Hilfestellung für Slash Akkord(e) am Keyboard

[Keysandmore]

Einen schönen Sonntagmorgen zuerst

Gestern Abend am Keyboard ein Musikstück - U. Jürgens, I Can, I Will - zum ersten Mal gespielt.
Es wird an einer Stelle ein Slash Akkord G/C als Begleitakkord verlangt. Mein Verständnis über Slashakkorde geht soweit daß das ein G-Dur Akkord mit Grundton C ist. Jetzt zum einen erstmal Verwirrung, beim reinen G-Dur Akkord kommt doch gar kein C vor. Weiter sei erwähnt, bei meinem Keyboard steht die Chorderkennung auf Bass Invert. So weit, so gut. Wenn ich jetzt in der Begleitung so greife: Grundton C + G und H dann (nächste Verwirrung) bekomme ich im Display in der Chordanzeige folgenden Akkord angezeigt Am7(9)/C.
Jetzt erstmal keine Ahnung ein Denkfehler meinerseits oder ist die Begleitautomatik einfach so eingestellt?
Noch erwähnt sei dieser C + G und H Akkord klingt in meinen Ohren schon etwas schräg, vielleicht soll das so sein????

Wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte wäre Klasse.

Freundliche Grüße, Keysandmore.

 

[MS-SPO]

Nachvollziehbar: C/G ergäbe Sinn (c e g invertiert zu g c e "C-Dur über G").

Ist denn die Notations verlässlich?

 

[turko]

daß das ein G-Dur Akkord mit Grundton C ist

Ich würde es in diesem Kontext eher BASSTON denn GRUNDTON nennen ...
Und ja: Es bedeutet G-Dur-Akkord über einem C.
Das ist für sich alleine genommen erstmal tatsächlich ungewöhnlich, aber als Teil einer Progression mit Orgelpunkt (= Liegenbleibender Basston) schon nicht mehr :

Z. B. : C - G/C - F/C - C

Thomas

 

[dees]

Vorab - ich kenne mich mit Begleitautomatiken und wie man damit spielen muss, nicht aus. Ich würde ein G-Dur mit C im Bass spielen. Aber - wie gesagt - ich weiß nicht, wie und ob ein solcher Akkord mit einer Begleitautomatik umsetzbar ist:

 

[Blazer81]

Das für sich alleine genommen erstmal tatsächlich ungewöhnlich, aber als Teil einer Progression mit Orgelpunkt (= Liegenbleibender Basston) schon nicht mehr :

Ein berühmtes Beispiel mit einem entsprechenden Slash-Akkord, das jeder im Ohr hat, ist das Intro von "Jump" von Van Halen, das mit G/C startet (G/C - C - F/C...). Und um mal Steely Dan aufzubringen: hör dir mal "Josie" an, da laufen entsprechende Akkorde mit der Quarte als Grundton den ganzen Song durch.

Wenn ich jetzt in der Begleitung so greife: Grundton C + G und H dann (nächste Verwirrung) bekomme ich im Display in der Chordanzeige folgenden Akkord angezeigt Am7(9)/C.

Ich kenne mich mit so einem Gerät Null aus, aber C, G und H ist ja nicht der komplette Slash-Akkord, da fehlt ja noch das D. Also C-G-H-D greifen und dann schauen, was rauskommt. (Oder auch entsprechende Umkehrungen, wie von @dees oben gezeigt). Grundsätzlich lassen sich Akkorde, die von der üblichen Terzschichtung abweichen, auch je nach musikalischem Zusammenhang unterschiedlich interpretieren, und den Zusammenhang kann so eine automatische Chorderkennung ja nicht kennen. Vielleicht zeigt sie dann auch Cmaj7sus2 an, das wäre rein von den enthaltenen Tönen auch richtig.

 

[Keysandmore]

Ich danke euch für eure Antworten u. Bemühungen
Erstmal wie MS-SPO schrieb: Ist denn die Notation verlässlich?
Das hatte ich überhaupt nicht im Fokus. Ich habe jetzt mal die zwei Takte in der Melodie wo eben G/C drübersteht mit G/D gespielt, sprich G u. H mit D im Bass-/Grundton. Hört sich vernünftig an.
Die andere Seite ist die: wäre dann so wie turko geschrieben hat.
Wieder die zwei Takte gespielt, aber jetzt mit G+H u. C als Bass-/Grundton.
Da höre ich so eine interessante Reibung/Spannung im Zusamnenspiel v. Begleitung und Melodie. Kann sein daß das tatsächlich so beabsichtigt ist!!!
Außerdem steht in der Notation im F-Schlüssel bei den zwei Takten (jetzt erst gesehen, sorry) erst C, dann G.
Also würde ich sagen, alles gut, nochmals DAnke ans Forum.
(Mann muß nur die richtigen Leute fragen)

 

[turko]

Kann sein daß das tatsächlich so beabsichtigt ist!!!

Es IST so beabsichtigt.
Ich habe mir mittlerweile die Nummer auf Youtube angehört (Ich kannte sie zuvor nicht).
Es ist so eine Sequenz, wie ich sie oben skizziert habe, nur umgekehrt ... : C - F/C - G/C - C

Thomas

 

[Blazer81]

G+H u. C als Bass-/Grundton

Nochmal die Frage, warum spielst du das D nicht mit? Also C-G-H-D? Denn das ist mit G/C gemeint.

