Hammond-eigene Hammond-Clones

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heinz102
Guest
Hallo!

Jim Alfredson von Root Doctor hat bei youtube ein professionelles Vergleichsvideo erstellt. Dabei vergleicht er eine 1958 B3 mit einer XK3, wobei beide Orgeln über ein Leslie 122 eingespielt werden. Das Video findest du hier http://www.youtube.com/watch?v=Ueiay9P6-fM Meiner Meinung nach klingen die Orgeln schon sehr ähnlich. Da nun die XK3 den selben Signalprozessor wie die XK1 (und ich glaube auch die New B3) besitzt, kann man denke ich davon ausgehen, dass auch diese Modelle unter diesen Bedingungen so klingen werden. Ein Großteil des Klanges wird ja eh vom Leslie geformt, die Unterschiede ergeben sich dann wenn man die Instrumente ohne Leslie und nur mit der internen Simulation vergleicht.
Der Preisunterschied stammt denke ich von der Ausstattung und/oder der Hammond Preispolitik: Die XK3c hat 2 Zugriegelreihen, die Presets auf den invertierten Tasten, der Chorus ist für beide Manuale getrennt regelbar, in der Vorstufe sitzt eine echte Röhre, das Keyboard ist vorbereitet für das Hammond-eigene Untermanual... alles das macht die Orgel ein wenig mehr zu einer "echten" Hammond. Die New B3 hat dann noch das komplexe Holzgehäuse, das 2. Manual, 4 Zugriegelsätze, die 10 Tastenkontakte... sie ist rundrum wie eine originale B3.

Grüße
Martin
 
Eigenschaft
 
Hi,

der Vergleich den Jim Alfredson da macht, ist schon mal ein sehr aussagekräftiger Test, denn man hört, dass die XK3C sehr nahe am Original ist, aber eben nur nahe. Im wesentlichen hört man Unterschiede im Keyclick, der bei allen digitalen Clones steril klingt. Aber auch die Percussion und das Scanner Vibrao klingen etwas anders als bei den alten Orgeln. Ähnliches gilt im übrigen für all die anderen Clones, auch sie sind mehr oder weniger nahe dran.

Meiner Meinung nach, um die Frage nach der "einzig wahren Orgel" zu beantworten, wer gar keine Kompromisse eingehen will, der muss nach wie vor eine B3/C3/A100 oder die noch grösseren Konsolen RT3/D100 etc. verwenden und immer das passende Leslie dazu.

Ich empfehl Dir, um Dir darüber einen richtigen Eindruck zu verschaffen) die CD's von Organissimo zu kaufen. Da spielt gerade der oben erwähnte Jim Alfredson, wobei die beiden ersten Alben auf einer 58er B3 mit einem (etwas modifiziertem) 21er Leslie aufgenommen wurden, während das dritte Album mit einer XK3C und einem 3300er Leslie entstanden ist. Wenn man die CD's oft genug gehört hat, so dass man sich nicht mehr nur durch das sehr versierte Spiel von Jim ablenken lässt, hört man die klanglichen Unterschiede der beiden Setups. Ein sehr geschätzter Kollege aus dem MB sprach in dem Zusammenhang von verlorengegangen "Balls", ich finde er hat recht.

Gruss Helmut

Nachtrag:
Mir ist noch etwas eingefallen. Natürlich hat jede Hammond zunächst aufgrund von Toleranzen, Alterung etc. einen eigenen Klang, nur viele der aktiven Hammond-Spieler, haben ihr Instrument bereits überholen lassen. D.h. bei den meisten Instrumenten wurden Kondensatoren im Tongenerator und in der Linebox ersetzt und sonstige klangbeeinflussende Arbeiten verrichtet. Eine Motivation hierfür kann sein, die Orgel wieder so klingen zu lassen, wie sie als neue Orgel geklungen haben könnte.
Wer das schon selbst gemacht, bzw. dies von einem guten Techniker machen hat lassen, kennt die Unterschiede zwischen vorher und nachher. Am meisten aber hat mich dabei beeindruckt, dass die guten Techniker die Orgeln fast komplett nach den klanglichen Vorstellungen der Musiker einstellen können.
Ob man nach einer Restauration des Generator mit identischer Intonation dann zwei Orgeln desselben Typs am Klang noch unterscheiden kann, da bin ich mir nicht ganz sicher.
 

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