Gesangsunterricht zwecks Gehörbildung?

  • Ersteller Musicanne
  • Erstellt am
Musicanne
Musicanne
Mod Emeritus
Ex-Moderator
HFU
Zuletzt hier
23.04.24
Registriert
28.09.08
Beiträge
1.285
Kekse
3.680
Ort
NRW
Hallo zusammen,

würde mir ein/e Gesangslehrer/in in Sachen Gehörbildung weiterbringen? Hab mir vor einiger Zeit mal ein Stimmgerät gekauft, da ich den Eindruck hatte, dass ich im Chor total daneben lag. Ergebnis - einige Tage war meine Stimme recht angegriffen, für andere aber nicht zu hören. Hatte wohl zu viel geübt. Ich merke aber wenn ich Intervalle singe oder wieder einige Chorproben hatte (alle 2 Wochen und in den Ferien keine :(), dass dann die Ergebnisse bei Earmaster besser werden. Aber auch das Melodiengedächnis ist auf Hochtouren. Seit ich im Chor mitsinge, singe ich auch mal Lieder mit (soweit ich den Text weiß :D), hab ich vorher garnicht gemacht, nicht mal im Auto, wo ich alleine bin.

Im Chor hab ich halt noch Probleme auf meine Mitsängerinnen zu hören, aber andererseits auf meine eigene Stimme zu achten. Erwarte ich zuviel, da ich erst ein Jahr drin bin? Würde es reichen wenn ich alle 2 Wochen, in denen keine Chorprobe ist, ne Stunde nehme?

Viele Grüße
Musicanne
 
Eigenschaft
 
Übung macht bekanntlich den Meister, und je öfter und besser Du Dein Gehör und /Stimme Körpergefühl trainierst, desto besser. Also Daumen hoch.
 
Ganz allgemein:
Gehörbildung ist zwingend für alle Wege der musikalischen Ausbildung notwendig. Egal, ob du dir das Singen oder ein beliebiges anderes Instrument selbst beibringst oder mit Lehrer. Es wäre gut, wenn du dich zusätzlich zum Gesang noch mit einem zweiten Instrument (am besten Gitarre) beschäftigen würdest. Keyboard ist aber eigentlich auch sehr gut.
Zum Problem "Lehrer oder nicht":
Aus meiner eigenen Erfahrung empfehle ich dir, wenigstens ein Jahr Unterricht zu nehmen. Ich spiele drei Instrumente bandreif: Gesang, Posaune und E-Bass. Für Singen und Posaune hatte ich Unterricht, den Bass habe ich mir selbst beigebracht, mit dem Ergebnis, daß ich mir nach geraumer Zeit frustrierenden Übens irgendwann mal die Anfängerfehler, an die ich gewöhnt war, abgewöhnen mußte. Mit Lehrer kann so etwas nicht passieren.
 
Kann schon, ist aber weniger wahrscheinlich ;).
Ein Instrument wäre ideal, vom Singen mit Stimmgerät halte ich nicht viel. Allerdings halte ich ein Keyboard für die bessere Wahl, da man besser sieht, was man macht und nur eine Taste drücken muß und schon ist ein sauberer, gerader Ton da, der auch noch genau stimmt. Zum Anfangen viel leichter als Gitarre IMO.
Evtl. hat ein Bekannter noch irgendwo auf dem Speicher ein altes Bontempi oder so rumstehen, ansonsten sind solche Minikeyboards nicht teuer. Es gibt auch online welche ( KLICK, da kann man sich sogar Akkorde basteln, hat verschiedene Instrumente und ein paar Drumbeats sind auch mit bei), aber eine Klaviatur ist der Computertastatur (oder Maus :rolleyes:) auf jeden Fall vorzuziehen.
Dann kannst Du Dir Deine Melodien vor- oder auch mitspielen und Dich mit ein bißchen Übung auch begleiten. Das ist nicht so schwierig und hilft Dir auf jeden Fall ein besseres Gehör und auch Gefühl zu entwickeln... :great:


p.s. das war mein Beitrag Nr. 666 MUWAHAHAHAHAHAHA :twisted:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Instrument wäre ideal, vom Singen mit Stimmgerät halte ich nicht viel.

Hatte so gedacht, um mich selber zu kontrollieren ob ich den Ton treffe, teilweise lieg ich arg daneben. Hatte den Tipp von jemanden bekommen.


Allerdings halte ich ein Keyboard für die bessere Wahl, da man besser sieht, was man macht und nur eine Taste drücken muß und schon ist ein sauberer, gerader Ton da, der auch noch genau stimmt. Zum Anfangen viel leichter als Gitarre IMO.
Sorry, hab ganz vergessen zu erwähnen, dass ich auch Klavierunterricht habe. Damit bin ich in etwa zeitgleich mit dem Chor angefangen. Hatte vorher schon etwas über ein Jahr Keyboardunterricht. Habe zuhause ein Digitalpiano (Kawai ES6), das Keyboard (Yamaha PSR-E413) hab ich woanders stehen, damit ich dort auch spielen kann.

Viele Grüße
Musicanne
 
Na also. Dann ersetz' das Stimmgerät durch das Kawai und leg' los...
 
Hallo,

irgendwie ist das Thema Gehörbildung mal wieder aktuell, da neue EarMaster Pro Version da ist und habe diese Tage damit mal versucht Intervalle einzusingen: Katastrophe. Wie üb ich das am Klavier am besten? Zuerst die einzelnen Töne und dann die Intervalle? Mit welchen beginne ich am besten?

Da ich seit Sept. auch noch Blockflöte lerne ist Gehörbildung etwas zu kurzgekommen. Reicht es wenn ich Klavierübe, die entsprechenden Töne dabei zu singen?

Viele Grüße
Musicanne
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten spielst du dir einzelne Intervalle vor und versuchst dir diese zu merken und nachzusingen. Wenn das ganz gut sitzt probiere das auch von unterschiedlichen Tönen aus. Wenn du ein Intervall bewältigt hast, nimmst du dir das nächste vor. Wenn du alle Intervalle drauf hast, kannst du das auch mal abwärst probieren. Was auch eine gute Übung ist, einfache Melodien vom Blatt singen, oder die Zahlen von 1 - 8, wobei jede Zahl für ein Intervall steht, durcheinander auf ein Blatt schreiben und diese dann zu singen, gerne auch in anderen Kirchentonleitern.
 
Wie üb ich das am Klavier am besten?

Ruhig gleich mit Intervallen und/oder gebrochenen Dreiklängen anfangen. Jene in Halbtonschritten für jeden Ton einer Oktave wiederholen. Also ZB: C-D, C#-D#, D-E usw

Intervalle, die näher beieinanderliegen, sind für den Anfang leichter zu merken.
 
Gerade bei der blockflöte ist wichtig, die gewünschten töne vorher zu hören, um sie dann mit mehr oder weniger atemdruck zu regulieren, denn keine blockflöte "stimmt" von selbst. Geduld!
 
Was mir gut geholfen hat beim Intervalltraining: sich zu jedem Intervall ein Lied suchen, das man gut kennt und das mit dem entsprechenden Intervall beginnt. V.a. für Aufwärts-Intervalle kann man relativ einfach passende Stücke finden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Was mir gut geholfen hat beim Intervalltraining: sich zu jedem Intervall ein Lied suchen, das man gut kennt und das mit dem entsprechenden Intervall beginnt. V.a. für Aufwärts-Intervalle kann man relativ einfach passende Stücke finden.
Jaaaaaa!! Ich liebe Intervalltraining mit Liedanfängen!! :great:
z.B.:
kleine Sekunde: Anfang von "Für Elise"; große Sekunde aufwärts: "Alle meine Entchen", abwärts: "Eine Insel mit zwei Bergen"
kleine Terz aufwärts: Beginn Moll-Dreiklang, abwärts: "Kuckuck"; große Terz aufwärts: Beginn Dur-Dreiklang, abwärts: "Swing low"
Quarte: "Tatütata" (und viele Volkslieder)
sehr schön ist der Tritonus: aufwärts: die Simpsons (werden dann gleich zur Quinte aufgelöst), abwärts gibt's ein Lied von Michael Jackson, in dem er einen zu Beginn des Verses singt (glaube, es war "Rhythm is gonna get you")
Quinte aufwärts: "Maggi" (immer eine gute Suppe), abwärts: dieses eine Menuett, von dem ich nie den Namen weiß.... *grübel* von Bach.......

....naja, und so weiter.... ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Im Gehörbildungsforum gibt es zum Thema Liedanfänge einen Thread.

Ich kann mir selber besser die Quarte mit tatütata merken, eine Terz abwärts: "Mama", große Sekunde aufwärts: Anfang der Tonleiter. Gibt es eigentlich noch mehr Möglichkeiten sich die Intervalle auf diese Art zu merken?
 
Ich stimme dem allgemeinen Tenor zu. Gehörbildung ist erstens in jedem Musikkontext wichtig und zweitens entstehend aus fast jeder Musikübung. Ob man selbst viel Musik hört, Gitarre spielt oder singt. Wobei ich sagen würde, dass Gehör beim Singen besonders wichtig ist, im Vergleich zum Klavierspielen z. B., weil da die Korrektur der Noten sich erst aus dem Gehör ergibt, beim Klavierspielen hingegen zunächst auch einfach nur das Lesen der Noten und das Sehen der Tasten ausreichen. (Auch ein Tauber könnte "Alle meine Entchen" spielen; jedoch nicht singen)
 
Was auch helfen kann, damit du mit den Intervallen sicherer wirst, ist, dass du dir Lieder hernimmst, die du gut kennst - das können auch erstmal Kinderlieder sein... also vllt. hier nicht "Alle meine Entchen", aber mit "Hänschen klein" kann man schonmal beginnen ;) - und diese von Ton zu Ton analysierst, also halt zuerst die ersten beiden Töne ansingst und den Intervall bestimmst (kann man ja gut kontrollieren mit Klavier, Noten o.Ä.), dann nimmst du den zweiten und dritten Ton, singst sie an und findest raus, welcher Intervall es ist usw.
 
Habe meinen alten Thread mal wieder ausgegraben:

Mit welchem Instrument kann ich besser Gehörbildung üben: Cembalo mit Werckmeister Stimmung a'=415 Hz oder Digitalpiano (Kawai ES6)? Oder reicht es wenn ich das Cembalo auf a'=440 Hz in Valotti stimme? Dann könnt ich neben Akkorde auf dem Cembalo üben, gleichzeitig auch Chorlieder üben :-D.

Viele Grüße
Musicanne
 
Wenn du beides brauchst, dann üb auch mit beiden ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben