
Sticky T
Registrierter Benutzer
Moin!
Ich lese hier gelegentlich, dass für den Neuerwerb einer Gitarre, speziell bei der ersten Gitarre einerseits nicht so viel Geld ausgegeben werden soll und andererseits von einem Gebrauchtkauf abgeraten wird.
Dabei sind Gitarren langlebige Instrumente und der Gebrauchtmarkt ist recht groß.
Wenn man schon weiß welches Modell oder welche Baureihe man sucht, kann man häufig günstig gebrauchte Modelle kaufen. Preisnachlässe von einem Drittel bis zur Hälfte sind durchaus üblich. Bleibt man bei Modellen mit weiter Verbreitung von namenhaften Herstellern findet man auch genügend Tests oder kann womöglich sogar in einem größeren Gitarrengeschäft ein neues Modell testen.
Leider hat der Neuling keine Ahnung und daher Angst überlagertes Brennholz zu einem Sonderpreis zu erstehen. Kenn man jemanden mit Erfahrung würde das die Sache deutlich vereinfachen. Meist ist das aber nicht der Fall.
Genau da möchte dieser Artikel helfen
An einer Gitarre geht eigentlich nicht viel kaputt. Üblich sind eher „ding-dongs“ die nicht schön sind aber auch nicht stören. Ist da schon die eine oder andere Macke drin, ist man auch nicht ganz so angefressen, wenn man selber eine mehr rein macht.
Verbreitet ist die eigenhändig verbesserte Standardversion mit anderen Pickups, anderem Vibrato, Mechaniken etc.. Muss nicht schlecht sein, meist wollen die Vorbesitzer aber Ihre Investition irgendwie wieder raus bekommen, was die Preise hoch treibt (warum investiert man so viel und gibt die Gitarre dann doch weg? War das nicht erfolgreich?).
Ich kenne folgende Komponenten die gerne verschleißen oder altern:
- Bünde
- Potis
- Saiten (die müssen eh neu)
Wenn der Verkäufer nicht weiß welche Saiten (Stärke, Hersteller) drauf sind, sind die entweder schon sehr lange drauf oder wurden noch nie gewechselt. Im Fachhandel können die meisten Verkäufer einen guten Tipp abgeben, was das für Saiten sind bzw. welche sich anbieten. Welche Saiten die besten sind muss sowieso jeder für sich entscheiden.
Bünde verschleißen durch die Benutzung und eine Neubundierung ist relativ teuer. Wie gut die Bünde sind lässt sich am besten sehen, wenn man die Saiten abnimmt oder zumindest sehr weit löst.
Diese Bild zeigt mein Holz nach drei Jahren Benutzung. Man sieht etwas an den Bünden, fühlt aber keine Absätze. Solch ein verschleiß macht noch nichts.
Diese Bild zeigt eine geliebte Gitarre nach dreißig Jahren Benutzung mit verschlissenen Bünden, die man nicht mehr richtig spielen kann. Gebrauchtkauf für 18,- €, aber das zählt jetzt nicht.
Um die verschlissenen Bundstäbe zu kompensieren wurden die Nuten in der Nuss nachgefeilt.
Potis kratzen gerne mal oder es kommt nur noch ein Ton raus, wenn man das Poti etwas zieht. Potis kann man tauschen (lassen), aber gesucht wird ja eine Gitarre die für die nächsten Jahre funktioniert und nicht eine an der man die nächsten Wochen basteln möchte.
Schließt man die Gitarre an einen Verstärker an findet man das schnell raus, auch wenn man (noch) nicht spielen kann.
Schalter schalten gelegentlich nicht, oder nicht so wie sie sollen, nämlich so dass in jeder Stellung ein Ton aus dem Verstärker kommt (Tom Morellos Gitarre ist da eher eine Ausnahme bei der in der Mittelstellung die Gitarre aus ist. Die ist aber sowieso unverkäuflich).
Bleibt noch das Holz.
Der Hals sollte gerade sein. Dass lässt sich prüfen, indem man die dicke E-Saite im ersten und 12ten Bund runterdrückt. Jetzt sollte man eine ganz kleine Halskrümmung sehen (etwa Visitenkarte). Je nach Vorlieben des Vorbesitzers und Gitarrenbauers kann der Hals aber auch schon mal ganz gerade eingestellt sein.
Die Mechaniken sollten sich alle leicht drehen lassen. Ohne Saiten klappern die gelegentlich, aber das ist normal und schadet nicht.
Reparaturen sollten an dem Holz (Brüche etc.) nicht vorhanden sein.
Das Alter einer Gitarre kann man häufig an der Sereiennummer erkennen. Google!
Wichtig: Alle oben benannten Punkte kann man sehen oder durch Probieren checken. Daher würde ich kein gebrauchtes Instrument kaufen, dass ich nicht selbst in der Hand hatte. Beschreibungen wie „leichte Gebrauchsspuren“ ist mit etwas zu wage ;-)
Oder man riskiert es und kann einen Fehlkauf womöglich verschmerzen.
Ich hoffe dem einen oder anderem die Angst vor einem Gebrauchtkauf genommen zu und der einen oder anderen Gitarre zu einem zweiten Leben verholfen zu haben.
