Höfner beantragt Insolvenz

  • Ersteller Michael Scratch
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Wenn ich mir die Gitarren auf der Höfner Webseite mal ansehe, verleitet da wirklich wenig zum Kauf. Unter Solidbody findet man ausschließlich (!) Varianten der Shorty. Ja, vielen Dank auch!

Viele Höfner-Gitarren hatte ich noch nicht in der Hand, aber hier schreiben ja auch einige, dass sie mal eine im Laden angetestet, aber dann scheinbar nicht gekauft haben. Das wird schon seine Gründe haben.

In einem Anfall von Wahnsinn habe ich mir eine Höfer Club 40 (Baujahr vermutlich 1962) gekauft. Nachdem der Guitar-Doc sie noch ein bisschen bearbeitet hat, spielt sie sich ausgezeichnet.
Aber die klingt schon akustisch gewöhnungsbedürftig und über den Toaster will ich gar nicht erst reden.

Von daher: Ich werde Höfner nicht vermissen.

Das ist sie übrigens:
 

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Ich besitze eine (günstige) Konzertgitarre von Höfner, mehrere E-Gitarren aus der chinesischen Produktion, darunter eine Höfner Shorty und eine Jazzgitarre, die derzeit mein meistbenütztes Instrument (immer unverstärkt) ist. Vor allem aber eine Höfner Verythin aus deutscher Herstellung, worüber ich jetzt womöglich noch froh sein muss, falls der Betrieb wirklich schliessen müsste. Alle Gitarren sind ihren Preis wert, die Verythin ist für mich als Nicht-Bassist das typische Höfner-Instrument. Viele Käufer bevorzugen halt die amerikanischen Namen, auch wenn sie bei Höfner zu einem mindestens konkurrenzfähigen, oft sogar günstigeren Preis ein Instrument erhalten können, das von "richtigen" Gitarrenbauern hergestellt wurde.
Ein Grund für die Schwierigkeiten von Höfner soll die gesamtwirtschaftliche Lage sein, die dazu geführt hat, dass weniger Musikinstrumente gekauft werden und anscheinend spielt auch die US-Zollpolitik eine wichtige Rolle. Was mich nicht wundert, wissen es ausländische Käufer - nicht nur Paul McCartney - doch oft besser zu schätzen, wie und was bei Höfner produziert wird. Ich hoffe, Höfner hat bald wieder eine Zukunft!

https://www.br.de/nachrichten/bayer...schieflage-des-gitarrenbauers-hoefner,V5pWH5k
 
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Im Abschnitt "Geschäftsbetrieb bei Höfner läuft weiter" sieht es ja erst mal noch hoffnungsvoll aus.
Bist Du mit Insolvenzverfahren vertraut? Da sperrt man nicht bei der Antragstellung den Laden zu. Nur was ausgegeben und eingenommen wird, läuft über den Insolvenzverwalter, der eben alle Konten alleinig unter sich hat. Woher da eine Hoffnung kommen soll, ohne irgend welche Fakten und Zahlen zu kennen, erschließt sich mir nicht.
 
Bist Du mit Insolvenzverfahren vertraut? Da sperrt man nicht bei der Antragstellung den Laden zu. Nur was ausgegeben und eingenommen wird, läuft über den Insolvenzverwalter, der eben alle Konten alleinig unter sich hat. Woher da eine Hoffnung kommen soll, ohne irgend welche Fakten und Zahlen zu kennen, erschließt sich mir nicht.
Ich bin weder Jurist, noch sonstwie Profi auf diesem Gebiet, kenne aber eine Berliner Firma ähnlicher Größe, die bis vor Kurzem in einem vergleichbaren Stadium der Insolvenz war. Da gab es auch wenig Hoffnung, aber inzwischen läuft der Laden wieder.
Bis zur nächsten unsinnigen "Vision" der GF vermutlich.
 
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Mich haben die Instrumente von Höfner nie besonders interessiert, und selbst Paulemann Mc C. hätte zu Zeiten ja gerne auf Rickenbacker gewechselt. So habe ich auch erst sehr spät erfahren, dass der kleine Violinbass sich nicht nur äußerst gut bespielen lässt, sondern auch noch ziemlich "erwachsen" klingen kann, wenn man den Amp dafür hat.

