gebe nur das wieder was ich oft gehört habe:

- Die meisten Plattenfirmen "zwingen" einen bei der GEMA Mitglied zu werden -> sonst kein Plattenvertrag.
- Für die meisten kleineren Bands ist die GEMA ein Minusgeschäft, da sie mehr einzahlen als bekommen, das würde sich erst ab höheren Verkaufszahlen lohnen.
 
die GEMA läuft euch nicht weg, ihr könnt euere Songs auch später noch anmelden!

Momentan seid ihr billiger und einfacher dran, wenn ihr euch nicht meldet.
Jeder Veranstalter liebt euch, wenn er keine GEMA-Gebühren für eure eigenen Songs zahlen muß, ihr könnt eure Demo-CD problemlos verdealen ohne dafür GEMA-Gebühren bezahlen zu müssen!

Und Vorsicht, man kann nicht nur einen oder zwei Songs anmelden - hier gilt immer alles oder nix pro Urheber...!
 
tweippert schrieb:
Müssten wir uns dann nicht sowieso bei der GEMA anmelden? Oder ist das der Plattenfirma "schnurz"?

Dann müsst ihr euch natürlich anmelden. Die Plattenfirma hat ja ein Interesse daran, dass eure Musik bekannt wird und ohne GEMA funktioniert das schwerlich.

tweippert schrieb:
Mir ist klar, daß wir als Songwriter dann keine evtl. Zahlungen aufgrund Airplays oder sonstigem bekommen.
Andererseits hätten wir die Möglichkeit jegliche Verwertungen einzeln zu Verhandeln.

Klar, und Radio 95,2 Buxtehude hat bestimmt Lust euch mal zu einem Geschäftsessen einzuladen, um zu verhandeln, ob sie morgen von 22:45 Uhr bis 22:49 Uhr für 20 Cent euren Song spielen dürfen. ;) Von den Internetstations ganz zu schweigen.

Also es ist nicht so, dass ihr "dann keine evtl. Zahlungen aufgrund Airplays" kriegt, sondern ihr bekommt schlicht und ergreifend kein Airplay. Es gibt so viele GEMA-Titel, da wird sicherlich kein Radiosender anfangen und mit Songwritern und Textern einzeln verhandeln. Und ohne Verhandlungen mit euch, dürfen sie's ja gar nicht spielen, ohne euer Urheberrecht zu verletzen.

Die "Möglichkeit jegliche Verwertungen einzeln zu verhandeln" besteht überhaupt nur in der Theorie. Für GEMA-verwaltete Rechte gibt es praktisch keinen Markt. Ich kann mir übrigens auch nur sehr wenig Situationen vorstellen, in denen ein Songwriter ein wirkliches Interesse hat ein solches Recht einzeln zu verhandeln. Gib mir doch mal ein Beispiel, wann das überhaupt sinnvoll sein soll.

tweippert schrieb:
Also liegt die Zukunft für uns Musiker vielleicht doch im GEMA-Freien-Raum???

Die Zukunft sicherlich nicht, weil ihr ja vielleicht doch wollt, dass eure Musik irgendwann irgendwo gespielt wird, sei's im Radio, im Internet, bei Veranstaltungen, etc. Und die Möglichkeit habt ihr letztlich nur über die GEMA. Dennoch wird's wohl in der nahen Zukunft wenig Sinn machen, sich da anzumelden. Das ganze kostet ja schließlich was und so lange es keine Aussichten auf Ertrag oder sonstigen Nutzen gibt, macht es wenig Sinn.
 
Bernd C. schrieb:
Die "Möglichkeit jegliche Verwertungen einzeln zu verhandeln" besteht überhaupt nur in der Theorie. Für GEMA-verwaltete Rechte gibt es praktisch keinen Markt. Ich kann mir übrigens auch nur sehr wenig Situationen vorstellen, in denen ein Songwriter ein wirkliches Interesse hat ein solches Recht einzeln zu verhandeln. Gib mir doch mal ein Beispiel, wann das überhaupt sinnvoll sein soll.

Es ist ja bei der GEMA schon jetzt so, daß man sich die Verwertungsrechte für z.B. Filmmusik zurückholen kann um sie als Urheber selbst Verhandeln zu können.