 

[McCoy]

Noch erwähnt sei dieser C + G und H Akkord klingt in meinen Ohren schon etwas schräg, vielleicht soll das so sein????

Das hat übrigens Mozart schon so oder so ähnlich gemacht: Hier G7/C.

Mozart, Klaviersonate C-Dur, KV330, 1. Satz, letzter Takt

Viele Grüße,
McCoy

 

[emanuel]

Salü Keysandmore

G/C --> Bei Yamaha
Akkorderkennung "AI" spielt man den Akkord mit nur 2 Noten, G unterste Note und dann C.
Akkorderkennung "Fingered On Bass" spielt man den Akkord von unten nach oben G C E.


G/C
Weitere Möglichkeit: Stelle deine Akkorderkennung um. Bei jedem Keyboard sind verschiedene Akkorderkennungen möglich.

Weitere Möglichkeit: Schau mal in deinem Handbuch nach. Irgendwo wird die "Bass Invert" Akkorderkennung bestimmt beschrieben, wie man alle Akkorde drücken muss.

"Guätä Sunntig" und Gruss
Emanuel

 

[Keysandmore]

@Blazer81

Auf deine Frage, wenn ich so greifen will (soll) wie du darstellst, also C-G-H-D bekomme ich mit meiner Hand-/Fingerarthrose so eine weite Spreizung gar nicht hin. Kannst du natürlich nicht wissen, ich bin ja sehr froh, daß ich >normale< Akkorde zB. G-H-D greifen kann (ich hasse ja bei Keyboards diese Einfingerautomatiken).
Oder (Frage an den Fachmann), kann ich auch G-H-C-D in der Begleitung greifen, das geht ohne weiteres.

Grüße aus Unterfranken Keysandmore

 

[dees]

also C-G-H-D bekomme ich mit meiner Hand-/Fingerarthrose so eine weite Spreizung gar nicht hin.

Das ist auch mit völlig gesunden Fingern ein sehr großer Umfang von mehr als 1 Oktave. Die rechte Hand ist nicht frei? Ich würde G über C spontan mit 2 Händen greifen, vor allem, wenn man das durch gebrochenen Akkord mit etwas Peppa würzen wollte.

 

[Keysandmore]

@McCoy

Ein freundliches Hallo.

Ja verreck .... sagt der Bayer. Ihr kennt euch halt aus, habe schon viele Beiträge im Forum gelesen, da ist schon ein geballtes Fachwissen am Start. Mann muß ja nicht immer meinungs konform sein.
Das der liebe gute Mozart schon so verfahren hat ist mir erstmal fremd aber ich bemühe mich lernfähig zu bleiben.
Grüße aus Unterfranken Keysandmore.

 

[Keysandmore]

Habe mich jetzt an mein Keyboard gesetzt und ausprobiert.
Der User @Blazer81 hat recht, bei G/C gehört das D mit dazu. Dazu am Keyboard: Chordeinstellung Bass Inversion, Akkord C-G-H-D greifen, dann bekomme ich im Display Chordanzeige G/C angezeigt, also genauso wie's sein soll.
Einzige Einschränkung, nur mit der linken Hand bekomme ich den Akkord nicht gebacken (zu weite Spreizung), also greife mit links C-G-H und für das D einen Finger rechts.
Gebe ich zu ist etwas gewöhnungsbedürftig aber im Ansatz klappts schon. Also Übungssache!

 

[opa_albin]

nur mit der linken Hand bekomme ich den Akkord nicht gebacken (zu weite Spreizung

Vielleicht geht es auch, wenn Du das D nach unten als zweiten Ton nimmst? Also von unten nach oben c d g h? Oder muss der G Akkord in Grundstellung sein?

 

[Keysandmore]

@opa_albin

Es funzt, hurra!!!!
Habe ich gleich mal probiert, bekomme auch die richtige Chordanzeige.
Vor allem den Akkord bekomme ich mit der linken Hand hin.
Also THANKS für deinen Tipp.

Grüße und einen schönen Restsonntag
Keysandmore

Beitrag automatisch zusammengefügt: Heute um 16:57

@opa_albin

Ergänzend wäre noch zu erwähnen, im Notenbuch steht nur Akkordvorgabe G/C.
D-G-H ist natürlich eine Akkordumkehrung vom G-Akkord aber ich denke daß ich das in Kauf nehmen kann.

Nochmals Grüße Keysandmore.

 

[opa_albin]

Schön, freut mich!

D-G-H ist natürlich eine Akkordumkehrung vom G-Akkord aber ich denke daß ich das in Kauf nehmen kann.

Wenn ein Akkordsymbol steht, sind oben keine Umkehrungen vorgeschrieben. Nur der Basston ist fest. Es geht nur um den Klangcharakter. Du kannst also hier für den G-Dur-Akkord Grundstellung, erste Umkehrung, zweite Umkehrung, enge Lage, weite Lage spielen. Und je nach Stil auch noch mehr Töne wie die 9 (das wäre ein A irgendwo oben im G-Dur-Akkord), eine 13 (das wäre ein E) und ähnliches.

Es ist dann Dir überlassen, ob Dir der Klang so gefällt oder wie Du es genau machen willst.

Das ist halt der Unterschied zu Noten, wo alles genau dasteht. Man muss ein bisschen mehr wissen bzw nachdenken, hat aber auch mehr Freiheiten.