Hinweise zum Arrangieren einer Cello-Begleitstimme

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Hallo Ihr Lieben

Ich hoffe ich bin hier richtig, bei den Streichern hab ich kein richtiges Unterforum dafür gefunden.

Ich werde bald mit meiner Band ins Studio gehen. Bisher bestanden wir aus Drums, Vocals, Keys, (Kontra)bass und Gitarre. Der Bassist und Gitarrist sind allerdings abgesprungen. Wir wollen trotzdem zu dritt ins Studio und ein paar der Songs trotzdem einspielen. Dazu haben wir eine Freundin gefragt, ob Sie uns dabei helfen will, mit dem Cello ein paar der Songs zu unterstützen. Sie spielt (beruflich) im Orchester, sagt aber selbst sie könne nicht frei sondern nur von Noten spielen.

Da ich als Pianist der "Theoretiker" der Band was die Arrangements angeht bin werde ich also wohl ihre Stimmen schreiben. Sie soll teilweise den Kontrabass ersetzen da wo er gestrichen für das Lied wichtig war, teilweise direkt neue Stimmen bekommen.

Nun zur Frage: Was muss ich beachten wenn ich für eine Cellistin arrangiere? Gibt es irgendwelche besonderen Vortragsbezeichnungen? Oder kann ich einfach drauf los schreiben wie wenn ich eine zweite Gesangsstimme schreibe?

Mein Ansatz wäre jetzt gewesen rauszusuchen welchen Tonumfang ein Cello erreicht und dann am Klavier / E piano einfach rumzuprobieren was gut klingt.

Vielen Dank schonmal!
 
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Lage- und Fingersatzanweisungen wirst Du vermutlich nicht brauchen, möglicherweise aber klangbildende Anweisungen wie pizzicato oder sul ponticello der das feurige ricochet.
Eine schöne Übersicht samt Tonumfang bietet die folgende Seite, das Menü steht links, unter anderem zu Bowing und Plucking:
http://andrewhugill.com/manuals/cello/construction.html

Gruß Claus
 
Ich finde den Threadtitel irreführend. "Begleitstimme für Cello" lese ich als "Cellostimme vorhanden, Begleitung gesucht". Deine Frage geht aber in Richtung "Cellostimme gesucht" - vielleicht erbarmt sich ein Moderator, das anzupassen, und vielleicht klicken dann die richtigen Leute rein (wobei ich nicht behaupten wollte, dass @Claus ein falscher Leut war!) ...
 
wenn du bei der Aufnahme dabei bist, brauchst du wahrscheinlich keine weiteren Vortragsbezeichnungen, im Zweifelsfalle kannst du mit deiner Cellisten sprechen ;) An sonsten sollten Cellisten die "üblichen" Zeichen der klassischen Notenschreibweise entziffern können :D

Pizzicato (zupfen) bzw. arco (streichen) könnte interessant sein, Tremulanten sind möglich, bei Tremoli mehrerer Töne muss es von den Saiten her passen, Doppelgriffe gehen bis zur Quinte

:gruebel: sonst bei Fragen einfach weiter fragen ;)
 
Ja, ich bin bei der Aufnahme auf jeden Fall dabei.
Die von euch genannten Begriffe werde ich mir mal ansehen, das hilft mir schon einmal
Vielen Dank!
 
Jetzt hab ich endlich die Zeit gefunden die Stimme zu schreiben, und einige Fragen kommen mir doch noch. Ein Großteil der Stimme bewegt sich in der eingestrichenen Oktave. Wäre es eine Solomelodie auf Klavier würde ich intuitiv wenn es sich anbietet in den Violinenschlüssel wechseln. Ich habe aber gelesen dass das beim Cello dann eher auf den Daumeneinsatz hinweist und normalerweise Bassschlüssel verwendet wird. Was ist da gebräuchlicher? Etliche Hilflinien, Oktavierung und Bassschlüssel oder Violinenschlüssel verwenden?
Viele Grüße
 
Du arrangierst doch für eine ganz bestimmte Cellistin (und nicht für eine Veröffentlichung). Frage doch die, wie sie es am liebsten hätte ... Außerdem gibt es außer Violin- und Bassschlüssel auch noch die C-Schlüssel :-D
 
Ich glaube nicht, dass Cellisten glücklich über andere Schlüssel sind, d.h. ich würde bei Bassschlüssel bleiben, ggf mit "8va" Linien arbeiten um es eine Oktave tiefer zu notieren. Apropos: bist du dir sicher dass deine Melodie spielbar ist? Wenn ich mir in Musescore ein Cello Instrument definiere, werden mir Noten oberhalb von g' in Gelb angezeigt, d.h. "Achtung, professional Range". Die Cello-Ranges in Musescore sind: Amateur C2 - G4, Profi C2 - F#6. Hier kann ich mich der Empfehlung, die Cellistin deines Vertrauens zu konsultieren, anschließen.

LG Robert
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Sie soll teilweise den Kontrabass ersetzen
Ähm .... was machst du dann in der eingestrichenen Oktave? Oder hat die Melodie einen so großen Ambitus?
 
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Ähm .... was machst du dann in der eingestrichenen Oktave?

Das war etwas unverständlich ausgedrückt, es ging dabei eher um gehaltene Noten.


bist du dir sicher dass deine Melodie spielbar ist?
Ich hoffe es doch. Aber dein Anstoß gibt mir zu denken das Ganze doch noch etwas nach unten zu nehmen, wahrscheinlich werde ich die Melodie einfach nach unten oktavieren, die Funktion dürfte dadurch nicht verloren gehen.



Frage doch die, wie sie es am liebsten hätte
Die gute Frau ist leider noch im Ausland und schwer erreichbar, aber sobald es geht werde ich das tun :)

Danke für eure Hilfe!
 
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Ich glaube nicht, dass Cellisten glücklich über andere Schlüssel sind,
Ich hab mal Cello-Noten für mich adaptiert - da wechselte es in kürzesten Abständen munter zwischen Bass-, Tenor- (*) und Violinschlüssel hin und her. War aber eine Bearbeitung eines Cello-Profis ... und ich musste feststellen, dass capella scan Schlüsselwechsel nur kapiert, wenn sie am Anfang der Zeile stehen und andere Schlüssel als Bass- oder Violin- nicht erkennt. Da saß ich an der Überarbeitung der Noten länger als ich zum Eintippen gebraucht hätte ...

(*) könnte auch ein anderer der C-Schlüssel gewesen sein - ich kann die zwar (mühsam) entziffern, weiß aber nie, welcher was ist :-D
 
Eine Proficellistin wird alle gängigen Schlüssel fließend lesen können, das ist sicher nicht das Problem. Du kannst natürlich anbieten, es so zu notieren, wie es ihr am liebsten ist, aber das ist ja nicht so der große Aufwand, wenn der Satz mal im Computer ist.
Wegen der Oktavlage: Hohes Cello ist schon richtig geil, wenn es jemand kann... Da musst du halt überlegen, wie es klingen soll, denn da oben ist nicht mehr viel Basscharakteristik da, eher massives Solopotential. Aber das könnt ihr ja gemeinsam ausprobieren, vom Blatt oktavieren kann sie wahrscheinlich zumindest auf "Probenniveau", und erst danach stellst du dann die endgültige Version fertig.
 
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Da helfen normalerweise WhatsApp, Email, Facebook?

Na wenn es die Möglichkeiten gäbe hätte ich sie genutzt. In diesem Bereich der Welt ist das Internet noch nicht flächendeckend angekommen.


Aber das könnt ihr ja gemeinsam ausprobieren, vom Blatt oktavieren kann sie wahrscheinlich zumindest auf "Probenniveau", und erst danach stellst du dann die endgültige Version fertig.

So wirds werden, oder ich drucke gleich verschiedene Versionen aus, oktaviert ist schnell.
 
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Ich hoffe es doch.
Das wollte ich jetzt übrigens nicht generell anzweifeln. Es bezog sich eher auf die unterscheidung Amateur / Profi auf Basis der Tonhöhe.:)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Immer eine gute Quelle für Instrumentenkunde ist übrigens die "Academy" Seite der Vienna Symphonic Library, hier für das Cello.
https://www.vsl.co.at/de/Cello/Notation

Da steht auch dass wegen des enormen Tonumfangs im Bass-, aber auch Tenor- (hast recht gehabt @lil ) und Violinschlüssel notiert wird. Ich könnte mir vorstellen, dass die Amateur-Range bis G4 auch damit zu tun hat, dass im Bassschlüssel mehr nicht praktikabel wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
...aber auch Tenor- (hast recht gehabt @lil ) und Violinschlüssel notiert wird.
Ich kenne es von der Posaune, die kann auch im C Schlüssel vorkommen, angenehm ist das trotzdem nicht.
Bassschlüssel ist schon lange die Standardnotation und ggf. schreibt man eben 8va für Passagen und wechselt in den Violinschlüssel, wenn es übersichtlicher ist.

Gruß Claus
 
... Sie soll teilweise den Kontrabass ersetzen da wo er gestrichen für das Lied wichtig war, teilweise direkt neue Stimmen bekommen....

Da bist du im Violinschlüssel reichlich hoch ;)

Wenn das live spielbar sein soll, würde ich es gleich runteroktavieren.

Cellisten "leben" im Basschlüssel und noch im Tenorschlüssel, Violin und Altschlüssel gehen NOTFALLS auch ... :D
 
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Für Cello gängig sind eigentlich nur Bass- und Tenorschlüssel. Violinschlüssel können die meisten wohl irgendwie auch noch lesen, er sollte aber möglichst vermieden werden (und sei es nur um Zeit zu sparen). Stattdessen kann man mit Oktavierungen arbeiten.

Was unter allen Umständen zu vermeiden ist, sind z.B. oktavierte Violinschlüssel (z.B. Tenorstimmen) und Altschlüssel (Bratschenstimmen). Was nicht heißt, dass Profis diese nicht irgendwie auch lesen könnten, aber so etwas führt immer zu initalem Chaos, das man gerade im Studio unbedingt vermeiden möchte.
 
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