Griffbrett mit Teak-Öl ölen und Rost am PU?

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Hi zusammen,
ich hole mal etwas aus, wenns gestattet ist und hoffe, dass es OK ist, den Thread hier rüber zu ziehen, weil ich noch zwei Fragen zur Bearbeitung, bzw. Technik habe.

Hier hatte ich nach Infos zur Marke "Vorson" gefragt:
Hi zusammen,
mir ist kürzlich eine E-Gitarre der Marke Vorson "über den Weg gelaufen".
Außer, dass sie aus China von der Firma Lanyao hergestellt werden, konnte ich nicht viel über die Marke herausfinden. Wenn man nach Vorson such, findet man vor allem Treffer zu elektrischen Ukulelen und Lap-Steel-Guitars.

Also: kennt die jemand und weiß, ob die was taugen?
Zwischenzeitlich bin ich das Risiko eingegangen und habe für 40€ die Gitarre gekauft.
Inklusive einer Gigbag, einem Gitarrenständer, Kabel, einige unbenutzte Plektren, kleinem "Metronom-Tuner" und Stagg-Ledergurt sowie einem fürchterlich nach Keller muffelnden kleinen Verstärker (HB 10 G), welcher seit 3 Tagen in meiner DIY-Ozonkammer begast wird.
Was fehlte, war der Tremolo-Hebel.
Das Modell heißt wohl V165 und wurde auch unter dem Namen Zombie V165 anscheinend vor allem in Russland verkauft.
In einem russischen Forum (Google-Translate sei Dank) konnte ich erfahren, dass der Hersteller Lanyao, der hier ja schon erwähnt wurde, neben den Marken Vorson und Zombie auch für die Marke Jackson verantwortlich zeichnet.

Ein paar Bilder habe ich auch gemacht:
IMG_20200723_151401.jpg Saitenenden werden noch abgeknippst, schwarze Trussrod-Abdeckung kommt noch dran
IMG_20200723_151457.jpg
IMG_20200722_113311.jpg IMG_20200722_113321.jpg IMG_20200722_112044.jpg
Einschlüsse im Lack:
IMG_20200722_111804.jpg IMG_20200722_111807.jpg
Sichtbarkeit der verschiedenen Korpusblöcke in Längsrichtung:IMG_20200722_111641.jpg


IMG_20200722_112345.jpg
Rost am Single Coil PU:
IMG_20200722_112437.jpg

Die Gitarre machte einen praktisch unbespielten Eindruck, allerdings sah man ihr die Lagerung in einem wohl nicht ganz trockenen Keller an.
Die Saiten total angelaufen, genauso die nicht ansatzweise heruntergespielten Bünde. Welche übrigens grundsätzlich sehr sauber verarbeitet schienen. Also keine scharfen Kanten an den Enden, die man noch hätte bearbeiten müssen, wie bei, wie man so hört, manch anderen günstigen, aber durchaus auch teureren Gitarren.
Allerdings hatten sich 3, 4 Bünde leicht gehoben, die ich aber wieder reinklopfen konnte.
Einen Bund musste ich dennoch abrichten.

Saitenlage war überhaupt nicht eingestellt, alle Saiten waren viel zu hoch.
Oktavreinheit war bei zwei Saiten total daneben.
Kein Wunder, dass der damit Beschenkte sehr schnell die Lust am Gitarrelernen verloren hatte.

Die zwei Regler laufen super geschmeidig und leichtgängig, da kann ich mir gut vorstellen, dass sie auch zu deutlich teureren Gitarren passen würden.
Das verbaute Tremolo dürfte eines dieser typischen günstigen Nachbauten sein. Jedenfalls ist der Tremoloblock nicht so massiv, wenn ich ihn mit Bildern von echten Strats vergleiche.

Wie es unter dem Pickguard aussieht, kann man hoffentlich auf den Fotos erkennen.
Am Single-Coil PU ist Rost zu erkennen, wenn man den bröselig geworden silbernen Lack abrubbelt.

