HAUCH IM WIND

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Jongleur
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HAUCH IM WIND

Du rennst von einem zum andern
Pausenlos tönst du klug
Kräftig lachst du beim Wandern
Doch du bleibst was du tust

Hauch im Wind
Hauch im Wind
Hauch im Wind

Du verkaufst deine Seele
Hier beim Bier dort beim Joint
Bist ein Buch voller Sprüche
Wer es teilt ist dein Freund

Du verströmst deine Weisen
Wie die Sterne das Licht
Und die Leute sie kreisen
Und jeder bleibt wer er ist

Hauch im Wind
Hauch im Wind
Hauch im Wind

Du stehst einsam im Regen
Oder schwimmst mit dem Strom
Um dir nicht zu begegnen
Läufst du immer ganz vorn

Deine eiserne Stimme
Hallt sogar wenn du ruhst
Übers Eis deiner Träume
Und du bleibst was du tust

Hauch im Wind
Hauch im Wind
Hauch im Wind

Du bist wieder am Wandern
Irgendwo, mach es gut!
Ich werd dich nicht vergessen
Ganz egal, was du tust
 
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Hi Jongleur,
Eingängigkeit mit Stolperstellen - ich vermute, gewollt.
Am besten gefällt mir:
Du verströmst deine Weisen
Wie die Sterne das Licht
Und die Leute sie kreisen
Und jeder bleibt wer er ist
Nicht einordnen kann ich:
Du stehst einsam im Regen
Oder schwimmst mit dem Strom
wo zuvor eine Person gekennzeichnet war mit:
Du verkaufst deine Seele
Hier beim Bier dort beim Joint
Also jemand, der um jeden Preis gefallen oder Bewunderung erlangen will. So jemand steht nicht einsam im Regen - und wenn, dann ist es eine Katastrophe, aber keine Option. Habe ich eine falsche Person vor Augen?
Das meine ich mit den Stolperstellen ... Auch beim zweiten Lesen komme ich nicht auf die Ebene, auf der beides zusammen paßt. Egal, ob einsam oder bewundert, hauptsache nicht anecken?
Sehr gut hingegen finde ich sprachlich:
Um dir nicht zu begegnen
Läufst du immer ganz vorn
Aber wie paßt das zu einer Person, die auch einsam im Regen stehen kann?

Bist ein Buch voller Sprüche
Wer es teilt ist dein Freund
Eingängiger fände ich entweder:
Bist ein Buch voller Sprüche - wer sie teilt ist Dein Freund, oder
Bist ein Buch voller Sprüche - wer drin liest ist Dein Freund.

Hauch im Wind - finde ich stark.
Vielleicht die Klammer, die alles zusammen hält? Egal, was sonst ist bzw. egal, ob so (einsam) oder so (Mitläufer) - die Person bleibt ein Hauch im Wind?

Gibt es schon Musik dazu?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Herzlichen Dank, lieber @x-Riff , dass Du mir mit deiner (gewohnt tiefer gehenden) Kritik Raum für Anmerkungen gibst.

Momentan bin ich echt dankbar für ein Gespräch, denn ich fühle mich gerade in einer Schreibphase, wo ich mich statt der subjektiven Deutung konkreter Situationen mehr die Philosophie, das generelle Sinn menschlichen Daseins beschäftigt. Während ich gewöhnlich im Konkreten Verallgemeinerungsbares suchte, drängt mich momentan die Frage, ob es überhaupt abstrakte Wahrheiten gibt.
Eingängigkeit mit Stolperstellen - ich vermute, gewollt.!!
Ja, mehr als jemals zuvor!! Was bleibt am Ende eines Lebens übrig von der These: Der Mensch - Krone der Schöpfung? Ein langer Weg voller Stolpersteine!!

Also jemand, der um jeden Preis gefallen oder Bewunderung erlangen will. So jemand steht nicht einsam im Regen - und wenn, dann ist es eine Katastrophe, aber keine Option. Habe ich eine falsche Person vor Augen?
Vermutlich Ja!!

Du bist vermutlich wie ich in die Falle all der Lehrer weltlicher und geistlicher Anschauungen geraten, die zwischen positiven und negativen Absichten der Menschen unterscheiden. Ich teile diese Unterscheidung nicht (mehr). Wenn ein Mensch einen anderem kritisiert, bleibt die Verantwortung beim Kritiker, der sich gern eigennützig moralisch über einen anderen Menschen erhebt! Ich hab nicht einen Menschen im Auge, sondern ausnahmslos ALLE Menschen. Mich ausdrücklich eingeschlossen.


Du stehst einsam im Regen
Oder schwimmst mit dem Strom
Um dir nicht zu begegnen
Läufst du immer ganz vorn
Ich kenne eigentlich keinen Menschen, den ich von dieser Betrachtungsweise ausschließen könnte oder wenigstens möchte.
Hauch im Wind - finde ich stark.
Vielleicht die Klammer, die alles zusammen hält? Egal, was sonst ist bzw. egal, ob so (einsam) oder so (Mitläufer) - die Person bleibt ein Hauch im Wind?

Das könnte man durchaus als eine Klammer sehen. Wäre mir aber einen Hauch zu banal. ;) Wichtiger erscheint mir
Und die Leute sie kreisen
Und jeder bleibt wer er ist

Wir alle erscheinen mir süchtig nach Anerkennung in einer Welt ohne Götter und Gott. Und wer da meint, mein Text habe autobiografische Züge, dem werde ich nicht widersprechen. Wie könnte ich! Und wer sich selber angesprochen fühlt, dem werde ich das mit einer Geste des Bedauerns glatt abnehmen.

