Hilfe für Raumakustik Proberaum/ Homestudio

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Hallo zusammen,

nach dem der Modellbau ziemlich im Hintergrund gelandet ist, steht die Musik nun mehr wieder vorn.
Daher bin ich dabei meinen Hobbykeller umzugestalten und könnte ein paar Tips gebrauchen was Einrichtung, Aufstellung und besonders die Raumakustik betrifft.
Ein paar Schaumstoffmatten sind schon "provisorisch" angebracht, habe dann gestern mit nem Kumpel gespielt und der Raum "klingt" noch nicht wirklich
schön, ist aber gerade auch alles im Umbruch.
Die Frage die sich mir dabei stellt: Was sind die wesentlichen "Basics" die mit überschaubaren Budget (>500€ ) getätigt werden sollten.

Etwas losgelöst von allem ist der Boden. Momentan grau gestrichener Estrichboden mit nem alten großen Wohnzimmer Teppich drüber, der leider nicht komplett abdeckend ist.
Hier spiele ich mit dem Gedanken, Klickvinyl mit Trittschalldämpfung zuverlegen. Wäre das akustisch gesehen gut/schlecht/ nicht relevant?


Frage 1: Wie viel Erfahrung hast du schon mit Raumakustik? (Mehrfachstimmen erlaubt!)
[ ] Keine Ahnung!
[X ] Hab ein paar Videos geschaut
[ ] War schon mal in einem professionellen Tonstudio
[ ] Habe mich ein bisschen in die Materie eingelesen
[ ] Habe mich schon sehr viel damit beschäftigt
[ X] Sonstiges: Hab schon diverse Proberäume eingerichtet, nach dem Motto Hauptsache nicht "hallerich" und man kann lauten Rocksound machen und alles kommt einigermaßen definiert rüber


Frage 2: Was willst du in dem Raum machen?
[ ] Gesangsaufnahmen machen
[ X] Akustische Instrumente aufnehmen / Schlagzeug / Band als Ganzes abnehmen
[ ] Musikproduktion am Computer
[ ] Musik mischen
[ ] Final mastern
[ ] Sonstiges:

Frage 3: Hast du Probleme mit Nachbarn?
[ ] Meine Nachbarn hören mich, wenn ich Musik mache.
[ ] Ich höre meine Nachbarn/Zug/Straße etc. beim Musikmachen.
[ X] Sonstiges: Kein Problem

Frage 4: Ich weiß, was das Problem in meinem Raum ist, nämlich...
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen dumpf/muffig
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen dünn
[ ] Aufnahmen aus meinem Raum klingen spitz
[ ] Auf meinen Aufnahmen sind zu viele Störgeräusche
[ ] Mein Raum hallt zuviel nach
[ ] Sonstiges: Weiß nicht so recht wo ich stehe, total schlecht ist es nicht, aber ich denke, dass man noch vieles verbessern kann.

Frage 5: Welche Qualität erwartest Du Dir?
[ ] Probemitschnitt
[ ] Für die Familie und Freunde
[ X] Indie-Produktion
[ ] Semi-professionell
[ ] Professionell

Frage 6: Wie hoch ist Dein Budget? Kommt darauf an was man erreichen würde...aber alles über 1000€ fänd ich jetzt schon heftig... Ist aber ne langfristige Investition.

Frage 7: Wie weit bist Du bereit, deinen Raum vom aktuellen Zustand ausgehend zu verändern?
[ X] Ich würde die Möbel in meinem Raum umstellen
[ X] Ich würde einen Akustikvorhang installieren
[ X] Ich würde Absorber/Diffusoren aufhängen und Basstraps in die Raumecken stellen
[ ] Bin bereit Wände zu verschieben und Decken einzuziehen!

Frage 8: Ist Selbstbau von Absorbern etc. geplant/möglich?
[ ] Zwei linke Hände und alle Finger Daumen
[ ] Hatte Basteln in der Schule
[ ] Muss nicht schön sein
[ X] Heimwerker
[ ] Vollprofi

Frage 9: Welches Equipment ist vorhanden (Interface, Monitore, Messmikro)? Kannst du damit umgehen?

