[Gitarre] Godin 5th Avenue Kingpin

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Seven 11
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Godin 5th Avenue Kingpin

Nein, nicht schon wieder! Doch, ein weiteres ellenlanges Review von mir. Da müsst Ihr durch :).

Vor ein paar Monaten habe ich zu meinem "Finanzminister" gesagt: Irgendwann, wenn der Bausparvertrag fällig wird kaufe ich mir ein richtig teures Möbelstück aus Holz mit sechs Drähten dran.

Schon lange sehne ich mich nach einer Archtop. Nicht, dass ich noch keine gehabt hätte, aber magere Zeiten haben mich gezwungen mich sowohl von einer Gibson ES335, als auch von einer Heritage HS 575 (ES 175 Kopie) zu trennen. Aus dem gleichen Grund musste mich meine Martin D28 Flattop Western verlassen. Tat auch weh.

Beide elektrichen Verluste wurden von mir als schmerzlich empfunden wenngleich ich zum damaligen Zeitpunkt für Gitarren dieser Qualität und analog dazu diesem Preissegment noch nicht reif war.

Da ich seit nunmehr zwei Jahren wieder wie ein Gestörter übe wurde der Wunsch nach einem dicken Bauch wieder wach. Passt angesichts "meiner" Stilistiken wie Alt Country, Jazz, Blues & Co. auch ganz gut.

Die Heritage HS 575 hatte sich ganz gut in mein Beweusstsein eingebrannt aber weil der Blues neben dem Jazz eine gleichberechtigte Position einnimmt war ich mir nicht sicher ob es ein ES335, ein ES175 Typ oder gar (von mir präferiert) eine Höfner New President werden sollte.

An den Heritages mag ich dass sie aus massivem Holz bestehen und von ehemaligen Gibson Mitarbeitern gefertigt werden. An der Höfner New President mag ich die Schellack Versiegelung und den transparenten Klang obwohl! ein Humbucker montiert ist. Eigentlich hasse ich Humbucker. Muss ein Trauma aus der Jugend sein. Die Arschlöcher spielten muffige HB's, die Coolen SC's. Die New President war mein Favorit weil sie trotz HB druckvoll und transparent klingt. Mit € 3200 spielt sie aber in einer Liga die mir derzeit nicht zugänglich ist.

Zur Godin:

Was mich drauf gebracht hat war die Summe der Statements und Videos im Web und ein recht eindeutiger Testbericht aus dem "Guitar" Magazin. Die Videos sind ein wenig verlässlicher Einfluss, erfüllen aber zumindest in Teilen ihren Zweck. Das Urteil der Mitarbeiter vom grossen T nach Einführung deren Kundenbewertungssystems fand ich aber schon signifikant.

Nach den Vorschussloorbeeren im Web wollte ich es wissen.


Äusseres:

Im Design ist die 5TH Avenue Kingpin an der Gibson ES125 angelehnt ohne sie jedoch zu dreist zu kopieren. Die Formgebung folgt dem frühen Entwurf einer Gitarre ohne Cutaway was die Bespielbarkeit in den oberen Lagen erschwert. Aber wir haben es hier schliesslich mit einem Modell zu tun welches den Übergang vom akustischen zum elektrischen Spiel repräsentiert.

Der Body besteht aus kanadischer Wildkirsche und ist laminiert. Der aus Silver Leaf gefertigte Hals ist dunkler eingefärbt. Das Griffbrett besteht aus Rosewood mit Dot Inlays. Stimmstabile und leichtgängige Kluson Type Mechaniken machen ebensoviel Spass wie die hochglänzende Kopfplatte.

Direkt am Hals befindet sich ein einzelner von Godin produzierter P90 PU. Ein Tortoise Pickguard schützt das Holz vor unkontrollierten Bewegungen der rechten Hand. Obligatorisch für diesen Gitarrentyp sind die im Body befindlichen F Löcher. Sowohl die Bridge als auch der Sattel bestehen aus Tusq, einem Kunststoff desn die Firma Graphtech entwickelt hat. Glaubt man den vollmundigen Ankündigungen des Herstellers und einem Hang Tag mit ausgewiesenem Frequenzgang des Produktes muss der Zugewinn an Sound einem Quantensprung gleichkommen.

Ein Volume und ein Tone Regler befinden sich auf dem in helle Bindings eingefassten Body welcher matt lackiert ist. Dies soll optisch einer Schellack Versiegelung entsprechen und sieht im Falle meiner in Cognac Sunburst lackierten Gitarre grossartig aus. Mit knapp über zwei Kilogramm ist sie ausgesprochen leicht. Der Hals dürfte im Verhältnis die schwerste Komponente sein, befindet sich aber wenn der Gurt nicht zu glitschig ist noch im grünen Bereich.

Apropos Hang Tags: Man scheint bei Godin grossen Wert auf Qualitätskontrolle zu legen. Elf zu unterzeichnende Stationen passiert das Instrument bis zur Auslieferung. Nicht schlecht.

Geliefert wird das Instrument in einem Koffer der zumindest anfangs ein wenig strange anmutet. Aus dem gleichen Material gefertigt wie Fahrradhelme sieht er wie ein billiger Guss aus Styropor aus. Er soll aber das Instrument solide vor Temperaturschwankungen schützen und ist sicherlich viel robuster als man glaubt. Mit im Gepäck ist noch ein Innensechskant Schlüssel, vermutlich für die Halsjustage. Das Instrument ist augenscheinlich hervorragend verarbeitet.


Sound und Dynamik:

Ich hatte mich vor der Bestellung der Gitarre bemüht keine Erwartungen zu haben. Wohl aber hatte ich Vermutungen. An deren vorderster Front hatte ich klare Assoziationen hin zum Jazz und Blues. Mein Wunsch an die Gitarre war der dass sich mich zum jazzigen Solieren und zu Walking Basses motivieren würde. Hat sie auch. Aber auch noch viel viel mehr!

Die Videos im Web suggerieren akustisch angespielt einen vordergründigen Blues Sound mit charakteristischem Mittenöck. Also so ein Ton bei dem einem sofort der Bottleneck aus der Tasche fällt. Hat sie in meinem Falle nicht..... Nicht etwa dass sie mit dem Bumms und dem Frequenzspektrum einer Western Flattop herkommt, aber sie ist viel bassiger untenrum und viel silbriger obenrum als man erwarten darf. Da fallen als akustischer Vorname durchaus Begriffe wie Country und Folk auch wenn man gerade zu Anfang nicht zu zimperlich mit der rechten Hand sein darf. Da die Gitarre bei mir mittlerweile seit Tagen im Dauereinsatz ist weiss ich zu berichten dass sie mit zunehmendem Einspielen sensibler wird.

Für mich als nicht ausgewiesenen Akustik Gitarristen ist dies das exakt richtige Verhältniss präsenter Frequenzen in Abhängigkeit zur Lautstärke. Es ist exakt das was ich mir immer für die akustische Abnahme per Mic gewünscht habe. Wer die aktuelle CD von Charlie Wilson zur Hand hat kann sich einen Eindruck verschaffen wo und wie deren Strumming einzuordnen ist. Die Gitarre reagiert sehr dynamisch, benötigt aber zumindest bei mir derzeit noch ein Mindestmaß an Kraftaufwand von der rechten Hand. Alle Töne kommen präzise, ohne Mulm und sehr differenziert mit schönem Sustain. Beim akustischen Spiel haben die Akkorde in der Lautstärke die Nase gegenüber den Single Notes natürlich vorn.....

Die Bespielbarkeit ist trotz der 12er Saiten grossartig. Der Hals ist schlank und weist ein angenehmes D Profil auf. Der Übergang zum Body befindet sich am 14en Bund, mit meinen Fingern erreiche ich den 17en ohne mir die Finger zu brechen, merke aber schon dass ich etwas dafür tun muss :).


Noch bevor ich mir die Gitarre kaufte hatte ich den Austausch des P90 Pickups einkalkuliert. Völlig unnötig! Mittlerweile würde ich eher den umgekehrten Weg gehen und diesen PU in andere Gitarren einbauen.

Er hat alles was ein guetr Tonabnehmer benötigt. Kellertiefe Bässe welche einen Bassisten arbeitslos machen können, Druck und Transparenz. So knackig im Anschlag und so durchsetzungsfähig ohne dabei aufdringlich zu sein, das ist ein Traum!

Obwohl sich mit seinem Einsatz das Frequenzspektrum verschiebt bleiben sowohl die Offenheit als auch die Dynamik der Gitarre erhalten. Aber sie gewinnt gerade im Single Note Spiel massiv dazu.

Eine Strat oder eine Tele perlt, bzw. schneidet. Die Godin knackt! Weiss nicht wie ich es sonst beschreiben soll. Beim letzten Till Brönner Konzert in Kiel hatte dessen Band einen Gitarristen am Start wo ich diesen Sound das erste Mal in der Weise gehört habe...das ist einfach total fett und präsent. Dies, und das kann ich bestätigen erfordert dann beim Akkordspiel ein wenig Disziplin im Anschlag oder eine rechte Hand die schnell genug am Volume Poti ist. Schön, dass dieser Druck von einem SC PU erzeugt werden kann.

Mit den Höhen im Spiel ist das Signal klar und dreidimensional. Die Wucht der Bässe lässt sich nur am Amp abregeln will man das volle Potential der Höhen ausschöpfen. Nimmt man die Höhen zurück wird es muffiger ohne dabei merklich an Definition zu verlieren.

Egal ob Blues, Jazz, Country, Pop, Soul oder Folk, diese Gitarre brilliert innerhalb ihrer stilistischen Domänen. So simpel sie in ihren Einstellungsmöglichkeiten sein mag, so sensibel reagiert sie auf den Spieler und dessen Anschlag und dessen Plek oder Fingerposition. Wer sich auf das abwechlungsreiche Spiel versteht wird hier mehr als belohnt.

Ich habe die Kingpin mit meinen vier Amps gestestet. Am Besten hat sie mir mit dem Tweed Amp gefallen. Vielleicht ist es Zufall dass diese Fivties Gitarre mit dem mittenbetonten Tweedamp so schön harmoniert. Wenn man sich aber die Qualitäten dieses speziellen P90 von Godin ansieht/hört wird klar dass dies die Kombi der Wahl ist. Der Godin hat nicht so einen prominenten Mittenschub wie die Gibsons. Er ist eher "HiFi", also definierte Bässe und klare Höhen.

Ich besitze diese Gitarre jetzt erst seit einer Woche, also eigentlich viel zu früh um ein Review zu schreiben. Ich habe aber bislang keinen Tag erlebt an dem sie mich nicht euphorisiert hätte. Ich kann nicht aufhören sie zu spielen. Und obwohl sie mit knapp sechshundert Euro eine Billiggitearre ist habe ich bislang noch nicht Besseres in den Händen gehabt. Ich habe schon viele, wirklich viele hochpreisige Instrumente besessen oder gespielt aber nichts kann der das Wasser reichen. Gerrit Hoß vom Guitar Magazin hat in seinem Fazit zur Godin gesagt: ......machen dieses Instrument für alle zu einem Geheimtipp die nicht immer die grossen Marken und ihre Werbekampagnen finanzieren wollen sondern auf der Suche nach einem perfekten Instrument sind.

Da stand nichts weiter....also nicht in Relation zum Preis oder sonstige Verhältnissmässigkeiten. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Ein süchtig machendes, perfektes Instrument. Basta.


Fazit:

Das Meiste habe ich vorweg genommen. Sieht man vom stark verzerrten Spiel ab ist hier alles zum Glücklichsein an Bord. Egal ob eine Akustik Session ansteht, man sich zum Jammen trifft oder Recordings auf dem Zettel sind, die Kingpin ist ein verlässlicher Partner. Für mich ist sie eine Offenbarung.

Strumming, Soli, Arpeggios, Picking, Slide, Walking Basses, Open Tunings...alles grandios.

Gerade künftigen Recordings sehe ich nun mit noch mehr Freude entgegen weil ich endlich auch Akustisches in solider Quali einspielen kann. Der elektrischen Ton ist wie die Bespielbarkeit über jeden Zweifel erhaben, was auch immer ich spiele, es bekommt eine neue Dimension, schade dass ich sie erst jetzt besitze, aber was für ein Glüch dass es der Fall ist :).
 