FAZIT: Dies wird nicht mein letztes Wort in diese Richtung sein. Aller Anfang klingt schwer. Eben schrieb ich einen weiteren Text in dieser Richtung. Weil ich immer häufiger diese Stolpersteine unter meinen Füßen fühle… ich werde meine Leichtigkeit in dieser Rolle wohl noch finden müssen…
 
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Lieber @Jongleur
ganz kurz und auf die Schnelle, damit es nicht flöten geht.
Hatte eine konkrete Person im "Du" gesehen und war verwirrt davon, mit wie vielen unterschiedlichen Eigenschaften diese Person skizziert wurde - nun sehe ich im Du die Allegorie (wenn man das so sagen kann) DES MENSCHEN.

Spontane Idee, um dies klarer zu machen, kurz ausgeführt und Dir zur Ansicht unterbreitet (zu den anderen Dingen später mehr):

HAUCH IM WIND

Renn nur von einem zum andern
Töne pausenlos klug
Lache kräftig beim Wandern
Doch Du bleibst was du tust

Hauch im Wind
Hauch im Wind
Hauch im Wind

Verkauf nur deine Seele
Hier beim Bier dort beim Joint
Sei ein Buch voller Sprüche
Wer es teilt ist dein Freund

Verströme ruhig deine Weisen
Wie die Sterne das Licht
Und die Leute sie kreisen
Und jeder bleibt wer er ist

Hauch im Wind
Hauch im Wind
Hauch im Wind

Ob einsam im Regen
Oder schwimmend mit dem Strom
Um dir nicht zu begegnen
Läufst du immer ganz vorn

Deine eiserne Stimme
Hallt sogar wenn du ruhst
Übers Eis deiner Träume
Und du bleibst was du tust

Hauch im Wind
Hauch im Wind
Hauch im Wind

Gehe ruhig wieder Wandern
Irgendwo, mach es gut!
Ich werd dich nicht vergessen
Ganz egal, was du tust

Mir hilft es, besonders am Anfang, zu verstehen, dass hier mit dem "DU" keine konkrete Person (mein Nachbar Fred), kein Typus (Der Verschwender, Der Gernegroß) und keine "Gattung" (Die Politiker) gemeint sind, sondern ich bwz. das Publikum bzw. wir alle.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Hatte eine konkrete Person im "Du" gesehen und war verwirrt davon, mit wie vielen unterschiedlichen Eigenschaften diese Person skizziert wurde - nun sehe ich im Du die Allegorie (wenn man das so sagen kann) DES MENSCHEN.
Ich denke ebenfalls ziemlich intensiv darüber nach, worin sich mein gegenwärtiger Schreibstill von meinen früheren Stilformen unterscheidet! Ich würde vermuten, dass meine Strophen gerade (statt traditionell mit Beispielen einen Refrain vor zu bereiten) eher Aphorismen ähneln. Darunter verstehe ich sehr knappe, selbstständige, einzelne Gedanken, Urteile oder Lebensweisheiten. Wichtig ist mir, dass meine Gedanken ein mE vorherrschendes Meinungsbild skeptisch oder gar provokant attackieren!

Ich bin auf mehreren Lyrik-Plattformen unterwegs. Dabei habe ich den Eindruck, dass die dortigen Autoren stagnieren, kaum etwas Neues wagen. Entweder sie schreiben betont pathetisch oder harmlos skurril. Themen mit riskanter Aktualität werden allgemein vermieden. Zwar stellen einige Autoren das vorherrschende Menschenbild in Frage, aber eher in Form von einzelnen Aussagen, weniger generell bzw. komplex.

Aber komplexe Texte, wie sie mE Kästner oder Rilke schrieben, kann man nicht aus dem Ärmel schütteln. Da muss man wohl (vorbereitend) ne Menge Ausschuss wagen, bevor sich bestenfalls ein Stil herausschält, der mehr Leser anspricht. Ich stehe da wohl noch am Anfang einer neuen Etappe.

Herzlichen Dank auch für deinen Entwurf!!! Ich begreife, dass du als Leser und Autor ein verlässliches Menschenbild anpeilst. Das erleichtert natürlich das Lesen, das Erkennen einer Autorenabsicht.

Ich bin ein recht aufmerksamer Zuhörer. Aber Ich muss einen Menschen lange und gut kennen, um zwischen seinen Dichtungen und Wahrheiten besser unterscheiden zu können. Und wenn ich Zitate „großer“ Denker*innen studiere, fällt mir immer mehr auf, das sie (bei sich und Fremden) Zweifel an der notwendigen Reflexion der eigenen Innenwelt hegen…

Tja, beschreibe ich das zu kompliziert?

Lg

NACHTRAG: Man könnte vermuten, dass ich dir oft und gern widerspreche. Aber das entspricht nicht meiner Dankbarkeit und Wertschätzung! Ich schätze deine Neugier und Einsprüche sehr!! Sonst müsste ich noch häufiger einsam durch meine Innenwelt streifen… Wir schenken uns bedingungslos beidseitig sehr viel Zeit, Danke!!!
 
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Ich bleib mal bei Recording. Zwei Threads würde ich jetzt nicht verkraften.
 
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