Allein zum Einmessen des Raums? Nichts. Habe 0 Ahnung.

Ich benutze ein Zoom L12 mit Logic Pro
Beim Schlagzeug nehme ich mit Bass, Snare, 2x Overhead ab, ggfs. kann ich mir für Toms noch Mics von Freunden leihen.
Dann zwei Gitarrenerstärker mit 4x12 Box
1 Bass Combo

Frage 10: Lade bitte einen Raumplan mit allen Maßen (Länge x Breite x Höhe), Fenstern, Türen, Dachschrägen und Kaminen etc. hoch! Fotos sagen oft mehr als 1000 Worte, sind hier also gerne gesehen!
___________
Mittel (IMG_6489).jpeg

Mittel (IMG_6490).jpeg
______
Mittel (IMG_6491).jpeg

Mittel (IMG_6492).jpeg

Mittel (IMG_6493).jpeg
 
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Hallo X-Engineer,

den Akustik-Schaum kannst Du wieder entfernen. Das wirkt nur im "Zillimeter-Bereich", ein wenig Höhendämpfung...

Für die keine Lösung würde ich mit Molton arbeiten und mindestens die Türen und Fenster damit abhängen. Auf der geschlossenen
Wandseite würde ich auch hinter dem Schlagzeug Molton hängen und dann ggf. noch die beiden kurzen, gegenüberliegenden Wände,
dort wo der Heizkörper verbaut ist und gegenüber.

Molton nicht direkt an die Wand, sondern eher als Vorhang und mit möglichst vielen Falten.

Das kann man nach und nach anbringen.

Ob die Drums besser in einer Ecke stehen oder in der Mitte oder wo auch immer muss man ausprobieren.

Das wäre meine Ferndiagnose.

Die große Lösung mit Bassfallen usw. ist für den kleinen Raum nicht geeignet, würde ich sagen. Deshalb versuchen, das Schritt für Schritt
zu optimieren. Übrigens hilft es auch nicht so laut zu spielen. Dämpfer gibt es auch für die Drums und die Amps kann man auch in "normaler"
Lautstärke aufnehmen oder eine Ox Box oder so etwas verwenden.

Viele Grüße
Ray
 
Hallo Ray,

danke für die Antwort, würdest du auch noch was an die Decke machen?
Molton Vorhang wie beschrieben überlege ich mal.
Ist dann eigentlich zu erwarten, daß der Raum "tot" gedämpft ist?
Weil einen gewissen Klang stelle ich mir schon noch vor...:)

Gegenüber der durchgehenden Wand hätte ich noch vor gehabt, die Türen mit
Teppichboden zu versehen, macht das Sinn?

Grüße Daniel
 
Hi :hat:

Molton Vorhang wie beschrieben überlege ich mal.
Ist dann eigentlich zu erwarten, daß der Raum "tot" gedämpft ist?
Jain.
Kommt auf die Frequenzen an.

Problematisch sind tiefe Frequenzen. Mitten und Höhen können auch Probleme machen, die kriegt man jedoch sehr einfach unter Kontrolle.

Wenn man tiefe Frequenzen angeht, dämpft das automatisch auch Mitten und Höhen.

Mit einem Vorhang, kriegst du die Höhen raus.. Vielleicht auch noch paar Mitten, aber dann ist Schluss.

Ein gutes Klangbild ergibt sich, wenn sowohl tiefe als auch hohe Frequenzen ungefähr gleich lang nachhallen. (Bässe werden immer länger nachhallen. Nur als Anhaltspunkt. Je gleichmässiger abfallend übers ganze Frequenzspektrum desto besser.)

Mit einem Vorhang verstärkt sich das leider. Höhen die ohnehin weniger nachhallen werden noch mehr verkürzt, Bass wird jedoch unverändert lang nachhallen.. Der Raum wird mufflig klingen. Dröhnende Resonanzen bleiben.

Daher geh nur die Bässe an: Bassfallen in den Ecken des Raums.. Möglichst dick: 50cm, besser mehr. Was dünnes bringt bei Bässen leider gar nichts.
Gegenüber der durchgehenden Wand hätte ich noch vor gehabt, die Türen mit
Teppichboden zu versehen, macht das Sinn?
Nein, zu dünn. Selbiger Effekt wie oben beschrieben.
 
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Danke für den Input!

Momentan ist bei mir das Fazit: Probieren bis es paßt.

Also mal schauen, was solche Bassfallen bringen, man kann ja ne low Budget-Version realisieren.
Wird man eine Ecke schon deutlich wahrnehmen?
Wobei ich momentan den Raum nicht soooo dröhnend empfinde....

Würde ein Diffusor noch Sinn machen?

Grüße Daniel
 
Die Low-Budget Variante von Bassfalle ist, nen Packen Steinwolle im Baumarkt holen (oder auf ner Baustelle nen Packen bekommen, den keiner gebraucht hat, etc.) und diesen Packen verpackt lassen, ggf. in einen großen Plastikmüllsack stecken, mit ner Decke zudecken und in der Ecke stehen lassen. Den Bass interessiert das bißchen Plastik drumherum nicht, er rauscht in die Steinwolle und arbeitet sich dort ab, kommt nur geschwächt wieder raus und wummert dann nicht so im Raum. Wenn du kannst, stapel ruhig zwei solche Packen in der Ecke.
 
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Die Steinwollelösung wie sie @Frans13 vorgeschlagen hat, unterschreib ich auch. Steinwolle ist so ziemlich das Beste. Es muss nicht teuer sein, um effektiv zu sein. Gemäss Datenblätter sind teure Basotectplatten weniger effektiv. Allerdings solltest du auf die Dichte der Steinwolle achten. Nicht allzu dicht. Hab mal gelesen für tiefe Frequenzen ein Lambdawert von 0.04 ist optimal. Sprich: Rockwool WLG 040

Wobei ich momentan den Raum nicht soooo dröhnend empfinde....
:)Als ich bei mir zu Hause angefangen hab die Raumakustik zu verbessern, hatte ich gar keine Vorstellung davon welchen Unterschied das machen kann, bis ich den Unterschied gehört hab.

Das Dröhnen war nicht auf alle tiefen Frequenzen bezogen. Es gibt in jedem Raum Resonanzen. So wie dein Raum aussieht, gibts da ganz bestimmt welche. Das sind bestimmte Frequenzen die sich aufschaukeln. Wenn die Musik die gespielt wird, diese Frequenzen nicht anregt, wird auch nichts dröhnen. Wenn aber doch, und das kommt dann halt ganz auf den Song an welche Töne gespielt werden, wird sich diese Frequenz aufschaukeln.
Zwischen den Resonanzen, das fällt weniger auf, da gibts das Gegenteil von aufschaukeln: Auslöschungen. Diese fallen weniger auf, weil sie fehlen. Naja aber sie fehlen:D
Bassfallen werden sowohl Aufschauklungen als auch Auslöschungen verbessern, mit der Betonung auf "verbessern". Perfekt kriegst das nicht hin.


Achja, du hast noch gefragt ob ein Diffusor was bringt?
Ja, klar. Nur, ich würd Schritt für Schritt vorgehen. In den untersten Frequenzen beginnen, weil die am Schwierigsten sind zu kontrollieren, und weil das auch den Mitten und Höhenbereich beeinflussen wird.
Danach mal hören, was dem Raum "fehlt". Klingt er zu dumpf: zB eine dünne MDF-Holzplatte vor die Bassfallen. Warum? Bass geht da locker durch, die Bassfalle kann ihren Zweck im Bassbereich erfüllen. Die Platte kommt leicht ins Schwingen, was zusätzlich zur Steinwolle nochmal Enerige "vernichtet". Die Mitten und Höhen werden jedoch reflektiert, und nicht verschluckt. Sie bleiben im Raum erhalten.
Was häufig auftritt ist ein Flatter-Echo, was sehr störend ist. Das ist eher im oberen Frequenzspektrum zu finden. Das ist meistens nur eine kleine Stelle an einer Wand die ungünstig an eine zweite Wand reflektiert, und dann hin und hergeworfen wird. Oft auch Diagonal (Auch Boden/Decke), daher sind diese Stellen nicht ganz einfach zu finden. Wenn man sie jedoch gefunden hat, ein kleinen Breibandabsorber an diese Stelle und gut ist.

