Häussel vs. Suhr Pickups für Paula

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Hi zusammen,

ich spiele seit Jahren eine alte Fernandez Super Grade aus den frühen 90ern. Weil die alten Picks gepfiffen haben wie Hölle, hatte ich die schon kurz nach der Anschaffung gegen einen SH4 am Steg und einen alten PAF Pro aus einer 80er Paula am Hals tauschen lassen. Mit der Gitarre an sich bin ich super zufrieden. Allerdings habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass sie soundmäßig etwas mehr Transparenz und Trennung im Sound vertragen könnte. Jetzt habe ich hier fleißig im Board gelesen und unzählige Youtube Videos gehört und da sind mir sowohl der Suhr Doug Aldrich, als auch diverse Häussel Pickups aufgefallen. Bei den Häussel findet man vor allem die 1959er auf Youtube, keine Ahnung, wie die VIN Modelle klingen. Die Suhr-Pickups werden hier im Forum oft gelobt, die finde ich auf YT aber meistens nur im Kombination mit Metal, was gar nicht meine Welt ist.
Was ich mir vorstelle, ist ein moderner transparenter Sound mit meiner Paula. Ich spiele eher rockige Sachen und brauche KEIN Metalbrett. Daher sollten die Pickups auch clean ordentlich klingen. Hat hier jemand schon mal beide Hersteller direkt verglichen? Was wäre bei Häussel das Pendant zum Suhr DA? Wo liegen die Unterschiede, was ist empfehlenswert?

Vielen Dank schon mal für die Infos!

Gruß!
 
Eigenschaft
 
Der Suhr Doug Aldrich ist ein High-Output-Pickup. Für so einen klingt er allerdings noch ziemlich transparent. Auf jeden Fall mehr, als der derzeitig verbaute SH-4 JB.
Wenn es hauptsächlich in die rockige Richtung gehen soll und Metal nicht unbedingt zur favorisierten Musikrichtung gehört, würde ich etwas mit weniger Output nehmen. Entweder ein PAF-Derivat für beide Positionen oder ein etwas überwickelter PAF (Overwound- oder Hot-PAF nennt man so etwas im Volksmund) für den Steg.

Mit den Vin-Modellen von Häussel liegst Du schon nicht falsch. Das sind gewissermaßen die Brot-und-Butter-Modelle von Häussel. Sehr beliebt ist auch die Kombo Vin+ A5 (Alnico 5) und Vin A2 (Alnico 2). Der Vin+ hat etwas mehr Output als der normale Vin, aber immer noch nicht so viel, dass ein Amp gleich in die Sättigung getrieben wird. Allgemein sind Häussel-PUs schon sehr transparent und reagieren auch sehr gut aufs Volume-Poti. Von dem Vin+ mit Keramik-Magnet würde ich für Deine Zwecke aber eher abraten. Die 1959er sind schon etwas spezieller und sollen den Sound der PAFs von 1959 (der Heilige Gral im Les Paul-Universum ;)) nachahmen.
Von Suhr gibt es auch Modelle, die etwas weniger Output haben. Am bekanntesten ist allerdings der Doug Aldrich.
Wenn Du schon bei Boutique-Herstellern wie Suhr und Häussel bist, kannst Du Dir auch mal Bareknuckle Pickups genauer ansehen/-hören. Im Vintage- und Vintage Hot-Segment wären auch ein paar geeignete Kandidaten dabei. Für tolle Cleansounds mit leichtem Singlecoil-Touch gefällt mir z.B. der Mule in der Halsposition einer Les Paul sehr gut.

In diesem Bereich gibt es aber sehr viele Modelle von unterschiedlichen Herstellern. Ein Preis-Leistungs-Knaller sind z.B. auch die DiMarzio 36th Anniversary PAFs (DP223 und DP103).

Um Dir besser helfen zu können, wäre es interessant zu wissen, welchen Amp Du spielst und welche Sounds/Bands zu Deinen Vorlieben gehören.
 
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Ich würde tendenziell auch zu PAF-Derivaten oder etwas "heißeren" PAFs raten. Lies und hör dich mal durch diesen genialen Thread: https://www.musiker-board.de/threads/pickups-der-grosse-humbucker-test-pafology.576569/

Dazu kann ich noch Amber-Pickups empfehlen, bei mir werkeln die "Spirit of 59" (da isses wieder, das legendäre Jahr 1959).

Allgemein würde ich dir raten, auf das sog. 50s-Wiring umzustellen, wodurch beim Runterregeln des Volumepotis (im Gegensatz zum häufig praktizierten "Modern Wiring") nicht die Höhen verloren gehen. Der Sound dünnt musikalisch aus, und bleibt "transparent".
 
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Vielen Dank schon mal für die Antworten!

Ich spiele derzeit einen Diezel D-Moll (ich weiß, eigentlich ein klassischer Metal Amp) an einer Bogner OS 2x12er. Eine besondere Soundvorliebe an Bands habe ich nicht so direkt. Vielleicht sowas wie Incubus oder Extreme auf der Waiting for the punchline. Aber eigentlich bin ich da mein eigener Sound-Tüftler. Ich verwende relativ viel angecrunchte Sounds und nutze teilweise auch exessif mein MultiFx. Soundbeispiele gibt es hier:
https://soundcloud.com/42radar

Die DiMarzios habe ich mir jetzt ein paar mal angehört, gefallen mir gar nicht. Viel zu spitz. Bei den Vergleichen im Netz haben mir die Häussel 1959 (gerade auch im vergleich zu Burstbuckern) immer deutlich besser gefallen.
Was den Output angeht, finde ich die jetztige Kombination schon super, nur das Voicing ist eben verbesserungswürdig.

@Benson: vielen Dank für den Link. Das ist ja super geil!! Allerdings gefallen mit die Zerrsounds durch die Bank nicht, da könnte ich jetzt nicht sagen, welcher Pickup mein Favorit wäre. Vom 50s Wirering habe ich jetzt auch schon öfter gelesen, dass muss ich mich wohl mal intensiv einlesen, um was es da geht.

Sonst noch andere Ideen?
 
@25204 : Von der Verdrahtung her ist es kein großes Ding, das zu ändern: http://s1121.photobucket.com/user/FFXIhealer/media/Wiring Diagrams/WiringChoice_zps548105d5.png.html
Wenn alle Potis aufgedreht sind, macht das Wiring auch keinen Unterschied. Erst wenn man eben Volume/Tone etwas runterregelt, interagieren die Potis miteinander, und reagieren etwas anders. Wie der Name schon sagt, waren die Les Pauls in den 50er Jahren so verdrahtet. Erst später stieg Gibson auf die andere Verdrahtung um, weil da mehr Bässe erhalten bleiben, allerdings wirkt das genau der Transparenz entgegen.
Hier ist noch ein netter Artikel für den einstieg ins Thema: http://www.seymourduncan.com/blog/tips-and-tricks/lespaulwiring/

Soundbeispiele der Amber Pickups kannst du in meinem Review (siehe Signatur) anhören, oder bei Youtube (siehe Gregor Hilden).
 
Der Suhr in einer Les Paul ist der Knaller.
Er ist heiß, kann aber sowohl Clean als auch Crunch wunderbar. High Gain ist dann natürlich eine Wonne. Für mich der ausgereifte Pickup für jede Lebenslage.

Habe ihn einer Les Paul als auch in einer Jackson und hier mein Review, sowie Langzeiterfahrungen zu beiden Gitarren mit dem Suhr:

https://www.musiker-board.de/threads/pickup-suhr-da-b-50mm-bridge.578352/

Ich empfehle ihn immer wieder. Von BKP würde ich mal den Holy Diver oder Rebell Yell noch ins Spiel bringen, aber nur am Steg.
 

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