Hammond M3/B3/C3/A100 Drawbareinstellung

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hammontm3
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Hallo allerseits, ich habe hier mal eine kleine Herausforderung an alle Hammond-Orgeler bzw. alle die eine M3/B3 o.Ä. besitzen: Wie kann mann aus einer Hammond B3 Sounds holen, die klingen wie z.B:
-Farfisa-Orge l:eek:
-Kirchenorgel
-Vox Continental- Orgel :gruebel:
-"Schweine" Orgel :D
-Dr. Böhm- Orgel :D :eek:
-und so weiter...

Ich habe bisher durch zufall schon mal Sakralorgel-ähnliches hinbekommen, weiß aber nicht mehr wie. Alles andere mag vielleicht sinnlos sein, ich findes dennoch schwer, aus einer Hammond- Tonewheel- Orgel solche Sounds zu bekommen.:D
Wenn irgendjemand eine Drawbareinstellung gefunden hat, bitte einfach posten...
 
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Einfache Antwort: gar nicht !

Alle von Dir genannten Comboorgeltypen arbeiten im Gegensatz zu den Hammonds mit Sägezahn- und Rechteckwellenformen. Deren Obertöne können von einem Tonewheelgenerator nun mal nicht erreicht werden.
Weiterhin ist eines der Charakteristika z.B. einer Vox oder einer Farfisa ein elekronisch generiertes Vibrato, das nahezu ausschließlich auf Tonhöhenmodulation aufbaut. Bei den größeren Hammonds wird auch das "Normalvibrato" (wie natürlich auch das Chorusvibrato) über den Scanner erzeugt und besteht aus Frequenz-, Amplitudenmodulation und einem kleinen Anteil Phasenverschiebung.
Man kann kann sich dem Klang einer Vox Continental durch Benutzung der ganzzahligen Zugriegel zwar annähern - erreichen wird man ihn nicht. Noch aussichtsloser ist allerdings der umgekehrte Weg: mit Vox, Farfisa, Gem, Böhm und Co. "den" Hammondsound zu erreichen ist - wie wir alle wissen - vollkommen unmöglich!
 
Hallo.
Man kann doch aus einer Sinuswelle eine Rechteck bzw. Sägezahnwelle modulieren.
Die Frage ist nur wie sich das ursprüngliche Sinuswellenfrequenzgemisch anhört wenn man es
komplett moduliert.
Hat da jemand Erfahrung?

LG Albrecht
 
Man kann doch aus einer Sinuswelle eine Rechteck bzw. Sägezahnwelle modulieren.
Nein, aber man kann durch Addition mehrerer Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenz solche Signale herstellen. Dafür braucht man allerdings ziemlich viele (theoretisch: unendlich viele) und eben genau die passenden Frequenz/Amplitude-Kombinationen.
Bei der Hammond hast du das aber nicht. Klar, du addierst im Prinzip auch Sinusschwingungen, aber eben nicht die passenden, um tatsächlich auf richtige Sägezähne oder Rechtecke zu kommen.

Die Frage ist nur wie sich das ursprüngliche Sinuswellenfrequenzgemisch anhört wenn man es komplett moduliert.
Hat da jemand Erfahrung?
Was ist für dich das "ursprüngliche Sinuswellenfrequenzgemisch" und was ist für dich "Modulation"? :confused:
 
Das System von Paul stimmt schon. Habe hierzu auch mal eine Abhandlung geschrieben:

http://www.vintagekeys.de/forum/viewtopic.php?f=43&t=99
(Schleichwerbung :D ) : http://www.youtube.com/watch?v=cVP_jMvYo7s

Dazu auch das Buch: Es gibt auch von Irwin Stevens das Buch Pipe Organ stops von 1939/52/64/und Anfang der 80er.

Ich darf eine Erstausgabe mit zusätzlich handschriftlicher Datierung von 1938 mein Eigen nennen. Demnach wohl eines der ersten Bücher überhaupt, da es offiziell 1939 herauskam. :)
 
Hi
Unter Sinuswellenfrequenzgemisch verstehe ich z.B. wenn mehrere Zugriegel im Einsatz sind.
Unter modulieren ( ja, falsches Wort ) eben die Sinuswelle umbauen auf z.B Sägezahn.

Gruß Albrecht
 
Unter Sinuswellenfrequenzgemisch verstehe ich z.B. wenn mehrere Zugriegel im Einsatz sind.
Unter modulieren ( ja, falsches Wort ) eben die Sinuswelle umbauen auf z.B Sägezahn.
Tatsächlich ist es aber in beiden Fällen genau das gleiche, was passiert - es werden Sinusschwingungen addiert. Der einzige Unterschied besteht in der Frequenz und Amplitude der jeweiligen Einzelschwingungen, denn dadurch wird die resultierende Wellenform bestimmt.

Um einen Sägezahn zu erzeugen brauchst du also abhängig von einer bestimmten Grundschwingung ganz bestimmte Oberwellen (ich weiß leider gerade nicht auswendig, welche, aber theoretisch sind es sogar unendlich viele). Wenn die Hammond über die einzelnen Zugriegel eben diese Oberwellen zur Verfügung stellen würde, und du die benötigten Amplituden über die Zugriegel einstellen könntest, dann würdest du halbwegs nah an den Sägezahn herankommen. Ist aber nicht so ;)
 
Danke erst mal für die schnellen, infomativen Antworten :great:.
Ich möchte hier noch etwas Klarheit in das Thema bringen: ich will nicht exakt denselben Klang erreichen, da das (wie Manned bereits sagte) unmöglich ist. Es würde mich nur interessieren mit welchen Registrierungen ihr möglichst nahe an die Sounds der oben genannten Combo- und Heimorgeln herankommt, da man ja nicht immer mal 'ne Vox Continental o.Ä. zur verfügung hat ;). Man kann natürlich auch mit digitalen Simulationen, VSTi's usw. arbeiten, aber ich finde es spannernder, mit meiner Hammond zu experimentieren als ein Programm am Computer zu installieren, das MIDI-Interface anzustecken und dann mit einem Midikeyboard zu spielen.
 
Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, daß es sich bei den Tönen der Hammondorgel um reine Sinusschwingungen handelt, dann muß man, um andere Wellenformen zu bekommen, diese im Richtigen Verhältnis mischen (Fourier-Synthese).

Um eine Rechteckschwingung zu bekommen, bräuchte man erstmal die Grundwelle (z.b. 8'),
zudem mit 1/3 der Lautstärke eine Schwingung mit 3facher Frequenz (2 2/3')
zudem mit 1/5 der Lautstärke eine Schwingung mit 5facher Frequenz (1 1/3')
usw: 1/7 Amplitude und 7fache Freq.; 1/9 Ampl. und 9fache Freq. etc. etc.

Um eine Sägezahnschwingung (ähnlich VOX) zu bekommen, bräuchte man erstmal die Grundwelle (z.b. 8'),
zudem mit 1/2 der Lautstärke eine Schwingung mit doppelter Frequenz (4')
zudem mit 1/3 der Lautstärke eine Schwingung mit 3facher Frequenz (2 2/3')
zudem mit 1/4 der Lautstärke eine Schwingung mit 4facher Frequenz (2')
zudem mit 1/5 der Lautstärke eine Schwingung mit 5facher Frequenz (1 1/3')
usw: 1/6 Ampl und 6fache Frequ.; 1/7 Amplitude und 7fache Freq.; 1/8 Ampl. und 8fache Freq. etc. etc.


Wie du siehst, gehen die sehr schnell die passenden Zugriegel aus.
 
Also wir sind uns quasi einig, daß man aus einer tonewheel-hammond ohne weiteres keinen Sägezahn, oder Rechteck rausbekommt.
Wenn ich hammontm3 richtig verstehe, möchte er aber lediglich einen Sound, der grob an eine Transistor Orgel erinnert.
Dazu würde ich empfehlen lediglich die geradzahligen (weißen) Zugriegel zu verwenden, beim Vibrato auf die V-Typen zurückzugreifen und einen statischen Lautsprecher anzuschließen (oder den internen der M3 verwenden). Kein Leslie, oder wenns nicht anders geht, wenigstens auf "Stop". Percussion aus.
 
Richtig, mother.mosquito. Insbesondere V3-Vibrato eignet sich gut, um das Vibrato der elektronischen Orgeln zu imitieren, das auf Tonhöhenmodulation beruht, da es praktisch einem schnellen Hin-und Herlaufen entlang der Verzögerungsleitung entspricht und auch auf ein Dehnen und Stauchen des Sinus in der Zeitachse hinausläuft.

Schnellaufendes Leslie kann dann auch nicht so falsch sein, klingt aber dann wieder "fast zu gut" und schmeichelt dem Sound nur unnötig.
 
Also wir sind uns quasi einig, daß man aus einer tonewheel-hammond ohne weiteres keinen Sägezahn, oder Rechteck rausbekommt.
Ich habe mal rein rechnerisch 8', 4' 2 2/3' und 2' nach o.a. Verhältnissen gemischt (1 1/3 hatte das Rechenprogramm nicht an Board). Das sieht dann so aus wie auf dem Bild und kommt zumindest einem Sägezahn nahe.
 

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Wenn ich hammontm3 richtig verstehe, möchte er aber lediglich einen Sound, der grob an eine Transistor Orgel erinnert.
Dazu würde ich empfehlen lediglich die geradzahligen (weißen) Zugriegel zu verwenden, beim Vibrato auf die V-Typen zurückzugreifen und einen statischen Lautsprecher anzuschließen (oder den internen der M3 verwenden). Kein Leslie, oder wenns nicht anders geht, wenigstens auf "Stop". Percussion aus.

Als Zugriegeleinstellung würd ich für einen Vox Continental artigen Sound eher 808888808 empfehlen.
Das wichtigste is natürlich wie schon erwähnt: Leslie aus. Allein schon aus dem einfachen Grund, dass man den Leslieklang immer mit Hammond assoziiert
 
-Dr. Böhm- Orgel :D :eek:
Wenn man bei einer Böhm (Cnt/L) einen Sinuszugriegel zieht (8') und der Generator aus Sägezahn steht, hat der Ton noch einige (viele) Oberwellen, die nicht gefiltert werden (können). Eine Frequenzanalyse ergibt folgendes Bild (sieht schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Das liegt an der Art der Darstellung).
111_sinus_saeg_1.jpg


Steht der Generator auf Rechteck sieht es etwas besser aus, da im Rechteck ja schon jede 2. Harmonische weniger vorhanden ist, als im Sägezahn.
111_sinus_recht_1.jpg



Will man das auf einer Hammond nachbilden und man nutzt eine Einstellung wie 888000000, sollte man noch etwas von den höheren Harmonischen (ab 2 2/3) hinzumischen. - Je höher, je weniger.
 
@ mother.mosquito: Ja, du hast recht. Ich habe auch schon einiges ausprobiert und dabei fast immer die V3 Einstellung genutzt, Leslie auf stop oder überhaupt nur einen Gitarrenverstärker drangehängt (meine Hammond hat einen Klinkenausgang). Ich schreibe mir die Drawbareinstellungen aber nie auf, außerdem würde ich eben gerne wissen, was andere Hammondorganisten oder generell andere Musiker für Einstellungen benutzen.

Edit: @ alle: Nochmals danke für die Antworten.
 
Hallo,

Deine Frage bezog sich bislang darauf, wie man eine Hammond dazu bringt wie eine Komboorgel zu klingen. In der Art nutzen wahrscheinlich die allerwenigsten Hammondspieler ihre Hammond. Die Nord C1/C2-Spieler haben dazu die Möglichkeit die Orgel auf Vox oder Farfisa umstellen zu können.
Wenn Deine Frage sich mehr auf Hammond-typische Klänge bezieht, diese Threads gab es in der Vergangenheit hier auch schon mehrfach. Hier ein paar Links dazu aus dem Netz:
http://www.drawbarsettings.com/songs.cfm?song=&artist=

http://www.tastenwelt.de/zugriegeleinstellungen.0.html

Letztlich ist die genaue Einstellung der Zugriegel auch noch von Faktoren abhängig wie, welches Leslie man verwendet. Auf der Bühne kommen noch ganz andere Einflüsse hinzu, sodass man die o.g. Einstellungen als Basis nimmt und dann noch nach eigenem Geschmack anpasst.

Gruss Helmut
 

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