Hammond-/Leslie-Techniker Raum München?!

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heinz102
Guest
Hallo liebe Gemeinde,

gibt es im Raum München einen Techniker, der Hammonds & Leslies reparieren kann und evtl. sogar ins Studio kommt?!
Ich war neulich in Schwabhausen und der Techniker dort hat das sehr gut gemacht, aber dann immer 4x die Strecke à 100km fahren....

Bei meinem 145er-Leslie rotieren die Bässe nicht mehr auf der langsamen Geschwindigkeit, nur noch auf der schnellen, ansonsten steht die Trommel. Es gab mal einen reisenden Techniker hier, aber den erreich ich nicht mehr...

Oder gibt es hier im Forum gar eine Seite mit Technikeradressen, nur ich Neuankömmling hab sie noch nicht entdeckt?

Vielen Dank schon mal im Voraus für Tips,
Thomas
 
Eigenschaft
 
direkt in München oder der näheren Umgebung ist es etwas dünn -
der nächste Techniker den ich empfehlen kann, wäre Michael Ansorge, aber der ist auch noch fast 150 Km weg.

Warum willst du es nicht einfach selbst probieren? Wir hätten sicher kein Problem damit, dir das Händchen zu führen und wenn du das Forum so verfolgst, wirst du feststellen, dass dieser Remoteservice schon das eine oder andere Mal zum Erfolg geführt hat.

Gruß,
Harald
 
Ui, cool, danke!
Ja, 150 km is auch weit, nachdem ich ja schon einen Techniker in Schwabhausen habe (Gerhard Mayer 08232/2798).
Vielleicht sollt ich's doch mal selber probieren, bin zwar kein Elektrotechniker, aber zwei linke Hände hab ich auch nicht. Und irgendwie is ja ständig was hin...
Also Problemstellung ist, wie gesagt:
der untere Leslie-Rotor steht bei langsamer Geschwindigkeit, nur bei schnell läuft er mit. Und ich kann ihn auch anschubsen, hilft nix. Im Vorfeld hat der Motor schon durch zeitweises Quietschen seine drohende Disfunktionalität angekündigt.
Bei der letzten Reparatur war das Problem genau andersrum mit der schnellen Geschwindigkeit (vor noch nicht mal 6 Monaten, :twisted: ).
Und es ist auch kein durchdrehender Riemen, der Motor dreht einfach nicht, egal ob mit gespanntem Keilriemen oder ohne (auf die Gefahr hin, dass das Wort "Keilriemen" jetzt für allgemeinen Frohsinn sorg :lol: )
Es handelt sich um ein 145er Leslie.
Bei der Gelegenheit: die Röhren sind teilweise angebräunt und wohl ziemlich "vintage", glühen aber noch. Sollte ich die mal auswechseln in der frohen Hoffnung auf einen etwas frischeren, präsenteren Sound?!

Ich bedank mich schon mal im Vorfeld für Tipps und falls sich doch ein Experte im Raum München fände, der das machen könnte, dann bezahl ich auch gerne.
Merci,
Thomas
 
Hallo Thomas,

probiere es doch einmal bei Tobias von Rad (www.rhodes-keyboards.de) oder Thomas Huber (www.huber-amps.de). Ich hatte mit beiden schon zu tun und war sehr zufrieden. Frag doch mal nach, einer der beiden (oder gar beide) sollten dir eigentlich helfen können.

Schöne Grüße
Andreas
 
Hallo Thomas,

du schreibst, dass nur die Trommel betroffen ist und das Horn normal läuft.
daher erste Maßnahme:
tausche mal am Amp die Stecker für die Motoren des Horns mit denen für die Trommel. Wenn dann die Trommel funktioniert und das Horn betroffen ist, dann werden wir uns den Amp näher anschauen.
Bleibt die Trommel weiterhin stehen, dann öffnest du die Rückwand und schaust nach ob der kleine Motor läuft. Wenn das der Fall ist, dann ist entweder der O-Ring am Reibrad verschlissen, oder der Anpressdruck ans Reibrad ist zu gering, oder die Achse rückt nicht aus, so dass sie das Reibrad berührt.
Steht der Motor, dann solltest du mal mit einem Ohmmeter am abgezogenen Stecker des Motors messen, ob die Motorspule noch Durchgang hat.

