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GEMA-Werkanmeldung - was bei Verlag eintragen? (Auslands-VÖ)

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obsession
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Hallo !

Nehmen wir an, ein Komponist und Textdichter hat in letzter Zeit etwa 10-15 Titel geschrieben, von denen inzwischen die ersten 5 (im Ausland) auf Compilations und 12" Vinyl erschienen sind. Weitere Veröffentlichungen zukünftiger Titel sind zu erwarten.

Diese Person war bisher noch kein GEMA-Mitglied, will dies aber jetzt werden, da die Labels aus dem Ausland ja an die Schwestergesellschaften der GEMA (z.B. BUMA/STEMRA) Gelder überweisen, die ihm ansonsten entgehen würden.

Nun die Fragen:

a) Was sollte man bei der GEMA-Werkanmeldung im Feld "Verleger", welches bei jedem Titel neben Komponist und Textdichter zu finden ist, eintragen? Der Komponist/Textdichter hat die Titel allein geschrieben, ist selbst auch der Künstler und alle Veröffentlichung fanden im Ausland (Holland / USA / Italien) statt und werden auch weiterhin dort erfolgen. Auf den Tonträgern steht - wenn dazu überhaupt etwas steht - Publishing: Copyright Control. (Holland)

b) Was ist überhaupt ein "Verlag" bzw. welche Vorteile hat es, in einem solchen zu sein? Bisher war alles, was man finden konnte, sehr theoretisch und oftmals verwirrend. Gibt es jemanden, der es kurz praktisch erläutern könnte?

c) Wenn man zwei Veröffentlichungen des gleichen komponierten & gedichteten Titels hat
(Version 1 ca. 5:00 Minuten als 12" Vinyl / Version 2 mit ca. 7:15 Minuten auf CD),
gibt man diese dann einzeln bei der GEMA an oder nur die kürzere Version?

Danke!!!
 
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Über einen sogenannten Verlagsvertrag gibt der Urheber die Verwaltung der im Vertrag festgelegten Rechte ein einem Werk an den Verlag ab, wofür sich der Verlag einen Teil der Einnahmen einbehält (für einen Überblick über die abgegebenen Rechte einfach einmal "Musikverlagsvertrag" googeln). Im Gegenzug vergibt der Verlag z.B. Bearbeitergenehmigungen, Medleygenehmigungen, erlaubt die Nutzung in Film und Werbung, ... Außerdem übernimmt der Verlag auch die Gemameldungen, wofür er von der Gema 4/12 von den Tantiemen erhält (siehe Gema Verteilungsplan). Der Vorteil von einem Musikverlag ist, dass man die Rechte, die nicht über die Gema o.ä. verwaltet werden, nicht selber vergeben muss, der Nachteil ist, dass man einen Teil seiner Lizenzeinnahmen und Gema Tantiemen verliert.

Wenn ein Werk noch nicht verlegt ist, bleibt das Verlagsfeld in der Gema Werkanmeldung einfach leer.

Bei der Werksanmeldung kann der gleiche Titel vom gleichen Komponisten nur einmal angemeldet werden. Natürlich kann die neue Version mit einem anderen Titel oder einem "... Edit" Anhang noch einmal gemeldet werden, die Angabe der Dauer auf dem Meldebogen ist aber meines Wissens nach nur für Liveaufführungen relevant (kommt bei uns leider höchst selten vor, weshalb ich das nicht genau sagen kann). Ansonsten zählen die Angaben auf dem Tonträgerlizenzvertrag o.ä.
 
aufgabe eines musikverlages ist es vor allem dafür zu sorgen, dass die werke seiner urheber soviel wie möglich genutzt werden um damit geld zu verdienen. deswegen sollten musikverlage möglichst gut vernetzt sein und viele kontakte in alle möglichen richtungen (labels, agenturen, produktionsfirmen, medienunternehmen, usw...) haben, um die werke ihrer urheber dort anzubieten.
nachteil kann sein, sollte man einen faulen verleger haben, dass er seinen anteil einstreicht ohne die werke seiner urheber tatsächlich aktiv bei potentiellen partnern anzubieten. untätigkeit ist dem verleger sehr schwer nachzuweisen, weswegen man sich gut überlegen sollte wo man seine werke verlegt.
auch sollte ein guter verleger über genug erfahrung verfügen, um in verhandlungen die werke seiner urheber sicher und nicht unter wert zu vertreten.

viel steht auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Musikverlag
 
Ah - vielen Dank für die Informationen. Jetzt habe ich's verstanden!

Wisst Ihr zufällig auch noch, wieviel Geld man als Komponist/Songtexter für die reine VÖ (nicht Airplay etc.), sondern einfache Veröffentlichung auf 12" Vinyl (Länge ca. 6 Minuten) und auf CD (ebenfalls etwa 6 Minuten) bekommt?
 
Also wieviel du für den einzelnen Titel genau bekommst, kann dir nur die Gema sagen, das hängt nämlich vom Verkaufspreis, der Anzahl der Titel und Titelteile (sogenante Fragmente), der Länge der Titel unt Fragmente, Neu- oder Wiederveröffentlichung, ... ab. Deine Tantiemen für ein einzelnes Lied werden dann über eine Fomel berechnet die ein normaler Mensch nicht verstehen kann (nachzulesen im altuellen 67-seitigen Verteilungsplan).
Für eine ganze CD nimmt die Gema in der Regel 13,75% vom Händlerabgabepreis (ca. Verkaufspreis -20% MwSt, - ca. 30% Rabatt für die Einzelhändler). Das ergibt dann für eine CD mit einem Verkaufspreis von EUR 12,90 nicht ganz einen Euro für die Gema (die genauen Mindestvergütungen usw. findest du in der entsprechenden GEMA Tariftabelle). Das kann natürlich bei ausländischen Verwertungsgesellschaften noch variieren, in der Regel nehmen sie aber alle ziemlich gleich viel.
 

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