Generell würde ich sagen, dass sie im Großen und Ganzen recht gut verarbeitet zu sein scheint.
Auch die Lackierung an sich ist gut gemacht, allerdings hätte man sich bei der Vorbereitung fürs Lackieren etwas mehr Mühe geben können.
Die einzelnen Holzblöcke, aus denen der Korpus zusammengeleimt wurde, sind nicht abolut plan abgeschliffen, so dass man sie unter dem Lack durchaus sehen kann. Und an zwei Stellen auf der Rückseite sieht man leichte Erhebungen.
Da wurde wohl einfach etwas Staub mit überlackiert.
Naja, mich störts nicht. Für 40€ mit all dem Zubehör: passt scho...

Mittlerweile habe ich die Bünde auf Hochglanz poliert und das Griffbrett gereinigt (mit Orangenöl).
Nun der langen Rede kurzer Sinn:
ich würde das Griffbrett noch gerne ölen.
Meint Ihr, ich kann da einfach ein farbloses Öl für Teak-Möbel verwenden?

Und was soll ich mit dem mittleren SC-PickUp machen?
Einfach so lassen, oder den Rost abkratzen?
 
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Und was soll ich mit dem SC-PickUp machen?
Einfach so lassen, oder den Rost abkratzen?

Ich würde den Rost mit feinem Schleifpapier entfernen und mit dann mit Klarlack überlackieren, zur Not geht auch farbloser Nagellack. Am besten den PU aus dem Pickguard dazu rausschrauben, dann macht der Schleifstaub weniger Probleme. Zum Thema Griffbrett Ölen gibt hier schon unzählige, auch kontroverse Beiträge, einfach mal die Suchfunktion benutzen.
 
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danke,
mal die Suche bemüht und zum Schluss gekommen, dass Teak-Öl passt.
 
Zu Rost und Pickups gabs hier glaube auch schon ein paar Threads. Man sollte keinesfalls mit Schleifpapier irgendwas an den Pickups machen da der Staub sonst an den Magneten klebt. Ich glaube Fazit war: So lassen, da es keinen Einfluss auf den Klang hat.
 
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danke, so in der Richtung hatte ich auch einige Bedenken.
Was wäre, wenn man die rostigen Stellen mit Rostumwandler betupft?
Das sollte doch den weiteren Rostfraß aufhalten...:gruebel:
 
Einfach so lassen, oder den Rost abkratzen?

Mit einem Tropfen von Deinem Teak-Öl auf einem Zewa drüberrubbeln entfernt die losen Splitter und stoppt weitere Korrosion.

Was wäre, wenn man die rostigen Stellen mit Rostumwandler betupft?
Das sollte doch den weiteren Rostfraß aufhalten...:gruebel:

Der einzige mir bekannte funktionierende Rostumwandler ist Fertan. Dieser muss aber auch abgewaschen werden und anschließend versiegelt werden. In Deinem Fall völlig überflüssig.
 
ich würde das Griffbrett noch gerne ölen.
Meint Ihr, ich kann da einfach ein farbloses Öl für Teak-Möbel verwenden?

Leinöl. Ganz einfaches, unbehandeltes Leinöl (manchmal gibt es auch lokale Ölmühlen, die geben das für 2,- die Flasche frisch gepresst ab). Eine Flasche hält Jahre.
 
Leinöl. Ganz einfaches, unbehandeltes Leinöl (manchmal gibt es auch lokale Ölmühlen, die geben das für 2,- die Flasche frisch gepresst ab). Eine Flasche hält Jahre.

Nicht wenn man wie ich Pellkartoffeln mit Quark mag !! :D

sorry für OT
 
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Mit einem Tropfen von Deinem Teak-Öl auf einem Zewa drüberrubbeln entfernt die losen Splitter und stoppt weitere Korrosion.

Der einzige mir bekannte funktionierende Rostumwandler ist Fertan. Dieser muss aber auch abgewaschen werden und anschließend versiegelt werden. In Deinem Fall völlig überflüssig.
Ja, so mache ich es.
Einfach mit dem Öl abwischen, so gut es geht.
Ich hab im Keller noch ein kleines Fläschchen Umwandler von, ich glaube, Nigrin. Keine Ahnung, ob da das gleiche drin ist, wie in dem mir bis dato unbekannten Fertan.
Extra würde ich mir jetzt aber keins kaufen. Da würde ich im Zweifel das Geld dann doch lieber in einen neuen PU stecken, wenn der Rost irgendwann mal den alten zerbröselt.
Leinöl. Ganz einfaches, unbehandeltes Leinöl (manchmal gibt es auch lokale Ölmühlen, die geben das für 2,- die Flasche frisch gepresst ab). Eine Flasche hält Jahre.
Zu spät;-)
Teal-Öl ist bereits drauf.
Ich hatte halt noch etwas Bedenken, weil man ja beim Spielen doch längeren Hautkontakt mit der behandelten Fläche hat,
Aber nachdem das Öl für den Innenbereich gedacht ist und man Tischplatte und Armlehnen damit behandeln kann, also Gegenstände, die mit der Haut in Berührung kommen können, sollte es gesundheitlich unbedenklich sein.
Vor allem, wenn es getrocknet ist
 
sollte es gesundheitlich unbedenklich sein.

Das ist nicht das Problem. Manche Teak-Öle enthalten Harze, die dann im Trocknungsprozess auskristallisieren können, oder andere Bestandteile, die für spätere Pflege- und Reparaturarbeiten problematisch werden könnten. Das hat man bei reinem Leinöl einfach nicht.
 
härtet Leinöl aber nicht auch durch Polymerisation aus?

Am liebsten hätte ich Olivenöl, das ich für Schneidbretter und Messergriffe aus Holz verwende, genommen.
Das bleibt aber immer sehr lange leicht ölig nd schmierig.
Kein Problem in der Küche, aber auf dem Griffbrett wollte ich es dann doch nicht haben.
 
das bezog sich ja auf die Aussage, dass sich manche Bestandteile des Teaköls auskristallisieren könnten, was wiederum zu Problemen bei Pflege und Reparatur in der Zukunft führen könnte.
Da Leinöl ebenfalls aushärtet, müsste dies dann doch auch hier der Fall sein?
 
Das bleibt aber immer sehr lange leicht ölig nd schmierig.
.

U.a. deswegen sollte man keine Salatöle für Oberflächenbehandlung nehmen sondern z.B. Leinöl aus subarktischen Anbaugebieten.
 
Da Leinöl ebenfalls aushärtet, müsste dies dann doch auch hier der Fall sein?
Nicht wirklich, weil es gleichmäßig und nicht-kristallisierend aushärtet. Das ist bei manchen Kombinationsölen aber nicht zwingend gegeben. Vom Kostenfaktor nochmal ganz abgesehen.
 
Am liebsten hätte ich Olivenöl, das ich für Schneidbretter und Messergriffe aus Holz verwende, genommen.
Das bleibt aber immer sehr lange leicht ölig nd schmierig.
Kein Problem in der Küche, aber auf dem Griffbrett wollte ich es dann doch nicht haben.

Ich benutze bei jedem Saitenwechsel, so ca. aller 6-8 Wochen, 1000er Stahlwolle zum reinigen und Olivenöl zum Griffbrett ölen. Kurz "einwirken" lassen, Reste mit normalem Küchenpapier entfernen und dann schmiert auch nix.
Mit normalem Leinöl hab ich bei einem Möbel schlechte Erfahrungen gemacht, es begann nach kurzer Zeit zu stinken.
 
Leinölfirnis polymerisiert innerhalb kurzer Zeit und kann so auch nicht ranzig werden.
 
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Leinölfirnis ist allerdings kein unbehandeltes reines Leinöl.
 
Nö, das ist gekocht und hat die allerbesten Eigenschaften für Griffbretter.
 

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