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Gast290349
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Prolog & "Side by side I'll be yours forever"
Heute wird ein besonderer Tag. Zwischen den noch müden Lamellen meines Rollos drängt sich das Licht des Frühlings und ich spüre in mir Vorfreude aufkeimen.
Vor einigen Jahren kannte ich jemanden, der mir dabei half, meine Ängste bezüglich meiner Bühnenunfähigkeit zu überwinden, leider mit mäßigen Erfolg. Jemand, mit dem ich damals gern Klavier spielte. Und seine Worte gehen mir immer wieder durch meinen Kopf: "Mache einfach Musik, man! Mehr musst du nicht tun, einfach Musik machen, man".
Er war ein Typ, der hinter jeden zufälligen Satz, hinter jeder zufälligen Phrase, ein "man" setzte. "Yo man, was geht?". Manchmal denke ich, dass jeder so einen kennen muss.
Er verstand viel von Kaffee, von Zigaretten und besaß eine abscheuliche Vorliebe für Jever und "Brigitte.de", er liebte es, aufm stillen Örtchen Hesse und Rilke zu lesen. Noch mehr hatte er aber Ahnung von Musik: Ein total struppeliger teilweise schrumpliger Typ mit dem Herz am rechten Fleck, von dem man rein optisch meinen könnte, dass er ein Spargel auf zwei Beinen wär. Aber trotzdem mit dem gewissen leidenschaftlichen Glanz in seinen Augen. Einer, der im Stillen in seinem Kämmerchen einsam Liszt und Bach spielte.
Einige Jahre danach, als der Kontakt zu ihm abflachte, sah ich im Fernsehen einen Bericht über Gitarren. Dies war noch weit vor meiner Zeit an der Klampfe. Markennamen wie "Gibson" oder "Fender" waren für mich völlig unvertraut und so ordinär wie der tägliche Gang aufs Örtchen. Trotzdem verfolgte ich mit großem Interesse das Geschehen im TV und irgendwann stellte man eine Gitarre vor, die mir sehr zusagte. Sie war augenscheinlich nichts Besonderes, aber mir flog ihr ernster, aber trotzdem sanfter und wohl definierter Klang zu. Als die Gitarre dann vorgestellt wurde, fiel der Name "Music Man, USA". Und da waren wieder die Worte meines alten Freundes: "Mache einfach Music, man!". Es bestand also einerseits die Anziehung zum Instrument, welche allein der Optik und des Klanges geschuldet war und andererseits gab es die persönliche Geschichte.
Seitdem ging mir die Firma nicht mehr aus dem Kopf. Denn ich wusste, würde ich mir je eine Music Man kaufen, dann müsste ich "Musik machen, man".
Immer wenn ich eine Gitarre sah, dachte ich an einer Music Man.
So kann Marketing auch funktionieren, nicht wahr? Und als ich später meine ersten Gitarren kaufte... Dies waren alles Vermeidungskäufe; ich kaufte mich quasi um einer Music Man herum. Denn ich wusste, würde ich mir je eine Music Man anschaffen, dann müsste ich ernsthaft Musik machen... Aber sind genau diese Instrumente dazu nicht da?
Ernie's Balls & "It's gonna take a lot to drag me away from you"
Doch was und wer ist "Music Man" überhaupt? Gegründet wurde die Firma 1972 ursprünglich von Forrest White, Tom Walker und eigentlich auch dem berühmten Leo Fender (ehemalige Fendermitarbeiter). Hergestellt wurden erst Verstärker bis man 1976 die ersten Gitarren ins Programm rief. Die Unternehmungen haben sich bis heute stetig weiterentwickelt, sodass sich wenige Jahre später, nämlich 1984, Music Man mit Ernie Ball zusammentat.
Mittlerweile sind viele Jahre vergangen und mir persönlich gefällt die Firmenphilosophie: Man bleibt traditionell, aber man strebt Innovation durch Qualität und Liebe zum Detail an und die Herstellung wird primär von jungen Menschen getätigt, die sich teilweise noch universitär verwurzelt sehen, aber später dann automatisch zu MusicMan überlaufen. Das finde ich schön. Mit etwas Recherche wird schnell deutlich, mit wie viel Liebe und Hingabe die Instrumente in den USA gefertigt werden insbesondere die Instrumente aus dem "Ball Family Reserve" kurz "BFR". Andererseits wuchs ich in meiner Kindheit auch mit Toto auf und wer kennt nicht den einen oder anderen Ohrwurm:
"It's gonna take a lot to drag me away from you
There's nothing that a hundred men or more could ever do"
Die Music Man Luke III HH BFR LTD 2017 Tumescent-Finish & Das bin ich!
Bin ich nun an dem Punkt angekommen, an dem ich Musik machen muss? Musik für andere Menschen? Oder weiterhin nur Musik für mich? Nun. Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß, ist: Ich habe mir eine Music Man gekauft, um genau zu sein, eine Tumescent aus 2017. Eine streng limitierte Auflage von 300 Stück, auf denen Steve Lukather höchstpersönlich unterschrieben hat, wovon insgesamt nur acht Stück nach Österreich, Schweiz und Deutschland verkauft worden. Die Gitarre ist wie ein großer Holzblock, denn der Body und der Hals bestehen aus selektierten afrikanischem Mahagoni. Der Hals ist im Vergleich zu den normalen Modellen der Luke III weder gewachst noch geölt. Er ist satiniert, verspricht aber im gleichen Zuge die gleiche Reibungsfreiheit seiner kleineren Brüder.
Im Korpus werkeln zwei Dimarzio Transition Humbucker, die von einem 5 Wege Schalter angesteuert werden. Außerdem kann der Volumepoti für mehr Dampf unter der Haube sorgen, denn er besitzt durch Push & Pull einen 20db Boost, der von einer Batterie auf der Rückseite befeuert wird. Ebenfalls vorhanden ist das typische Music Man Vintage Tremolo. Die einen lieben es, die anderen hassen es. Ich liebe es. Der Hals ist fünffach verschraubt und das Griffbrett besteht aus Ebenholz, wobei man bei der Auswahl des Holzes für das Griffbrett auf eine sehr schöne Konturierung und Maserung geachtet hat. Die Bünde bestehen aus Edelstahl und der Sattel aus kompensierten Kunststoff. Wäre ich ein Hund, hätte ich mir hier vielleicht einen Knochen gewünscht, aber das mattschwarz Lackierte der verbauten Metallteile tröstet sofort darüber hinweg.
Der Kopf des kleinen Kunstwerks wird von Schaller M6 Locking Mechaniken geschmückt und verspricht somit eine grundsolide Verstimmungsfreiheit. Das Griffbrett besitzt einen 12er Radius und der Hals ist ähnlich wie der einer 56er Fender Strat CS "V-Shaped", etwas schlanker und super angenehm zu spielen.
Das "Tumescent-Finish" ist absolut einmalig und es wäre fast anmaßend zu versuchen, diese Schönheit in Worte zu kleiden. Alles ist schwarz. Aber auch nicht schwarz. Die MM besitzt ein weißes Binding und die offenen Poren des afrikanischen Mahagonis wurden mit weißem Holzfüller geschlossen und auf Hochglanz poliert. Was für eine Augenweide, einfach sensationell und das mit nur 3,39kg (+-).
Das Unboxing & Mach Dich nackig!
Ich höre ihn, den kräftigen Dieselmotor des Lieferwagens der DHL. Gleich klingelt meine Lieblingspostbotin und überbringt mir viel Pappe und Holz aus Afrika und meine Finger können es kaum erwarten das Paket entgegen zu nehmen, während ich am Review tippe.
Und schon ist es soweit! Das Paket steht hier, also ab gehts zum Auspacken!
Nach bevor ich das Messer ansetze, fällt mir auf, dass auf dem Paket "Lukather verpackt" steht. Weswegen ich etwas Angst habe. Die Befürchtung besteht, dass man die Luke III zu sehr limited gemacht hat. Vielleicht rollt ja der Kopf von Steve persönlich ausm Karton.
Aber weit gefehlt. Ich setze das Messer an und ziehe das MM Hardcase heraus.
Leider stehts aufm Kopf, weswegen ich das Bild mal drehe.
Das Case wirkt extrem hochwertig und stabil, außerdem fällt mir sofort der Tragecomfort auf, der weitaus angenehmer ist als beispielsweise wie bei Gibson oder Fender. Vielleicht ist das ja auch nur subjektiv.
Ich löse die Schnallen und öffne die erste Halbschale, in dem ich sie nach oben klappe (ist ja klar, wie auch sonst!)
Da ich den Koffer ausversehen falsch herumgelegt habe, gibt es das erste Bild von hinten.
Die Gitarre ist sehr gut verpackt und die wunderschöne Maserung des Halses sticht mir sofort ins Geäug. Es liegt alles bei: Das Zertifikat, die Rechnung, der Tremhebel und weiteres Case-Candy.
Es geht weiter, ich nehme sie in die Hand und auf der Handinnenfläche spüre ich den Hals, der sich wie die seidige Haut einer Göttin anfühlt. Wow! Sowas fühlte ich bisher noch nicht, eine völlig neue Erfahrung. Er ist recht schmal, fügt sich aber in die Finger, ohne dabei zu schmal oder zu groß zu wirken. Einfach perfekt.
Aufgezogen scheinen 9er Saiten zu sein, die allerdings versandgeschuldet lose am Halse schlabbern. Es sind definitiv Elixir. Ich nehme mir den Gürtel, an dem Security-Locks hängen und beginne die Gitarre über meinen Helix zu stimmen. Das Gewicht ist super angenehm und die Ergonomy schmiegt sich fast sanftmütig an meine Wampe. Welch ein tolles Gefühl - die Lackierung und die Verarbeitung befinden sich auf Spitzenniveau.
Die Maserung des Griffbretts ist wunderschön und zieht sich bis zum Kopf fort.
Ich lege sie nochmal ins Case und fotografiere sie von vorn.
Es folgen weitere Bilder
(kein Kratzer, nur ein Haar aufm Pub)
Sound Baby! & Give it to me!
Nun kommt der Moment der Wahrheit! Ich stecke die MM an, lege sie mir um, lade mein Preset am Helix für den Leadsound und picke den ersten Ton. Mir fehlen die Worte. Der Ton kommt warm und sehr transparent aus den Speakern. Den Bass muss ich etwas herausnehmen. Der 5 Wege Schalter gibt sehr viel Raum für Flexibilität: Blues, Jazz, Rock, Metal - kein Thema für die Luke.
Die Bespielbarkeit ist der Wahnsinn, das Vibrato geht wie Butter von den Fingern und die sehr flache Saitenlage ermöglicht ein einfaches Bespielen des Griffbretts und das Sustain durchzittert den Mahagonibody und vibriert mich ordentlich durch. Ich meine... Der Ton stirbt einfach nicht, egal wo auf dem Griffbrett und die Pinches erklingen von selbst.
Music Man hat mit der Gitarre nicht nur eine typische Luke III gebaut, nein. Es ist in meinen Augen ein kleines Meisterwerk des Handwerks. Ich hatte schon einige teure Gitarren in meinen Händen. Ob gekauft, dann retourniert oder im Laden angespielt.
Aber keine war wie sie!
Wie ich hörte, liefert Music-Man bald nicht mehr vermehrt nach Europa und wenn, dann nur vereinzelte Händler, ob diese Information stimmt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Aber zuletzt wird das Holz früher oder später für eine immense Wertsteigerung sorgen, spätestens dann, wenn Mahagoni ernsthaft bedroht ist.
Die Gitarre kostet circa 4200€, käuflich ist sie sowieso nicht mehr, soweit ich weiß... - meiner Meinung nach ist sie aber jeden Cent wert.
So, genug Review, jetzt wird gezockt!
Heute wird ein besonderer Tag. Zwischen den noch müden Lamellen meines Rollos drängt sich das Licht des Frühlings und ich spüre in mir Vorfreude aufkeimen.
Vor einigen Jahren kannte ich jemanden, der mir dabei half, meine Ängste bezüglich meiner Bühnenunfähigkeit zu überwinden, leider mit mäßigen Erfolg. Jemand, mit dem ich damals gern Klavier spielte. Und seine Worte gehen mir immer wieder durch meinen Kopf: "Mache einfach Musik, man! Mehr musst du nicht tun, einfach Musik machen, man".
Er war ein Typ, der hinter jeden zufälligen Satz, hinter jeder zufälligen Phrase, ein "man" setzte. "Yo man, was geht?". Manchmal denke ich, dass jeder so einen kennen muss.
Er verstand viel von Kaffee, von Zigaretten und besaß eine abscheuliche Vorliebe für Jever und "Brigitte.de", er liebte es, aufm stillen Örtchen Hesse und Rilke zu lesen. Noch mehr hatte er aber Ahnung von Musik: Ein total struppeliger teilweise schrumpliger Typ mit dem Herz am rechten Fleck, von dem man rein optisch meinen könnte, dass er ein Spargel auf zwei Beinen wär. Aber trotzdem mit dem gewissen leidenschaftlichen Glanz in seinen Augen. Einer, der im Stillen in seinem Kämmerchen einsam Liszt und Bach spielte.
Einige Jahre danach, als der Kontakt zu ihm abflachte, sah ich im Fernsehen einen Bericht über Gitarren. Dies war noch weit vor meiner Zeit an der Klampfe. Markennamen wie "Gibson" oder "Fender" waren für mich völlig unvertraut und so ordinär wie der tägliche Gang aufs Örtchen. Trotzdem verfolgte ich mit großem Interesse das Geschehen im TV und irgendwann stellte man eine Gitarre vor, die mir sehr zusagte. Sie war augenscheinlich nichts Besonderes, aber mir flog ihr ernster, aber trotzdem sanfter und wohl definierter Klang zu. Als die Gitarre dann vorgestellt wurde, fiel der Name "Music Man, USA". Und da waren wieder die Worte meines alten Freundes: "Mache einfach Music, man!". Es bestand also einerseits die Anziehung zum Instrument, welche allein der Optik und des Klanges geschuldet war und andererseits gab es die persönliche Geschichte.
Seitdem ging mir die Firma nicht mehr aus dem Kopf. Denn ich wusste, würde ich mir je eine Music Man kaufen, dann müsste ich "Musik machen, man".
Immer wenn ich eine Gitarre sah, dachte ich an einer Music Man.
So kann Marketing auch funktionieren, nicht wahr? Und als ich später meine ersten Gitarren kaufte... Dies waren alles Vermeidungskäufe; ich kaufte mich quasi um einer Music Man herum. Denn ich wusste, würde ich mir je eine Music Man anschaffen, dann müsste ich ernsthaft Musik machen... Aber sind genau diese Instrumente dazu nicht da?
Ernie's Balls & "It's gonna take a lot to drag me away from you"
Doch was und wer ist "Music Man" überhaupt? Gegründet wurde die Firma 1972 ursprünglich von Forrest White, Tom Walker und eigentlich auch dem berühmten Leo Fender (ehemalige Fendermitarbeiter). Hergestellt wurden erst Verstärker bis man 1976 die ersten Gitarren ins Programm rief. Die Unternehmungen haben sich bis heute stetig weiterentwickelt, sodass sich wenige Jahre später, nämlich 1984, Music Man mit Ernie Ball zusammentat.
Mittlerweile sind viele Jahre vergangen und mir persönlich gefällt die Firmenphilosophie: Man bleibt traditionell, aber man strebt Innovation durch Qualität und Liebe zum Detail an und die Herstellung wird primär von jungen Menschen getätigt, die sich teilweise noch universitär verwurzelt sehen, aber später dann automatisch zu MusicMan überlaufen. Das finde ich schön. Mit etwas Recherche wird schnell deutlich, mit wie viel Liebe und Hingabe die Instrumente in den USA gefertigt werden insbesondere die Instrumente aus dem "Ball Family Reserve" kurz "BFR". Andererseits wuchs ich in meiner Kindheit auch mit Toto auf und wer kennt nicht den einen oder anderen Ohrwurm:
"It's gonna take a lot to drag me away from you
There's nothing that a hundred men or more could ever do"
Die Music Man Luke III HH BFR LTD 2017 Tumescent-Finish & Das bin ich!
Bin ich nun an dem Punkt angekommen, an dem ich Musik machen muss? Musik für andere Menschen? Oder weiterhin nur Musik für mich? Nun. Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß, ist: Ich habe mir eine Music Man gekauft, um genau zu sein, eine Tumescent aus 2017. Eine streng limitierte Auflage von 300 Stück, auf denen Steve Lukather höchstpersönlich unterschrieben hat, wovon insgesamt nur acht Stück nach Österreich, Schweiz und Deutschland verkauft worden. Die Gitarre ist wie ein großer Holzblock, denn der Body und der Hals bestehen aus selektierten afrikanischem Mahagoni. Der Hals ist im Vergleich zu den normalen Modellen der Luke III weder gewachst noch geölt. Er ist satiniert, verspricht aber im gleichen Zuge die gleiche Reibungsfreiheit seiner kleineren Brüder.
Im Korpus werkeln zwei Dimarzio Transition Humbucker, die von einem 5 Wege Schalter angesteuert werden. Außerdem kann der Volumepoti für mehr Dampf unter der Haube sorgen, denn er besitzt durch Push & Pull einen 20db Boost, der von einer Batterie auf der Rückseite befeuert wird. Ebenfalls vorhanden ist das typische Music Man Vintage Tremolo. Die einen lieben es, die anderen hassen es. Ich liebe es. Der Hals ist fünffach verschraubt und das Griffbrett besteht aus Ebenholz, wobei man bei der Auswahl des Holzes für das Griffbrett auf eine sehr schöne Konturierung und Maserung geachtet hat. Die Bünde bestehen aus Edelstahl und der Sattel aus kompensierten Kunststoff. Wäre ich ein Hund, hätte ich mir hier vielleicht einen Knochen gewünscht, aber das mattschwarz Lackierte der verbauten Metallteile tröstet sofort darüber hinweg.
Der Kopf des kleinen Kunstwerks wird von Schaller M6 Locking Mechaniken geschmückt und verspricht somit eine grundsolide Verstimmungsfreiheit. Das Griffbrett besitzt einen 12er Radius und der Hals ist ähnlich wie der einer 56er Fender Strat CS "V-Shaped", etwas schlanker und super angenehm zu spielen.
Das "Tumescent-Finish" ist absolut einmalig und es wäre fast anmaßend zu versuchen, diese Schönheit in Worte zu kleiden. Alles ist schwarz. Aber auch nicht schwarz. Die MM besitzt ein weißes Binding und die offenen Poren des afrikanischen Mahagonis wurden mit weißem Holzfüller geschlossen und auf Hochglanz poliert. Was für eine Augenweide, einfach sensationell und das mit nur 3,39kg (+-).
Das Unboxing & Mach Dich nackig!
Ich höre ihn, den kräftigen Dieselmotor des Lieferwagens der DHL. Gleich klingelt meine Lieblingspostbotin und überbringt mir viel Pappe und Holz aus Afrika und meine Finger können es kaum erwarten das Paket entgegen zu nehmen, während ich am Review tippe.
Und schon ist es soweit! Das Paket steht hier, also ab gehts zum Auspacken!
Nach bevor ich das Messer ansetze, fällt mir auf, dass auf dem Paket "Lukather verpackt" steht. Weswegen ich etwas Angst habe. Die Befürchtung besteht, dass man die Luke III zu sehr limited gemacht hat. Vielleicht rollt ja der Kopf von Steve persönlich ausm Karton.
Aber weit gefehlt. Ich setze das Messer an und ziehe das MM Hardcase heraus.
Leider stehts aufm Kopf, weswegen ich das Bild mal drehe.
Das Case wirkt extrem hochwertig und stabil, außerdem fällt mir sofort der Tragecomfort auf, der weitaus angenehmer ist als beispielsweise wie bei Gibson oder Fender. Vielleicht ist das ja auch nur subjektiv.
Ich löse die Schnallen und öffne die erste Halbschale, in dem ich sie nach oben klappe (ist ja klar, wie auch sonst!)
Da ich den Koffer ausversehen falsch herumgelegt habe, gibt es das erste Bild von hinten.
Die Gitarre ist sehr gut verpackt und die wunderschöne Maserung des Halses sticht mir sofort ins Geäug. Es liegt alles bei: Das Zertifikat, die Rechnung, der Tremhebel und weiteres Case-Candy.
Es geht weiter, ich nehme sie in die Hand und auf der Handinnenfläche spüre ich den Hals, der sich wie die seidige Haut einer Göttin anfühlt. Wow! Sowas fühlte ich bisher noch nicht, eine völlig neue Erfahrung. Er ist recht schmal, fügt sich aber in die Finger, ohne dabei zu schmal oder zu groß zu wirken. Einfach perfekt.
Aufgezogen scheinen 9er Saiten zu sein, die allerdings versandgeschuldet lose am Halse schlabbern. Es sind definitiv Elixir. Ich nehme mir den Gürtel, an dem Security-Locks hängen und beginne die Gitarre über meinen Helix zu stimmen. Das Gewicht ist super angenehm und die Ergonomy schmiegt sich fast sanftmütig an meine Wampe. Welch ein tolles Gefühl - die Lackierung und die Verarbeitung befinden sich auf Spitzenniveau.
Die Maserung des Griffbretts ist wunderschön und zieht sich bis zum Kopf fort.
Ich lege sie nochmal ins Case und fotografiere sie von vorn.
Es folgen weitere Bilder
(kein Kratzer, nur ein Haar aufm Pub)
Sound Baby! & Give it to me!
Nun kommt der Moment der Wahrheit! Ich stecke die MM an, lege sie mir um, lade mein Preset am Helix für den Leadsound und picke den ersten Ton. Mir fehlen die Worte. Der Ton kommt warm und sehr transparent aus den Speakern. Den Bass muss ich etwas herausnehmen. Der 5 Wege Schalter gibt sehr viel Raum für Flexibilität: Blues, Jazz, Rock, Metal - kein Thema für die Luke.
Die Bespielbarkeit ist der Wahnsinn, das Vibrato geht wie Butter von den Fingern und die sehr flache Saitenlage ermöglicht ein einfaches Bespielen des Griffbretts und das Sustain durchzittert den Mahagonibody und vibriert mich ordentlich durch. Ich meine... Der Ton stirbt einfach nicht, egal wo auf dem Griffbrett und die Pinches erklingen von selbst.
Music Man hat mit der Gitarre nicht nur eine typische Luke III gebaut, nein. Es ist in meinen Augen ein kleines Meisterwerk des Handwerks. Ich hatte schon einige teure Gitarren in meinen Händen. Ob gekauft, dann retourniert oder im Laden angespielt.
Aber keine war wie sie!
Wie ich hörte, liefert Music-Man bald nicht mehr vermehrt nach Europa und wenn, dann nur vereinzelte Händler, ob diese Information stimmt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Aber zuletzt wird das Holz früher oder später für eine immense Wertsteigerung sorgen, spätestens dann, wenn Mahagoni ernsthaft bedroht ist.
Die Gitarre kostet circa 4200€, käuflich ist sie sowieso nicht mehr, soweit ich weiß... - meiner Meinung nach ist sie aber jeden Cent wert.
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