Hobbythek mit André: Wir basteln uns ein Leslie 14.7

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Hallo liebe Orgelgemeinde!

Schon vor längerer Zeit hatte ich mal mit dem Gedanken gespielt, ein besonders transportfreundliches Leslie zu bauen.
Nach einigen unausgereiften Plänen entwickelte sich langsam ein roter Faden: Aus einem alten Proberaum konnte ich ein Echolette MEIIS abstauben, mein früherer Physiklehrer vermachte mir einen Bergmann- Röhrenverstärker,
bei Bryan Davenport fand ich schließlich ein zünftiges Gehäuse eines Leslie 120.

Zunächst mal die Sichtung der Einzelteile, die für den Umbau dann relevant wurden:

Das Gehäuse des 120er Leslie:

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Ein Bekannter baute mir dann aus dem Bergmann- Jukeboxverstärker einen schlanken und technisch sauberen Verstärkereinschub für das Projekt. Der Schaltplan lehnt sich an den 147er Amp an, verfügt jedoch über einen Input- und einen Mastervolumenregler (!)

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... auch von unten eine absolut saubere Arbeit, man beachte die zentrale Masseschiene und die sauber verdrillten Kabel. (DANKE, Andreas!) Ich selber kümmere mich nur um Schaltungen, in denen deutlich weniger Spannung herrscht: Frequenzweichen...

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Das Echolette Leslie war zufälligerweise (zum Glück!) eines der wenigen, die mit Jensen- Tieftöner ausgeliefert wurden:

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Als eines der wichtigsten Bauteile habe ich die komplette Hochton- Rotorplatte aus dem Echolette Leslie verpflanzt. Mit diesen Teilen habe ich dann mal Maßgenommen, und geschaut auf welche Maße man das Gehäuse eindampfen kann. Der Verstärker sitzt wie üblich unten links, der originale Motor des 120er mußte dann auf upside-down umgebaut werden, weil er dann seinen Platz in der LS- Kammer zugewiesen bekam. Das hatte gleichzeitig den angehemen Nebeneffekt, daß die Drehrichtungen jetzt gegenläufig sind (Im Gegensatz zum MEIIS!) Die Magneten von Tief- und Hochtöner bekamen einen knappen cm Luft voneinander zugestanden. Der Hochtöner ist nicht der originale aus dem MEIIS, der verfügte nämlich nur über eine ca. 1500 Hz- Weiche. EIne tiefere Trennfrequenz wollte ich ihm nicht zutrauen. Also habe ich mein LS- Lager durchstöbert und bin auf ein Paar 80er Jahre- Multicel- Treiber gestoßen. Äußerlich etwas angerostet, aber technisch tiptop und zu allem Überfluß noch einen Frequenzgang, der dem des Jensen V21 doch sehr ähnlich ist. Die gemessenen Werte des Treibers erlaubten auch den Betrieb ab 800 Hz. Der Deckel des 120er wurde entfernt, und das nun oben offene Gehäuse um ca. 8 cm gechoppt.

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Jetzt folgte ein wichtiger Abeitsschritt: Das Fräsen der Louvres!
Dafür habe ich diverse Quellen angezapft, und es hat ca. 1 1/2 Jahre gedauert, bis ich das passende Werkzeug dafür als Sonderanfertigung in den Händen halten konnte!
Die erste Fräsung am lebenden Objekt dann mit viel Herzklopfen und respektvollem Abstand durchgeführt.........
2 1/2 Stunden und eine Schubkarre voller Holzflocken später war das Ergebnis dann schon mal halbwegs vielversprechend, die "Füßchen" des Gehäuses mußten 20 min. später auch dran glauben:

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Und hier der Größenvergleich meines 147er (das dänische, das ist bereits 7 cm niedriger als ein normales 147er!) und meines 14.7er.
Das Gehäuse hat eine Höhe von 63,5cm und kann mir beim Spielen als Orgelbank dienen!
Habe es aus Zeitgründen im fertigen Zustand erst kurz testen können. Der Verstärker leistet 21 Watt, und die sind gehörig laut. Die ganze Fuhre geht recht früh schon sanft in eine Verzerrung über, durch den Mastervolumenregler kann man den Brüllwürfel auch leise schon zum fauchen bringen. Der direkte Vergleich 14.7 / 147 steht aber noch aus, ich werde weiter berichten.
 
