Gitarrenhals ölen und wachsen – womit?

Ton-Art
Ton-Art
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.02.12
Registriert
18.09.06
Beiträge
87
Kekse
0
Hallo.
Habe hier eine E-Gitarre, deren Hals mit Klarlack endbehandelt wurde. Da ich lackierte Hälse
(Gitarrenhälse :) hasse, habe ich mir überlegt, ihn irgendwie zu behandeln. Meine Luke hat einen geölten und gewachsten Hals. Das ist natürlich 'ne ganz andere Sache.

Kennt irgendwer einen Link zu einer Seite die beschreibt, wie man das hinkriegt? Habe schon gegoogelt, finde aber nichts.
Ich vermute mal abschleifen, aber was dann? Olivenöl=> Kerzenwachs? :D

Internette Grüße
Bernd
 
Eigenschaft
 
Lösung
RomanS

Gitarrenhals ölen​

Vegiss Olivenöl - das härtet nicht aus, und wird obendrein ranzig...

Immer wieder empfohlen wird "Danish Oil" und "Teak Oil" - das sind aber nur Oberbegriffe, unter denen recht unterschiedliche Produkte verkauft werden.
Dann gäb's noch Tung-Öl, das braucht allerdings etwas lange zum aushärten, und ist in reiner Form auch nur schwer zu finden.

Selber hab ich Erfahrung mit drei Produkten:​

TruOil: gilt in den Ami-Foren als DER Geheimtip, ist eigentlich ein Produkt für Gewehrkolben; in Europa schwer zu finden (hab's selber über Ebay aus England); meiner Erfahrung: zwar recht OK, ist aber den gesteigerten Aufwand nicht wert (außer wenn man ein Hochglanz-Finish auf Ölbasis will - das geht...
Wow das sieht richtig gut aus! Und wo hast du die beiden Fläschchen nun her?:great:
 
Sehr schön!

Wie gesagt, das Zeug gibts für ein paar Euro im Waffenladen um die Ecke.

Die faulen, so wie ich, können es auch bei hier bestellen.:)

Grüße,
Schinkn
 
So hab sie mir auch bestellt. Werden die einfach nur miteinander vermischt? Wenn ja in welchem Verhältnis ungefähr? Oder nacheinander auftragen?
Hab da echt keine ahnung. Bisher immer alles lackiert.....
 
Zuerst wird eine (oder mehrere) dünne Schicht Öl aufgetragen. Das Ganze einige Stunden (oder besser einen Tag) trocknen lassen, kurz anrauhen und dann eine dünne Schicht Wachs drauf. Aber wirklich alles nur ganz dünn, sonst fängt der Hals an zu kleben! Danach kannst du den Hals noch kräftig polieren, dann wird er ganz geschmeidig :)
 
Hallo.
Habe hier eine E-Gitarre, deren Hals mit Klarlack endbehandelt wurde. [...]
Ich vermute mal abschleifen, aber was dann? Olivenöl=> Kerzenwachs?

Mein Tipp: bleiben lassen!
Abschleifen (inkl. Grundierung, die muss mit weg) ist extrem aufwendig, und man kann viel kaputtmachen.
Wenn es eine Standard-Tele oder Strat ist: Hals verkaufen, und einen passenden unbehandelten Hals kaufen.

Olivenöl kann man knicken, Kerzenwachs dito.
Olivenöl ist gut für den Salat, das kerzenwachs für die Beleuchtung zum Dinner ;) ...

Ein gutes Baumarkt-Harölwachs sollte völlig genügen.
TruOIL kenne ich nicht, hört sich aber (vom Aufwand her usw.) nicht empfehlenswert an für mich.
Rockinger bietet auch ein Wachs-Ol-Finish, das fand ich jetzt aber nicht so den Hit und es ist auch teurer als Baumark-Hartölwachs.

band-o-lero
 
Also ich habe schon einige lackierte Hälse abeschliffen und so behandelt. Den Lack runterzukriegen ist überhaupt kein Problem. Von dem Olivenöl und dem Kerzenwachs würde ich aber auch abraten :eek:
 
Dann erkläre mal, wie und mit welchen Werkzeugen, und welcher Zeitaufwand anfällt (circa) bei einem mittelkräftigem Strathals mit PU-Lack.
Ich habe das bisher immer mit Schleifleinen (ca. 150er) und der Hand gemacht (mit einer Maschine würde ich da sowieso nicht rangehen). Ein bisschen Zeit muss man sich dafür natürlich nehmen, auf die Uhr geguckt habe ich dabei aber noch nie - ich schätze mal das dauert ca. eine halbe Stunde bis der Hals komplett abgeschliffen ist. Außerdem würde ich ihn vorher auf jeden Fall abschrauben, da er dann viel leichter zu bearbeiten ist und man auch nichts am Korpuslack beschädigen kann. Wenn man den Lack schleift bildet sich ein weißer Staub, der sich deutlich vom Holzstaub unterscheidet. Daran kann man ganz gut erkennen, ob die Lackschicht schon vollständig ab ist. Außerdem ist der Lack oft etwas dunkler als das Holz. Zum Schluss kann man den Hals leicht befeuchten, dann sieht man Stellen, die man evtl. vergessen hat sehr gut. Wenn der Hals nackig ist, kurz mit einem feuchten Lappen drüber fahren und trocknen lassen, damit sich die Holzfasern aufrichten. Das ganze dann mit ganz feinem Schleifpapier oder feiner Stahlwolle kurz anschleifen, um die Fasern zu brechen. Dann kann das Holz das Öl besser aufnehmen.

Edit: Ich habe zwar ehrlich gesagt noch nichts anderes probiert, bin aber trotzdem begeistert von der Tri-Oil/Gunstock Wax Kombination. Bei meinem ersten Hals hatte ich damit ein kleines Problem, da man wirklich sehr sparsam damit umgehen und es gut einpolieren muss, damit der Hals hinterher nicht klebt. Wenn man den Dreh aber erst mal raushat, kriegt man wirklich sehr geile Ergebnisse. Der Hals von meiner Strat z.B., den ich auch so behandelt habe, gefällt mir (allein wie sich das Holz anfühlt) fast besser, als der meiner MusicMan. Und das will was heißen ;)
 
Hi.

Danke für die prima Anleitung.

Wenn der Lack aber eher dick ist, dann kann das ein Zeitaufwand von etlichen Stunden ergeben. Je nach Grundierung muss die auch weggeschliffen werden, und die kann recht tief ns Holz eingedrungen sein.
Das kann im ungünstigsten Fall so weit gehen, dass der Hals hinterher zu dünn ist, wenn Lack und Grundierung weg sind.

Nach dem Schleifen das Holz anfeuchten ist ein guter Tipp, denn dann sieht man, ob Wasser eindringen kann (und ergo die Grundierung weit genug weg ist).
Und wenn Wasser ins Holz einzieht, tut Öl das auch ...

B.
 
Ich habs auch bei o.g. Internetshop gekauft.

Im EBMM Forum gibt eine Beschreibung, wie das ganze bei EBMM in der Produktion abläuft. Total unkompliziert. Mittels eines Papiertuchs (ich nehm Küchenrolle) seeehr wenig Truoil auftragen und nur sehr kurz einwirken lassen (15 Sek.) Überflüssiges Öl abwischen und dieselbe Prozedur nochmal mit seeehr wenig Wax. Also nix da von wegen tagelang einziehen und trocknen lassen.

An diese Beschreibung hab ich mich gehalten und der Hals hat sich angefühlt wie neu.

