Der Mann war natürlich eins meiner großen (unerreichbaren) Vorbilder - hat quasi "mit allen" gespielt, und war wie auch ein Jimmy Page als Session-Gitarrist bei unzähligen legendären Aufnahmen dabei! Und natürlich auch ein Telecaster-Man, das brachte immer extra Sympathiepunkte.
Oft wird er ja als "Rhythmusgitarrist" betitelt, was irgendwie nicht so ganz passend ist. Natürlich war er nicht der Mann für exorbitant-brachiale Soli, sein Fokus war immer was die Gitarre zum Stück beitragen kann, und das war auch immer mehr als Rhythmus.
Ein absolutes Lehrstück für mich ist und bleibt der Klassiker (Sittin' On) The Dock Of The Bay von Otis Redding (...gemeinsam wie so oft mit Booker T. Jones, Donald "Duck" Dunn, Al Jackson jr, etc.) - das, was er da gitarrentechnisch beisteuert, reicht als Lernmaterial für mehrere Monate bis Jahre. Allerfeinst!
Die Musikwelt verliert eine Größe, das ist immer traurig. Die legendären Aufnahmen bleiben - und damit auch ein paar Menschen, die auf den Namen stoßen werden und sein Wirken auch in ein paar Jahrzehnten immer wieder (neu) entdecken können.
Mit 84 Jahren nach einer solchen Karriere zu sterben ist traurig (...aber zum Glück nicht dramatisch-tragisch), die diversen Beleids-Bekundungen unterschiedlicher Musik- und Gitarren-Größen unterstreichen die Lücke, die entsteht - ich werde sicherlich ein paar Songs auflegen heute und meinen Tele-Verschnitt durch einen mehr oder minder cleanen Fender-Amp jagen.