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Wow! Nice...

Was ist das oben im Horn-Kompartment - noch ein kleiner Lautsprecher? Oder sollte das der Motor sein?

Ich dachte immer schon, dass ich bei meinem Leslie-Umbau so ziemlich die Untergrenze für die Höhe erreicht hätte, aber du toppst das echt noch um ein paar cm.

Schöner Bericht - wenn alle ersten Beiträge diese Qualität hätten, wär ich dankbar. Also: auch wenn du schon länger mitzulesen scheinst, willkommen an Board ;)
 
Hi!
DANKE für die Willkommensgrüße.... War nur sehr gelegentlich Mitleser hier, ich wollte mein Projekt aber mal darstellen. Du hast richtig vermutet, oben in der HT- Rotorkammer ist noch ein zusätzlicher Hochtöner angebracht, hier experimentiere ich aber noch. Der Hintergrund ist, daß der verwendete Multicel Treiber nicht ganz den Wirkungsgrad des V21 erreicht. Mit dem Superhochtöner möchte ich den Bereich über 6 kHz etwas auffrischen, Keyclick etc. Es wird wahrscheinlich so sein, daß ich über ca. 9 kHz wieder langsam ausblenden muß, sonst geht's zu sehr Richtung Rasierapparat. Im Analogorgelforum ist der Bericht etwas ausführlicher. Das Hintereinanderhängen von Beiträgen mit zugehörigem Foto hat in diesem Forum hier nicht wie gewohnt funktioniert, darum fehlt der direkte Bezug der Textstellen zum jeweiligen Bild.
Bei Gelegenheit kann ich mal die Transportlösung für meine Hammond M3 vorstellen, alleine Ein- und Ausladen (PKW) ist damit kein Prob mehr.

Inzwischen habe ich auch einen direkten Soundvergleich 147er / 14.7er gemacht:

Erster Eindruck: Deutlich mittiger als das 147er. Das 147er drückt im Bass mehr, man spürt die Vibrationen deutlicher, (obwohl ich nur eine weitestgehend Bassfreie M3 habe) als beim 14.7er. Der V21 Treiber schafft auch obenrum etwas mehr Wirkungsgrad als der Multicel.
Insgesamt klingt es so, als wäre das Pedal der Hammond weiter durchgetreten. Also eigentlich kein wirklicher Nachteil, da der Sound sich besser durchsetzt. Wie sich das im Bandgefüge mit meinen gewohnten Zugriegelspielereien gibt, wird sich zeigen.
Je weiter ich das Swellerpedal durchtrete, um so mehr gleichen sich die Sounds beider Leslies einander an, wobei hier sicher auch die Nichtlinearität des (meines) Gehörs deutlich reinspielt. Für den Test habe ich den zusätzlichen Hochtöner übrigens abgedreht.

Rotoren: Das Hochtonhorn mit dem italienischen Motorklapparatismus kommt bekannterweise nicht auf die Drehzahl eines Originalleslies, das ist ja bekannt. Die Hoch- und Runterlaufzeiten sind bei den Hochtönern aber deutlich näher beieinander als im Bass. Hier macht der kleinere Styroporrotor sich deutlich bemerkbar. Bryan hat mir einen "Breaker" Taster ins Umschaltpedal gebaut, solange ich den gedrückt halte sind die Versorgungsspannungen der Motoren unterbrochen. Wenn ich bei "FAST" den Breaker trete, dann läuft der Baßrotor des 147er ca. 15-20 Sekunden nach, der des 14.7er ist nach der Hälfte der Zeit schon fertig. Eventuell klebe ich einige Gewichte in den Rotor...

Lautstärke / Distortion: Das 147er erzeugt diesen leicht süßlichen Crunch (ca. halb aufgedreht). Das 14.7er cruncht auch, klingt aber spröder, mehr nach Vorstufenzerre. Härter wäre zuviel gesagt, denn es ist immer noch eine angenehme Röhrenzerre. Wenn ich das 14.7er voll aufdrehe, dann ist von der Lautstärke her ungefähr Gleichstand, wenn das 147er 2/3 - 3/4 aufgedreht ist. Das habe ich auch so etwa erwartet, schließlich leistet der Leslie Amp das Doppelte. Zugunsten meiner Ohren habe ich diesen Teil des Testparcours dann beendet.

Interne Mikrofonierung: AUWEIA............!!!
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Nebengeräusche ohne Ende. Her sehe ich kein Weiterkommen, außer vielleicht mit sauteuren Mikrofonen. Die werde ich wohl wieder rausschmeißen und auf die herkömmliche Art platzieren....

Fazit: Wenn ich das Gerät in der Band getestet habe, dann kann ich mehr dazu sagen, ob ich z.B. die Frequenzweiche noch modifizieren muß, um näher ans 147er zu kommen. Für Rockmusik im Proberaum so ganz sicher brauchbar, aber ich habe ja noch die Begleitband für den Gospelchor.............
Wenn ich beide Leslies parallel einsetze, dann verschwimmen die Unterschiede, es hört sich recht homogen an. Dann spielt auch die geringere Drehzahl des italienischen HT Rotors nur noch eine untergeordnete Rolle. Ich denke da an Bryan´s Tip bei Verwendung von 2 Leslies: Einen Hochtonrotor umritzeln, damit beide unterschiedlich schnell laufen.


Grüße
André
 
Auf weitere Beiträge von dir bin ich gespannt. Ich kann mir vorstellen, dass einige hier gerne mehr zu deiner Transportlösung wissen möchten.

Darf ich fragen, wo du das Louvre-Werkzeug herhast? Fotos? Ich kenne bis jetzt aus dem DIY-Bereich nur ziemlich kriminelle Basteleien, die dann auf eine Kreissäge geschnallt werden... urgh.
 
Interessanter Beitrag und Hochachtung vor der handwerklichen Leistun auf der einen Seite, als auch der technischen Kreativität auf der anderen.
Ich habe auch schon lange nach einer transportablen Leslie-Lösung gesucht, nachdem mich keine Effektsimulation wirklich überzeugen konnte. Außerdem wollte ich nicht mehr der einzige sein, der keinen Direktschall auf der Bühne produziert, was gerade bei kleinen Gigs, wo deutlich mehr direkt von der Bühne kommt, als aus den PA Boxen. "Von der Stange" gibt es nichts, außer vielleicht Motionsound, was preislich, zumindest als Neuanschaffung außen vor war. Daher wollte ich meinen Selbstbauversuch mit einem Hohner ORT, das ich günstig in der Bucht geschossen hatte, starten. Nachdem das dann zwei Jahre im Keller gestanden hat, hab ich's dann schließlich zu meinem Huas- und Hof-Bastler gebracht, der ein paar gute Ideen hatte, u.a. auch meinem Wunsch eines universelleren Keyboard-Amp gerecht zu werden, indem z.B. noch zusätzliche Hoch-/Mitteltöner eingebaut werden sollten oder auch ein separater Amp. Leider liegt das dort auch schon bereits wieder zwei Jahre herum, ohne das was passiert ist.
In der Zwischenzeit hab ich mir ein Motion Sound Pro3-X gekauft, ein Leslie mit mechanischem Hochtonrotor und Simulation für den Bass. Das Teil macht aber nur in Verbindung mit einem Keyboardamp bzw. einer Aktivbox Sinn, über die man auch die tiefen Frequenzen auf die Ohren bekommt. Andererseits ist das sonst auch nicht mehr als ein Effektgerät, wenn auch durch den physischen Hochtonrotor teils authentischer. Letztlich war mir dann aber der Aufwand zum Nutzen zu hoch. Mitterweile bin ich beim Motion-Sound KBR3D gelandet, der neu mir mit seinen knapp 2000EUR immer zu teuer war, ich ihn aber sehr günstig schießen konnte. Im Prinzip ähnlich wie das Pro3X, aber der Keyboardamp gleich mit eingebaut, so dass ich sowohl Hochton- als auch Bassrotor aus einem Gerät bekomme. Eine Röhrenvorstufe sorgt für ausreichend Schmatz und die Endstufenleistung reicht für jede Bühne, sowohl für kleinere Beschallungen. Darüber bietet mir die Kiste auch noch zwei zusätzliche Stereo-Eingänge und ist mit den zwei internen Bass- und Hochton-Lautsprechern, die den HT-rotor ergänzen, einen vom Leslie unabhängigen Keyboard-Amp, und das alles bei kompakten Maßen, noch kleiner als das hier vorgestellte Leslie bei einem GEwicht von 30kg, was ich durchaus noch als gut transportierbar bezeichnen würde.
BTW: André hat noch nichts über das GEwicht seines Selbstbaus geschrieben, was mich interessieren würde.
Was das noch offene Problem mit der Mikrofonierung angeht könnte ich ja bei nächster Gelegenheit das Motion-Sound nochmal aufmachen und fotografieren. Dort sind relativ simple zwei Mikrofone im Hochton-Rotor-Bereich montiert, die exakt das tun, was sie sollen, ohne irgendwelche unerwünschten Nebengeräusche zu produzieren, bzw. einzufangen.
 
Hi!

Erstmal zur Frage von Jens: Ich fürchte, da kann ich nicht wesentlich mehr High- Tech anbieten......:( Der Unterschied zu den selbstgeklöppelten Fräsern, deren Bilder man im www findet ist der, daß mein Fräser aus einem Stück besteht und deswegen zumindest eine geringe Chance auf Erteilung des TÜFFF- Segens besteht.... Ds Teil ist Drahterodiert, gedreht und Einsatzgehärtet. Das Bild wurde unmittelbar nach der Arbeit geschossen.


So, zum Gewicht: Das gute Stück kommt auf etwas ernüchternde 48kg inklusive Rollbrett (Aber immerhin ein schweres Rollbrett aus Multiplex und den guten Guitel- Rollen...). Ich werde künftig definitiv extern mikrofonieren, wegen Raumklang. Im inneren werde ich nur an einer windgeschützten Stelle ein Mic für den Hochtöner einbauen, für mehr Klarheit im Gesamtsound.

Dem schwer greifbaren Klang bin ich heute mal zu Leibe gerückt. Da ich mich hobbymäßig mit Lautsprecher- um - auf - neubau beschäftige, habe ich dafür einfach mal mein Meßsystem bemüht. Dabei hat sich herausgestellt, daß die Frequenzkurve des Tieftöners in dem Gehäuse etwas, nun ja, sagen wir mal etwas unbrauchbar ist. Der besteht im wesentlichen aus 2 Peaks bei 100 und 400 Hz, dazwischen ein 15 dB tiefes Loch. Bässe gibts auch keine, dafür ist der Antrieb des Speakers zu stark in Verbindung mit der extrem harten Aufhängung. Wie das zustande kommt kann ich mir zunächst mal nicht erklären, weil die Meßkurve ohne Gehäuse soooooooo schlecht nicht ist. Wie auch immer, das ist nun mal der IST- Zustand. Also raus damit und einige Vergleichsmessungen mit einigen Speakern aus meinem Konvolut gemacht. Die Wahl fiel dann auf einen YAMAHA Speaker aus einer Heimorgel. Zwar nur mit 40 Watt Belastberkeit angegeben und nur eine gummierte Papiersicke, aber deutlich weicher aufgehängt als der Jensen. Bei der Messung kamen für den YAMAHA einigermaßen moderate 3 dB weniger heraus. Beim Hörtest waren jetzt auch sowas wie Bässe vernehmbar. Der Frequenzgang ist jetzt deutlich glatter, aber auch ca. 8dB leiser als der vergleichbare Frequenzbereich des 147ers. Zumindest ist der Klang jetzt dem Original etwas ähnlicher, wenn auch deutlich dünner, 8 dB kann man nicht herdiskutieren. In einer Livesituation kann ich mir behelfen, indem ich das gute Stück in einer Raumecke positioniere, mal sehen..... Vielleicht fällt mir ja noch ein Wunder- 12 Zöller in die Hände....

Grüße
André
 

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OK, also auch die Kreissäge - aber das Werkzeug selbst sieht mal ordentlich aus. ;)

Zum Frequenzgang und den Bässen: Klar macht der Speaker da eine Menge aus, aber ich denke (und da spreche ich in gewisser Weise aus Erfahrung mit meinem Mini-Leslie), bis zu einem gewissen Punkt ist das einfach der Preis, den man bei so einem kompakten Gehäuse zahlt. Bass braucht Volumen - oder eben eine ausgetüftelte Box, die einem den Frequenzgang so biegt wie man es braucht. Du hast da ja in dem "geschlossenen" Teil (was dann ja in Richtung Auslass noch die dreieckigen Ports hat) gerade mal um die 70...75 Liter, wenn ich das nach den Fotos richtig schätze. Das wäre selbst geschlossen für einen 12er m.E. etwas wenig - so ist es ein äußerst undefiniertes System irgendwo zwischen Pseudo-Bassreflex und akustischem Kurzschluss.

Ich bin zwar kein Boxenbauer, aber meine Erfahrung mit den 12ern im Leslie und so kleinen Gehäusen ist: zumachen. Richtig dicht ist es eh nicht, aber alle großen Öffnungen würde ich verschließen. Und wenn man über eine Bassreflex-artige Konstruktion nachdenkt (dann aber mit Rohr), dann würde ich den Port nicht in Richtung Trommel führen, sondern seitlich aus dem Mittelabteil raus. Und: Wenn's nach mir ginge, ich würde versuchen da auf Biegen und brechen einen 15er reinzuquetschen. Ich habe die 12er ziemlich satt, das ist immer ein Kompromiss...

Wenn du Lust hast, kannst du mir per PM mal die Maße schicken - ich könnte mal schauen, woher die Peaks und das Loch im Frequenzgang genau kommen.

Aus welcher geografischen Ecke kommst du übrigens, wenn ich mal fragen darf? Einen 12er hätte ich noch - kann dir allerdings nicht wirklich sagen, was das für einer ist, aber der hat in meinem Leslie schon relativ zufriedenstellend gearbeitet.
 
Hi!

Auf dem Bild mit dem offenen Gehäuse und den Teilen darin sieht man in der "Schallwand" in beiden Ecken jeweils eine dreieckige Öffnung. Eine davon habe ich verschlossen. Das Gehäuseabteil hat die Maße 23x42x59 cm, das sind brutto gerade 57 Liter. Eigentlich sind ja alle Leslies irgendwie undefinierbare Gehäuse, da macht mein 14.7er keine Ausnahme. Gestern abend spät bin ich noch auf die Idee gekommen, daß ein 15er ja vom Durchmesser her auch paßt, lediglich die Höhe ist ein Problem. Ich habe noch einen ganzen Sack voll ALTEC LANSING N421, der ist aber leider einen guten cm zu hoch. Habe mit dann heute von Bryan Davenport leihweise 2 Speaker geholt: Einen sehr effektiven 12er FANE, und einen JBL K130. Beide passen von der Höhe her. Wie der Sound paßt, werde ich dann am WE mal posten...... :)
Ich komme übrigens aus Engelskirchen, das ist ca. 40 km östlich von Köln. Letztes WE war ich bei Bekannten in Eschweiler, nicht so weit weg von Dir..

André
 
OK, gut zu wissen. Ich könnte evtl. dein Spezialwerkzeug nächstes Jahr mal brauchen, ich hab da noch was vor... Dein Schaden soll es nicht sein, wenn du mal Teile benötigst, im Keller liegen noch ein paar Schätzchen. Vielleicht waschen wir uns ja mal gegenseitig die Hände ;)
 
Sooooooooo.........

Ich habe die faulen Feiertage dazu benutzt mein 14.7er etwas zu pimpen. Es wurde ja schnell klar, daß ein 12er zu wenig Luft schiebt. Dazu kam der warum auch immer so zerklüftete Frequenzgang meines Jensen in dem Gehäuse. Also mußte ein 15er mit möglichst hohem Wirkungsgrad her. Der einzige mir bekannte Speaker, der ohne weiteres in das geschrumpfte Gehäuse unter den Hochtontreiber paßt, ist der JBL K130. Bryan Davenport hat mir freundlicherweise einen zum Testen zur Verfügung gestellt. Leider müssen für diesen Speaker mittlerweile Liebhaberpreise bezahlt werden, was um so ärgerlicher ist, weil ich doch noch einen ganzen Schrank voll ALTEC N421 habe, die etwa mit dem gleichen Wirkungsgrad antreten.... Leider ist der einen guten cm zu hoch. Also habe ich mal geschaut, wo ich noch einige mm herholen kann. Da fand ich als erstes heraus, daß ich die Dämpfergummis an der Lagerplatte für den Hochtontreiber etwas anders zusammenstellen kann, ohne daß deren Federwirkung beeinträchtigt wird. Dadurch kam die Platte ca 5-6mm höher, jetzt kratzten aber die Reflektoren des Horns an der "Decke". Also habe ich da kurzerhand Ausklinkungen angebracht, so wie bei den originalen Leslie Reflektoren. Jetzt paßt´s.
Fehlten nur noch ca. 6mm. Die habe ich kurz und schmerzhaft aus der Treiberverschraubung herausgekitzelt: Den Treiber auseinandergebaut und den Gewindestutzen auf der Drehbank um die 6mm gekürzt. Ebenso die große Mutter mit dem 1 3/8" Innengewinde an der Treibermontageplatte. Im eingebauten Zustand liegen die Magneten fast aneinander, sie werden jetzt durch ein Stück Wollvlies auf Abstand gehalten, damit nichts schubbert und sie es bei der Arbeit schön bequem haben.

Der Hörtest fiel recht erfolgreich aus. Die Unterschiede sind jetzt längst nicht mehr so extrem wie vorher. Das 147er klingt im direkten Vergleich immer noch deutlich mehr nach "Loudness", weil für Frequenzen unter ~100Hz dem 14.7er einfach das Volumen fehlt. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis der jüngsten Modifikation aber recht zufrieden. Ich habe jetzt ein respektabel klingendes und transportfreundliches Leslie, was obendrein noch zünftig aussieht. Also: Ziel erreicht! Nur beim Gewicht mußte ich am Schluß noch Zugeständnisse machen, ein 15er ALTEC hat nun mal sein Gewicht.... Der erste größere öffentliche Einsatz des Geräts steht auch schon fest: Anfang Mai 2013 mit dem Gospelchor in Hamburg.

Grüße
André
 
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Sehr sehr schön... Sag mal, die Altecs, sind das 16 oder 8-Ohmer?
 
Hi!

Sind alles 8- Öhmer. Bei 8 Ohm schwingt sich der Röhrenamp nämlich zu seiner Höchstleistung auf...... (21 Watt!!!)
 
War das bei Röhrenendstufen nicht andersrum - höhere Impedanz = höhere Leistung (sofern die Max.-Impedanz nicht überschritten wird...)? Naja, egal: irgendwo hat jeder Amp sein Optimum...

Ich frage eher wegen der Möglichkeit, mit einem "Jensen-Ersatz" von Monacor (16 Ohm) und einem passenden Tieftöner die Original-Weiche benutzen zu können, die ja beim 122er / 147er auf zwei 16er ausgelegt war.
 
Hallo!

Die Weiche auf die andere Impedanz umstricken ist das kleinste Problem, aber der Amp ist ja auf die Impedanz des Speakers ausgelegt. Röhrenamps sind etwas unkritischer, was eine Fehlanpassung angeht. Also ein 8Ohm Speaker am 16Ohm Ausgang macht nicht solche Probs wie bei einem Transistorverstärker. Brauchst Du denn einen 16- Öhmer? Dann würde ich Dir auf jeden Fall zu einem wirkungsgradstarken Modell raten. Die Monacor´s sind eher langhubig, und daher naturgemäß schwächer in der Effektivität. Halte doch mal in der Bucht Ausschau, da dümpeln schon mal JBL D130 in 16 Ohm rum, grad neulich noch. Oder ein Jensen, Bryan Davenport hat sicher noch gute Alternativen zu einem guten Kurs da....

André
 
Mein erneuter Umbau liegt noch etwas in der Zukunft, ich werde dann beizeiten mal schauen - trotzdem danke für die Hinweise. Im Moment ist das noch wenig konkret.

Was ich eigentlich vorhabe (und daher auch gerne die Originalweiche nehmen würde), ist ein Ersatz meines Italo-Hochtöners, den ich eigentlich weit oberhalb von 1000Hz trennen muss. Der Jensen Horntreiber (nicht der Tieftöner) ist ja nun wirklich schwierig bis gar nicht zu bekommen, und da wird als Ersatz gern der Monacor KU516 empfohlen - mit ebenfalls 16 Ohm. Klar kann ich eine Weiche für zwei 8-Öhmer oder zwei 16er umrechnen (sogar im Kopf ;) ). Ich würde aber gerne einen möglichst originalgetreuen Frequenzgang gerade im Übernahmebereich erreichen, und das wird m.E. ohne Messen und Ausprobieren bei einem 16er Horntreiber und einem 8er Tiefton schon schwieriger. Klar, die erste Näherung geht dann auch wieder im Kopf, aber so ganz dann eben doch nicht...

Was so in den Hauptarbeitsfrequenzen < 500Hz und >2kHz passiert, das lässt sich leicht anpassen. Aber gerade die entscheidende Charakteristik des Leslie-Sounds steckt in den Dellen und Spitzen im Frequenzgang um die 800Hz Trennfrequenz, daher mein Wunsch, da möglichst mit der "echten" Weiche zu arbeiten.
 
Hallo!

So, hier die letzten Modifikationen auch mal in Bildform. Vorder- und Rückseite des bildschönen ALTEC LANSING N421-8H. Der Speaker auf dem Bild ist reconed, soll nur darstellen um welches Modell es sich handelt. Der 421er im Leslie ist im Originalzustand IMG_1847-.jpg


IMG_1846-.jpg

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Soooooooooo eng geht es in der kleinen Hütte zu, aber dann ist´s auch gemütlich........
Letztendlich wird der Hochtontreiber noch ca. 3-4 dB zurückgenommen, dann ist der Gesamtsound doch recht respektabel an mein originales 147er angelehnt (mal abgesehen vom Tiefbass natürlich...)

IMG_1848-.jpg

IMG_1851-.jpg
 
Hi!

Hier mal ein kleiner Rückblick auf die ersten Lebenswochen meines 14.7ers..
An den dünnen Bass hat man sich recht schnell gewöhnt, da meine M3 ja sowieso nur 8' auf dem Untermanual hat... Im Proberaum spiele ich meine olle CX3, da kann ich den Bass ja aufdrehen. Eventuell baue ich demnächst noch eine recht effektive Bass Booster Schaltung auf Röhrenbasis ein..
Sehr interessant fand ich die Erfahrung letzte Woche bei einem kleinen Livegig: Meine M3 am 14.7, (und mein "kleines" KX76 am MU100 + FS1R) auf der Bühne zusammen mit 2 Gitarristen, die jeweils ein fettes ENGL Topteil mit 4x12" Box benutzen. Ich war mehr als erstaunt, wie die gut 20 Watt meines 14.7ers sich durchsetzen konnten. Alle Amps und das Leslie mikrofoniert, aber beim Bühnensound konnte ich das Leslie immer noch klar und deutlich hören, da war ich selber sehr erstaunt..!
 

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