halboffene Gitarrenbox von hinten abnehmen?

  • Ersteller Atomwolle
  • Erstellt am
Atomwolle
Atomwolle
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
31.05.12
Registriert
15.04.06
Beiträge
1.302
Kekse
624
Hi,

mir kam gestern, als ich mal wieder mit meinem ausgewachsenen Amp gespielt hab, so 'ne Idee...
Ich hab mal testhalber mein Ohr hinten in die halboffene 2x12er Box reinhören lassen und ich muss sagen, ich fand den Sound ziemlich cool.
Hat das schon mal jemand von euch ausprobiert, von dort was abzunehmen mit einem Mikro? Würd mich mal interessieren, was ihr davon haltet, bzw. ob ihr damit gute/schlechte Erfahrung gemacht habt.
Werd ich wohl demnächts dann selbst auch mal ausprobieren...

Mfg
Wolle
 
Eigenschaft
 
Genau das probiere ich am Donnerstag auch aus :) ich hab schon einigen Seiten gehört, dass es durchaus einen Versuch wert sein kann, da eine Art Stützmikrofonierung zu benutzen.
 
Jo, also rein vom Gehör her würd ich mal sagen, dass da zwar etwas "mulm" kommen könnte, aber dafür auch ziemlich ausgeglichener Sound (ziemlich viel Bass untenrum und obenrum rein gar nicht grell). Als Stützmikro bestimmt geil. Wenn du Lust hast kannst du dich ja nochmal melden, wenn du Ergebnisse hast ;)
... Die meisten werden wohl sowas noch nicht gemacht haben, weil die meisten Gitarrenboxen eh zu sind, aber falls wer auch was einbringen kann -> gerne :)

Mfg
Wolle
 
Dazu noch ergänzend... bei einer Bassbox habe ich schon sehr gute Ergebnisse damit erzielt und kann es als Ergänzung zu nem eher mittenbetonten Line - Signal empfehlen. Dabei kam ein sehr gut definierter Bassbereich heraus, bei dem sich über 1000Hz kaum etwas abspielt, dafür zwischen 40 - 100 Hz richtig gut war.
 
So...
ich hab jetzt mal im Zuge einer kleiner Recording Session die ich für eine Band mache mal zum Spaß die Gitarre abgenommen und dabei eine Mikrofon von hinten platziert und hab etwas sehr ähnliches erlebt. Alleine klingt die Abnahme nicht wirklich prickelnd (mal ganz davon abgesehen, dass ich auch kein gutes Mikrofon mehr zur Verfügung hatte, weil die gerade "außer Haus" benötigt werden) aaaaber... als Unterstützung gibt alleine dieses Mikrofon dem Gesamtsound doch spürbar mehr Wärme und Fülle, zu beachten ist hiebei natürlich auch wieder die Phase.
Ich werde morgen mal einen kleinen Soundschnipsel online stellen und dabei nacheinander die Mikrofone dazu schalten um den Unterschied zu hören.
 
Ich werd wohl auch noch mit Phasenproblemen zurecht kommen müssen...
Welche Mikros hast du denn verwendet?
Ich hab ein e606 genommen. Werd aber bei Gelegenheit auch mal noch SM 57 und D112 testen, wie die sich da machen.

Mfg
Wolle
 
Mit dem SM57 bekommt man sehr coole Sounds, mit viel Punch.

Die Sache mit der Phase lässt sich ja recht einfach durch die Entfernung des Mics zum Amp lösen.

Ich hab iÜ sehr gute Ergebnisse mit SM57 und dem M201TG in 90° Stellung vor der Membran hinbekommen.
 
So, ich hab mal bei einer kurzen Aufnahmesession mal was ausprobiert und einen befreundeten Gitarristen mal schnell was spielen lassen, als kurzer Soundtest reicht es, ich hab mir auch bei der Mikrofonierung nicht viel Mühe gegeben. Ist wie gesagt nur ein ganz kurzer Test gewesen, also weder Sound noch Spiel sind optimal, der Gitarrist hat auch ohne Klick gespielt (auch die Dopplung später *g*). Der Sound wurde auch vorher nicht groß eingestellt, sondern der erst beste Sound genommen, der grad da war...

Gitarre:
Gibson Explorer mit Gibson Humbuckern

Amp:
Peavey 5150 mit Tonelab SE als Vorstufe

Box:
Marshall 1960 Lead (geschlossen, wurde hinten aufgeschraubt für den Test)

Mikrofonierung:
Speaker 1: MD421 + SM57
Speaker 2: e606
Spekaer 2 von hinten: AKG (irgendein billiges AKG, das ich grad noch rumfliegen hatte *g*)

Sound 1:
Eine Gitarrenspur im Center beginnt ohne das Mikrofon hinter dem Speaker, ich schalte das AKG dann später dazu und ab und an wieder aus. Alle Pegel sind auf 0, keine EQs oder sonstige Bearbeitungen, keine Abmischung, einfach nur um den Klang des Mikrofons im Kontext zu hören.

soundtest_switch.mp3 (ca. 1.4MB)

Sound 2:
Zwei Gitarrenspuren, hart nach links und rechts gepannt (achtung, wurde ohne Klick gedoppelt, fragt mich nicht warum). Mikrofone wurden ein wenig im Pegel gemischt und das AKG leicht dazu gegeben, sonst keinerlei Bearbeitung. Der Sound beginnt MIT dem AKG, welches dann später abgeschaltet und wieder dazu geschaltet wird.

soundtest_2_switch.mp3 (ca. 1MB)

Mein Fazit:
Eine zusätzliche Mikrofonierung von hinten macht durchaus Sinn und gibt dem Sound mehr Wärme. Dabei muss man auf jeden Fall das Phasing beachten und die Phase entsprechend drehen. Welches Mikrofon nun empfehlenswert ist kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, weil ich noch nichts weiter ausprobiert habe.

Alleine klingt das AKG, man mag es kaum glauben, übrigens so... :)
soundtest_AKG_alleine.mp3 (ca. 1MB)


Edit:
Ich schau noch mal, ob ich das mit den Lautstärken noch machen kann (siehe nächster Post) wird aber vor Anfang der Woche leider nichts mehr, weil ich den Recording - Rechner nicht vor Ort habe.
Ach so...
Bei einer geschlossen Box könnte man auf Dauer überlegen die hintere Wand mit Akustiks auszukleiden um Reflektionen zu unterdrücken. Ich denke momentan darüber nach die Box (weil es auch meine war) mit einer Halterung in der Box auszustatten und eine entsprechende Anschlussmöglichkeit nach draußen zu legen um evtl. ein Mikrofon hinten in der Box fest einzubauen. Dabei würde ich die Rückwand (und den Rest der Box) wahrscheinlich noch entsprechend auskleiden, aber dafür muss ich erstmal vorher ein paar Mikrofone (und natürlich Positionen) durchtesten.
 
hey, danke. Interessant.

Was ich noch super fänd: könntest du mal das vom ersten so mache, dass du immer dann, wenn ohne akg ist, dass ganze auch in der lautstärke hochziehst? So dass es mit und ohne ca. gleich laut ist. Würde mich noch interessieren :)

Grüße, florin
 
Hi,

ich habe mal mit den Files von Navar experimentiert. Ich habe von "Sound 2" eine Stelle genommen, wo das AKG nicht dabei war. Über diese habe ich die gleiche Stelle von "AKG alleine" gelegt. Damit konnte ich selbst das AKG zu- oder abschalten. Um zu zeigen, was passiert, wenn man NUR die Verzögerung der Mics abgleicht, habe ich dieses MP3 erstellt:

Link

Es fängt an mit dem unbearbeiteten AKG, dann kommt das Verzögerte, etc.

Nochmal deutlich das AKG ist immer mit dabei und immer gleich laut. Kein EQ, keine Pegeländerung, "nur" eine "korrekte" Verzögerung.

Es geht nun nicht darum welcher Sound besser ist, ich wollte nur zeigen, dass es bei der Phasen- und Zeitproblematik um drastische Soundunterschiede geht.

Ich würde das schon noch gerne kommentieren, aber erst, nachdem ihr es auch gehört habt.

Gruß,

Uranus
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben