Halsbefestigung

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Zocktan
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Gitarrenhälse sind ja entweder eingeleimt oder verschraubt. Was sind denn die jeweiligen Vor- und Nachteile?
 
Eigenschaft
 
Hi

Z.b.

geleimter Hals: Mehr Sustain, da engerer (direkter) Kontakt mit dem Body durch den Leim
geschraubter Hals: kann z.B. schnell ausgetauscht werden, falls z.b. der Headstock bricht

gibt insg. sehr viele Vor- und Nachteile aber meiner Meinung nach sind die beiden o.g.
die häufigsten die genannt werden.
 
Hallo,

das einleimen (Gibson) des Halses ist ein altes System, später kam man auf den Gedanken (Leo Fender), dass man den Hals am Korpus auch festschrauben kann. Beide Befestigungsverfahren werden aber von Gitarrenherstellen gleichermaßen verwendet. Man kann auch nicht pauschal sagen, dass eines der beiden Befestigungsarten besser als das andere wäre. Wenn beide Methoden gut verarbeitet sind, werden bei beiden Befestigungsmethoden gute Ergebnisse erzielt. Deswegen sollte das nicht unbedingt ein Kaufgrund sein. Letztendlich kommt es darauf an das einem die Gitarre im Gesamtbild klanglich und optisch gefällt. Es kommt mehr auf die Kontaktfläche zwischen Hals und Korpus an als auf die Befestigungsart, wenn es um die Klangdauerfrage geht. Auch spielt die Verwendung des Holzes (seiner Art, Masse, Dichte usw.) und der restlichen Konstruktion, wie beispielsweise der Brücke, eher eine Rolle.

Geschraubte Hälse (engl. = bolt on) sind einfacher und unkomplizierter herzustellen, somit sind E-Gitarren mit geschraubten Hälsen etwas günstiger. Man entschied sich für die geschraubte Variante um auch die Bauweise zu vereinfachen. Ebenfalls kann man einen geschraubten Hals zur Wartungs- -und Reparaturarbeiten austauschen. So kann ein handwerklich begabter Gitarrist an seiner Gitarre Hand anlegen und selbst einen Hals austauschen. Man kann den Hals bei falscher Ausrichtung schneller korrigieren, da man die Schrauben einfach lösen kann. Durch die geschraubte Verbindung von Hals und Korpus hat man einen markanten Übergang bei den hohen Bünden, was das erreichen zu ihnen umständlicher macht.

Geleimte Hälse (engl. = set neck) sind etwas aufwendiger herzustellen und somit ist die E-Gitarre auch etwas teurer. Bei einem geleimten Hals kann man komfortabler die höheren Bünde erreichen, was durch den fließenden Übergang von Hals zu Korpus möglich ist. Gut geleimt verhält sich so wie gut geschraubt. Mit bloßen Ohren sind die Unterschiede von geschraubt und geleimt sicher nicht hörbar.

Ein durchgehender Hals (engl. = neck thru) verläuft durch den Korpus. Die beiden äußeren Teile des Korpus werden wie Flügel am durchgehenden Hals befestigt. Hier hat man auch einen fließenden Übergang von Hals zum Korpus. Ein durchgehender Hals bietet die größte Kontaktfläche zum Korpus. Deshalb *kann/sollte* man bei einem durchgehenden Hals die beste Schwingungsübertragung -und Eigenschaft haben.

Ein sehr schönes Thema wo man, wenn man will, richtig Erbsen zählen kann. Lohnt sich nicht wirklich darüber eingängig zu diskutieren, weil man das Thema dann zu sehr zulegen würde. Dann könnte man schon Richtung Physik gehen, wenn es um das Resonanzverhalten von Hälsen geht usw. :eek:

Um eine gute und lange Klangdauer zu begünstigen sollten Bauteile wie Sattel, Hals, Steg und Korpus (hängt alleine nicht vom Hals ab) aus einem festen Material/Holz (mehrteilig, dicht, fest, viel Masse, schwer) sein um so wenig wie möglich mit zu schwingen oder am besten gar nicht. Jetzt stell Dir mal eine Gitarre aus Stein vor. Gab mal jemanden der hat so eine gebaut, nur weis ich leider die Webseite nicht mehr dazu. Die muss Sustain haben.

Ich hoffe, das ich jetzt selber keine Unwahrheit geschrieben habe. :redface:Also bei Bedarf, bitte korrigieren. :rolleyes:

Grüße

-Silence-
 
War gut erklärt, aber wegen ein paar Kleinigkeiten können wieder Vorurteile entstehen: Z.B. kann man den Hals-Korpus Übergang bei einer Bolt-On Gitarre ähnlich komfortabel wie bei einem Neck-Through Modell gestalten. Siehe Ibanez mit dem All-Access-Neck, oder bei den Siggi Braun E-Gitarren, oder... Zudem muss eine Bolt-On Gitarre nicht zwangsläufig minderwertig sein und der Übergang kann genauso "nahtlos" wie bei einem geleimten Hals gestaltet werden, wenn alles sauber ausgefräst und angepasst wurde. Fender Customshop Strats oder Charvel San Dimas Klampfen kosten ja schließlich auch was, obwohl sie "nur" einen geschraubten Hals haben. Aber hier ists nunmal klangdienlich gewollt und auch präziser ausgeführt als bei der 100 € Squier Strat.

Die Art der Halsverbindung muss also in keinem Fall ein Qualitätsvorteil darstellen, sondern ist vielmehr ein Feature, um eine bestimmte Klangvorstellung zu erreichen. Wobei auch eine Neck-Through Gitarre kein Garant für ein Instrument mit länger ausklingenden Töne ist. Man weiß nur, wies klingt und es sich anfühlt, wenn mans probiert hat. :)
 
Man weiß nur, wies klingt und es sich anfühlt, wenn mans probiert hat. :)
Stimmt. :) Eigene Erfahrungen zu sammeln sind immer am besten.

Als nächstes würde ich gerne mal einen durchgehenden Hals probieren, weil ich die anderen beiden Varianten schon habe.
 

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