Nach diesen Aktionen und deren Ergebnis sehen wir dann weiter.

Gruß,
Harald
 
Hallo Thomas,

bezüglich der Röhrenfrage: Die Diskussion zu Röhren und ihrem Klang hatten wir hier im Forum glaube auch schonmal. Tenor dieser Diskussion war, dass man zwischen einer neuen oder einer alten Röhre oder einer billigen und teureren Röhre keinen Unterschied feststellen kann, allenfalls mit dem Oszi. Das die Röhre glüht, muss nicht unbedingt ein Indikator dafür sein das sie noch funktioniert - aber wenn du keine hörbaren Veränderungen im Klang hast (Verzerrungen, wo keine sein sollten oder Prasseln und dergleichen), kannst du dir imho den Röhrentausch getrost schenken. Eine frische Röhre wird dir keinen besseren oder "frischeren" Klang liefern.

Viele Grüße,
Martin
 
Hallo liebe Leut,

schon mal 1000 Dank für die Tipps, auch bezüglich der Röhren...

@Harald:
also Motortauschen (oben/unten) ändert nix.
Ich seh beim Umschalten der Geschwindigkeit diese kleine Achse rauf- und runterkommen, und wenn sie unten ist (also langsame Trommelgeschwindigkeit), dann dreht sich die Achse auch bzw. das kleine Rädchen, was da dran ist.
Die Quietschgeräusche lassen darauf schließen, dass der Motor an sich funktioniert, dass nur irgendwo die Übertragung "ausgebremst" wird. Wahrscheinlich hast Du recht mit Verschleiß bzw. Anpreßdruck. Man sieht da nur so schlecht hin...
Wie würde es weitergehn? Kann, darf, muss ich die untere Motoreneinheit ausbauen, damit ich überhaupt mal seh, was da von statten geht bzw. Anpreßdruck und dergl. feststellen kann?

Vielen Dank schon mal für die freundliche Mühe,
Thomas
 
Hallo Thomas,

dann wird es wie Harald schreibt bestimmt an der Antriebsscheibe oder der Welle des kleinen Motors liegen. Wenn der Anpressdruck nicht stimmen sollte, muss die Motoreinheit nicht unbedingt rausgebaut werden. Mit einem Maulschlüssel an den richtigen Muttern gedreht, kannst du das auch von außen justieren. Siehe dazu hier: http://www.bentonelectronics.com/blog/?p=76 Vielleicht hilft das ein wenig. Mit den Muttern ober- und unterhalb vom kleinen Motor kannst du den Neigungswinkel und damit die Anpresskraft variieren.
Sollte aber wirklich der O-Ring im Eimer sein, wirst du die Einheit wohl ausbauen müssen - aber keine Angst, dass ist nicht so schwer (beim Ölen der Motoren ist es sowieso nötig).
Auf der Welle des kleinen Motors ist so ein Kunststoffring, der soll anscheinend den Ausrückweg des Motors beim Schalten begrenzen. Wenn dieser zu weit am unteren Ende der Welle sitzt, kann es passieren das er beim Umschalten auf langsam mit der Aluplatte kollidiert und den Motor weiter am Ausrücken hindert. Folge: Der Motor strengt sich zu sehr an in seine Position zu fahren und brummt bzw. das Kunststoffteil reibt in der Bohrung im Alu, was ebenso zu quietschenden oder schabenden Geräuschen führen kann. Eventuell kannst du das auch mal kontrollieren.


Viele Grüße,
Martin
 
Kompliment Martin - genau so wird's gemacht.
 
Danke, Männer!!

Dann werd ich morgen mal in meine Werkzeugkiste gucken und mir überlegen, was davon wohl ein Maulschlüssel ist :oops:

1000 Dank und ich bin frohen Mutes, dass ich das irgendwie hinkrieg. Schadet ja auch nicht, wenn man sich n bißchen auskennen lernt mit alten Autos in der (Service-)Wüste.

