"Klang" ist doch subjektiv - wie sollte man das in einem Testbericht objektiv hinsichtlich der Instrumentenqualität beurteilen können?
Wenn dir z.B. der eigentümliche Klang einer Resonatorgitarre nicht gefällt, kannst du das ja nicht der Verarbeitungsqualität anlasten.
"Bespielbarkeit" ist auch etwas subjektiv - manchen liegen z.B. breite flache Griffbretter eher als schmale oder gewölbtere. Lackierte hochglanzpolierte Hälse sind für die einen gut spielbar, wohingegen andere z.B. matte oder gar unlackierte Hälse bevorzugen.
Worauf ich bei Testberichten achten würde, wären etwa Sättel, Bund- bzw. Oktavreinheit, ordentlich abgerichtete Bünde, Störgeräusche der Elektrik, allgemeine Verarbeitung, usw. Manche Testberichte oder Reviews mögen z.B. manchmal Hinweise auf sich nach einiger Zeit lösende Bindings bringen - im Laden wäre also erst noch alles in Ordnung.
Saitenlage und Oktavreinheit oder auch Halskrümmung sollten z.B. auf einfache Weise mit dem Schraubendreher oder Inbus leicht justierbar sein, sofern das konstruktiv für das jeweilige Gitarrenmodel machbar ist. (Die Saitenlage und auch die Oktavreinheit ist z.B. bei Resonatorgitarren bauartbedingt meist nur durch Feilen und "Basteln" [etwa, durch leichtes Verdrehen des Pucks/Bisquits] einstellbar - dann sollte das Instrument aus dem Werk schon mit ordentlicher Oktavreinheit und annehmbarer Saitenlage sowohl für Bottelneck-Spiel als auch für normales Spiel daher kommen.)
Violinbässe gibt es ja doch nicht nur von Höfner. Aber ja, solche Bässe sind nicht gerade sehr verbreitet.
Höfner hat nun nicht gerade ein sehr breites Programm verschiedenster Gitarren- oder Bass-Modelle am Start *). Unter den Solid-Body-Gitarren z.B. findet sich im wesentlichen nur die Shorty-Gitarre in verschiedenen Farben.
Vermutlich ist die Strategie, sich nicht in Strat-, Tele-, LP-Kopien, oder im Bass-Bereich in J-, P-Kopien zu verzetteln für so eine kleine Firma die richtige Idee, und sich stattdessen auf charakteristische eigene Modelle zu konzentrieren.
Schade finde ich, wenn etwa diese durchaus interessanten Shortys anscheinend nur auf einer einzigen eher niedrigen Einsteiger-Qualitätsstufe angeboten werden, was die verschiedenen Testberichte nahelegen.
Für mich ergibt sich dann der Eindruck, Höfner wäre im günstigen Preissegment eher von weniger guter Qualität, wo etwa andere Marken (z.B. Yamaha-Pacifica **) ) auch im günstigen Preissegment durchaus gute Instrumente anbieten.
Und leider gibt es anscheinend diese Shortys (Bass wie Gitarre) wohl nicht in einer etwas höherqualitativen Serie für etwas mehr Geld ***).
Aber was weiß ich schon über das Musikinstrumenten-Business?
Für mich und anscheinend auch für viele andere Musiker bringt Höfner anscheinend nicht so viel für deren Bedürfnisse, sonst würden sie mehr verkaufen und nicht in Insolvenz schliddern...?
Vielleicht hat Höfner in den letzten Jahren ein wenig am Käufergeschmack vorbei produziert?
Grüße
*) Fender z.B. hat über seine verschiedenen Marken Fender, Squier, Gretsch und andere Marken ein recht breites Angebot verschiedenster Gitarren-Typen.
**) Yamaha-Pacifica sei hier nur als Beispiel genannt. Aus vielen Testberichten wird z.B. den Pacifica 112-Einsteiger-Gitarren eine sehr ordentliche Qualität bescheinigt.
***) Fender z.B. und seine Unter-Marken bringen z.B. die Stratocaster in verschiedensten Serien und Qualitätsstufen von niederwertig/Einsteiger bis hin zu Boutique/Top-Level in allen Preisklassen und Designs/Farben/Finishes/Konfigurationen auf den Markt. Für eine eher kleine Firma wie Höfner mag sowas womöglich nicht machbar sein (Lagerhaltung, Logistic, ...)