Außerdem gibts auch noch eine Beschreibung per Video, kann nur den Link nicht finden, weil hier im Büro alle youtube und flashfilme gesperrt sind. Müsstet ihr selbst suchen :-(
 
Haloo ,

hab mir das Ami Gun Zeugs gekauft. Erst ganz kurz mit 180 den Lack weg geschliffen , dann mit 600er Schleifpapier alles babyglatt gemacht und dann nach der letzten 15 Sekunden Anweisung gearbeitet. Aiaiaiaiai is das geil :cool::cool: :D
 
Hey Leute,
aus gegebenem Anlass möchte ich diesen Thread nochmal aus der Versenkung holen. Ich haben einen naturbelassenen Warmoth Hals hier liegen, den ich gerne mit dem Tru-Oil und dem Gun Stock Wax behandeln würde. Ganz unbehandelt will ich den Hals nämlich nicht lassen, da ich sonst um seine Zukunftsbeständigkeit fürchte (Warmoth sagt ja sogar, dass Ahorn-Hälse immer ein hartes Finish bräuchten und erkennt Öle als "nicht zufriedenstellend" an). Da ich dem Spielgefühl eines unlackierten Halses so einiges abgewinnen kann, soll es zumindest eine Öl/Wachsbehandlung sein, da es für mich den einzigen Kompromiss aus schöner Haptik und zu erwartender Langlebigkeit darstellt. Da ich den wunderhübschen Hals allerdings nicht verschandeln will, wollte ich hier noch einige genauere Fragen zur Öl/Wachs Prozedur stellen.
Ich habe hier gelesen, dass der Hals zu Beginn des Vorgangs zunächst ein wenig rauh geschliffen werden muss, damit die obersten Holzfasern brechen und das Öl bequem hinein dringen kann. Welches Schleifpapier wäre hier zu verwenden (Körnung)? Und muss ich den Hals vor jeder Öl-Schicht so rauh schleifen?
Und des Weiteren: Das wachs kommt doch ganz zum Schluss der Ölbehandlung (d.h. wenn der Hals fertig geölt wurde und das Öl gut ausgehärtet ist)?
Ich freue mich sehr auf euer kompetentes Fachwissen,

MFG Ruben
 
Hallo Ruben,
ich habe selbst 2 Ernie Ball/MusicMan-Gitarren und die sind ja bekannt für ihre tollen geölten und gewachsten Hälse. treibe mich auch im EBMM-Forum herum und da wird das häufig diskutiert und auch tlw. von Mitarbeitern beantwortet:

Hier ein paar Links:
http://www.ernieball.com/forums/music-man-guitars/7187-oil-waxing-questions.html#post70973 (jongitarz war zum damaligen zeitpunkt ein EBMM-Mitarbeiter)

http://www.music-man.com/faq/music-...tain-the-neck-on-my-new-music-man-guitar.html (aus den offiziellen FAQ´s)

http://www.youtube.com/watch?v=24yWr2LRmJY&feature=player_embedded (offizielles Video)
 
rübchen;5526932 schrieb:
Hey Leute,
aus gegebenem Anlass möchte ich diesen Thread nochmal aus der Versenkung holen. Ich haben einen naturbelassenen Warmoth Hals hier liegen, den ich gerne mit dem Tru-Oil und dem Gun Stock Wax behandeln würde. Ganz unbehandelt will ich den Hals nämlich nicht lassen, da ich sonst um seine Zukunftsbeständigkeit fürchte (Warmoth sagt ja sogar, dass Ahorn-Hälse immer ein hartes Finish bräuchten und erkennt Öle als "nicht zufriedenstellend" an). Da ich dem Spielgefühl eines unlackierten Halses so einiges abgewinnen kann, soll es zumindest eine Öl/Wachsbehandlung sein, da es für mich den einzigen Kompromiss aus schöner Haptik und zu erwartender Langlebigkeit darstellt. Da ich den wunderhübschen Hals allerdings nicht verschandeln will, wollte ich hier noch einige genauere Fragen zur Öl/Wachs Prozedur stellen.
Ich habe hier gelesen, dass der Hals zu Beginn des Vorgangs zunächst ein wenig rauh geschliffen werden muss, damit die obersten Holzfasern brechen und das Öl bequem hinein dringen kann. Welches Schleifpapier wäre hier zu verwenden (Körnung)? Und muss ich den Hals vor jeder Öl-Schicht so rauh schleifen?
Und des Weiteren: Das wachs kommt doch ganz zum Schluss der Ölbehandlung (d.h. wenn der Hals fertig geölt wurde und das Öl gut ausgehärtet ist)?
Ich freue mich sehr auf euer kompetentes Fachwissen,