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sehr schönes Review. Ich find die Gitarre auch sehr schick. Habe sie leider noch nirgendwo zum persönlichen Test vorgefunden.

Gruß,
Florian
 
Tolles Review! :great:

Die Gitarre steht ganz oben auf meiner "Mal-Anspielen"-Liste.

Könntest du vielleicht mal eine Beispielaufnahme machen? Denn die meisten Sachen, bspw. bei YouTube, sind Aufnahmen der Akustik-Version, während mich primär der Pickup-Sound interessiert.

lg, g1fkie

PS: Da fällt mir grad noch eine Frage ein; wie sieht's mit Feedback aus, wenn du mal ein wenig aufdrehst?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Blumen und sry für die vielen Rechtschreibfehler *schäm*, nxt Mal checke ich vor dem Klicken. Der Charlie heisst übrigens Winston...nicht Wilson. Ich Honk!

Aufnahmen könnte ich frühestens am nächsten WE machen. Die Frage wäre hier auch wie gut (repräsentativ) sie mir mit meinem Mic gelingen würden. Meinem Aufnahmepult vertraue ich da schon eher.

Der PU Sound ist schon ziemlich weit vorn...und natürlich ist sie sehr anfällig für Feedback. Da muss man den Handballen schon in Stegnähe haben und einen guten Winkel zum Amp wählen. Für mich aber auch ein Zeichen dafür dass sie sehr resonant ist. Es geht oberhalb von Zimmerlautstärke los.

Geboostet habe ich sie bislang nur mit einem Hermida Zendrive 2, also mit moderater Zerre. Kann mir auch nicht vorstellen dass Heftigeres damit gut klingt.

Die YT Videos geben das Potenzial nicht ansatzweise wieder. Nichtmal das von Mike Sopko http://www.youtube.com/watch?v=v0gnhnaL4d0 obwohl der sich wenigstens Mühe gegeben hat. Der Ton aber ist viel gewaltiger und dicker, wie ich schon schrob, es knackt viel mehr.....liegt aber sicherlich auch daran dass mein Marble Bluebird ein Amp aus dem obersten Regal ist.
 
Vielen Dank für die Blumen und sry für die vielen Rechtschreibfehler *schäm*, nxt Mal checke ich vor dem Klicken. Der Charlie heisst übrigens Winston...nicht Wilson. Ich Honk!

Toller Film, den kenn ich auch...

Ich kann das Review in sämtlichen Punkten zustimmend bejahen. Ich hab die Kingpin in Naturausstattung gespielt (ohne irgendwie Sunburst oder PU) und war wie weggetreten. Ich habe keine 5 Minuten davor noch Gitarren aus einem gaaanz anderen Preissegment (höher) gespielt und diese Gitarre hat mich fasziniert. Die Godin ist mit Sicherheit eine charaktervolle Gitarre, besitzt Ausdruck, Schneid, verzeiht meiner Meinung nach nicht unbedingt spielerische Fehler und unpräzises Geknüppel, sie ist sehr ehrlich zum Gitarristen aber doch noch ein kleiner Schönklinger ;)

Irgendwann werde ich mir dieses Instrument auch leisten, für den Moment erstmal Glückwunsch an 7 Eleven!
 
Sehr schöne Gitarre!
Danke für dein Review! :)
 
Die Godin ist mit Sicherheit eine charaktervolle Gitarre, besitzt Ausdruck, Schneid, verzeiht meiner Meinung nach nicht unbedingt spielerische Fehler und unpräzises Geknüppel, sie ist sehr ehrlich zum Gitarristen aber doch noch ein kleiner Schönklinger ;)

....ich tippe mir die Finger wund für eine Quintessenz die Du in einen Satz gepackt bekommst. Das bringt mich ins Grübeln. Thx für die Glückwünsche.

Mittlerweile gibts die Kingpin auch mit Cutaway und zwei PU's. Nen Cutaway hätte ich auch gern, ich frage mich aber ob die Decke bei zwei PU's noch so frei aufschwingen kann....
 
