Habt Ihr einen Compressor bei cleanen Sounds im Bandkontext grundsätzlich immer an?

  • Ersteller DieterWelzel
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Grundsätzlich schadet ein Comp bei clean parts nie.
Dieser muss jedoch entsprechend eingestellt sein und es muss klar sein, dass auch Dynamik verloren geht.
 
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Habt Ihr einen Compressor bei cleanen Sounds im Bandkontext grundsätzlich immer an?
Nein. Wie alle anderen Pedale nutze ich den Kompressor als Effekt und selbst bei cleanen Sounds selten.

Nun habe ihn auf meinem Pedalboard und festgestellt, dass er meinen cleanen Sounds mit einer Music Man Silhouette und dem Marshall JMD:1 Durchsetzungsfähigkeit verleiht.
Das finde absolut legitim. Allerdings setze ich bei meinem cleanen Sound sofort darauf, dass er sich durchsetzen kann (aber nicht muss ;))

Wie macht Ihr das? Habt Ihr im Bandkontext auch grundsätzlich bei cleanen Sounds an oder nicht?
Fast bei allen Rhythmusparts nicht. Einzige Ausnahme bei der 12er Ricky. Mein Cleansound ist mir heilig :) Bei kleinen Licks, U2-ähnlichen Sachen, etc kommt der Compressor zum Einsatz.
Gibt es auch Nachteile, die trotz bessere Durchsetzbarkeit der Gitarre aus Eurer Sicht dagegen sprechen?
Meiner Meinung nach kann man das nicht pauschal sagen. Es kommt immer auf das jeweilige Setup an. Ganz wesentlich hier die Kombi Gitarre und Amp. Ich spiele häufig SingleCoil-Gitarren in Verbindung mit einem AC30. Der befindet sich schon in der "fast angesättigten Zone", aber trotzdem noch sehr clean. D.h. dieser Sound ist nicht dünn, aber durchsetzungsfähig, nicht aufdringlich, aber trotzdem sustainreich. Da brauch ich nicht auch noch einen Kompressor ;)

Grundsätzlich schadet ein Comp bei clean parts nie.
Nein. Ich nutze z.B. auch bei cleanen Sounds sehr viel den Vol-Regler der Gitarre, um nicht zu durchsetzungsfähig zu sein.

An Kompressoren hatte ich bis jetzt auf dem Board erst den CS3 von Boss, danach die Jangle Box, dann den Keeley und jetzt seit ein paar Monaten wieder den CS3. Die Jangle Box ist wirklich klasse. Passt super zur 12saitigen Ricky, aber produziert auch ein hohes Rauschen. Der Keeley hingegen ist sehr geräuscharm, arbeitet subtiler, macht für mich auf dem Board aber keinen Sinn, weil ich - wie schon oben beschrieben - bereits einen sehr guten Cleansound habe. Vielleicht habe ich mich über die Jahre an den CS3 auch gewöhnt, aber er liefert mir den Compressorsound, den ich für die paar Parts brauche.

Aber ich kenne auch Kollegen, die den Kompressor fast durchgehend anhaben. Die "dicken" damit grundsätzlich ihren Sound auf. Kommt aber auch immer auf Spielweise des jeweiligen Gitarristen an.
 
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Am Ende landet eh alles in einem Kompressor, ob du es willst oder nicht.
Der man am FOH-Platz, mache ich ja auch, macht aller aller spätestens einen summenkompresor drüber.
Das einzige was du hier entscheiden kannst ist wie dein Sound auf der Bühne oder im Proberaum ist ;)
Als FOH mag ich keine Kompressoren, aber man kann einfach nicht ohne um einen vernünftigen Sound hinzubekommen. Dynamik ist hier nur bedingt interessant, da die wenigstens wirklich so gut spielen können, dass ihre Dynamik auch nützlich ist. Ich kann mit einen Gitarristen nichts anfangen der dann so leise spielt, dass es keiner hört. Also wird ein comp drüber gejagt und fertig.
 
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Weiß nicht, warum das hier fast schon religiöse Züge annimmt, ob man einen Kompressor benutzt oder nicht.

