Gm in C-Dur?

Michael Scratch
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Kann mir jemand erklären, in welcher Tonart sich das Musikstück bewegt, das ich geschrieben habe?

Folgende Akkordfolgen kommen vor:

Am - Gm - F - Am

Am - Gm - Dm - Am7

C - G - F - Am

Em - Asus2 - C - G

Dm - Am - Esus2 - Asus2

C - Csus2/G - F - Em

F - C - F - G


Also, ich würde sagen, das ist Am bzw. C-Dur, aber wie passt dann das Gm da rein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst es als Am sehen, ja.

Das gm ist halt ein bVII-moll-Akkord mit einem "dorischen Charakter". Gerade der Abstieg "am - gm - F" ist nicht unbedingt untypisch. Baut aber keine Spannung auf und ist somit nur eine Färbung in meinen Augen.

Ich bin aber kein Theorieexperte und es gibt bestimmt viele, die es hier genaustens erklären können.

(versuch auch mal "C - Bb - am" zum Vergleich. Hat in meinen Ohren eine ähnliche Wirkung).
 
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Wenn es für Dich klanglich passt, dann passt es 🙂
Man kann Gm als Variante von G in der andalusischen interpretieren.
Die andalusische Kadenz ist ja Am, G, F, E,
das Gm ist da schon ungewöhnlich, aber dann halt eine Rückung von Am, geht schon. Du bist der Verfasser.
Fm würde dagegen nicht gut funktionieren, weil es die Terz von E vorwegnehmen würde.

Für mich ist so ohne Melodie eher das Asus in Em Asus2 C komisch, sicher dass das nicht Richtung Am geht?
 
Für mich ist so ohne Melodie eher das Asus in Em Asus2 C komisch, sicher dass das nicht Richtung Am geht?
Keine Ahnung. Kann schon sein.
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Wenn der Song fertig ist, werde ich ihn hier verlinken, dann kannst Du es hören.
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Die andalusische Kadenz ist ja Am, G, F, E,
Noch nie davon gehört ... Das ist das schöne, wenn man nur ein Halbwissen hat: Man spielt rum und findet Sachen, die sich gut anhören, ohne zu wissen warum - und hinterher passt das dann irgendwie immer in irgendeine Theorie ... oder auch nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mir jemand erklären, in welcher Tonart sich das Musikstück bewegt, das ich geschrieben habe?
Dazu müsste man auch sehen, wie die Melodie gebaut ist und auf welchen Zählzeiten welche Harmonie kommt. Auch Tempo und Groove spielen eine Rolle.

Um eine Tonart zu bestimmen wäre es hilfreicher, wenn du Noten postest als eine Aufnahme, da bei einer Aufnahme dann gleich die Ausführung zur Diskussion steht. Man muss dann z.B. abwägen, welche Klangfarben und welche Voicings die Tonartdeutung über die Akkordfolge hinaus beeinflussen. Wenn du aber nur die Tonart wissen willst, geht das aufgeschrieben objektiver und unabhängig von einer Aufnahme deines Stückes.
 
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Das gm ist halt ein bVII-moll-Akkord mit einem "dorischen Charakter". Gerade der Abstieg "am - gm - F" ist nicht unbedingt untypisch.
Ich denke, dass trifft es ganz gut. Danke! Ich werd mal Oli Bott fragen. Der hat bei dem Stück mitgespielt und über diese meine Akkordfolge improvisiert. Mal hören, was er dazu sagt.
 
Noch nie davon gehört
https://de.wikipedia.org/wiki/Andalusische_Kadenz (wobei bei Dir das E, bzw. E7 fehlt, und das G in ein Gm umgedeutet ist).

Man kann es aber auch als einfache Rückung sehen ohne großen Funktionshintergrund. Es gibt weder eine Dominante (bzw. II-V) davor, die irgendwie hinleiten würde, noch geht es in einer solchen Form weiter.

Im Jazz / Pop kann man das ganz gut machen, wenn man auf einer langen Note einen Akkord einfach mal hoch und runterschiebt. Diatonisch (also innerhalb der Tonart) und unter Vermeidung von avoid tones klingt das dann recht konsonant - wird auch im modalen Jazz gern gemacht -, und wenn man es chromatisch verschiebt, zB um einen Halbton, und dann wieder zurück, kann man gut mit der Dissonanz arbeiten, sog. "outside" spielen oder "side stepping".

Man spielt rum und findet Sachen, die sich gut anhören, ohne zu wissen warum
Ja, ich hätte da auch auf "Barrégriffe verschoben" getippt ;).

Ich denke, dass trifft es ganz gut.
Dass Gm die bVIIm ist, ergibt sich ja einfach durch abzählen, wenn Du Am als tonales Zentrum definierst. Die große Sexte, dh. Dorisch (oder melodisch Moll) ist auch schlüssig, ein reines Moll (äolisch) würde den Ton Eb enthalten, der hier sehr fremd klingen würde.
Eine Erklärung im Sinne eines Zusammenhangs, also warum der Akkord funktional dort für Dich gut klingt, liefert die Stufenbezeichnung hier also nicht. (Jedenfalls sehe ich keine). Es ist eine Parallelverschiebung, die einigermaßen schlüssig in die Diatonik passt. Das natürlich nur, wenn die Melodie bzw der Rest der Instrumente entsprechend laufen.

(y)
 
Das gm ist halt ein bVII-moll-Akkord mit einem "dorischen Charakter".
Ist das dann nicht eher phrygisch? Ich meine: Von a ist der halbtonschritt auf Bb, der die kleine Terz von Gm ist.
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Ja, ich hätte da auch auf "Barrégriffe verschoben" getippt ;).
Nein, in der Tat habe ich das auf dem Kla4 gefunden.
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Ich mache das oft, dass ich (ohne Klavierspielen zu können), nach Akkordfolgen suche, die sich für mich gut anhören und baue darauf dann was auf.
 
Ist das dann nicht eher phrygisch?
Das wäre von a als Grundton gedacht.
Der Akkord ist hier aber Gm, deshalb "rechnet" man die Skala, die man darüber spielt, auch vom Ton g aus.

g, bb, d hast Du festgelegt, a, d und e ergeben sich aus der Am-Tonalität (wenn man möglichst darin bleiben möchte). Dann kannst Du noch entscheiden, ob Dir fis oder f besser gefällt --> dorisch oder mel. moll, oder ob du es gar nicht benutzt.

Natürlich kann man sich das auch als "phrygisch 7" vorstellen, oder als F-Dur (gleiche Töne wie G dorisch) - je nachdem, was bei Dir im Kopf schneller ist.
Aber "eigentlich" ist es immer über dem Grundton definiert.
 

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