Hilfe bei Analyse von Moll-Blues

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Servus Leute,

hab heute von meinem Lehrer einen Moll-Blues bekommen. Ich soll darüber sowohl die dorische, die mixolydische und auch die alterierte Skala spielen. Das Thema geht wie folgt:

4x Cm7
2x Fm7, 2x Cm7
Ab7, G7, Cm7, (G7)

Er sagte, über die Mollakkorde soll ich dorisch spielen, über Ab7 könne ich mixolydisch spielen, und für G7 eine alterierte Skala verwenden. Jetzt würde ich gerne wissen, wieso ich bei G7 eine alterierte Skala spielen kann und ob das bei allen Dominanten geht? Über Cm7 könnte ich ja auch moll oder phrygisch spielen richtig, das kann man sich ja quasi aussuchen oder? Und wie siehts mit Dominantseptakkorden aus, welche Skalen könnte ich da in meinem Beispiel noch spielen? Einige Fragen aber ich weiß, das hier einige sehr qualifizierte Leute sind die mir hoffentlich weiterhelfen können. Liebe Grüße Blaubarschbube :great:
 
Eigenschaft
 
Dazu empfehle ich zunächst das folgende Buch. Darin wird die Thematik sehr gut und verständlich erläutert.
 
Bei der Wahl der Chord Skala spielen die Töne der Tonart bzw. der umgebenden Akkorde eine große Rolle. Je mehr Töne aus der Tonart in der Chord Skala enthalten sind, um so besser fügt sich der Akkord ein und um so harmonischer klingt es.


Über Ab7 paßt noch besser mixolydisch(#11) = ab bb c d eb f g. Hier hast du mit d einen weiteren Tonarteigenen Ton.
Diese Skala ist übrigens typisch für alle Substitut-Dominanten. Deren Auflösung erfolgt in der Regel im Halbtonschritt abwärts auf eine diatonische Funktion hier Ab7 => G7

Über G7 klingt HM5 am stimmigsten: g ab b c d eb f. Das ab hatten wir gerade vorher im Akkord und das eb ist die Terz der Tonart C-moll.
Diese Skala ist typisch für die Dominante in Moll.

Gruß
 
Die neue Jazz-Harmonielehre hab ich schon, aber leider fällt es mir zeitweise sehr schwer, dem guten Frank zu folgen. Meiner Meinung nach nichts für Anfänger der Harmonielehre. Also würde die alterierte Skala jetzt auch passen oder?
 
"Passen" ist wahrscheinlich ein relativer Begriff ... aber nimmt Dir mal die gängigen Skalen für Dominanten her (Mixo, Lydisch dominant, HTGT, alteriert, ...), und spiele damit ... : Probiere mal stundenlang nur Turnarounds in Dur und Moll, und versuche an der II-V-Stelle alle möglichen Skalen einzusetzen, und achte darauf, wie (verschieden) sie sich anhören und anfühlen, und was für eine Wirkung sie erzeugen. Konzentriere Dich vor allem auf die Töne, die den wesentlichen Unterschied zwischen den Möglichkeiten ausmachen und teste deren melodische Möglichkeiten mal in Ruhe aus.

Du wirst feststellen, daß sie sich darin unterscheiden, wie spannungsreich sie gegenüber dem darunerliegenden Akkord (Domsept) sind. Und das ist auch schon das Kriterium zur Auswahl: Wieviel Spannung will man an der Stelle erzeugen ? Entsprechend fällt die Skalenauswahl aus ...

Aber für wichtiger als die Skalenreiterei halte ich noch eine konsequent verfolgte Melodik. Probiere beim Turnaroundspielen mal in Ruhe, in ALLER Ruhe, einen "zufällig erzeugten" Phrasen-"Eingang" so zu beenden, daß eine richtige schöne melodische Linie entsteht, die in sich logisch und schlüssig (und SCHÖN, wenn möglich ...) ist, ... egal, auf welchen Tonvorrat (= Skala) Du dazu zurückgreifen mußt. Und dann versuche, Dir die (gelungenen) Ergebnisse als Melodiefetzen für diese Situation zu merken (auch auf die rhythmische Struktur achten !).

Ich glaube, wenn in der Spielsituation vor dem geistigen Ohr eine konkrete Linie auftaucht, die man dann einfach wieder nachspielt, und die funktioniert, ist das mehr wert als das Wissen um eine passende Skala, aus der man dann willkürlich Töne herausklaubt ...

Lediglich meine Meinung ... :)

LG, Tomas
 

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