Hals bläht auf - Problem mit der Zunge?

S
simona
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.06.13
Registriert
30.05.13
Beiträge
2
Kekse
0
Ort
Bodensee
Hallo Leute,

mein Name ist Simona und lerne seit 5 Jahren Saxophon. Eins meiner grössten Probleme ist Folgendes: wenn ich Staccato spielen will und stosse mit der Zunge an fängt mein(sonst nicht existierender) Doppelkinn an zu pulsieren und mein Hals verwandelt sich in ein Froschhals, cca so:gruebel:.Mein Lehrer hat versucht mir zu erklären, wie ich die Zunge zu positionieren habe(und ich behaupte ich mache es) aber NICHTS!!! Es sieht furchtbar aus und es hat Auswirkungen auch auf die Töne. Könnt ihr mir irgendwie helfen?

Eure Simona
 
Eigenschaft
 
Hallo Simona,

freut mich, dass du dich an die Allgemeinheit wendest, nachdem wir uns schon per PN ausgetauscht haben.
Beim zweiten Mal erklären habe ich auch das Gefühl, dein Problem verstanden zu haben. ;)

Irgendwo muss sich bei dir die Luft stauen, wie in einem Cartoon, wenn Bugs Bunny einen Wasserschlauch abknickt und sich dahinter eine riesen Blase bildet. ;) Jetzt müssen wir nur noch deinen Bugs Bunny finden.

Dafür gibt's für mich zwei Kandidaten:

a) Ansatz, Mundstück, Blatt:
Wenn hier nicht genug Luft durchgeht liegt's oft an einem zu festen Ansatz, in Verbindung mit einer Kombination aus zu weichem Blatt und/oder zu engem Mundstück. Jetzt unabhängig davon, welchen Sound man anstrebt, welche "Ansatzphilisophie" man verfolgt: Wenn keine Luft mehr durchgeht wird dir auch ein Klassiker sagen, dass du zu fest ansetzt. Oder dass du ein härteres Blatt brauchst, das sich vom festen Ansatz nicht so leicht verbiegen lässt. Ein Jazzer wird dir tendentiell raten, dich nach einem offeneren Mundstück umzusehen, bei dem das Blatt mehr Spielraum hat. Oder eben lockerer anzusetzen. Diese drei Parameter müssen harmonieren.
Ganz wichtig ist, dass man das Kiefer beim Staccato nicht bewegt, damit kann man sich das Blatt auch blockieren. Außerdem entsteht dabei ein (fast immer) unerwünschter Wah-Wah-Effekt. Generell mache ich mit dem Kiefer ganz wenig. Die untere Zahnreihe ist eine nette Stütze, an der sich die Lippe anhalten kann, aber für Ansatzänderungen, Stilmittel bezieht man die nötige Kraft hauptsächlich aus der Unterlippe. (Nicht aus dem Kiefer.) Wichtig ist, dass der Kiefermuskel nicht verkrampft. Wenn der dagegenhält kann dein Zwerchfell noch so anschieben, da geht nicht genug Luft durch! (Ich habe mal gehört, dass der Muskel, der das Unterkiefer schließt der kräftigste im ganzen Körper ist... aber ich schweife ab :rolleyes:)

b) Rachen, Gaumen, Zunge:
Diese zweite Engstelle habe ich dir schon in der PN ein bisschen beschrieben. Wichtig ist wie gesagt die Rachenstellung, eher an die Vokale A und O denken als an I oder E... aber an dieser Baustelle scheint ja auch dein Lehrer mit dir zu arbeiten.
Was mir sonst noch einfällt: Vielleicht hast du den Kopf zu sehr nach unten geneigt, dass so eine Engstelle entsteht? Vielleicht hilt es, einfach den Gurt ein wenig kürzer zu machen? Wichtig ist, dass du ein einer natürlichen, entspannten Haltung stehst. Also dass das Sax zum Mund kommt, nicht umgekehrt. Bei mir steht der S-Bogen ziemlich genau im Winkel von 90° zum Gesicht... da gibt's aber auch wieder unterschiedliche Auffassungen. Ich habe das Gefühl, dass bei einem rechten Winkel die Luft am freiesten fließen kann.