In manchen Musikstilen ist Dynamik des Gitarrensounds (also im Wortsinn das Spiel zwischen laut und leise) tatsächlich eher sekundär. Ich würde sogar sagen, das trifft auf den Großteil dessen zu, was man heute Popmusik nennt. Da kommt es eher drauf an, einen möglichst ausgeglichenen Pegel zu haben.

Daher habe ich bei Clean immer meinen BBE OptoStomp an. Das vereinfacht deutlich die Problematik der Lautstärkeunterschiede zwischen Arpeggios und beispielsweise hart gespielten Funk-Passagen. Soundtechnisch anfärben tut der Kompressor dabei kaum. Spiel mit Ampzerre durch Anschlagstärke und Volume Poti wäre bei mir auch kein Problem, da der Kompressor im Loop, also hinter der Vorstufe hängt.

Wer wirklich Dynamik braucht, soll halt keinen Kompressor benutzen und umgekehrt. Muss man keine Glaubensfrage draus machen, wie das manche hier tun.

Grüße, Till.
 
Ich benutze Compresser eher bei (cleanen) Rhythmus Passagen, eigentlich nicht in Solos, weil ich dort die direkte Dynamik meines Anschlags nutzen will.

Einer der charakteristischsten Compressor Spieler ist Nile Rodgers, der von Sister Sledge bis heute hunderte Hits geschrieben hat
https://www.youtube.com/watch?v=4S-HuLUWbbc&index=6&list=PLmxWz1VH1kaaJCFDFq00GRzJaZyA6SrUt
Gigging tips:
https://www.youtube.com/watch?v=CF-XDf_jf5w
bei seinen Sounds hört man schon leicht das typische pumpen des Compressors.
 
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erlaubt ist eh was gefällt.
für mich der geilste chorus ist wenn ich mit dem whammy ein ganz leichtes detune mache. hatte bis heute noch keinen Chorus der für mich geiler klingt.
 
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Ich benutze Compresser eher bei (cleanen) Rhythmus Passagen, eigentlich nicht in Solos, weil ich dort die direkte Dynamik meines Anschlags nutzen will.
Wenn ich cleane Soli hätte, würde ich es wohl auch so machen. :great:

Einer der charakteristischsten Compressor Spieler ist Nile Rodgers, der von Sister Sledge bis heute hunderte Hits geschrieben hat
https://www.youtube.com/watch?v=4S-HuLUWbbc&index=6&list=PLmxWz1VH1kaaJCFDFq00GRzJaZyA6SrUt
Gigging tips:
https://www.youtube.com/watch?v=CF-XDf_jf5w
bei seinen Sounds hört man schon leicht das typische pumpen des Compressors.
Vielen Dank für die Video-Links. Le Freak spielen wir mit Stool Pigeon auch und ich mag den Stil von Nil Rodgers sehr. Durch den Compressor kommen auch die Dead-/Ghost-Notes besser zu gelten. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiß nicht, warum das hier fast schon religiöse Züge annimmt, ob man einen Kompressor benutzt oder nicht.

In manchen Musikstilen ist Dynamik des Gitarrensounds (also im Wortsinn das Spiel zwischen laut und leise) tatsächlich eher sekundär. Ich würde sogar sagen, das trifft auf den Großteil dessen zu, was man heute Popmusik nennt. Da kommt es eher drauf an, einen möglichst ausgeglichenen Pegel zu haben.

Daher habe ich bei Clean immer meinen BBE OptoStomp an. Das vereinfacht deutlich die Problematik der Lautstärkeunterschiede zwischen Arpeggios und beispielsweise hart gespielten Funk-Passagen. Soundtechnisch anfärben tut der Kompressor dabei kaum. Spiel mit Ampzerre durch Anschlagstärke und Volume Poti wäre bei mir auch kein Problem, da der Kompressor im Loop, also hinter der Vorstufe hängt.

Wer wirklich Dynamik braucht, soll halt keinen Kompressor benutzen und umgekehrt. Muss man keine Glaubensfrage draus machen, wie das manche hier tun.

Grüße, Till.


Dazu gebe ich auch mein JA und AMEN...
Ich nutze den gleichen Compressor wie du, Dieter. Ich habe ihn immer an, allerdings nicht auf COMP sondern auf SUSTAIN eingestellt. Er liefert mir so einen ausgeglicheneren Sound zwischen clean, angezerrt und Brett. Ich spiele Strats und ´ne ES 335 in einen JCM 800. Ich arbeite viel mit dem Vol.-Poti der Gitarre und mir ist Dynamik im Spiel heilig, da ich neben der Leadgitarre auch meist den Leadgesang mache...da schalte ich zwar auch oft zwischen meinen "gestackten" Overdrives/Boostern hin- und her, arbeite aber lieber mit der Gitarre selber.

Dabei hilft mir der Compressor extrem gut, da sanfter gespielte Passagen beinahe ebenso präsent sind (v.a. beim abgenommen Signal [spiele oft mit In-Ear] hört man da kaum noch Lautstärkeunterschiede) wie fette Passagen.
Und da klingt nix glattgebügelt...der JCM 800 behält seine Kante und die Strats können schön knurren. Die ES 335 klingt sehr schön luftig dadurch und bei Bedarf mit genug Wumms für HardRock (zusätzlich gleicht der Comp fehlendes Sustain aus [hatte davor lange ne Paula...und so satt singt die 335 nicht]).

Und ja...mein JCM 800 kann auch clean! Ist mittlerweile dank TAD ToneBones eher ein AC 800 :D -> mit ca. 20 Watt und Class-A! Hammersound und irgendwo zwischen VOX-clean und MARSHALL-crunch...
 
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Ich habe ihn eigentlich immer an wenn ich:

a) mehr Sustain
b) angeglichene Pegel (dB)
c) weniger Dynamik (Funk)
d) einen akustik-ähnlichen Sound

hinbekommen möchte. Manchmal auch bei Verzerrung. Wobei das eigentlich Tagesform ist. (Mal so mal so ...)
 
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d) einen akustik-ähnlichen Sound

hinbekommen möchte.
Für einen akustik-ähnlichen Sound habe ich vor meinem Boss AC-3 Acustic Simulator auch den Compressor an. :great:
 
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Hi!
Ich nutze meinen Kompressor immer dann bei clean-sounds wenn ich zwischen Humbucker und Gesplittetem Humbucker wechsel um so den Lautstärkeunterschied auszugleichen. Ich mag sowohl clean mit als auch ohne Kompressor, da hat man dann wieder die Qual der Wahl. Verzerrt gefällts mir nicht so gut, vielleicht wenn ich den Kompressor anders einstelle, aber dann hauts wahrscheinlich clean nicht mehr hin....Bin zufrieden!
Wobei ich sagen muss, dass ich den Kompressor erst wieder neu für mich entdeckt hab, hatte ihn nur auf dem Board als Buffer! :D

Gruß
 
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Hi,

coole Idee den Kompressor zum Ausgleich des Lautstärkeunterschiedes zwischen Humbucker und gesplittetem Humbucker einzusetzen. :great:

Das muss ich mir merken und ausprobieren, wenn ich mal eine Gitarre mit splittbaren Humbuckern haben sollte. Allerdings hätte ich zum Ausgleich des Lautstärkeunterschieds eher an einen Booster gedacht. :gruebel:

Beste Grüße
Dieter
 
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Nein ... ich verzichte komplett auf einen Compresor. Ich muss allerdings dazu sagen, das ich meinen Cleanen Sound etwas mehr andicke, was eine natürliche Kompression mit sich bringt. Je nach Anschlagshärte hat mein Clean Sound sogar ein wenig Drive :) ... Genauer betrachtet gibt mir das einen breiteren tonalen Nutzbereich und mehr Möglichkeiten der Anschlagsdynamik - auch unter Einbeziehung der Potis an der Gitarre - als ein Signal was schmalbandiger gepresst wird. Je nach anforderung "Ultraclean" ist ein Kompressor allerdigns ein sehr feines und nahezu unverzichtbares Gerät ;)
 
