Gute Elektronik - schlechte Elektronik?

[Soulagent79]

Ich habe eine Frage, die mich schon seit längerer Zeit beschäftigt.
Seit ich an E-Gitarren selber rumbastel, habe ich es mir mehr oder weniger angewöhnt ,bei
einer günstigen Neuanschaffung (z.B. eine billige Squier Strat) erst einmal den Schalter und die Potis
gegen "Markenware" von CTS bzw. Fender auszuwechseln.
Wenn ich aber nun mal ehrlich zu mir selber bin, muss ich sagen, dass eigentlich ich keinen Unterschied höre.

Ich überlege mir demnächst eine der hochgelobten Classic Vibes anzuschaffen. Wie ich über
Google herausgefunden habe, werden in den CVs ganz squiertypisch ein asiatischer Billigschalter und die
üblichen no-name Minipotis verbaut.
Macht es Sinn, diese auszutauschen oder ist das nur Augenwischerei?

 

[Theo Retisch]

Wenn du das wirklich raushörst, kannst du auch die Holzwürmer husten hören . Das ist zumindest meine Erfahrung.

Wenn die Potis ohne Knackser und mit gleichmäßigem Regelweg laufen, würde ich nichts tauschen.

 

[dreod]

Wenn nix knackt und die Funktion gegeben ist, ist's Augenwischerei.

Gemäss deiner Sig brauchst ja auch kein zusätzliches Mojo mehr.

 

[Soulagent79]

Eben. Außerdem kamen ja zumindest früher auch die Japan Fender Strats mit diesen Bauteilen.

 

[Riffhard]

Meistens tauscht man Potis ja gegen welche mit anderen Werten z.B. 300k gegen 500k.
Oder, wenn man schon dabei ist und es nicht die Welt kostet, Billigware gegen bessere. Allerdings nicht wegen dem Klang sondern wegen der Zuverlässigkeit.
Das soll mir mal einer vormachen das er im Blindtest ein Billigpoti von einem CTS Poti mit den gleichen Werten unterscheiden kann.

Ich hab bei der Epi Sheraton die PU's getauscht und weil das bei einer Semi ja doch etwas aufwändiger ist, wollte ich eigentlich bei der Gelegenheit auch gleich die billigen Potis gegen bessere tauschen. Allerdings hab ich keine passenden gefunden, außer eben billige aus China. Darin sah ich dann auch keinen Sinn die einen Billigpotis gegen die anderen zu tauschen. Jetzt hab ich eben nur die PU's getauscht.

 

[Soulagent79]

Die Potis in den Epis gehen aber eigentlich noch. Sind meistens fullsize von Alpha.
Oder kann man bei 'ner Sheraton nur kleine nehmen, weil die durch das F-Loch passen müssen?
Das mit der Langlebigkeit könnte natürlich ein Argument sein, aber dann kann man ja immer noch tauschen, wenn mal was kaputt geht.

Ich habe mich letztens geärgert, weil ich bei meiner neuen Squier Mustang die Mini Potis gegen CTS getauscht habe und mir dabei irgendwie das Shielding ruiniert hatte.
Wenn die CV demnächst ins Haus kommt, lasse ich alles so, wie es ist.

 

[Riffhard]

Durch's F-Loch würden auch die normalen passen. Allerdings sind die Bohrungen in der Decke für 8 mm. Die normalen CTS haben ja 10 mm Gewinde oder so und ich hab da keine mit 8 mm gefunden.

Ja, wenn du nicht gegen Potis mit anderen Werten tauschen willst würde ich bei der CV einfach mal die Originalen lassen. Solange sie keine Probleme machen gibts ja keinen wirklichen Grund sie zu tauschen.

 

[twentyone]

Welche CV steht denn zur Debatte? Zumindest bei der CV Custom und der Thinline schreibt G&B im Testbericht 01/2011:

"Im Elektronikfach finden sich ordentliche Bauteile, Potis und Schalter stammen vom großen amerikanischen Hersteller Alpha und machen einen soliden Eindruck."

 

[Soulagent79]

Ach so, ich denke mal dann werden die wahrscheinlich bei allen ganz ok sein. Ich habe ein Bild bei Strat-Talk.com gesehen, wo jemand ein Bild des Innenlebens postete. Vielleicht habe ich da aber auch etwas falsch verstanden und es handelte sich um ein anderes Instrument. Bin über Google Bildersuche auf die Seite gekommen.
Auf jeden Fall Danke für den Hinweis. Epiphone benutzt ja auch Alpha.
Es wird entweder eine 50s oder 60s CV Strat.

 

[tobish]

Es wurde zwar schon alles gesagt, aber vielleicht dient meine Meinung ja als zusätzliche Versicherung.

Ich habe selbst eine ClassicVibe 60s Strat. Sehr schöne Gitarre, großartige Verarbeitung. Meine hat nicht einen erkennbaren optischen Fehler und das einzige, was mir haptisch aufgefallen ist, waren die Werkssaiten. Diese sind zwar uneingeschränkt gebrauchsfähig, mir jedoch zu "labberig".

Welche Elektrikteile verbaut sind, das weiß ich nicht. Die Originalausstattung ist aber top - alles lässt sich sahnig drehen und schaltet fest, nichts wackelt.

Zum Elektriktausch allgemein: Ich würde auch, erst recht, wenn man keinen Unterschied hört, die Teile nur bei Defekt austauschen. Es sei denn die Haptik oder Langlebigkeit ist von vornherein sichtbar beeinträchtigt, d.h. Potis lassen sich zu leicht drehen oder Schalter rasten nicht richtig ein, bzw. alles "klappert".