Bis hierhin gehts noch um "Problembeseitigung"

Diffusoren, hmmm Ja sie können auch akustische Raumprobleme lösen, jedoch würde ich das mehr als Klangveredelung bezeichnen. Auf deine Frage, ob ein Diffusor was bringt: Ja, aber gross muss er sein, und/oder mehrere davon. Von einem einzelnen kleinen Diffusor wirst vermutlich keine Unterschiede feststellen können.
:D
 
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Recht vielen Dank für die Antworten!

Bin jetzt doch recht motiviert, aber als erstes muß noch die Werkbank raus...das wird noch ganz schön Arbeit, wobei ich mir denke, dass ein Bedienplatz /Schreibtisch für Mischpult und Rechner sich noch gut machen würde....
Das wäre jetzt noch die Frage, ob ein Schreibtisch oder auch das CD Regal (siehe Fotos) bzgl. Raumakustik unbedenklich sind.

Gruß Daniel
 
... Das wäre jetzt noch die Frage, ob ein Schreibtisch oder auch das CD Regal (siehe Fotos) bzgl. Raumakustik unbedenklich sind...

Jain. Die Fläche des Schreibtischs ist natürlich ein Reflektor, aber wenn man da Monitor(e) und anderes Zeug daraufstellt, sollte es kein Problem mehr sein. Und das Regal kann man sogar FÜR die Raumakustik arbeiten lassen, denn ein unordentlich (!) eingeräumtes Regal ist in erster Näherung ein Diffusor, der den Schall unterschiedlich reflektiert. Also die CDs alle unterschiedlich tief einsortieren und dazwischen mal ein paar schräg aufstellen.

Das Klickvinyl am Boden dürfte keine große Änderung bringen, und eine Trittschalldämpfung brauchst Du nur, wenn Du die Leute unter Dir vom Lärm entlasten willst - aber Ihr seid ja eh im Keller. Lieber noch ein zwei alte Teppiche dazulegen, das dürfte mehr bringen. Billig vom Flohmarkt oder kostenlos vom Sperrmüll, aber evtl. sollte man die vorher reinigen lassen oder mal selbst mit Schaum drüber gehen.

Falls Ihr den Platz dafür habt: Eine Sitzgruppe, Sofas und Sessel, aufstellen. Kühlschrank schräg in die Ecke stellen. Wir haben das beides mal in einem etwas größeren Raum gemacht, es hat erstaunlich viel gebracht.
 
Jain. Die Fläche des Schreibtischs ist natürlich ein Reflektor, aber wenn man da Monitor(e) und anderes Zeug daraufstellt, sollte es kein Problem mehr sein. Und das Regal kann man sogar FÜR die Raumakustik arbeiten lassen, denn ein unordentlich (!) eingeräumtes Regal ist in erster Näherung ein Diffusor, der den Schall unterschiedlich reflektiert. Also die CDs alle unterschiedlich tief einsortieren und dazwischen mal ein paar schräg aufstellen.
Cool...zwei Fliegen mit einer Klappe: CDs sind untergebracht und tragen zur Raumakustik positive bei, hab ich schon umgesetzt (y)
Das Klickvinyl am Boden dürfte keine große Änderung bringen, und eine Trittschalldämpfung brauchst Du nur, wenn Du die Leute unter Dir vom Lärm entlasten willst - aber Ihr seid ja eh im Keller. Lieber noch ein zwei alte Teppiche dazulegen, das dürfte mehr bringen. Billig vom Flohmarkt oder kostenlos vom Sperrmüll, aber evtl. sollte man die vorher reinigen lassen oder mal selbst mit Schaum drüber gehen.
okay Teppich wäre möglich...ist natürlich nen ganz schöner Staubfänger :gruebel:
Falls Ihr den Platz dafür habt: Eine Sitzgruppe, Sofas und Sessel, aufstellen. Kühlschrank schräg in die Ecke stellen. Wir haben das beides mal in einem etwas größeren Raum gemacht, es hat erstaunlich viel gebracht.

...würde ich mir wünschen...mal schauen was am Schluß der Raum noch zuläßt...

Danke für den Beitrag!
 
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