So weit meine Ideen zu dem Thema, hat noch jemand andere Ansätze?

Liebe Grüße,
Sebi.

PS: Was auch immer du machst: Weniger Luft geben ist fast immer der falsche Weg! Ich glaube, dass sich ganz viele Leute, die sich mit dieser "Lösung" einen dünnen, zerbrechlichen Sound einfangen. Und das will niemand, egal von welcher "Schule" man kommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
... Wichtig ist wie gesagt die Rachenstellung,...
Ich würde das auch medizinisch abklären lassen, so gehörten "erschlaffte Backen und Blähhals" zum Erscheinungsbild mancher Glasbläser in früheren Zeiten, die keine optimale Atemtechnik beherrschten und sich überlasteten.

Es gibt mittlerweile einige Zentren für Musikermedizin an Universtätskliniken und auch einschlägig musizierende und daher hoffentlich sachkundige Ärzte lassen sich ausfindig machen.

Atemtechnik lässt sich sehr gut üben und optimieren. Wenn derzeit solche Probleme eine Rolle spielen (Verschluss durch die Stimme), sollten die ersten Schritte m.E. allerdings unter erfahrener Anleitung gemacht werden.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
unter einem "Blähhals" versteht man landsläufig auch einen "Kropf". Das mal zu diesem Begriff.

ich würde dir, auch wie "zonqer" schon empfiehlt, raten daerstmal deinen Hausarzt zu fragen. Sehr viele Hausärzte haben ein Lungenfunktionsmeßgerät und können damit doch schon einiges vorab ohne viel Aufwand überprüfen. Lungenvolumen- Fluß- und, ev wenn beim Gerät vorhanden, Widerstandsmessung dauert nur ein paar Minuten und ist völlig "schmerzfrei" :) . Oder er überweist dich an einen Pneumologen. Wenn in diesem Bereich abgekärt ist, dass keine medizinische Ursache voliegt, dann solltest du mit Hilfe eines Lehrers deinen Ansatz und dein "Blasverhalten" überprüfen.

Bzw. die Punkte durchgehen und berücksichtigen, die "Knebie89" oben genannt hat.

Aus meiner Erinnerung: vor vielen Jahren sagte meine Lehrer immer: "Lass die Luft fließen, drücke sie nie mit Gewalt ins Instrument"

Gerade beim staccato spielen ist die Versuchung groß, da mit höherem Luftdruck reinzublasen, auch um das Tempo zu halten - ist falsch.

Langsam beginnen, und nicht gleich am ersten Tag "staccato-König" werden wollen, das braucht seine Zeit und regelmäßiges Üben.

Für dich ist wichtig, dass bestehende Fehler jetzt möglichst schnell erkannt werden und dann auch durch andere Übungen wieder abgestellt werden. Das mag dann am Anfang aus deiner Sicht vielleicht nicht schnell genug Erfolg haben aber leider geht halt vieles nicht von heute auf morgen.

Grüße

atrofent
 
unter einem "Blähhals" versteht man landsläufig auch einen "Kropf". Das mal zu diesem Begriff.
Kropf = Struma? Das wäre wohl kaum spezifisch für Glasbläser.
Kropf = Ausweitung des Gewebes aufgrund Überlastung natürlich schon.

Gruß Claus
 
Danke Leute,
nach 8Tagen Ferien werde versuchen Eure Ratschläge zum Herzen zu nehmen und hoffe auf Besserung( vorerst ohne Arzt).Ich denke, da ich ziemlich stark beisse , lasse ich wenig Luft fliessen (danke, Sebi).
Melde mich, wenn ich zurück bin.

Gruss,
Simona
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben