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Gewerbliche und/oder GEMA-Anmeldung bei CD-Verkauf

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Hallo Leute,

ich hätte da eine Frage, deren Antwort mich sehr interessieren würde.
Mal angenommen, man hätte da einige Kollegen und deren Bands.
Käme dann auf die Idee, dass man eine Plattform gründet, die Musik fördernswerter
Musikrichtungen und deren Vertretern durch Werbung anpreist (mit der Hauptaussage, dass die Band gut und hörenswert ist und einem kleinen Hinweis, die Band doch bitte durch den Kauf ihrer CD zu unterstützen).

Nun hat man die diese Förderungsplattform mit einem eigenen Logo und Namen und einige Interpreten die sich unter diesem Dach zusammenfinden. Jetzt bietet man deren CDs an und bietet deren Songs online zum Kostenpflichhtigen Download. Das ganze findet aber in so kleinem Rahmen statt, dass man damit allerhöchstens 100 bis maximal 200 Euro im Monat für sich selbst verdient (der Großteil der "Einnahmen" würde an die Bands gehen).

Man verteilt also als "Tätigkeit" die Musik der Bands an Online-Musikzines, die dann ein Review und Empfehlungen für die Bands schreiben, stellt kleinen Plattenläden evtl. ein kleines Kontingent von je 10 Tonträgern zum Verkauf und bietet an, dass man diese CDs bei einem erwerben kann und sendet sie per Post an Kunden (wobei man bei einem Preis von zb. 10,00 pro CD vielleicht 2,00 € für sich selbst nimmt). Der "erwirtschaftete Betrag" pro Jahr bleibt also in einem kleinen Rahmen (wie gesagt, max. 100-200 Euro pro Monat) und die Plattform dient hauptsächlich zum bekanntmachen der Interpreten.

Muss man hier nun ein Gewerbe anmelden oder etwas bei der GEMA anmelden? Sich in diverse Verzeichnisse eintragen oder ähnliches?

Hätte gerne gewusst, wie da die Lage in solch einem Falle aussehen würde.


Mit Freundlichen Grüßen,
jet_black
 
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Also eine GEMA Anmeldung ist sowieso kein muss, da die Mitgliedschaft ja freiwillig ist, außerdem macht sie auch keinen Sinn, wenn man nicht selber Urheber oder Musikverlag ist.
Auch GEMA Gebühren müssen für den CD-Verkauf keine gezahlt werden, da die Tantiemen im falle von GEMA-pflichtigem Material auf der CD normalerweise schon bei der Pressung bezahlt wurden.
Anders natürlich bei Streaming und Download. Egal ob kostenpflichtig oder gratis, hierfür sind GEMA Gebühren zu bezahlen (Tarifinfos hier bzw hier). Wie genau das jetzt aber von der GEMA kontrolliert wird bzw. eingereicht werden muss, kann ich dir leider nicht beantworten, da hilft dir aber sicher die GEMA selber gerne weiter.

Bei der Gewerbeanmeldung kenne ich mich nicht so genau aus, in Österreich erfolgt die Einstufung aber aufgrund des Jahresumsatzes, nicht aufgrund des Gewinnes.
 
Auch GEMA Gebühren müssen für den CD-Verkauf keine gezahlt werden, da die Tantiemen im falle von GEMA-pflichtigem Material auf der CD normalerweise schon bei der Pressung bezahlt wurden.

Hierzu eine kurze Frage: Wie sieht die Situation aus, wenn man keine CD-Pressung macht sondern die CDs selbst brennen möchte?
 
Hallo.

In meinen Augen wäre eine Gewerbe-Anmeldung definitiv nötig! Denn nach deiner Beschreibung will man damit ja über einen längeren Zeitraum hinweg Einnahmen generieren, also Geld verdienen. Es mag zwar nicht viel Geld sein, das interessiert erstmal aber nicht. Wenn jemand einen Shop kommerziell betreibt, ist das meiner Meinung nach eine gewerbliche Tätigkeit. Punkt. Es gibt da ein paar Kriterien, wann ein Gewerbe vorliegt. Ich glaube das sind eben diese Dinge wie "auf Dauer angelegte Tätigkeit" und "Gewinn-orientiert" und sowas. Wie eben schon genannt. Und das würde bei einer Tätigkeit, wie du sie beschreibst, ja wohl zutreffen.

Aber ein Gewerbe anzumelden ist wirklich kein großes Ding. Ich selbst habe ein Nebengewerbe für Mediendesign angemeldet, und das ist kein Thema. Die Anmeldung kostet ein paar Euro beim Ordnungsamt, Gewerbesteuer zahlst du eh erst ab einer Größenordnung von mehreren Tausend EURO, das würde laut deiner Beschreibung ja nicht zutreffen Für die Steuererklärung ist bei einem Nebengewerbe auch nur eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung nötig und keine komplette Bilanz. Dann gibt es da noch die Kleinunternehmer-Regelung, die zutreffen könnte, und da muss man nur aufpassen, auf Rechnungen keine MwSt auszuweisen.
(alle Angaben ohne Gewähr)
Ich hab auch nicht mehr alle Fakten im Kopf, ich mach das seit Jahren ganz entspannt und bin (steuer-)rechtlich auf der sicheren Seite. Ich kann auf jeden Fall jedem die Angst vor einer Gewerbeanmeldung nehmen, das ist i.d.R. einfacher als es sich anhört. Also zumindest bei "Büro"-Tätigkeiten und Dienstleistungen, die man von zu Hause machen kann. Mit Handwerk und eigener Werkstatt verhält es sich da natürlich anders...

Aber einfach mal googlen nach den Begriffen Nebengewerbe und Kleinunternehmer-Regelung, oder beim Gewerbeanmt der Stadt/Gemeinde oder dem Finanzamt anrufen und fragen. Die sind alle nett! :)
 

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