[E-Gitarre] Review: Washburn SI-60 Murderweapon

grimmels
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Washburn SI-60 Review​

Hiermit gebe ich mein offizielles Musiker-Board Review Debut, also bitte gnädig sein

Vorgeschichte zur Washburn SI-60

Kleine Vorgeschichte muss sein, damit ihr auch wisst, mit welchen Erwartungen/Bedürfnissen ich das Teil gekauft habe.

Irgendwie habe ich letzen Frühling hat mich das Gefühl (GAS) überbekommen ,dass ich dringend neues Equipment für zu Hause brauche. Hatte bislang nur mein Set-UP im Proberaum, der auch nur 5 Minuten Fussweg entfernt ist.
Aber da man ja zu Hause öfters mal Bock hat nur mal kurz ne Idee auszuprobieren oder halt einfach für sich mal was zu spielen, und die Akkustikklampfe halt doch nicht das wahre für mich ist, habe ich mich entschlossen ne neue Gitarre zuzulegen.


Bei uns in der Gegend ist Verkäufer und Ladentechnisch nüd los... Irgendwann im April hatten wir aber ein Konzi in der Nähe eines grossen Musikladens. Also einfach ein paar stunden früher losgefahren und Bandausflug in den Laden.

Ich wollte also ne Klampfe so gut wie nötig für so billig wie möglich.
Habe also mit der billigsten Gitarre für 200 Fr. angefangen und mich hochgespielt.


Erste Versuche​


Nach fast 2 Stunden und an die 15-20 Gitarren später war der Entschluss gefasst, die Murder Weapon solls sein.
Wichtig für mich war dass sie gut in der Hand liegt und naütrlich auch klanglich was her macht, sprich Druck.
Gespielt habe ich sie im Laden über ein Line 6 Pocket POD an nen kleinen Röhrencombo. (das Line6 habe ich auch gleich mitgenommen)
Das gute Stück hat mich 750 Fr. gekostet (für Schweiz i.O. nicht zu teuer aber auch kein Schnäppchen).
Ich muss ehrlich eingestehen dass ich den Scott Ian, dessen Signaturmodel es schliesslich ist, nicht kannte- hab mich rein vom Klang und Handling her für die Gitarre entschieden.


Fakten + Verarbeitung​


washburnsi60_03..jpg


Das gute Teil ist wie folgt aufgebaut:


  • Mahagony Korpus mit
  • aufgeschraubten Mahagony Hals
  • dunkles Palisandergriffbrett
  • String through body
  • Tune-o-matic Brücke
  • Randall UL neck, Ultra XL bridge pickups
  • Tone und Volume Poti
  • 3-Weg Toggle
  • Exclusive Grover 18:1 tuners
  • Buzz Feiten Tuning System
  • Deluxe Gigbag


Optisch ist sie allemal ein Hingucker. Pentagramm Inlays im Griffbrett, Hacker und Schnitzer im Body und überall feine rote Blut/Farbspritzer auf braunem Holz. Die Gitarre fühlt sich auch recht natürlich an, nicht mm dicke Lack und Farbschichten draufgehauen. Die Hacker am Hals haben mich anfänglich ein bisschen gestört, aber nach ein paar mal spiel gewöhnt man sich daran. Macht das Spiel auch nicht wirklich langsamer.
Als ich sie gekauft habe, befürchtete ich deswegen auch, dass sich die Farbe wohl bald mal runterreibt. Diese Befürchtung war aber bislang völlig unangebracht. Spiele sie seit nun gut 10 Monaten ca. 1-5 h die Woche und sieht noch aus wie neu.


Die Bünde sind ebenfalls gut Verarbeitet. Habe keine Deadspot entdeckt und Verletzungsgefahr wegen überstehenden Drähten besteht auch nicht.
Saitenlage ist schön flach, alles ohne Saitengeklimper.


Elektronik​

Ebenfalls wie neu fühlen sich noch die Tuner an, da wackelt nichts, und die Stimmstabilität ist Super.
Weniger gut finde ich die Elektronik. Die Eingangsbuchse ist noch gut verarbeitet, aber mit dem Toggle-Switch ist nicht alles sauber. Nach nem halben Jahr hat der ziemlich angefangen zu kratzen und in der Kombi mit dem Line6 verliert er das Gitarrensignalen wenn man den PU wechselt. An nem Transenamp basiert dies weniger oft, aber kann schon sein dass man bisschen rütteln und schütteln muss.
Wahrscheinlich ist es nur ne kalte oder schlechte Lötstelle, bin bislang noch nicht dazu gekommen das zu überprüfen, sollte aber meiner Meinung nach nach nem halben Jahr noch nicht auftreten.
Der Tonepoti hat nach meinem Geschmack nen ungünstigen Verlauf. Nach 20% der Wegstrecke sind 80% des Sounds geregelt.
Volumepoti ist halt ein Volumepoti, funktioniert - nichts zu meckern.


Vor ein paar Wochen war dann auch der Necktonabnehmer ziemlich locker und wackelte. Habe ihn einfach wieder festgeschraubt und passt. Muss halt auch nicht sein, meine Epi LP hatte noch nie solche Probleme.