Grüße aus Hamburg
Thomas
Ich lese hier gelegentlich, dass für den Neuerwerb einer Gitarre, speziell bei der ersten Gitarre einerseits nicht so viel Geld ausgegeben werden soll und andererseits von einem Gebrauchtkauf abgeraten wird.
Dabei sind Gitarren langlebige Instrumente und der Gebrauchtmarkt ist recht groß.
Wenn man schon weiß welches Modell oder welche Baureihe man sucht, kann man häufig günstig gebrauchte Modelle kaufen. Preisnachlässe von einem Drittel bis zur Hälfte sind durchaus üblich. Bleibt man bei Modellen mit weiter Verbreitung von namenhaften Herstellern findet man auch genügend Tests oder kann womöglich sogar in einem größeren Gitarrengeschäft ein neues Modell testen.
Leider hat der Neuling keine Ahnung und daher Angst überlagertes Brennholz zu einem Sonderpreis zu erstehen. Kenn man jemanden mit Erfahrung würde das die Sache deutlich vereinfachen. Meist ist das aber nicht der Fall.
Genau da möchte dieser Artikel helfen
An einer Gitarre geht eigentlich nicht viel kaputt. Üblich sind eher „ding-dongs“ die nicht schön sind aber auch nicht stören. Ist da schon die eine oder andere Macke drin, ist man auch nicht ganz so angefressen, wenn man selber eine mehr rein macht.
Verbreitet ist die eigenhändig verbesserte Standardversion mit anderen Pickups, anderem Vibrato, Mechaniken etc.. Muss nicht schlecht sein, meist wollen die Vorbesitzer aber Ihre Investition irgendwie wieder raus bekommen, was die Preise hoch treibt (warum investiert man so viel und gibt die Gitarre dann doch weg? War das nicht erfolgreich?).
Ich kenne folgende Komponenten die gerne verschleißen oder altern:
- Bünde
- Potis
- Saiten (die müssen eh neu)
Wenn der Verkäufer nicht weiß welche Saiten (Stärke, Hersteller) drauf sind, sind die entweder schon sehr lange drauf oder wurden noch nie gewechselt. Im Fachhandel können die meisten Verkäufer einen guten Tipp abgeben, was das für Saiten sind bzw. welche sich anbieten. Welche Saiten die besten sind muss sowieso jeder für sich entscheiden.
Bünde verschleißen durch die Benutzung und eine Neubundierung ist relativ teuer. Wie gut die Bünde sind lässt sich am besten sehen, wenn man die Saiten abnimmt oder zumindest sehr weit löst.
Diese Bild zeigt mein Holz nach drei Jahren Benutzung. Man sieht etwas an den Bünden, fühlt aber keine Absätze. Solch ein verschleiß macht noch nichts.
Diese Bild zeigt eine geliebte Gitarre nach dreißig Jahren Benutzung mit verschlissenen Bünden, die man nicht mehr richtig spielen kann. Gebrauchtkauf für 18,- €, aber das zählt jetzt nicht.
Um die verschlissenen Bundstäbe zu kompensieren wurden die Nuten in der Nuss nachgefeilt.
Potis kratzen gerne mal oder es kommt nur noch ein Ton raus, wenn man das Poti etwas zieht. Potis kann man tauschen (lassen), aber gesucht wird ja eine Gitarre die für die nächsten Jahre funktioniert und nicht eine an der man die nächsten Wochen basteln möchte.
Schließt man die Gitarre an einen Verstärker an findet man das schnell raus, auch wenn man (noch) nicht spielen kann.
Schalter schalten gelegentlich nicht, oder nicht so wie sie sollen, nämlich so dass in jeder Stellung ein Ton aus dem Verstärker kommt (Tom Morellos Gitarre ist da eher eine Ausnahme bei der in der Mittelstellung die Gitarre aus ist. Die ist aber sowieso unverkäuflich).
Bleibt noch das Holz.
Der Hals sollte gerade sein. Dass lässt sich prüfen, indem man die dicke E-Saite im ersten und 12ten Bund runterdrückt. Jetzt sollte man eine ganz kleine Halskrümmung sehen (etwa Visitenkarte). Je nach Vorlieben des Vorbesitzers und Gitarrenbauers kann der Hals aber auch schon mal ganz gerade eingestellt sein.
Die Mechaniken sollten sich alle leicht drehen lassen. Ohne Saiten klappern die gelegentlich, aber das ist normal und schadet nicht.
Reparaturen sollten an dem Holz (Brüche etc.) nicht vorhanden sein.
Das Alter einer Gitarre kann man häufig an der Sereiennummer erkennen. Google!
Wichtig: Alle oben benannten Punkte kann man sehen oder durch Probieren checken. Daher würde ich kein gebrauchtes Instrument kaufen, dass ich nicht selbst in der Hand hatte. Beschreibungen wie „leichte Gebrauchsspuren“ ist mit etwas zu wage ;-)
Oder man riskiert es und kann einen Fehlkauf womöglich verschmerzen.
Ich hoffe dem einen oder anderem die Angst vor einem Gebrauchtkauf genommen zu und der einen oder anderen Gitarre zu einem zweiten Leben verholfen zu haben.
Grüße aus Hamburg
Thomas
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