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Kompressoren haben an verschiedenen Stellen der Signalkette auch unterschiedliche Wirkung und Berechtigung.
a) Vor dem AC-3, z.B. um die Spitzheit des Akustik Signals etwas rauszunehmen - prima Idee von Dir @DieterWetzel
b) Nach dem Wah-Wah anstelle eines Overdrive, um Cleansounds etwas zu pimpen - z.B. der rote MXR Dyna Comp
c) Nach dem Pre-Amp z.B. im Einschleifweg (vor EQ, Chorus, Delay, Reverb), vor allem dort eignet er sich wohl auch als Booster am Besten, da er ja vor dem Pre-Amp nur zu mehr Kompression des Pre-Amps führen würde. z.B. auf jeden Fall einer, bei dem Du Sustain und Level einstellen kannst
Vorsichtig eingesetzt können auch mehrere Kompressoren in Betracht gezogen werden.
 
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Hi,

Allerdings hätte ich zum Ausgleich des Lautstärkeunterschieds eher an einen Booster gedacht. :gruebel:

Beste Grüße
Dieter

Hab den Boss Compression Sustainer, der hat einen level-Regler, damit funzt das ganz wunderbar. Ist auch wie gesagt eher durch Zufall entstanden das ganze, nachdem ich push/pull potis in meine Gitarre gebaut hab, hab ich einfach mal rum probiert und zack! So gehts manchmal.
 
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Ich persönlich habe meinen Compressor auch stets an. Glücklicherweise lässt sich der Kompressionsgrad dank des "Blend"-Reglers meines Deep Six gut festlegen, von daher ist die Dynamik-Beschneidung nicht allzu gross. Der Kompressionsgrad ist für ungeübte Ohren bei meiner Einstellung sowieso nicht hörbar. Aber ohne Kompressor fehlt meiner Meinung nach etwas Schmackes. :) Ist natürlich immer Geschmackssache.

Lg Snow
 
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Je nach Anschlagshärte hat mein Clean Sound sogar ein wenig Drive :) ... Genauer betrachtet gibt mir das einen breiteren tonalen Nutzbereich und mehr Möglichkeiten der Anschlagsdynamik - auch unter Einbeziehung der Potis an der Gitarre - als ein Signal was schmalbandiger gepresst wird.

Geht auch mit Kompressor im Loop (wenn man einen hat), kannst du genau so mit Poti und Anschlagstärke spielen nur ohne diese (für mich meist nicht gewollten) Lautstärkeunterschiede.

Grüße,

Till
 
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Je nach Anschlagshärte hat mein Clean Sound sogar ein wenig Drive :) ... Genauer betrachtet gibt mir das einen breiteren tonalen Nutzbereich und mehr Möglichkeiten der Anschlagsdynamik - auch unter Einbeziehung der Potis an der Gitarre - als ein Signal was schmalbandiger gepresst wird. Je nach anforderung "Ultraclean" ist ein Kompressor allerdigns ein sehr feines und nahezu unverzichtbares Gerät ;)

Ich mag es auch sehr mit dem Volumepoti und v.a. mit der Spieltechnik den Verzerrungsgrad zu regeln. Allerdings ist das auch nicht immer das gelbe vom Ei. Funk z.B. kannst du nicht gefühlvoll mit zurückregegeltem Volume-Poti spielen. Da brauchts dann schon genug Clean-Reserven. Für diese bluesigen Geschichten ist das aber unabdingbar was du beschreibst!

Zum letzten Satz würde ich noch anmerken wollen dass ein großer Verstärker mit silberner oder schwarzer Front in aller Regel reicht. :rolleyes: (Das soll keine Diskussion lostreten, ich weiß was du meinst und du hast auch Recht! :))
 
Alle "ich steuere über den Anschlag meinen Sound"-Verfechter, haben offensichtlich eins noch garnicht in Erwägung gezogen:
Hängt den Kompressor doch in den FX Loop

Dann habt ihr die Dynamik im Anschlag, aber trotzdem das durchsetzungsfähigere Signal mit etwas reduzierter Dynamik aus dem Lautsprecher

Aber ich hab auch das Gefühl, dass hier Viele Kompressoren aus Unwissenheit und Vorurteilen verteufeln bzw. eine grundlegende Angst vor Dynamikverlust herrscht
 
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