MFG Ruben

Erst wässern (nicht ersaufen, ein Schwamm reicht völlig) und trocknen lassen. Dann mit Schleifpapier 200er Körnung leicht schleifen, bis sich der Hals wieder glatt anfühlt (geht sehr schnell). Holsstaub mit einem Tuch abwischen (trocken) und dann den Hals ölen. Ich würde gleich ein wachshaltiges Öl nehmen. Ekki von Formentera empfiehlt welche auf Leinölbasis.
Den Hals solange ölen, bis er kein Öl mehr aufnimmt (trocknet nicht mehr nach). Hier aufpassen, dass man keine zu große Sauerei macht und der Korpus und vor allem das Griffbrett ölfrei bleiben. Anschliessend mit Tuch gut abtrocknen und über Nacht trocknen lassen.
Am nächsten Tag dann einen Ölschliff zum Abschluss vornehmen. 600er oder 800er Schleifpapier dürften langen und dann mit dem in das Öl getauchten Schleifpapier das Holz solange schleifen, bis man kein Schleifgeräusch mehr hört. Dann gleitet das Schleifpapier nur noch über das Holz ohne was abzutragen. Die geschliffene Stelle sofort abwischen und immer Stelle für Stelle weiter vorarbeiten und immer nur kleinere Stellen nach und nach bearbeiten.
 
Hey,
das Tru-Oil und Gun Stock Wax von Birchwood habe ich bereits erworben um möchte diese daher auch benutzen. Danke schonmal für die detaillierte Anleitung Azriel. Aber ist eine 200er Körnung nicht etwas grob zum Glätten des Ahorns? Der Music-Man Mitarbeiter in dem von banjoplayer geposteten Link empfiehlt, mindestens eine 600er Körnung zu nehmen. Ich will ja nicht zu viel Holz abtragen, denn es ist ein Fatback und soll ein Fatback bleiben...
MFG,
Ruben
 
rübchen;5527449 schrieb:
Hey,
das Tru-Oil und Gun Stock Wax von Birchwood habe ich bereits erworben um möchte diese daher auch benutzen. Danke schonmal für die detaillierte Anleitung Azriel. Aber ist eine 200er Körnung nicht etwas grob zum Glätten des Ahorns? Der Music-Man Mitarbeiter in dem von banjoplayer geposteten Link empfiehlt, mindestens eine 600er Körnung zu nehmen. Ich will ja nicht zu viel Holz abtragen, denn es ist ein Fatback und soll ein Fatback bleiben...
MFG,
Ruben

200er Körnung ist laut Ekki von Formentera Guitars die letzte Körnung, die noch Holz abträgt. Also, wenn du noch glätten, beischleifen oder Verschmutzungen entfernen willst, bist du mit 200er Körnung dabei. Willst du nur nochmal polieren, langt wohl auch 600er, mit der du auch den Ölschliff machen kannst. Aber viel trägst du auch mit 200er Körnung nicht ab. Um da richtig was runterzuarbeiten, schleifst du dir echt stundenlang einen Wolf.
 
Aber viel Holz will ich ja so oder so nicht abtragen, das Schleifen dient doch dazu, den Hals nach der Wässerung wieder glatt zu schleifen. Geht das nicht auch mit einer 600er Körnung? Oder ist es dafür schon zu fein?
 
Probiers halt aus. Auf Formentera haben wir mit 200 vorgeschliffen und den Oelschliff mit 600.

Sent from my LG-P500 using Tapatalk
 
Alles klar, ich werds einfach ausprobieren.
Danke für die Hilfe.
MFG
Ruben
 
rübchen;5527914 schrieb:
Alles klar, ich werds einfach ausprobieren.
Danke für die Hilfe.
MFG
Ruben

Kein Thema :) kurze Rückmeldung wies geworden ist, wäre toll.

Sent from my LG-P500 using Tapatalk
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben