Hilfe, ich habe mein Tonstudio neben Oberleitungen einer Bahnlinie gebaut...

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montyburns
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... und habe folgendes Problem.

Sobald die Gitarre am Amp angeschlossen ist, gibt es ein ganz übles (hochfrequentes) Sirren, dass sich definitiv nicht nach einem 50Hz Netzbrummen anhört.
Bewege ich die Gitarre, wird das Sirren mal lauter, und mal leiser. Dreh ich den Volumepoti herunter ist es auch weg. Beim spielen ist das Sirren quasi fast nicht zu hören. Es gibt zwei Stellen im Raum, an denen die Gitarre nicht sirrt. Allerdings ist eine in Deckenhöhe, die andere auf dem Bode.

Ich habe mir schon einen 220V/10A Netzfilter zusammenlöten lassen, der bewirkt lediglich, dass Schaltgeräusche aus den Neonröhren - Startern nicht durch den Amp gehen. Und nein, auch wenn die Neonröhren aus sind, ist das Sirren NICHT weg.

Alles in allem wäre das nicht so schlimm, wenn wir nicht in diesen Raum mehrere Tausend Euro reingesteckt hätten und ein Regie usw. zwecks Aufnahme eingebaut hätten.

Aber so ist eine vernünftige Aufnahme unmöglich.

Meine Vermutung:

Da der Raum in etwa 30 Metern direkter Verbindung auf Höhe einer (DB) Oberleitung liegt, vermute ich, dass der Raum im elektromagnetischem Feld der Bahnlinien liegt. Das würde den Zusammenhang zwischen Position der Gitarre und Sirren erklären (Mal im Wellental, mal im Wellenberg).

Gibt es irgendeine Lösung, dieses Problem zu lösen? Entstörfilter in die Gitarre einbauen? Noch bessere Abschirmung (die Gitarren sind eigentlich schon sehr gut abgeschirmt) DI- BOX? Geld spielt eigentlich eher eine zweitrangige Rolle, wichtig ist, dass das Sirren aufhört!!


Vielen Dank


tobi
 
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Frag mal bei der Bahn nach. Da müssten solche Probleme und evtl. Lösungen technisch bekannt sein.
 
kann ja theoretisch von irgendwo im stromnetz in irgendeiner frequenz kommen...
zuhause haben wir zB. n alten flipperautomaten, der so schlecht abgeschrimt ist, das man dessen sounds klar auf anderen audiogeräten am selben stromnetz hört.

... und sei es die waschmaschiene des nachbarn :p

aja, monitore sind auch sehr sehr böse führ gitarren... die hat man auch gerne ma mit drauf.
 
wenns wirklich das zeug von der bahnlinie ist, kann man den raum schon abschirmen. einfach mit einem kupfer-gitter an den wänden, die an masse gelegt werden. das haben wir mal gemacht, bei einem raum neben der strassenbahn und es hat funktioniert:cool:
 
inoX schrieb:
kann ja theoretisch von irgendwo im stromnetz in irgendeiner frequenz kommen...
zuhause haben wir zB. n alten flipperautomaten, der so schlecht abgeschrimt ist, das man dessen sounds klar auf anderen audiogeräten am selben stromnetz hört.

... und sei es die waschmaschiene des nachbarn :p

aja, monitore sind auch sehr sehr böse führ gitarren... die hat man auch gerne ma mit drauf.


Nein all dass scheidet aus....

Auch wenn sonst nichts eingeschaltet ist, ist das Sirren da.
 
montyburns schrieb:
vermute ich, dass der Raum im elektromagnetischem Feld der Bahnlinien liegt.
Das tut er mit Sicherheit aber ich denke nicht dass die Bahn am Sirren schuld ist. Ich bin mir nicht sicher, aber Bahnstrom hat meines Wissens nach 16,7Hz in Deutschland. Ebenso in der Schweiz und in Österreich. (Wird zum Teil aus dem 50Hz Dreiphasennetz umgeformt).
Dass die Oberwellen davon so stark wären kann ich mir nicht vorstellen. Wenn das 50Hz Brummen komplett fehlt kann man dessen Oberwellen auch schon ausschliessen.

Wenn du eh schon einen Netzfilter hast wird's höchstwahrscheinlich nicht viel bringen, aber hast du den Amp schonmal an eine andere Phase oder ein USV gehängt? Was steht sonst noch an Elektrozeugs im Zimmer? Monitore, Fernseher, alte Radios, Eiskästen oder gibts Nachbarn die mit Teslageneratoren experimentieren? :D

Weisst du ca. welche Frequenz das Sirren hat?
 
Also wenns auch sirrt, wenn die Gitarre Hochkannt steht, dann kommt es nicht von der Bahn.
Solche Einstreuungen funktionieren nur, wenn zwei Leiter parallel liegen. Im Rechtenwinkel müsste es dann ruhig sein.
Vieleicht helfen ja EMG Tonabnehmer ;)
Also sowas ist echt doof, versucht mal durchs ganze Haus mit der Git und dem Amp zu gehen, evtl auch mal bei Nachbarn probieren.

cu :)
 
NoNameLeft schrieb:
Bahnstrom hat meines Wissens nach 16,7Hz in Deutschland. Ebenso in der Schweiz und in Österreich. (Wird zum Teil aus dem 50Hz Dreiphasennetz umgeformt).


....... meine Rede...:D
 
Ich hatte mal das selbe Problem. Bis ich bemerkt habe, dass mein Handy direkt in der nähe des Elektronikfaches in der Hosentasche gelegen ist.:screwy:

Hab ich auch lange gebraucht, bis ich das bemerkt habe.:D

Aber ich glaub nicht, dass du bei Studioaufnahmen Handys rumliegen hast.
 
ewigerzweiter schrieb:
Ich hatte mal das selbe Problem. Bis ich bemerkt habe, dass mein Handy direkt in der nähe des Elektronikfaches in der Hosentasche gelegen ist.:screwy:

Hab ich auch lange gebraucht, bis ich das bemerkt habe.:D

Aber ich glaub nicht, dass du bei Studioaufnahmen Handys rumliegen hast.
Sowas ist eh' sträflich, diese Mistdinger gehören alle in die Mülltonne. Die machen aber ein ganz anderes Geräusch, die takten so ganz eigen, man kennt das ja vom Radio wenn es dort einstreut...
 
Hallo nochmal und erstmal vielen Dank für euer zahlreichen Antworten. Durch Zufall war ich gestern auf einem OpenAir Konzert. Und siehe da: Plötzlich war das Sirren auch da. Hinter der Bühne lagen in 30 m Abstand auch Oberleitungen der DB...

Auf Nachfrage beim hiesigen Techniker sagte er mir, dass er auch schon versucht habe, dass Geräusch zu eliminieren. Wüsste jedoch nicht woher es kommt. Als ich ihm dann den Vergleich mit unserem Proberaum/Studio nannte wusste wir nun beide, dass es DEFINITIV von den Oberleitungen kommt.

Im Raum stehen sonst keinerlei Geräte, die auch nur ansatzweise irgendwas damit zu tun haben könnten. Da das Sirren auch da ist, wenn ALLES ANDERE aus ist.

Anzumerken sei noch: Unser PR liegt auf einem alten Industriegelände und arbeitet mit einem alten Zechennetz: D.h. kein 220V auf einer Phase sondern 110V auf beiden Phasen, um 180° verschoben...

Aber das sollte nichts zur Sache tun, da alle Geräte einwandfrei funktionieren. Und im Endeffekt ja auch 220V auf einer Phase liegen...

Ist halt nur interessant wenn der Elektriker dass nicht weiss. ;) "Scheisse was is´n das fürn Drecksnetz hier?"
 
montyburns schrieb:
Hallo nochmal und erstmal vielen Dank für euer zahlreichen Antworten. Durch Zufall war ich gestern auf einem OpenAir Konzert. Und siehe da: Plötzlich war das Sirren auch da. Hinter der Bühne lagen in 30 m Abstand auch Oberleitungen der DB...

Auf Nachfrage beim hiesigen Techniker sagte er mir, dass er auch schon versucht habe, dass Geräusch zu eliminieren. Wüsste jedoch nicht woher es kommt. Als ich ihm dann den Vergleich mit unserem Proberaum/Studio nannte wusste wir nun beide, dass es DEFINITIV von den Oberleitungen kommt.

Im Raum stehen sonst keinerlei Geräte, die auch nur ansatzweise irgendwas damit zu tun haben könnten. Da das Sirren auch da ist, wenn ALLES ANDERE aus ist.

Anzumerken sei noch: Unser PR liegt auf einem alten Industriegelände und arbeitet mit einem alten Zechennetz: D.h. kein 220V auf einer Phase sondern 110V auf beiden Phasen, um 180° verschoben...

Aber das sollte nichts zur Sache tun, da alle Geräte einwandfrei funktionieren. Und im Endeffekt ja auch 220V auf einer Phase liegen...

Ist halt nur interessant wenn der Elektriker dass nicht weiss. ;) "Scheisse was is´n das fürn Drecksnetz hier?"
220V aus zwei mal 110V, 180° verschoben? Davon hab ich auch noch nie gehört, üblicherweise ist es 120° verschoben und durch Wurzel drei verkettet. Wie soll das gehen, oder wie sieht das genauer aus? Mit gängigen Drehstromtrafos bekommt man nicht so eine Phasenlage heraus. Das würde mich echt mal interessieren.
 
> dass es DEFINITIV von den Oberleitungen kommt.
Ich hab vor längerer Zeit ein wenig (gepfuschte) Testerei betrieben. In Österreich arbeitet die Bahn auch mit 16,7Hz, daher kann man die Ergebnisse auch auf D. einigermassen übertragen. Ein Freund von mir wohnt sehr nahe (40-50m) an einem Bahnhof der auch sein eigenes kleines Umspannwerk hat. Nicht gross aber da. Seine Gitarre mit SC's produzierte ein hörbares 50Hz Brummen, lag aber an anderen umgebenden Trafos. Meine Humbucker hielten fast komplett ruhig bei normal gebräuchlichen Amp Lautstärken.
Selbst die erste Oberschwingung des Bahnstroms (bei 33,4Hz?) würde sicher nicht als Sirren gehört werden.

kein 220V auf einer Phase sondern 110V auf beiden Phasen, um 180° verschoben...
Vermutlich verstehe ich da was komplett falsch, aber löschen sich 180° verschobene Phasen nicht aus? Verschiebt man Phase 1 zu 2 um 180° und gibt beiden die geiche Amplitude so löschen sie sich doch aus?
Um Betriebsspannung von 220V zu erhalten müsste der Amp ja zwischen 2 Phasen geschaltet sein, denn so wie du schreibst ist die Spannung zwischen Phase/Null nur 110V.

Weil du "alte Zeche" schreibst, ist davon noch irgendwas in Betrieb bzw. am Netz? Lampen, Gleichrichter, Motoren...?

Wie sirrt's denn wenn du nur das Kabel ohne Gitarre in den Amp steckst und damit bisschen rumfuchtelst?
 
180° stimmt schon, du nimmst hier ja aber nicht den Effektiv wert gegenüber Maße, sondern du verschiebst ja den Potential.
Also, dein Maße Potential wandert auf -110V und dein "+" Potential auf +110V.
Aus der Differenz entstehen dann 220V. :)

cu :)
 
Putkin schrieb:
wenns wirklich das zeug von der bahnlinie ist, kann man den raum schon abschirmen. einfach mit einem kupfer-gitter an den wänden, die an masse gelegt werden. das haben wir mal gemacht, bei einem raum neben der strassenbahn und es hat funktioniert:cool:
das klingt noch immer am sinnvollsten,... würd ich im kleinformat mal testen!
das sowas von tonabnehmer-qualität abhängt halt ich für ausgeschlossen, vielmehr müsste das mit windungszahlen zusammenhängen, die wiederum nix mit qualität zu tun haben.

mit zunehmender qualität wird hauptsächlich darauf geachtet, das die windungen fest liegen und man keine mikrophonischen rückkopplungen bekommt.
 
So, ich habe mal meinen Kollegen (Elektromeister, war früher bei der Bahn) gefragt, die Fahrleitung hat mit Sicherheit nur die 16 2/3 Hz und nichts anderes, die Bahn hat in den Kraftwerken eigene Maschinensätze für ihren Strom. daher kann es also nicht hochfrequent kommen. Was er sich aber noch vorstellen könnte, ist, daß eine Linienzugbeeinflussung vorhanden ist und die möglicherweise hochfrequent abstrahlt. Das ist eine Technik für Hochgeschwindigkeitszüge >160kmh, mit der Technik werden die Signale zeitmäßig an die schnellen Züge angepasst und ist dadurch zu erkennen, daß mitten zwischen den Schienen ein Kabel liegt. Kannst ja mal gucken.
 
NoNameLeft schrieb:
> ...Meine Humbucker hielten fast komplett ruhig bei normal gebräuchlichen Amp Lautstärken...
Deswegen sind es - oder vielmehr heißen die ja deswegen Humbucker weil sie den hum bucken (hum = Brumm).
Single Coil sind von Natur her viel anfälliger für allerlei HF-Störkram.
 
Also ich arbeite selbst bei der Bahn. LZB wäre möglich aber der Draht sendet/empfängt mit 36kHz(Zentrale->Fahrzeug)/56kHz(Fahrzeug->Zentrale). Und ich meinerseits höre ab 22kHz nix mehr:redface: .

(Ich will einen HCA für DB-Beschwerden:D )

Aber es ist insgesamt nie schlecht, zumindest den Aufnahmeraum abzuschirmen.
 
6Red6Dragon6 schrieb:
Also ich arbeite selbst bei der Bahn. LZB wäre möglich aber der Draht sendet/empfängt mit 36kHz(Zentrale->Fahrzeug)/56kHz(Fahrzeug->Zentrale). Und ich meinerseits höre ab 22kHz nix mehr:redface: .

(Ich will einen HCA für DB-Beschwerden:D )

Aber es ist insgesamt nie schlecht, zumindest den Aufnahmeraum abzuschirmen.
Hmm, und jetzt? Oder sind das nur Trägerfrequenzen und das dort noch etwas niederfrequentigeres gesendet wird?
 

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