Hilfe: Welchen Lack, Öl, Wachs für unbehandelten Erlen Korpus?

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DerDen
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Hallo,

ich könnte fachkundigen Rat gebrauchen. Ich habe mir einen Bass aus einem Bausatz gebaut. Der Korpus ist aus unbehandelter Erle.

Die Frage ....wie lackieren, ölen, wachsen?

Ich möchte:

Die simple Holzoptik erhalten, mir ginge es nur darum das Holz zu schützen oder einfach eine Art „finish“ draufzumachen und Ruhe ist.

Wenn matt (glanz mag ich nicht) lackieren, welchen Lack muss ich da nehmen.

Ändert Lackieren wirklich den Sound (es wird ja viel erzählt).

Ferner habe ich über wachsen gelesen (Warwick Bässe) etc...allerdings ist dies ja nur eine temporäre Alternative oder? Sprich ich müsste es mehrmals im Jahr machen? Und da könnte man doch genauso den Bienenwachs für Mobel nehmen (der ist billiger) ?!


Ich möchte nicht: Zu viel Arbeit damit haben (ist nur ein Probenbass), Glanzoptik, unnötig giftigen Farbkram verwenden.


Vielen Dank für eure Hilfe.

Ich habe die Postings in denen es um Lack etc. ging nicht mehr gefunden – Also lieber Admin sofern dieses Post hier falsch ist, bitte versetzen sie es doch.

Danke sehr,
Den
 
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Soweit ich weiß, wird das WW-Wachs verflüssigt, auf den Korpus aufgetragen, die Überstände entfernt, das ganze 2 mal. Dann solltest du am Anfang noch einige Male nachwachsen, später vllt alle 2 Monate. Das macht man aber gerne, denn das Holz sieht danach sooo schön aus...:)

Ob du auch anderes Wachs nehmen kannst, weiß ich nicht, würde da jemanden fragen, der sich mit Hölzern auskennt (Dude...:) ) Ich mag das Wachs, da sich das Holz danach noch absolut natürlich anfasst...
 
Von reinem Wachs würde ich persönlich ohnehin abraten und stattdessen lieber ein Öl verwenden. Dieses hat eine größere Tiefenwirkung und härtet (je nach Art) aus, bzw. polymerisiert. Wachs ist für eine abschließende Politur durchaus ok, aber in meinen Augen nichts, was das Holz effektiv und langfristig vor den üblichen Beeinträchtigungen im Praxiseinsatz schützt.

Aber wie gesagt, bei weichen Hölzern ist weder Öl noch Wachs empfehlenswert, da hier Lack einfach den besseren Schutz, speziell was Druckstellen angeht, bietet.
 
Hey,
erst einmal vielen Dank für eure schnellen und sehr hilfreichen Antworten.
Ich muss sagen, dass gerade die Methode mit dem Öl oder Wachs mich anspricht. Lackieren scheint mir sehr aufwendig - bietet definitiv den besten Schutz, aber ich habe nicht wirklich die Möglichkeit (Sprich Spritzpistole etc) und ich persönlich bin auch nicht ganz so heikel mit Druckstellen...passiert einfach und irgendwie gibt es dem Intrument ja auch Charme. Und wenn Öl oder Wachs ausreicht, umd das Holz vor einfachen kleinen Unfällen - gerade mit Flüssigkeiten zu schützen, dann auf jeden Fall so.

@Dude: Könntest du mir eventuelle noch einmal genauer sagen welches Öl man nehmen sollte? (Also ein Farbloses, aber welche Marke). Ölen ist eine mehr oder weniger einmalige Sache ?

@ Crossdrop: Welchen Wachs nimmst du genau?
 
Ja, Lackieren ist schon aufwendig, aber bitte bilde dir nicht ein, dass ein vernünftiges Ölfinish 1. weniger Zeit und 2. wesentlich weniger Aufwand bedarf.
Ich habe mit Auro Hartöl gute Erfahrungen gemacht. Das ist ein filmbildendes Öl, welches eine entfert lackähnliche Oberflächenoptik- und Haptik ergibt, was in deinem Fall absolut von Vorteil wäre, wenngleich das immer noch nicht den selben Schutz bietet wie ein Lack.

Das Öl wird in mehreren Durchgängen aufgetragen (je nach Holz 4-10 Schichten). Zwischen den Schichten sollten Wartezeiten von ca. 4-5 Tagen liegen, damit das Öl polymerisieren kann. Das geschieht durch Reaktion mit dem Luftsauerstoff. Wir neues Öl vor dem Abschluss der Polymerisation aufgetragen verlangsamt sich dieser Prozess, da weniger Luft an die unteren Schichten gelangt und somit logischerweise die Reaktion verlangsamt, bzw. evtl. sogar verhindert wird.
Deshalb ist Geduld bei dieser Sache die halbe Miete.

Ich selbst kalkuliere mit einem Minimum von 8 Wochen für ein Ölfinish, 12 schaden auch nicht und sind manchmal auch nötig.
Ich wollte das nur gesagt haben, denn viele setzen das dem Ölauftrag bei der Griffbrettpflege gleich, was jedoch ein komplett andere Baustelle ist!

EDIT:
Mein Freund und Bassbaukollege rumblebird hat an anderer stelle ein kleines Tutorial zu dem Thema veröffentlicht:

http://www.gearbuilder.de/fn/viewtopic.php?f=22&t=258
 
Ein mattes Finish mit Lack ist auch nicht allzu schwer. Meine Empfehlung: Clou Schnellschleifgrund um die Poren zu füllen (bei Erle nicht unbedingt nötig, aber an den Stirnseiten sicher sinnvoll), dann mehrere (dünne!) Schichten Felgenspray mit Zwischenschliff im Abstand von mindestens 24 h, abschließend Schleifen bis 000 Stahlwolle. Car's Felgenspray aus dem OBI funktioniert bei mir gut.

Wenn du den Bass nur zu Hause spielst, kannst du auch eine Schellackmattierung versuchen, das gibt ein besonders "natürliches" Finish, ist aber recht empfindlich und deshalb nicht gigtauglich. Nicht verwechseln mit der Schellackpolitur, das wäre so ziemlich das aufwändigste was du mit dem Bass machen kannst. ;)
 
Es ist nun gut ein Jahr vergangen und ich wollte doch mal eine kurze Rückmeldung abgegeben, was aus dem Bass geworden ist.
Ich habe Kontakt zu einem Bekannten eines Freundes gefunden, der schon zwei Gitarren komplett selber gebaut hatte. Er half mir, den Bass fertig zu stellen und hatte ein passendes Öl da.
Er bekam schließlich als finish mehren Behandlungen mit einem Öl, welches eigentlich für Gartenmöbel ist. Dieses hatte er selbst schon verwendet und war auch um einiges billiger. Ich hatte die Teile zum trocknen ca. 2-3 Wochen in der Garage meiner Eltern eingelagert und muß sagen das Ergebnis war super. Es hat den Klang in kleinster Weise beeinträchtigt.
Durch das Öl kam die Maserung des Holzes sehr schön heraus und er fast sich wunderbar glatt und an und da ich mir viel Zeit zum Einstellen genommen habe, spielt er sich auch hervorragend. Die Oberflache sieht nach knapp einem Jahr regelmäßig spielen immer noch aus „wie neu“.
Jeder der den Bass bis dato angetestet hatte war von Sound und Optik sehr angetan und konnte kaum fassen, das dieser ML-Factory Bausatz bei Ebay nur 80€ und ein paar Arbeitsunden gekostet hatte.
Ich spiele diesen Bass, obwohl er nur als Probenbaß gedacht war, nun am liebsten. Sicherlich werde ich in Zukunft irgendwann einmal die Tonabnehmer auswechseln um ein wenig mehr Bums zu bekommen, aber das wäre dann nur ein „nice to have“ und nicht wirklich ein Muß.


Nochmal vielen Dank und einen lieben Gruß!
 
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