Außerdem ist es vielleicht ja auch gar nicht uninteressant, diversen Radiostationen generell zu erlauben kostenlos unsere Songs zu spielen!
Wenn man evtl. auch die entsprechende CD selbst vertreibt dann hat man doch alles unter Kontrolle!
Es geht ja mal nicht primär nur um die "Kohle"! Wir als Songwriter sind ja mal vorrangig daran Interessiert unsere Songs einem größtmöglichem Publikum zu Gehör zu bringen, ohne das wer weiß wer daran mitverdient.
Lieber etwas weniger Einnahmen aber dafür alles in eigener Hand.
Die Veranstalter Danken es einem auch, wenn sie keine GEMA-Gebühren entrichten müssen.
 
tweippert schrieb:
Es ist ja bei der GEMA schon jetzt so, daß man sich die Verwertungsrechte für z.B. Filmmusik zurückholen kann um sie als Urheber selbst Verhandeln zu können.

Filmmusik ist ja gar nicht der klassische GEMA-Bereich. Das Recht ein Werk mit einem anderen zu Verbinden (z.B. Song mit Film) liegt in aller Regel beim Urheber bzw. bei dessen Verlag. Wenn also jemand euren Song als Filmmusik verwenden will, braucht er trotzdem eure Genehmigung. Auch wenn jemand z.B. das Werk bearbeiten will, also aus eurem Rocksong einen Technosong machen will, braucht er eure Genehmigung. Die GEMA verwaltet ja wirklich nur kleine Verwertungsrechte und in dem Bereich von diesen, ist das Urheberinteresse an Einzelverhandlungen im Regelfall gering, zumal's wie gesagt am Nachfragermarkt mangelt.

tweippert schrieb:
Außerdem ist es vielleicht ja auch gar nicht uninteressant, diversen Radiostationen generell zu erlauben kostenlos unsere Songs zu spielen!
Wenn man evtl. auch die entsprechende CD selbst vertreibt dann hat man doch alles unter Kontrolle!
Es geht ja mal nicht primär nur um die "Kohle"! Wir als Songwriter sind ja mal vorrangig daran Interessiert unsere Songs einem größtmöglichem Publikum zu Gehör zu bringen, ohne das wer weiß wer daran mitverdient.

Gerade diesem Interesse kommt ihr aber nur über die GEMA nach. Ihr erreicht kein größtmögliches Publikum, wenn Radiosender, Veranstalter, Cover-Bands, etc. eure Songs nicht spielen dürfen. Das kostenlose Zurverfügung stellen, ist letztlich nur für Internet-Radios interessant und außerdem erreicht ihr damit nur einen kleinen Teil des Potentials. Aber wenn ihr nen Label-Vertrag habt wollt ihr ja an die etwas größeren "richtigen" Radiostationen ran und für die sind GEMA-Gebühren für einen einzelnen Song uninteressante Peanuts. Die zahlen lieber die paar Cent und haben dafür Rechtssicherheit. Das kostenlos spielen lassen, macht vielleicht anfangs Sinn, wenn man die Demo einfach an ein paar Internet-Stations vergibt. Aber wie gesagt, das ist ja ein Status, wo wie schon gesagt, eine GEMA-Anmeldung sowieso keinen großen Sinn macht. Deswegen ja auch momentan, GEMA nein. Wenn ihr aber mal größer werdet bzw. einen Plattenvertrag habt, dann ist eine GEMA-Anmeldung das einzig sinnvolle, nicht wegen des Geldes, sondern v.a. um einen möglichst hohen Hörerkreis zu erreichen.

Die Veranstalter Danken es einem auch, wenn sie keine GEMA-Gebühren entrichten müssen.

Auch da sind wir aber eher wieder auf der kleineren Ebene. Ihr schickt euer Demo rum, ein Veranstalter bucht euch für nen kleinen Club. Der ist natürlich froh, wenn er keine GEMA zahlen muss. Aber auch hier wieder, sobalds größer wird, sind das eben Ausgaben die man als Veranstalter hat und die bereits ein- und gegengerechnet sind.


Im Übrigen, noch eine kleine Bemerkung: Ihr wollt unbedingt einen Plattenvertrag, aber lieber keine GEMA. Das ist irgendwie, ein bisschen merkwürdig. Die großen Verwertungsrechte (da kommen dann so sachen wie Filmmusik, Bearbeitungsrechte, etc. dazu) wollt ihr abgeben (an einen Privaten), die kleinen Verwertungsrechte aber nicht (auch noch hier 100%ig seriös an eine staatliche Stelle, die nicht nur abzocken will).
 