Sound​

Im Vergleich zu meiner Epiphone LP (Bridge-PU) hat diese hier im gezerrten Bereich natürlich einiges mehr an Wums, und der Attack beim Anschlagen der Seite lässt die Töpfe in meiner 4 *12 Box richtig aufspringen. Allgemein ist bei diesen Tonabnehmern alles etwas härter (Ja mittlerweile weiss ich dass Ian Scott die Metalaxt schwingt). Schliesse ich die Murder Weapon an den Amp mit den Einstellungen für die Paula klingt sie jedoch etwas zu dumpf, zu komprimiert.
Im Clean für meinen Geschmack zu kalt und nüchtern. Die Lebendigkeit im gezerrten Bereich kann man durch regeln am Amp (hochtöne rein, Presence) recht bald mal herausholen, im clean bleibt es harsch.


Die Tonabnehmer sind also mal der absolute Gewinn, vorausgesetzt man stimmt den Amp darauf ab und spielt vorwiegend harte Sachen.
Die meiste Zeit (95%) spiele ich die Gitarre aber nur zu Hause über den Pocket Pod und nicht aufgerissen über 4*12.


Beim Spiel über den Pocket POD gefällt mir der Sound echt gut (o.k. wahrscheinlich weil ich im Line6 alles auf die Gitarre eingestellt habe).
Hier wird auch das mehr an Output wieder hörbar. Was bei ner Stratkopie clean tönt, ist hier bluesig-crunchig, was bei der einen Crunch bei dieser hier schon richtige Zerre.


Der Bridge Pickup ist wie gesagt ein echter Brüller. Harten Attack und fette Zerre, dafür auch im clean zu kalt.
Mittelposition habe ich nie wirklich gebraucht, klingt mir zu muffig.
Ebenfalls grosse Überraschung für mich war der Neck Pickup. Auf meiner Paula benötige ich den eigentlich nie, da er dort halt nicht stimmt, hier mit ner Jazz-Amp Simulation einfach nur Spitze. Spritzig und irgendwie einfach nur authentisch (werde wohl mal Probe-Aufnahmen machen). Für Hippie Akkorde geschrummel wird wieder zu kalt.


Ebenfalls ein grosses Plus für den Sound ist die Body-Trouth Saitenführung. Im Gegensatz zu meiner Paula und ner Billig-Strat hat diese hier schier unendliches Sustain.


Handling​

Wie gesagt flache Saitenlage für schnelles Spiel, und/oder Spiel ohne grossen Kraftaufwand. Die Kerben am Hals sind Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, stören aber nicht wesentlich. Keine überstehenden Kanten oder Gräte an den Bundstäben.
Die runde Form lässt die Gitarre gut auf dem Oberschenkel aufliegen. Die Gitarre ist super ausbalanciert, und im sitzen komme ich optimal am ganzen Hals zurecht. Der Spielhand steht auch nichts im Wege.


Ein grosses Manko hat die Gitarre allerdings für mich. Der Pin für den Gitarrengurt ist hinter dem oberen Stachel angebracht. Will ich die Gitarre stehend spielen, wird der Gitarrenkopf weit nach aussen und vorne gedrückt. Ich muss meinen linken arm fast komplett ausstrecken um an die ersten Bünde zu kommen. D.h. nach 20 Minuten spielen im stehen krieg ich krampfartige Zustände und muss abbrechen. Ich weiss nicht ob es nur an der Lage des Gurtpins liegt, und weil ich an die Paula gewöhnt bin, aber so wird sie für mich nicht live-tauglich. Den Bin umplatzieren wollte ich auch nicht, da ich mir nicht sicher bin ob ich die Gitarre behalten will.


Fazit​

Optisch muss sie einem schon gefallen, ist vor allem vom Finish her eine recht einmalige Klampfe.
Soundtechnisch ganz klar für die härteren Bereiche konzipiert. Besonders gefällt mir hier der harte Attack, und das auch bei hoher Zerre nicht gleich alles matscht. Im Clean für Balladen, Songwriter what else zu kalt. Dafür nach meinem Geschmack eignet sich der Neckpickup im cleanen wieder für jazzig/bissige Zupfarbeiten.
Interessant ist auch das Spiel über eine Fenderartige amps/simulationen, wo alles schön zu crunchen beginnt.
Verarbeitung von Mechaniken Koprus, Hals sind sehr robust. Die Elektronik lässt dafür zu wünschen übrig, kratzt und wackelt nach nem halben Jahr Wohnzimmer spielen.
Im sitzen super bequeme Gitarre, im stehen wie oben erwähnt für mich subjektiv zu unbequem.


Wer also gerne härtere Mucke spielt und auf ein ausgefallenes Finish steht sollte diese hier unbedingt antesten (aber auch mal im stehen ;-) )


Hoffe ihr hattet Spass beim lesen, wenn der Aufbau noch etwas ungeschickt ist, entschuldige ich mich, habe einfach drauflos geschrieben. Bei Fragen nur zu.
 
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