Gesangsmikros für Einsteiger 2022

  • Ersteller grillmasterfunk
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Im Allgemeinen habe ich eine Vorstellung von typischen Anwendungen, daher vor allem als Gesangsmikros. Aber auch bei den typischen Anwendungen interessiert mich das komplette "Reasoning" dahinter.
 
warum man ÜBERHAUPT Condenser-MICs auf Bühnen schleppt?
Ich versteh die Frage nicht.

Warum hat man eine Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine?
Weswegen hat man einen Kühlschrank und einen Tiefkühler?
Weswegen hat man einen Plattenspieler, einen CD-Spieler und einen MP3-Spieler?
Wozu braucht es im Sommer Sommerreifen und im Winter Winterreifen? Allwetterreifen?!

Wenn nur aufgrund der notwendigen Phantomspeisung einem das Hemd zu eng wird, dann sollte man sich umorientieren.

Sicherlich kann man alles irgendwie auch mit einem dynamischen Mikro machen. Oh, weswegen braucht es überhaupt so viele Hersteller und noch mehr Mikrofonmodelle? Reicht da nicht eins?
Wie wir hier feststellten gibt es Mikros, welche zu der einen oder anderen Stimme passen/nicht passen, Handhabungsgeräusche vorhanden sind, Richtcharakteristiken, Auflösungsvermögen etc.
Als Nebenkriegsschauplatz dann Gewicht und größe der Kapsel, was wiederum die Formgebung des Mikros prägen kann.
 
Naja, eine umfangreiche Abhandlung würde sicherlich das Thema "Einsteiger-Gesangs-Mikro" bei weitem sprengen, denke ich. Zumal die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Konstruktionsprinzipien klanglich ohnehin verschwimmen.
Für mich jedenfalls haben Condenser für den Live-Gesang immer dort auch eine Daseinsberechtigung, wenn es eher filligrane Klanggestaltung geht, da sie speziell in den Höhen feiner auflösen können. Für typische Haudrauf-Krawall-Ereignisse (sag ich jetzt mal etwas despektierlich) sehe ich sie nicht zwingend notwendig. Also beim Gesang. Bei anderen Quellen gibts da durchaus auch viele Anwendungsfälle für Condenser, nicht nur die Overheads. Das geht bis zu Amps und Bassdrums usw.

Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, ist für mich das AT2010 z.B schon ein allround Talent. Neben dem Einsatz für Solo und Backing Vocals bzw Chor verwendete ich es auch schon mal für einen Saxophon Satz, an Percussions usw. So gehsehen ist es für mich mehr oder weniger die Condenser-Version des SM58.
 
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Es kommt eben total auf die jeweilige Gesangsstimme an. Wenn sie eher "dünner", also weniger "bassreich" ist und die Zischlaute stärker betont sind, kann ein Beta58A, in Extremfällen auch ein SM58, oder ein anderes dynamisches Mikro mit stärkerem Nahbesprechungseffekt und einem starken Höhencut ab 15/16kHz die bessere Wahl sein. Allerding muss dann der Sänger/die Sängerin konsequent mit den Lippen am Mikrokorb kleben und der Kompressor die lauter gesungenen, höheren Passagen runterregeln. Sobald man hier mit "Mikrofontechnik", also größerem Mundabstand zum Mikrofon, arbeitet, wird die Stimme in den lauteren Höhen durch den größeren Abstand schnell zu dünn. Hier sind die Kondensatormikros wie das AT2010 deutlich im Vorteil, da sie diesen Nahbesprechungseffekt lang nicht so ausgeprägt haben und sich somit der Klang nicht durch größeren Mikrofonabstand ändert.
Warum nutze z.B. ich mein AT2010 viel lieber als mein altes AKG D321, ein SM58, Beta58A, oder sogar das Beta87C, oder E865?
Weil meine Stimme gerade im Nahbesprechen sehr bassreich ist und dann schnell mulmt, vorallem wenn die Höhen für die Verständlichkeit fehlen.
Gerade diese Höhen bringen bei mir die Brillianz in die Stimme, die sie charakteristischer, klarer und verständlicher macht. Da ich (vorallem beim Singen) keine S-Laute überbetone, dürfen die Höhen auch wirklich drin bleiben und meine Stimme klingt mit der passenden Bassabsenkung einfach warm und trotzdem klar und detailiert.
Da ich meistens beim Singen auch Gitarre spiele, freue ich mich sehr darüber, dass ich ab einer gewissen Tonhöhe und damit einhergehender Lautstärke um einiges mehr an Bewegungsfreiheit habe, als ich das bei den anderen Mikrofonen hätte. Bei leisen und tiefen Passagen gehe ich ganz an den Mikrofonkorb, aber bei den lauteren, höheren Stellen z.B. im Chorus, oder wenn ich Oberstimmen singe, kann ich durchaus auch mal 20-30cm weg vom Mikro und mich dadurch im Rhythmus, in der Musik bewegen und werde trotzdem gut gehört und meine Stimme hat weiterhin die Wärme (durch den geringeren Nahbesprechungseffekt).
Ich mache aber nicht nur auf der Bühne Musik, sondern sitze mindestens genauso häufig hinter dem Mischpult und mische andere Bandkonstellationen mit verschiedensten Sängerinnen und Sängern.
Da mache ich sehr ähnliche Beobachtungen und zumindest zwei Sängerinnen und zwei Sänger haben sich dann auf meine Empfehlung nach einem Test mit meinem AT2010 genau dieses Mikro gekauft und es klingt einfach besser.
Trotzdem gibt es zwei Sänger und eine Sängerin mit stärkerem S-Laut- und Höhenanteil und weniger Bass in der Stimme, bei denen ich bewusst das Beta58A einsetze.
Bei anderen Sängerinnen und Sängern mit stärkerem Bassanteil nutze ich dann viel lieber das Beta87C, oder das E865 um entsprechend mit der Mikrofoncharakteristik gleich besser zur Stimme zu passen um dann weniger heftige Eingriffe per Equalizer im Pult machen zu müssen.
Die klingen alle bei entsprechender EQ-Anpassung auch über ein Beta58A gut. Aber im direkten Vergleich gewinnen bei ihnen (und mir) die Condenser-Mikros den Klangvergleich.
 