Bernd C. schrieb:
Die "Möglichkeit jegliche Verwertungen einzeln zu verhandeln" besteht überhaupt nur in der Theorie. Für GEMA-verwaltete Rechte gibt es praktisch keinen Markt. Ich kann mir übrigens auch nur sehr wenig Situationen vorstellen, in denen ein Songwriter ein wirkliches Interesse hat ein solches Recht einzeln zu verhandeln. Gib mir doch mal ein Beispiel, wann das überhaupt sinnvoll sein soll.

Auch wenn es jetzt etwas OT wird :

Es gibt ernsthafte Bestrebungen von (ich nenne sie jetzt einmal so) durchaus vermögenden Fan Gruppen, die in Abstimmung mit dem Writer und Interpreten (aus den 70igern), verhindern wollen, dass die besagte Musik z.B. in Baumärkten oder Kaufhäusern gespielt wird. Dazu soll eine wie auch immer geartete "Rückgewinnung der Rechte bzw. eine Neuvergabe mit Nutzungsbeschränkungen" stattfinden.

Dazu ist u.a. auch aktuell in Deutschland ein größeres Rechtsgutachten in Auftrag gegeben worden, welches u.a. die GEMA Verträge sehr genau untersucht.

Getrieben wird das ganze aber aus den USA.


Topo :cool:

OT : OFF
 
hmmm ich hab nun auch einige fragen zur gema.....

also es ist doch möglich, dass wenn man gema mitglied ist, die eigenen musikstücke bei öffentlichen aufführungen bzw. live auftritte grundsätzlich von anfang an zu befreien.

"Man meldet als Autor die selbst komponierten Stücke zwar der AKM/GEMA, behält sich jedoch das Recht für die öffentliche Aufführung zurück. Geschützt ist nur die Aufführung durch die Medien, wo es ohnedies gebräuchlich ist, Tantiemen zu bezahlen. Es bedeutet aber jedes Mal einiges an Verhandlungskunst, bei der GEMA einen derartigen Vertrag durchzusetzen. Üblich ist er noch nicht. Die AKM akzeptiert derzeit einen derartigen Wunsch auf Teilmitgliedschaft bei neuen Mitgliedern problemlos. Allerdings muss man dies ausdrücklich verlangen.."

so kann zwar jede band die songs kostenlos covern (wenn man die erlaubnis gegeben hat) aber dafür zahlt dann der veranstalter keine gema gebühr und man kommt so schneller zu gigs...da der veranstalter ja dann auch keine raumgebühr usw. zahlen muss. weiss jetzt nicht was da alles mit einbezogen wird.


wenn man nun einen plattenvertrag hat aber selbst kein gema-mitglied ist (sowas gibt es bei independent labels), muss der veranstalter dann gema gebühren zahlen?
oder muss man selbst vorher mit dem plattenlabel aushandeln, dass live auftritte gema befreit werden?

wenn nun radiosender die eigenen musiktitel wie in rockland radio oder so spielen,
wer erhält dann ein teil des geldes? plattenlabel oder der künstler?
und wie wird das berechnet...zahlt der radiosender dann jedes mal eine gebühr wenn der titel abgespielt wird oder eine einmalig pauschale gebühr die dann für immer gültig ist?


man könnte doch eigentlich ganz ohne gema auskommen....vertreiben darf man eigene cd´s auch ohne gema, also professionell verkaufen, oder?
dann schickt man die cd´s halt selbst zu radiosendern, denen ist es doch nicht verboten gema-freie stücke zu spielen...
dann könnte man selbst erlauben dass dies kostenlos geschehe, für promotionzwecke und kann so eventuell mehr kunden gewinnen. angst haben dass jemand dann die stücke klaut brauch man keine haben. denn falls die songs auf andere cd´s veröffentlicht werden, muss der verleger ja das eigene einverständnis einholen. und auch wenn andere bands die songs covern brauchen die erst die erlaubnis. man erhält halt nur kein geld von der gema und muss alles selbst verwalten/eintreiben.
 
Dark Tryle schrieb:
hmmm ich hab nun auch einige fragen zur gema.....

also es ist doch möglich, dass wenn man gema mitglied ist, die eigenen musikstücke bei öffentlichen aufführungen bzw. live auftritte grundsätzlich von anfang an zu befreien.

Was meinst du denn mit "befreien". Ein normaler Wahrnehmungsvertrag umfasst gegen Tantiemenzahlungen die Abtretung gewisser Rechte aus dem Urheberrecht an die GEMA. Was du wahrscheinlich mit "befreien" meinst, ist dass die GEMA diese Rechte dann nicht wahrnimmt. Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Das ist wie wenn du jemanden dein Auto verkaufst, aber unter der Bedingung, dass du das Auto behältst und der Käufer nicht zahlen muss. Genau so ist es hier. Wenn du einen Wahrnehmungsvertrag mit der Gema schließt, diese dann aber eben gerade nicht wahrnehmen soll, dann ist das Schwachsinn. Warum sollst du denn dann GEMA-Mitglied werden? Damit du Mitgliedsbeitrag zahlst? Und die Gema macht gar nix. Also gar nix mach ich dir gerne für deutlich weniger Beitrag.

Dark Tryle schrieb:
so kann zwar jede band die songs kostenlos covern aber dafür zahlt dann der veranstalter keine gema gebühr und man kommt so schneller zu gigs...da der veranstalter ja dann auch keine raumgebühr usw. zahlen muss. weiss jetzt nicht was da alles mit einbezogen wird.

"Raumgebühr"? Der Veranstalter zahlt dafür, dass er urheberrechtlich geschütztes Material öffentlich spielt. Die Berechnung des Tarifs erfolgt unter Berücksichtigung der Fläche des Veranstaltungsorts und des Eintritts. Hat aber letztlich mit Raumgebühr nix zu tun. Aber wer halt im Olympiastadion für 100 EUR spielt zahlt eben mehr als jemand der was kleines in der Gartenlaube macht.

Ansonsten: Wenn du das willst, dann gibt es ja eine ganz einfache Lösung: Nicht bei der GEMA anmelden. Alles andere ist wie oben dargelegt unsinnig. Bemerkt sei aber, dass in dem Fall natürlich nicht jede Band kostenlos covern darf. Ganz im Gegenteil darf niemand covern, der keine Genehmigung vom Urheber hat. Wenn man das wiederum möchte, ist es ja heutzutage kein Probleme, einfach auf der Homepage eine generelle Erlaubnis hierzu zu erteilen.

wenn man nun einen plattenvertrag hat aber selbst kein gema-mitglied ist (sowas gibt es bei independent labels), muss der veranstalter dann gema gebühren zahlen?

Nein, selbstverständlich nicht. So lange du nicht Mitglied bei der GEMA bist, nimmst du diese Rechte selber war.

oder muss man selbst vorher mit dem plattenlabel aushandeln, dass live auftritte gema befreit werden?

Das Plattenlabel hat mit der GEMA eigentlich erstmal gar nix zu tun und keinerlei Einfluss darauf, wann GEMA-Gebühren zu zahlen sind. Was du machst ist du trittst gewisse Rechte an die GEMA ab und gewisse Rechte an das Label. Beide sind dazu da deine Rechte wahrzunehmen.

wenn nun radiosender die eigenen musiktitel wie in rockland radio oder so spielen,
wer erhält dann ein teil des geldes? plattenlabel oder der künstler?

Wenn du kein GEMA-Mitglied bist, dann darf der Sender den Titel erstmal gar nicht spielen. Grundsätzlich erhalten Songwriter und Texter die Tantiemen.

und wie wird das berechnet...zahlt der radiosender dann jedes mal eine gebühr wenn der titel abgespielt wird oder eine einmalig pauschale gebühr die dann für immer gültig ist?

Die Hauptgebühren die ein Radiosender an die GEMA abführen muss sind pauschal geregelt und bemessen sich an der Anzahl der Empfänger und am Musikanteil. Wie darüber hinaus im Detail abgerechnet wird, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten.
 
Zum Edit:

Was man mit der GEMA schließt ist ein Vertrag. Da sind natürlich den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Du kannst genauso gut in de Vertrag schreiben lassen, dass die GEMA jede Woche einen Mitarbeiter schickt, um dein Auto zu waschen.

man könnte doch eigentlich ganz ohne gema auskommen (...) man erhält halt nur kein geld von der gema und muss alles selbst verwalten/eintreiben.

Ganz klar. Der Sinn der Gema liegt einzig und allein darin, eben die Wahrnehmung dieser Rechte nachzukommen und das Inkasso entsprechend zu betreiben. Dafür ist die GEMA da und für nichts anderes. Selbstverständlich zwingt einen keiner diese Rechte abzugeben. Es ist eben nur ab einer gewissen Größe für den einzelnen kaum mehr vernünftig bewältigbar, diese Rechte selbst wahrzunehmen. Zudem bietet das ganze halt eine gewisse Rechtssicherheit für den Verwender. Fall: Eine Band schickt eine Demo-CD mit Kontaktdaten an einen Radiosender, dieser ruft die Band an und diese erlaubt dem Radiosender mit großer Freude den Song (kostenlos) zu spielen. Genau das tut der Radiosender. Zwei Wochen später erreicht den Radiosender ein Schreiben von einem Rechtsanwalt, der den Sender auffordert eine strafbewährte Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, dass dieser Song nicht noch einmal gespielt wird. Außerdem Zahlung von 3.000 EUR Gebühren. Konstellation A: Die Band ist nicht mehr einverstanden und bestreitet je eine Genehmigung erteilt zu haben. Der Song wurde z.B. vom Moderator nach dem Abspielen scharf kritisiert, was die Band ärgert. Konstellation B: Die Person, die den Song geschrieben hat, ist seit einem halben Jahr nicht mehr in der Band, die Band gar nicht berechtigt eine Genehmigung zu erteilen. Der Urheber schaltet den Anwalt ein. - Natürlich kein alltäglicher Fall, aber nichts was nicht vorkommen würde. Und deshalb zahlen die meisten großen lieber Gema-Gebühren, bevor sie dann nachher den großen Ärger haben, weil es Probleme gibt.
 
danke für die Antworten hat mir nun schon weitergeholfen.


Aber was ich im Punkt mit der Freistellung für Live Aufführungen meinte, ist ganz und gar nicht unsinnig.....

Wenn man Gema Mitglied ist dann zahlt man für eigene Liveauftritte die ganzen Gebühren, oder halt der Veranstalter.
Man kann aber eine Teilmitgliedschaft eingehen, in der die GEMA weiterhin die Medienrechte der Songs besitzt, jedoch nicht mehr für die Liveaufführungen.

Was wäre dem Vveranstalter lieber...für Auftritte hohe Gema Gebühren zu zahlen oder keine? was sagen denn andere dazu? Ist ein derartiger Vertrag sinnvoll oder nicht? Weswegen wird dies dann angeboten?
Dann schaut die GEMA zwar, ob Radio-, Fernseh- oder Schallplattenrechte berührt sind, Live-Auftritte sind aber kein Thema. So können z.B. die Gagen ohne die Gema-Gebühr anders kalkuliert werden, oder Eintrittspreise niedriger halten etc.
Es ist ja dann nicht so, dass die GEMA dann gar nichts mehr macht und man umsonst Mitgliedsschaftgebühren zahlt.
ist dann halt nur so, dass Liveauftritte Gema-frei bleiben.

Ein Extrembeispiel:

nehmen wir an man will jeden Tag ein Konzert im gleichen Ort bei dem gleichen Veranstalter geben...
so muss täglich eine Gebühr von ca. 100 EUR oder so gezahlt werden...
Mit einer Teilmitgliedschaft (weiss nicht mehr ob das so genannt wird oder ob es einen anderen Namen dafür gibt), bleiben die Liveauftritte Gemafrei und der Veranstalter führt keine Gebühren an die Gema ab. Wär dies unsinnig?

Zu den Radiosendern, man muss die Genehmigung zum spielen der Songs sowieso immer schriftlich geben...von daher kann man im nachhinein nicht behaupten, dass man es nicht zugelassen hat.
 
Dark Tryle schrieb:
...Aber was ich im Punkt mit der Freistellung für Live Aufführungen meinte, ist ganz und gar nicht unsinnig.....

Wenn man Gema Mitglied ist dann zahlt man für eigene Liveauftritte die ganzen Gebühren, oder halt der Veranstalter.
Man kann aber eine Teilmitgliedschaft eingehen, in der die GEMA weiterhin die Medienrechte der Songs besitzt, jedoch nicht mehr für die Liveaufführungen.

Was wäre dem Vveranstalter lieber...für Auftritte hohe Gema Gebühren zu zahlen oder keine? was sagen denn andere dazu? Ist ein derartiger Vertrag sinnvoll oder nicht? Weswegen wird dies dann angeboten?

Bernd C.s Ausführungen ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen.
Es besteht aber prinzipiell das REcht eines GEMA-Mitgliedes mit dem Wahrnehmungs-/Berechtigungsvertrag (der im übrigen eine andere Laufzeit hat als die GEMA-Mitgliedschaft / also bei Kündigung unbedingt beachten!!) die Verwertungsrechte differenziert abzutreten.

Wir empfehlen das insbesondere im Online-Bereich den Autoren, die z.B. nur ihre eigene Promotion unterstützen möchten oder auch einen eigenen Downloadshop laufen haben.

(...)
Ein Extrembeispiel:nehmen wir an man will jeden Tag ein Konzert im gleichen Ort bei dem gleichen Veranstalter geben...
so muss täglich eine Gebühr von ca. 100 EUR oder so gezahlt werden...
Mit einer Teilmitgliedschaft (weiss nicht mehr ob das so genannt wird oder ob es einen anderen Namen dafür gibt), bleiben die Liveauftritte Gemafrei und der Veranstalter führt keine Gebühren an die Gema ab. Wär dies unsinnig?

Wenn man davon ausgeht, dass eine "Band" (= Autoren, in diesem Falle) mehr als ca. 50 Gigs pro Jahr ( in möglichst vielen GEMA-Bezirksdirektionsbereichen / dass das PRO-Verfahren besch...eiden ist, lasse ich hier mal außen vor) , dann kann sich die Abtretung der Verwertungsrechte im Aufführungsbereich mehr als rechnen!
Welche Band veranstaltet sich 100 mal im Jahr selbst? Man kann den "Nachfrage-MARKT" nicht mit Gewalt brechen!

Bands, die nur wenig Live-Präsenz haben, fahren natürlich besser, wenn ihre Werke nicht verwertungsrechtlich geschützt sind.

lg
 
Dark Tryle schrieb:
...Aber was ich im Punkt mit der Freistellung für Live Aufführungen meinte, ist ganz und gar nicht unsinnig.....

Wenn man Gema Mitglied ist dann zahlt man für eigene Liveauftritte die ganzen Gebühren, oder halt der Veranstalter.
Man kann aber eine Teilmitgliedschaft eingehen, in der die GEMA weiterhin die Medienrechte der Songs besitzt, jedoch nicht mehr für die Liveaufführungen.

Was wäre dem Vveranstalter lieber...für Auftritte hohe Gema Gebühren zu zahlen oder keine? was sagen denn andere dazu? Ist ein derartiger Vertrag sinnvoll oder nicht? Weswegen wird dies dann angeboten?

Bernd C.s Ausführungen ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen.
Es besteht aber prinzipiell das REcht eines GEMA-Mitgliedes mit dem Wahrnehmungs-/Berechtigungsvertrag (der im übrigen eine andere Laufzeit hat als die GEMA-Mitgliedschaft / also bei Kündigung unbedingt beachten!!) die Verwertungsrechte differenziert abzutreten.

Wir empfehlen das insbesondere im Online-Bereich den Autoren, die z.B. nur ihre eigene Promotion unterstützen möchten oder auch einen eigenen Downloadshop laufen haben.
(Edit: Momentan kassiert die GEMA von jedem kostenpflichtigen Download einen Anteil von 12,5 % vom Umsatz. Aber auch wer seine Downloads kostenlos anbietet, muss ansonsten eine Mindestgebühr von 0,125 € PRO DOWNLOAD an die GEMA abführen - das kann schnell an die Bandkasse gehen! Und hier macht es Sinn, die Online-Verwertung nicht an die GEMA abzutreten).

(...)
Ein Extrembeispiel:nehmen wir an man will jeden Tag ein Konzert im gleichen Ort bei dem gleichen Veranstalter geben...
so muss täglich eine Gebühr von ca. 100 EUR oder so gezahlt werden...
Mit einer Teilmitgliedschaft (weiss nicht mehr ob das so genannt wird oder ob es einen anderen Namen dafür gibt), bleiben die Liveauftritte Gemafrei und der Veranstalter führt keine Gebühren an die Gema ab. Wär dies unsinnig?

Wenn man davon ausgeht, dass eine "Band" (= Autoren, in diesem Falle) mehr als ca. 50 Gigs pro Jahr ( in möglichst vielen GEMA-Bezirksdirektionsbereichen / dass das PRO-Verfahren besch...eiden ist, lasse ich hier mal außen vor) , dann kann sich die Abtretung der Verwertungsrechte im Aufführungsbereich mehr als rechnen!
Welche Band veranstaltet sich 100 mal im Jahr selbst? Man kann den "Nachfrage-MARKT" nicht mit Gewalt brechen!

Bands, die nur wenig Live-Präsenz haben, fahren natürlich besser, wenn ihre Werke nicht verwertungsrechtlich geschützt sind.

lg
 

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