Viele Grüße und bis dann,
ich berichte,
Thomas
 
Hallo,

so sieht ein Maulschlüssel aus. Im Volksmund auch Gabelschlüssel oder Schraubenschlüssel genannt.


Gruß Rüdiger
 

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Hallo Thomas,

jo, genau solche sind das. Ein Hinweis noch: Leslies stammen aus Amerika, entsprechend sind alle Gewinde, Schrauben, Muttern, Schlüsselweiten etc. zölliges Maß. Die Muttern am Motor wirst du bestimmt noch mit einem 8er Schlüssel oder so hinbekommen (ging bei mir auch), aber spätestens an der Inbus-Schraube für die Antriebsscheibe (wenn du wirklich den O-Ring wechseln musst) wirst du scheitern. Da kommst du dann nicht umher einen Satz zöllige Inbus-Schlüssel zu besorgen.

Viel Erfolg,
Martin
 
Hallo Martin & Rüdiger,

1000 Dank für Fotos und Hinweise.
Hihi, hab mir schon fast gedacht, daß "Maulschlüssel" eine der vielen regional unterschiedlichen Bezeichnungen für ein und die selbe Sache ist.
Dann mach ich mich mal ans Werk...

Vielen Dank einstweilen,
Thomas
 
Hallo Thomas,

mit der Zeit wird der O-Ring an der Oberfläche flach.
Dann ist der Anpreßdruck nicht mehr genügend groß um das Drehmoment zum Drehen der Trommel aufzubringen.
Einfache Lösung ohne Schrauben:

O-Ring in sich verdrehen, so dass die flache Seite in der Riemenscheibe zu liegen kommt. Dann funzt das wieder...
Man braucht dazu kein Werkzeug.

Gruß

Wolfgang
 
Liebe Fernkurslehrer ;) !

Eure Tipps sind ja echt Gold wert!
Allmählich kapier ich überhaupt, wie so ein Leslie überhaupt funktioniert. Allein die Tatsache, dass da 4 Motoren verbaut sind. You live, you learn...

Jetzt ist es mir tatsächlich gelungen, mittels Franzosen und Zange (zölliges Werkzeug hab ich tatsächlich noch nicht), den Anpreßdruck so zu erhöhen, dass es wieder läuft auf der langsamen Geschwindigkeit. Nur schnellt jetzt die Achse des kleinen Motors nicht meht hoch, wenn ich auf schnell schalte, d.h. sie bleibt nichtdrehend am Gummiring und bremst den schnellen Motor etwas aus, was ja wohl auch nicht im Sinne des Herrn Leslie ist. Eine funktionierende Zwischenstellung gibt es auch nicht (ausser sie liegt im Nanometerbereich). Muß ich die Achse ölen, damit sie nach oben schnellen kann??!!
Der O-Ring, ist das der Gummi am Antriebsrad? Der scheint mir in Ordnung, ist nicht flach oder sichtbar abgenutzt...

Weiterhin dankbar Euren aufschlussreichen Tipps harrend,
Thomas
 
Hallo Thomas,

ja, der O-Ring ist der Reibring auf der Antriebsscheibe. Wenn die Welle des Motors beim umschalten auf "schnell" am Reibring kleben bleibt ist entweder der Anpressdruck so hoch, dass es die Feder nicht schafft den Kontakt zu lösen oder der Widerstand beim Einfahren selbst ist schon zu groß. Der Anpressdruck des Motors muss so eingestellt werden, dass er genügend Kontakt hat um den Bassrotor sicher auf Drehzahl zu bringen (wenn die Trommel zu langsam läuft oder ewig braucht um auf Drehzahl zu kommen--> Kontakt zu gering), gleichzeitigmuss sich aber beim Umschalten auf schnell die Welle komplett vom O-Ring lösen können. Das ist ein wenig trial and error. Du kannst das ja mit den Fingern in etwa ertasten, wieviel Kraft du brauchst um den Motor manuell auf den O-Ring zu drücken. Wenn sich die Welle selber schon in ihren Lagern nicht mehr frei bewegt, solltest du diese reinigen oder wenigstens ölen. Dazu muss die Einheit dann aber ausgebaut werden.
Jedenfalls solltest du das recht schnell beheben, denn wenn die Welle weiter so am O-Ring reibt, führt das nur zu unnötigem Verschleiß. Was du natürlich nicht ölen darfst ist die Kontaktstelle von Reibring und Welle.