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AT2010 vs. TC MP-85 macht was besser?
Alles ;) ...gut, natürlich braucht es Phantomspeisung. Das sollten Einsteiger natürlich mit bedenken (der du nicht bist – ist mir klar :)).
Alles .... und das weißt Du .... weil Du beide direkt gegeneinander verglichen hast? Oder ist das jetzt nur so dahin geschrieben?
Mich würde das in der Tat sehr interessieren, das AT bekommt allgemein gute Kritiken, das MP-85 findet man eigentlich nirgendwo getestet.
Kannst Du dazu dann gff. einen kleinen Vergleich zeigen, wenn Du beide besitzt? Das wäre super.

Wie das AT die Bedienung des VoicePlay Live besser machen will, frage ich mich bereits, denn der Taster fehlt ... aber gut. Das wirst Du im Vergleich dann bestimmt erläutern und zeigen. :cool:
 
Alles .... und das weißt Du .... weil Du beide direkt gegeneinander verglichen hast?
Nein, hab ich nicht. Aber in dem Fall erlaube ich mir das Vorurteil, weil ich einige dynamische Mikros in dem Preisbereich und knapp drüber kenne (AKG P5, AKG D5, TG V50, SM58, Beta 58, e835, e945, ...). Ich hab die noch nie alle direkt gegeneinander verglichen, aber von den Kandidaten ist das AT2010 mein Favorit.

Wie das AT die Bedienung des VoicePlay Live besser machen will, frage ich mich bereits, denn der Taster fehlt
Ach, da kann man sich ja bestimmt irgendwas basteln... 🙃 Spaß beiseite. Natürlich geht das nicht. Aber man kann sich sicher sein, dass es das bessere Mikrofon ist.
 
Hehe, ich wollt Dich nur ein wenig auflaufen lassen. ;) Ich gehe auch davon aus, dass das Kondensator Modell noch mal feiner auflöst als das dynamische. Das muss aber nicht unbedingt von Vorteil sein, wenn es dadurch auch gnadenloser bei den gesanglichen Fehlern ist.
Sowas wie z.B. das Lewitt LC440 wäre gar nichts für mich, denn ich singe viel viel zu schlecht dafür.

Und mir ging es eher um die Aussage, was das AT besser für mich machen solle … ohne Taster nutzt es mir nichts und wie gesagt, die vorhanden Funksender klappen auch nicht. Das sagt nichts über die klanglichen Aspekte, zeigt aber, dass meine Gewichtung eine andere ist.

Du wohnst leider zu weit weg, sonst hätte man mal spaßeshalber verglichen können, wie groß oder klein die Differenzen sind.
 
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Das waren 2 Paar Stiefel:
Taster für den TC als Fernsteuerung
und unabhängig davon hat er Funksender zum Aufstecken ohne Phantomspannung, so dass Kondensatormikros nicht gehen.

Der Taster geht ganz sicher nicht über Funk. Da dürfte irgendein Gleichstrompfad im Spiel sein. Eventuell beide Adern hochohmig nach Masse verbunden oder so.
 
Das waren 2 Paar Stiefel:
Korrekt. Die TC sind mit Kabel an die VoiceLive angebunden, der Taster funktioniert nur Kabelgebundenen.
Die VoiceLive Module bieten Phantomspannung, wenn gewünscht.
Und wir haben ein Mikrofon zum „rumrennen“ mit dem Anstecksender.
 
Ich seh das ganz pragmatisch: Wenn man ein VoiceLive verwenden möchte, Sängerin, oder Sänger ist und das Mikro sowieso in der Hand hat und gerne unauffällig einen Harmonizer, Pitchcorrect, oder den Hall mit dem Daumen ein- und ausschalten möchte, ist es doch klasse, dass die TC-Mikros was taugen und man sie dafür gut verwenden kann!

Bei den Aufstecksendern finde ich es sehr schade, dass die 48V nicht einschaltbar sind. Meine Zeck d.a.i.sy hatten damals zwar 1,5V Phantomspeisung und konnten gut mit meinen mulmig klingenden AKG D321 zusammen, waren dann aber Geschichte, als ich auf das AT2010 umgestiegen bin. Da geht bei mir der Sound tatsächlich über die Freiheit, die ich sowieso als Instrumentalist nur mit einem Headset allumfassend hätte (aber da ist eben wieder der Sound, sowie andere Dinge das Problem).
Ich habe als Instrumentalist und Sänger eben keinen Daumen frei um was ein- und auszuschalten und verwende für die Solo-Sachen eben mein Fuß-geschaltetes Boss VE500, welches ebenfalls die benötigten 48V für mein AT2010 liefert.
Wenn ich mit Funk unterwegs sein möchte, ist für mich die Handsender-Variante für meine Relay-Funkstrecken die kostengünstigere Variante, deshalb habe ich diese Lösung dann damals genommen und hier vorgestellt:
Thema '[Review] Line 6 TX-75 Handheld - Ein Funkmikrofon mit 10 Modeling-Presets'
Mal davon abgesehen gibt es von Sennheiser, Lectosonic und XVive Aufstecksender die auch 48V bieten.

Beide Themen tangieren die Thematik "Mikrofone für Einsteiger" aber nur in Einzelfällen.
 
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Ich habe mich nochmal hingestellt und nun auch das Behringer SL 85S und das t.bone MB-78Beta mit in den Vergleich aufgenommen.

Dazu noch einige Infos für Einsteiger zusammengetragen.

https://www.musiker-board.de/posts/9415895/
 
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D
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Unerlaubtes Alias
Als gutes und vor allem robustes Einsteiger-Mikro (und Profi-Teil gleichermaßen!!!) gilt bekanntlich nach wie vor das SM58.
Weil das immer wieder so hochgelobt wird:
ich war jetzt in den letzten Wochen auf 3 Veranstaltungen bei denen die unsäglichen SM58 die Sprachverständlichkeit versaut haben.

1. Comedian mit Begleitband - alle Profis. Über sein Headset-Mikro super verständlich. Sobald er ans Gesangsmikrofon ging (SH55 Elvis Mikro) war es leider grell und kaum verständlich. Schade, denn da kam es auf den Text an. Und die Begleitband hatte SM58 und bei 2 der 3 weiß ich, wie gute Stimmen sie haben, denn sie machen selber in einer anderen Gruppe Musik-Comedy. Sprachverständlichkeit: kaum - und wie gesagt, die Sänger haben sicher gut artikuliert.

2. Swing Quartett. Die Sängerin kam mit dem SM58 ganz gut zurecht, aber ein besseres Mikro hätte auch nicht geschadet. Die anderen Bandmitglieder haben auch über ein SM58 gesungen. Da sie etwas Action gemacht haben war das Signal laut - leise und auch schlecht verständlich.

3. Band mit Sängerin (Sennheiser Funke - super Klang) aber Keyboarder mit Background Gesang am SM58 kaum verständlich und auch das laut - leise Problem bei schwankendem Mikrofonabstand.

Bei allen wäre der Sound mit z.B. e935 als Alternative Welten besser gewesen. Bei allen Veranstaltungen war Bühnenlautstärke kein Problem. Das hätten sogar die billigen T-Bone MB78Beta mitgemacht (auch mit besserer Verständlichkeit).

Ach ja - die Lautsprecher waren es nicht. Bei der 3. Band waren es QSC K12 und bei den anderen Events höherpreisige Festinstallationen mit renomierten Marken. Und der Sound war sonst - bis auf die Sprachverständlichkeit - sehr gut.
 
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Ich verwende jetzt auch für gelegentliche Vollplayback-Geschichten, so wie es in den 90ern auch bei großen Fernsehshows des öfteren gemacht wurde:
Das sieht mir eher wie die Funkversion vom Beyerdynamic M500 aus ;)

Mir ist eine live Übertragung von Arte in Erinnerung geblieben, weil dort alles mit SM57/58 mikrofoniert war, eine Tango Veranstaltung aus Buenos Aires, mit Orchester und diversen Solisten, tadelloser Ton.
Einzig die Diva des Abends hatte ein Neumann KMS... damit war die Technik dann wohl überfordert, vermutlich voll auf Shure eingeschossen. :D
(an der Glotze hatte ich damals Roland DS30 Monitore)

Imho kommen die SM57/58 allerdings nur an guten Vorverstärkern richtig „aus dem Quark“. Was erstens nicht Beschallungs-Standard ist und zweitens dem günstig-Einsteiger Motto ziemlich widerspricht.
 
Weil das immer wieder so hochgelobt wird:
Naja, "hochgelobt" ist zumindest für mich so nicht zutreffend, allerdings kann ich deine Aversion gegen das SM58 nicht nachvollziehen. Meine Erfahrungen damit sind da nicht deckungsgleich. Und ich habe, wie es vielleicht inzwischen bekannt ist, durchaus auch andere Mikrofone für die Stimme im Einsatz. Aber vielleicht habe ich auch nur inzwischen eine passende Strategie mit dem SM58 um es zum klingen zu bringen. Allerdings verwende ich die selben Maßnahmen auch mit anderen Mikros. Und ich finde dass das e935 zwar gut aber auch nicht wirklich sooo überragend besser ist als das SM58 (wohlgemerkt, nicht das Beta 58, ein Mikro das ich nicht mag).
Was sicher oft unterschätzt wird, ist die subjektive Wahrnehmung, gerade wenn es eine innerliche Ablehnung gegenüber einem Mikro gibt. Da kann dann sein was will, es passt einfach nicht. Ich erlebe das oft, dass jemand z.B das gewohnte SM58 haben will, wenn aber dann ein anderes da steht, recht schnell ein "Ehhh, IIIhhh, nein gefällt mir nicht, klingt nicht gut, passt nicht, hast du nicht ein SM58, das funktioniert super". Und dann tauscht man das Mikro aus, und alles ist wieder gut. Vielleicht ist es bei dir einfach nur anders rum "Iiiihhh, ein SM58, das kann ja nicht gut klingen!!!!!". Allerdings kann da seine pure Unterstellung meinerseits sein und ich höre einfach nicht wie schlecht die Stimmen seit Jahrzehnten inzwischen klingen, weil ich ein SM58 benutze. ;)
 
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Beim SM58 ist es so, wie bei Standards üblich: es tut keinem weh. Allerdings sind Standards meist nicht die beste Wahl für spezielle Ansprüche.
Es ist halt meistens der kleinste gemeinsame Nenner.

Die meisten Sänger (oder Musiker generell) würden im Blindtest das SM58 kaum heraus hören. Ich würde sogar fast behaupten, dass es in einem Hör-Vergleichstest der Klasse bis 150 € eher im hinteren Bereich rangiert.

Viel Psychologie ist dabei und es sind bei Musik (leider oder zum Glück?) nicht nur die Ohren, die Entscheidungen treffen.
 
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Was Sprachverständlichkeit angeht, ist das SM58 wirklich nicht der Bringer. Da sind Bühnenkondensatoren angebracht, wenn es um Verständlichkeit geht. Ausnahme ist für mich das Microtech Gefell MD 100. Aber das ist preislich kein Einstiegsmikro.
 
Guten Morgen und frohes neues Jahr!

Wurde das Beyerdynamic TG-V 56 C schon genannt?

https://www.beyerdynamic.de/tg-v56.html

Ich bin selbst kein Sänger, habe es aber als Funkmikro schon für unterschiedliche Stimmen eingesetzt. Ich finde es klanglich neutral, ziemlich rückkopplungsarm mit wenig Handlinggeräuschen.

Viele Grüße,

Carsten
 
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