Doofe frage aber,

gibts sie auch mit einem pu und cutaway?
 
hi applehorn!

die godin gibt´s mit pu - wie von 7-eleven beschrieben - aber nicht mit cutaway...

den "urvater" dieses modells (die Gibson ES125) gab es aber später auch mit cutaway (siehe foto) - vielleicht bringt godin ja auch noch eine raus ;)

cheers - 68.
 

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  • es 125 front.jpg
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http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...pin-II-P90-CG-Cognac-Burst/art-GIT0017920-000


nun gibt es sie tatsächlich mit cutaway und 2 x P90 single coils!
Ich frag mich was die Änderungen so mit sich bringen. ich bin nämlich auf der suche nach einer solchen Gitarre, möchte aber auch gerne ab und an mal leichte bis mittlere Verzerrungen spielen. (also kein metal oder hard rock)
Fällt die dafür schon direkt raus, oder lohnt es sich dafür nach köln zu fahren wenn man neben jazz und blues (und fingerstyle) auch mal leicht rockig spielen will??

da ich mir nur alle 1,5-2,5 Jahre ne gitarre leiste kann, wärs schon cool zu wissen dass man damit nicht sooo eng eingeschränkt wird :/
 
Sehr schickes Teil! Gutes Review! Punktealarm!
 
ich bin nämlich auf der suche nach einer solchen Gitarre, möchte aber auch gerne ab und an mal leichte bis mittlere Verzerrungen spielen. (also kein metal oder hard rock)
Fällt die dafür schon direkt raus, oder lohnt es sich dafür nach köln zu fahren wenn man neben jazz und blues (und fingerstyle) auch mal leicht rockig spielen will??

Ohne jetzt die 2 PU Variante mit Cutaway zu kennen kann ich vom Test der Ursprungsversion berichten. Selbige fing schon bei recht mäßigen Lautstärken und Gain-Einstellungen an Feedback zu produzieren. Nichts womit ich mich auf die Bühne stellen würde, und auch zu Hause müsste man vorischtig damit, und der Position zum Amp, etc. umgehen.

Sonst hat mir die Gitarre aber - auch verstärkt - ziemlich gut gefallen.

Gruß,
Florian
 
ok ich hab heute, nachdem ich die Kingpin ziemlich lange gegen eine Gretsch Electromatic wettgetestet habe, die Godin 5th Avenue mit Cutaway und 2 P90 gekauft. (is eig kein vergleich ich weiss)
Auf dem Testmodell (leider nur ohne cutaway) konnte ich ziemlich flott und sehr angenehm spielen. Die mit Cutaway aus dem Lager (die ich jetzt habe) muss offenbar andere Saiten haben. Es fällt mir recht schwer da was flottes drauf zu spielen.
Weiss jemand was für ne Stärke da werkseitig draufgezogen wird? Denn danach muss ich mich ja richten wenn ich neue Saiten kaufe.
Über google, hab ich gelesen dass einige Leute auch empfehlen, die Saiten direkt auszutauschen.

Der Sound ist übrigens (wenn man nich zu sehr aufdreht) auch verzerrt ziemlich cool. Und überhaupt ne geile Gitarre :p
 
Obwohl dieser Thread schon etwas älter ist erlaube ich mir da auch meinen Senf dazuzugeben:

Grundsätzlich absolute Kaufempfehlung, ich habe in den letzten 20 Jahren mehrere alte Gibson ES125s und eine vergleichbare Harmony Archtop besessen von denen ich mich aus Laune oder temporärem Geldmangel wieder getrennt habe, mit dieser Godin gibt es meiner Meinung nach keinen Grund mehr sich um teures Geld so ein altes Teil zu besorgen und mit Restaurierung und eventuellen altersbedingten Einschränkungen herumzuschlagen.

Die Godin ist zwar keine exakte Kopie hat aber mit dem wunderschönen matten Lack eine tolle Vintage Optik und der Hals fühlt sich großartig an. Bespielbarkeit ist tadellos, holziger knackiger Klang

Nicht anschließen kann ich mich der Meinung über den Tonabnehmer, dieser ist ein eigenartig dumpfes charakterloses Exemplar ohne jeglichen P-90 Charakter, außer für einen dumpfen sterilen Jazzsound ist der absolut unbrauchbar - sehr eigenartig angesichts der sonstigen Qualität der Gitarre.

