Gibson Humbucker: Modell feststellen

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davehawkins
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Hallo,
ich habe hier eine Gibson Les Paul Studio, in der an der Bridge ein schwarzer und am Neck ein Zebra-Humbucker verbaut ist. Auf der Rückseite der Humbucker steht leider nur Gibson USA, mehr nicht. Lässt sich irgendwie feststellen, welche Pickup-Modelle hier verbaut sind? Wenigstens der am Neck scheint ja nicht orginal zu sein. Kann mir jemand weiterhelfen? Danke und viele Grüße
 
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Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Gibson USA-Logo ist AFAIK nicht bei den PAFs (z.B. Classic '57, Burstbucker etc.) eingestanzt. Die haben einen schwarzen "Patent Applied For"-Sticker auf der Rückseite, der aber auch schnell mal abblättert. Bei meinem Dirty Fingers ist auch kein Logo drauf, aber den erkennt man auch ganz einfach an den zwei Reihen an einstellbaren Polepiece-Schrauben.

Ich tippe mal auf Humbucker aus der 400er-Serie. Also 490T, 490R, 491T (selten, gab es vor ein paar Jahren mal in den Melody Maker-Modellen), 496R oder 498T. Der 500T hat in der Mitte einen Keramikmagneten doppelter Dicke, ist also etwas höher als viele andere Humbucker. Der SH-6 Distortion oder der Super Distortion haben z.B. auch Magnete in doppelter Dicke, das mal als Anhaltspunkt.
Der Angus Young Humbucker soll wohl auch die Einstanzung haben.
Wenn man die Modelle genauer bestimmen möchte, müsste man sie durchmessen.

Die Daten müssten eigentlich stimmen:
Gibson 490R (Alnico2): 7,2-7,83 kOhm
Gibson 490T (Alnico2): 7,9-8,53 kOhm
Gibson 498T (Alnico5): 12,32-13,46 kOhm
Gibson 496R (Keramik): 8,3-8,63 kOhm
Gibson 500T (Keramik): 14–15 kOhm
Gibson Angus Young (Alnico 5): 13,5 kOhm
Zum 491T gibt es nicht viele Infos.
 
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Zebrabucker kann durchaus Original sein ...Da gab es einige Gibsons die einen Humbucker in Zebra-Optik hatten und der Humbucker auch von Gibson war ...

Aber wie wäre es vlt mal mit ein paar Fotos von den PUs (oben und unten) ...vlt kann man da ja was sagen ...
Aber je nach Baujahr der Studio waren unterschiedliche PUs verbaut ... Anfang bis Mitte der 2000er gab es die mit Burstbucker Pro (die aber nicht gestanzt sein sollten)... Seit 2010 oder 2009 glaube ich, sind jetzt 490R-498T drinnen ... Es gab aber auch immer mal wieder Sonderserien, wo ganz andere PUs verbaut worden sind ...
 
Hallo und Danke für die Antworten, ihr seid ja der Wahnsinn!
Wie ich die Pickups messen kann, weiß ich nicht. Aber das bekomme ich nötigenfalls auch raus. Die Seriennummer der Gitarre ist 90553466. Lt. http://www.guitardaterproject.org/ bedeutet das:

Gibson LP 90553466
Your guitar was made at the
Nashville Plant, TN, USA
February 24th, 1993
Production Number: 166

Mich wundert das ein bischen, ich habe die Paula ca. 97 zwar sehr günstig gekauft, aber da war sie auch schon heftig runtergerockt (die Pickups waren schon so verbaut). Heftig, was einer Gitarre in 4 Jahren anscheinend alles passieren kann. Ich interessiere mich für die Pickups, weil ich zum einen einfach neugierig bin, ob die so orginal ist und zum anderen, weil der Sound ganz schön grell und spitz ist. Hintergrund: Die Paula war 15 Jahre trocken und warm eingemottet. Ich bin gerade dabei, mein Hobby wieder aufleben zu lassen. Also habe ich die Gitarre mit neuen Ernie Balls (Super Slinky Nickel Saiten) versehen und sie über mein altes Marshalll 2204 Top (50 Watt Einkanal aus den 80ern) an einer geliehenen 2x12er Harley Benton (V30's) getestet. Das Ergebnis war erschreckend. Selbst mit Presence und Treble auf Null ein total quietschiger und agressiv höhenlastiger dünner Sound. Der Marshall ist im Orginalzustand. Ob es am Top liegt? Die 800er haben ja schon den Ruf, recht höhenlastig und agressiv zu sein. Ich schaue mal, was für Röhren in dem Top verbaut sind. Oder liegt es evtl. an der Kombination mit der V30 Box? Evtl. sollte ich dafür aber nach Klärung der PU's einen separaten Thread aufmachen. Aber ich dachte, wenn ihr Euch schon die Mühe macht, mir weiterzuhelfen, dann erkläre ich Euch auch den Hintergrund meiner Frage.

Ich habe mal Bilder gemacht: Front, PU (beide sehen auf der Rückseite gleich aus) und Elektrik:

Gibson_90553466_Front.jpg Gibson_90553466_Pickpup.jpg Gibson_90553466_Elektrik.jpg

Danke und viele Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, die Studios dieser Zeit kamen eigentlich mit 498T/490R PUs. Was mich an Deiner etwas irritiert ist, daß "nur" ein Zebra verbaut ist, normal waren die entweder beide Zebra oder beide black.
Grell und Spitz kenne ich von einer Les Paul eigentlich nicht, egal mit welchen PUs, könnte aber natürlich auch am Amp liegen.
 
Vielleicht war es auch ein Sondermodell oder der Vorbesitzer hat einen Humbucker getauscht. Ich tippe aber auch auf die 498T/490R-Kombo. Burstbucker gab damals wohl noch nicht und die Classic '57s waren noch relativ neu. Man sieht auch keinen "Patent Applied For"-Sticker bzw. dessen Reste.

Die oben genannte Humbucker-Kombo hat den Ruf, nicht gut zueinander zu passen. Wenn man den Amp für den 498T einstellt, klingt der 490R oft sehr dumpf und andersrum klingt der 498T oft zu spitz und dünn. Klopfe auch mal beide Spulen mit einem Schraubenzieher ab. Wenn man bei einer gar nichts hört, könnte diese defekt sein. Mit einer Spule klingt der Sound auch dünn.
 
Sollten 490R/498T sein ... wie aber @gmc schon richtig gesagt hat, waren eigentlich meist beide Zebra oder eben schwarz (oder mit Abdeckkappen) ... Wahrscheinlich wurde hier irgendwann mal ein defekter PU getauscht (vermutlich am Steg)

Edit: @Stratz war schneller :D
 
Hi,
Vielleicht war es auch ein Sondermodell oder der Vorbesitzer hat einen Humbucker getauscht. Ich tippe aber auch auf die 498T/490R-Kombo. Burstbucker gab damals wohl noch nicht und die Classic '57s waren noch relativ neu. Man sieht auch keinen "Patent Applied For"-Sticker bzw. dessen Reste.

Die oben genannte Humbucker-Kombo hat den Ruf, nicht gut zueinander zu passen. Wenn man den Amp für den 498T einstellt, klingt der 490R oft sehr dumpf und andersrum klingt der 498T oft zu spitz und dünn. Klopfe auch mal beide Spulen mit einem Schraubenzieher ab. Wenn man bei einer gar nichts hört, könnte diese defekt sein. Mit einer Spule klingt der Sound auch dünn.

Hallo, ich halte es auch für Wahrscheinlich, dass der Vorbesitzer den PU getauscht hat. Deiner Beschreibung nach könnten es aber dennoch 498T/490R sein: Ich empfand es auch immer so, dass ich den Amp immer nur für einen PU einstellen konnte: Entweder Neck PU zu dumpf oder Bridge viel zu spitz. Was wäre den ggf. die alternative für den Neck PU? Allerdings benutze ich den eher selten. Aber die Optik stört mich seit Anfang an und da muss jetzt was passieren. Vielleicht einfach Burstbucker rein für klassichen LP-Sound?
 
Ich mag meine 490/498 Kombi sehr gerne...
Wegen der Höhen... Was ist denn für ein Tonepoti verbaut? evtl. mal Tonepoti benutzen? Wenns dann immer noch zu grell ist, ist es der Amp ;)
... oder ein falsches Tonepoti.
 
Also, die 2204/2203 klingen eigentlich nicht grell. Aggressiv, ja, wenn man weit aufdreht, aber die haben einen starken Tiefmitten-growl und gerade die 2204 etwas lummelige Bässe, was sie "wärmer" klingen lässt als die 100W Ausführung.

Leise klingen die allerdings wirklich eklig ;)

Die V30 klingen auch sehr mittig. wenig Bässe, bedämpfte Höhen. Die HarleyBenton Boxen sind etwas schlabberig gebaut, entsprechend klingt es auch, aber für daheim absolut ausreichend, um einen guten und ausgewogenen Sound zu generieren...

Mal mit einer anderen Gitarre probiert? Kabel kaputt?

Wenn der amp ewig stand, ist da evtl. auch irgendwas im eimer. Elkos werden vom stehen nicht besser!
 
Auf den Tonepotis steht: 440-71079A R1379308. Wenn ich die Potis benutze, wird der Sound schnell sehr dumpf. Für mich nicht nutzbar.
Zum Sound des 2204: Im Internet findet man viel zum Thema, dass die Amps sehr grell sind. Stichwort "Bright Cap Mod". Der Amp war über die Jahre immer mal wieder bei Freunden in Betrieb. Die Röhren, die jetzt drin sind, haben auch nicht allzuviele Stunden Betriebszeit.

Tja, jetzt bin ich unschlüssig, wie ich weiter vorgehen soll. An sich habe ich mit dem 2204 und ner Paula eine recht klassiche "fette" Kombination. Leider klingts echt nicht gut. Für den Amp werde ich demnächst mal einen eigenen Thread aufmachen. Meint ihr, ich soltle die Gitarre erstmal so lassen und am Amp ansetzen? Oder für zuhause und gelegentlich kleine Sessions in wohnzimmerlautstärke einen kleinen Combo kaufen?
 
Dein Problem liegt wahrscheinlich eher in der Amp-Cabinet-Kombination als an der Gitarre. Ein 2204 macht sich vor allem an einem Cab mit Greenbacks (oder ähnlichen Speakern) sehr gut und verliert einiges an diesem "grellen Ton".
 
Zuletzt bearbeitet:
Die alten JCM 800 2204 klangen damals alle unterschiedlich, gut möglich, dass deiner etwas "grell" klingt. Die Röhren brauchen aber auch ein paar Betriebsstunden, bis sie etwas wärmer klingen. Ich würde die Gitarre aber auch mal an anderen Amps testen, ebenso andere Gitarren am Amp. So kann man die potenzielle Fehlerquelle besser eingrenzen.

Im Netz habe ich gefunden, was es mit der seltsamen Potibezeichnung auf sich hat:
440-71079A ist die Seriennummer von Gibson
A= Audio, logarithmisch
R= Reissue
137= CTS, der Hersteller der Potis
9308 sollte für die achte Woche im Jahr 1993 stehen

Ich würde die Potis mal durchmessen. Eine lange Zeit hat Gibson 300K-Volume-Potis verwendet. Die sind für viele Humbucker etwas zu dumpf. In deinem Fall ist es aber eher andersrum. Wenn man nicht möchte, dass beim runterdrehen des Volume-Potis schnell zu viele Höhen verloren gehen, kann man mal das "50s-Wiring" probieren.
Bei Potis können die Werte bis zu 20% von den Nennwerten abweichen. Das ist sozusagen Serienstreuung.
wiring50s.jpg


Bei dir ist das sog. "Modern-Wiring" ausgeführt.
wiringModern.jpg

Jedes Wiring hat seine Vor- und Nachteile. Beim "Modern-Wiring" verliert man zwar mehr Höhen, dafür bleibt die Lautstärke etwas besser erhalten, wenn man das Poti zurückdreht.

Andere Kondensatoren könnten auch helfen. Damals wurden noch etwas bessere Teile als heute verbaut, aber mit etwas kleineren Werten bekommt man mit zurückgedrehtem Tone-Poti Sounds, die nicht so dumpf klingen, sondern eher wie ein halboffenes Wah Wah. Die verbauten Kondensatoren sollten 22nf haben? Vielleicht mal mit 10nf rumspielen.
 
Hi,

zunächst nochmal zu den PUs.

Damals gabs noch nicht so eine große Vielfalt von Studio-Versionen, eigentlich nur verschiedene Farben und Ebenholz-Griffbretter (fast immer in Kombination mit Gold-Hardware, wobei Deine eine Ausnahme zu sein scheint) bzw. Rosewood-Griffbretter mit Chrome-Hardware. Laut Prospekt sollten im Modelljahr 1993 eigentlich alle Studios Ebenholz-Griffbretter haben, was ich aber im Laden definitiv anders gesehen habe. Ich hab mir meine damals neu gekauft und natürlich alle Läden, Gitarrenmagazine und Kataloge intensivst studiert. Für mich als Zivi war so ne Gibson schon ne ganz große Sache...

Neben der Studio gabs noch die Studio Lite mit offenen 500T/496R-HB, Deine ist aber eine normale. Die 498T/490R waren zu der Zeit grundsätzlich immer "verkappt", in Gold oder Chrom. Man sieht zwar an der Grundplatte, dass da auch mal ne Kappe drauf war, aber unter der Kappe waren die mWn immer schwarz. In Zebra gab es damals ab Werk überhaupt keine HB in Studios, sodass ich Dir zustimme, dass der hier nachgerüstet wurde.

Auf jeden Fall ist es ein "Modern HB", aufgrund der Gravur. Außerdem ist er für die Halsposition gebaut, was man an der Positionierung der Befestigungschrauben im Verhältnis zu den Löchern auf der Seite ohne Schrauben erkennen kann. Demnach kommen eigentlich nur der 496R und der 490R in Frage. Du könntest mal schauen, ob der Magnet silbrig glänzt (AlNiCo, 490R) oder dunkelgrau und eher matt ist (Ceramic, 496R).

Wo Dein Soundproblem sitzt, ist doch relativ einfach herauszubekommen - geh in einen Laden und spiel die Paula über ein paar verschiedene Amps.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deine LP besonders schrill klingt. Obwohl die Studio ein Ebenholzgriffbrett hat, dass eine gewisse Härte im Sound schon etwas begünstigt, sind weder der 490R noch der 498T besonders höhenreich. Die 300 KOhm-Volume-Potis dämpfen die Höhen ja sogar nochmals. Es würde mich nicht mal wundern, wenn der Vorbesitzer die Kappen sogar deswegen abgenommen hat, denn ohne klingen die HB etwas transparenter.

Was hier schon mal erwähnt wurde, sind die Röhren. Wenn die gerade erneuert wurden, brauchen sie auch nach meiner Erfahrung schon ein bischen Zeit zum "Einbrennen". Ich habe gerade eine Menge Röhren in diversen Vorstufen getestet, und die klangen auch erst sehr dünn. Ich dachte schon an einen Fehlkauf, nach einigen Stunden HiGain-Geschrammel hat sich das gegeben und jetzt klingts schön fett.

Falls Du neue Röhren einsetzen musst, könntest Du es in der Vorstufe mal mit JJ ECC803S probieren (außer als Eingangsröhre, da lohnt sich eine selektierte Röhre). Ich fand bisher alle JJs (auch die normale ECC83) sehr warm und rund. Klar, ein anderer Amp wird so nicht draus, aber es kann eben ein Baustein sein.

Vor allem hat der JCM 800 allerdings ein grundsätzliches Problem mit dem, was heute als normale Lautstärke gilt. Da fühlt er sich nicht wohl. Wir hatten das Problem selbst damals in den 80ern, und wir waren schon echt laut im Proberaum - aber immer noch nicht laut genug für den Marshall. Erst auf der Open Air-Bühne klang er dann richtig geil... Kein Wunder, haben in der Hobbymusiker-Szene damals viele gerätselt, warum die gleichen Amps bei Judas Priest viel fetter klangen.

Ich glaube deshalb, Du bist schon auf der richtigen Spur mit dem, was Du als "Bright Cap Mod" bezeichnest. Ich vermute mal, Du meinst das Wegknipsen des Kondensators am Volumepoti. Der ist wohl tatsächlich ein Hauptschuldiger, weil er tiefe Mitten und Bässe rausfiltert. Allerdings gibts auch Leute, die finden, dass ihr Amp mit besser klingt, vor allem eben laut. So ganz klar ist mir das zwar nicht, denn der Cap sitzt ja am Preamp Volume, aber es ist ja auch nicht schwer, das wieder rückgängig zu machen.

Es gibt dann noch am Low Input ein Pärchen aus Kondensator und Widerstand zur Anpassung. Da wird auch gerne noch was geändert, anscheinend hat der Cap auch Auswirkungen auf den anderen Input. Für einen fachkundigen Amp-Tech sind das Kleinigkeiten, denn da muss er nicht mal an die Platine. Was auch schade wäre, denn ein unverbastelter 2204 ist mindestens auf dem Sprung zur Vintage-Rarität.

Von daher würde ich am Amp jedenfalls nicht mehr als solche Kleinigkeiten machen lassen, die die Praxistauglichkeit erhöhen. Wenn das nicht reicht, lieber verkaufen und was anschaffen, das besser zu Deinen Bedürfnissen passt.

Gruß, bagotrix
 
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