Viele Grüße,
Martin

EDIT: Da Bilder manchmal mehr als Worte sagen, habe ich hier zwei Videos für dich. Dort wird ein Leslie komplett zerlegt, gereinigt/gewartet und wieder zusammengebaut. Es handelt sich dabei um ein Leslie 45, also genau dein Leslie 145 nur ohne langsame Motoren. Daher hilft dir das für deinen speziellen Problemfall wenig, aber du bekommst zumindest mal einen guten Einblick in die Technik des Leslies und siehst wie diese zerlegt werden können.
http://www.youtube.com/watch?v=KknGU-4no-A&list=PL644CDB4F588A31C6&index=20&feature=plpp_video Teil 1
http://www.youtube.com/watch?v=q7wOjHzz4bg&feature=related Teil 2
 
Hallo Thomas,

Franzosen und Zange sind nicht gerade die besten Werkzeuge, um den Druck der Antriebswelle genau einzustellen.

Da du ja keine Zoll-Schlüssel hast, mach dir selber einen. Dazu brauchst du nur eine flache Feile und einen 8er Gabelschlüssel, den du an einer Seite mit der Feile so lange bearbeitest, bis der Gabelschlüssel die Weite hat, dass er genau auf die Mutter passt. Ist ein bisschen eine Arbeit, aber es lohnt sich, da du diesen Schlüssel sicher noch öfters brauchen wirst. Ich hab das auch so gemacht und bin jedes mal froh wenn ich diesen Schlüssel brauche, dass ich mir diese Arbeit gemacht habe.

Wenn der Druck zu stark auf die Antriebsscheibe ist, dann den Druck mindern, damit erst mal die Antriebsscheibe nicht mehr angetrieben wird. Dann lässt du den Langsam-Motor laufen und verstärkst ganz vorsichtig so lange den Druck, bis die Trommel zum Laufen kommt. Also den Druck nur so stark machen, dass gerade die Trommel noch angetrieben wird. Wenn der Druck zu stark ist, kann sich die Antriebsachse von der Antriebsscheibe nicht lösen, kann evtl. den Schnelllaufmotor blockieren, oder aber dreht sich der Langsammotor mit dem Schnelllaufmotor mit, was nicht sein darf.

Wenn ich wieder in München bin, werde ich mal bei dir vorbei schauen. Ich melde mich dann vorher.

Gruß
Günter
 
Servus Günter,

vielen Dank.
Auf meiner Agenda für Montag früh steht gleich der Werkzeugspezialhandel, weil im Baumarkt bekommt man so was ja nicht. Ich besorg mir denn gleich nen Satz zöllige Schrauben- und Imbusschlüssel.

Und 1000 Dank nochmal für die detaillierte Beschreibung, hab mir schon irgendwie gedacht, dass das nicht gesund ist für die Motoren, wenn beide gleichzeitig antreiben/bremsen.

Bis dann,
Thomas
 
Hallo liebe Gemeinde,

also ich krieg die untere Leslie-Trommel jetzt irgendwie auf beiden Geschwindigkeiten zum Laufen, aber kompromissbehaftet ist es dennoch. Einerseits ist der Anpressdruck für die langsame Geschwindigkeit grade so, dass es ein bißchen quietscht und die Trommel am Anfang angeschubst werden muss, andererseits schnellt die Spindel des kleinen Motors nicht weit genug hoch, um auf der schnellen Geschwindigkeit nicht vom O-Ring heißgerieben zu werden (wenngleich sie auch nicht mehr mitläuft).
Schätze mal, ich komme um Ausbau und Reinigung/Ölung des kleinen Motors nicht herum?!

Also, der O-Ring ist für meine Begriffe nicht abgenutzt und mit sämtlichen Muttern hab ich auch alles Mögliche versucht...

Viele Grüße,
Thomas
 

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