(ich bin ein großer P-90 Fan und habe deshalb in den letzten Jahren etwa 10 verschiedene P-90s von Lollar, Dave Stephens, 3 verschiedene alte Gibsons, neue Gibsons, Seymour Duncan Antiquities, sowie diverse Billigexemplare aus Epiphone und Yamaha Gitarren besessen und erlaube mir daher auch wenn ich nur Wohnzimmer/Hobbygitarrist bin zu urteilen daß der Pickup in dieser Godin absolut anders als jeder bisher gehörte P-90 klingt)

Eine Warnung an Leute die diese Gitarre modifizieren wollen: Nachdem ich mehrere P-90 Gitarren besitze hatte ich die Godin hauptsächlich gekauft um endlich den vor längerer Zeig gekauften Lollar Charlie Christian Pickup einzubauen. Leider ist das nicht möglich: die Godin hat eine Deckenverbalkung die sich von vergleichbaren Gitarren dadurch unterscheidet daß die längsbalken am Halsende sehr nahe zusammen sind, es ist also nicht möglich dort eine Fräsung für einen Pickup zu machen, der P-90 ist in einem etwas höheren Rahmen an der Oberfläche der Decke montiert, es gibt keine Fräsung. Zum Glück fand ich das durch Lesen in Foren und Nachfrage bei Godin heraus bevor ich zu bohren begonnen hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe kürzlich beim großen T eine noch vernichtendere Kritik gelesen. Ich kann mir bei Godin keine so gewaltige Qualitätsstreuung vorstellen. Ich hätte auf das Phänomen spontan keine Antwort parat.

Meine habe ich seinerzeit über einen Marble Bluebird und einen Deluxe Reverb getestet. Aus beiden kam wenn ich so wollte ein klarer und definierter voller Ton. Als direkten Vergleich hatte ich die Epi Valensi mit P94 PU's zur Hand welche mittiger und dünner klangen.

So wie von Dir beschrieben dumpf und jazzig klingt sie nur wenn ich die Höhen rausregle.....
 
Hmm, als vernichtende Kritik war mein Beitrag eigentlich nicht gemeint, ich hatte eigentlich beschrieben daß mir die Gitarre so gut gefällt daß ich mich zuletzt auch von meiner letzten alten Gibson ES 125 getrennt habe. Nachdem ich gerne an den Gitarren bastle ist für mich ein Tonabnehmertausch kein Thema. Und ist ja wohl alles Geschmackssache und schwer mit Worten zu beschreiben, was ich unter P-90 Charakter verstehe ist zB auf alten Aufnahmen von T-Bone Walker zu hören und einen annähernd ähnlichen Ton konnte ich bisher sogar der billigsten Epiphone Kopie entlocken - nicht jedoch der Godin. Verstärker waren dabei ein 1955er Fender Champ und neuerdings auch so ein "Computer mit Röhren" (Fender Vibro Champ XD).
 
Meinst Du ungefähr so ?

Deine Amps incl. des XD sind ok.......
 
ja ungefähr so, (womit ich das oben geschriebene nicht so interpretiert haben will daß meine billigen Epiphone Gitarren genau so klingen)
Übrigens schon wieder mal so ein Film aus jener Zeit wo sich der Präsentator (einer Jazz Sendung) dafür entschuldigt daß jetzt "nur" ein Blues Musiker kommt....
Ich habe eine CD Box mit den frühen T-Bone Aufnahmen (ab den 40s) aber ganz toll sind auch diese 60s Live Aufnahmen die ich eigentlich kürzlich erst über Youtube Videos kennengelernt habe (keine Ahnung obs etwas aus dieser Phase auf CD gibt) - ganz groß auch dieses 67er Konzert (Monterey ?) zusammen mit B.B. King - auch auf Youtube zu finden - leider recht schlechte Qualität - frage mich wo all dieses Zeug herkommt - von käuflich zu erwerbenden DVDs jedenfalls nur teilweise.
 
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Die Teile sehen soooo scharf aus!!!!
 

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