Vielleicht springt ja der Hans Thomann ein und rettet die Marke... mal wieder. Die wievielte Traditionsmarke wäre das dann unter dem Dach in Treppendorf? Sind ja schon ein paar zusammengekommen.
 
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Hughes. Und Kettner! 🤗
 
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Ich wusste gar nicht, dass es Höfner noch gibt, bis ich zufällig im Spätsommer im kleinen Musiklädchen einen Shorty Violin Bass sah.
Erst dachte ich, so ein Höfner Bass sei doch recht teuer, aber die freundliche Verkäuferin meinte, er sei gar nicht so teuer, so um etwas über 200 €.
Ich hatte dazu dann erst mal etwas online recherchiert, und bei Testberichten durchaus durchwachsene Kritiken gelesen - Saitenlage etwa, Bespielbarkeit und Intonation.
Das in Kombination mit "Made in China" ließ mich Abstand davon nehmen.
Bessere Bässe aus dem Hause Höfner, etwa der "echte" Violin-Bass kämen dann schon wieder sehr deutlich teurer.
Online-Testberichte zu anderen günstigen Höfner-Bässen, etwa dem Shorty o.ä. hatten immer so einen leicht traurigen Unterton - Verarbeitung nicht so ganz gut. o.ä.

Am Ende hatte ich mir einfach einen "hundsnormalen" P/J-E-Bass von Yamaha gebraucht für um die 180 € gekauft - sieht auch gut aus, hat für mich keine Macken oder Spierenzerchen, spielt sich für mich okayig, und ist halt ein ganz normaler üblicher Bass ohne Tadel.

Von daher erschließt sich für mich der Sinn der Höfner-Bässe "Made in China" nicht wirklich. Die Konzepte sind wohl mal recht erfrischend, aber wenn es sie nur im eher unteren Qualitäts- und Fertigungs-Niveau gibt - wer will das schon...?
Und: Diese Shortys oder China-Violin-Bässe gab oder gibt es ja nicht mal für etwas mehr Geld als bessere Serie in besserer Verarbeitung ohne Fehl und Tadel...?

Jedes Geschäftsmodel, jede Marke hat so ihre Zeit.
Ich wüsste nicht, was Höfner (für mich) konkret zu bieten hätte...

Grüße
 
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Und: Diese Shortys oder China-Violin-Bässe gab oder gibt es ja nicht mal für etwas mehr Geld als bessere Serie in besserer Verarbeitung ohne Fehl und Tadel...?

Jedes Geschäftsmodel, jede Marke hat so ihre Zeit.
Ich wüsste nicht, was Höfner (für mich) konkret zu bieten hätte...
Lese ich das richtig, dass du gar kein solches Instrument gespielt hattest, sondern nur die Testberichte gelesen? Gespiet habe ich lange kein elektrisches Höfner-Instrument mehr, aber auf den ersten Blick (!) verarbeitungstechnisch nichts gefunden, was mich abgehalten hätte. Und was heißt "ohne Fehl oder Tadel"?

Höfner bedient aktuell (nur) noch die Semiakustik- und Shorty-Modelle. Wer sowas mag, sucht wohl auch bei Höfner, wer das nicht mag, sucht dann eben bei anderen.
 
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Ja, Semiakustik oder Shorty fand ich vom Konzept her interessant.
Wenn ich zu diesem Marken-Produkt eher maue Testberichte lese, lasse ich lieber die Finger davon. Punkt. Die Zeit ist zu kurz, um im Musikladen aus vielen Exemplaren das eine heraus zu suchen, welches gut genug ist. (Abgesehen davon, haben die Musikläden nicht mehrere Exemplare einer Gitarre oder Bass in der Auslage vorrätig...)
Ein Markenprodukt hat gefälligst einen gewissen Marken-Qualitäts-Standard einzuhalten. Punkt.
Sonst ist es keine "Marke". Punkt.
Wenn ich eine Marke kaufe, erwarte ich, dass alle Gitarren oder Bässe dieser Marke und dieser Serie diese aus verschiedenen Testberichten berichtete Mindest-Qualität einhalten.
Wenn schon in Testberichten die Qualität hie oder dort bemängelt wird, verschwende ich meine Zeit nicht mehr daran.
"Sound" lasse ich bewusst außen vor - das ist subjektiv.
Aber wenn in Testberichten was von schlecht gefeiltem Sattel oder schlechter Intonation steht, lasse ich die Finger davon.

Die Auswahl an durchaus guten Markenprodukten ist heutzutage so groß, dass ich mir meine Zeit nicht damit vergeuden müsste, aus eher larifari-Qualität das "Mittwochs-Exemplar" mit zufällig brauchbarer Intonation oder Sattel heraus zu finden.

Außer, ich suche eine Gitarre oder Bass zum selber zurecht basteln...

Ich finde die Höfner-Strategie, billige eher minder-qualitative Instrumente aus China mit dem Höfner-Markenzeichen auf den Markt zu bringen, als entwertend für die Marke "Höfner". Wenn schon billige Instrumente aus China, so sollen sie wenigstens bei den ganzen Testberichten ohne Klagen durch laufen...

Grüße
 
Wenn schon in Testberichten die Qualität hie oder dort bemängelt wird, verschwende ich meine Zeit nicht mehr daran.
"Sound" lasse ich bewusst außen vor - das ist subjektiv.
Was ist denn dein Kaufkriterium, wenn nicht der Klang eines Instruments (und dessen Bespielbarkeit)? Wir wollen doch "Klangkunst" mit den Dingern machen.
Aber wenn in Testberichten was von schlecht gefeiltem Sattel oder schlechter Intonation steht, lasse ich die Finger davon.
Das führt bei mir sicherlich zu etwas Skepsis, aber Testberichte sind Testberichte. Und bei Instrumenten, die über den Fachhandel ausgeliefert werden, sollte der normalerweise für die Feineinstellung zuständig sein. Wenn also beim Händler schlecht eingestellte Instrumente hängen, dann würde ich das erstmal ihm anlasten. Und wenn sich das Binding bei neuen Instrumenten löst, dann auch, denn der Händler ist auch verantwortlich für die Wareneingangskontrolle.
Die Auswahl an durchaus guten Markenprodukten ist heutzutage so groß, dass ich mir meine Zeit nicht damit vergeuden müsste, aus eher larifari-Qualität das "Mittwochs-Exemplar" mit zufällig brauchbarer Intonation oder Sattel heraus zu finden.
Die Auswahl an Violinbässen etc. ist imho nicht so besonders groß...
 
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"Klang" ist doch subjektiv - wie sollte man das in einem Testbericht objektiv hinsichtlich der Instrumentenqualität beurteilen können?
Wenn dir z.B. der eigentümliche Klang einer Resonatorgitarre nicht gefällt, kannst du das ja nicht der Verarbeitungsqualität anlasten.
"Bespielbarkeit" ist auch etwas subjektiv - manchen liegen z.B. breite flache Griffbretter eher als schmale oder gewölbtere. Lackierte hochglanzpolierte Hälse sind für die einen gut spielbar, wohingegen andere z.B. matte oder gar unlackierte Hälse bevorzugen.

Worauf ich bei Testberichten achten würde, wären etwa Sättel, Bund- bzw. Oktavreinheit, ordentlich abgerichtete Bünde, Störgeräusche der Elektrik, allgemeine Verarbeitung, usw. Manche Testberichte oder Reviews mögen z.B. manchmal Hinweise auf sich nach einiger Zeit lösende Bindings bringen - im Laden wäre also erst noch alles in Ordnung.

Saitenlage und Oktavreinheit oder auch Halskrümmung sollten z.B. auf einfache Weise mit dem Schraubendreher oder Inbus leicht justierbar sein, sofern das konstruktiv für das jeweilige Gitarrenmodel machbar ist. (Die Saitenlage und auch die Oktavreinheit ist z.B. bei Resonatorgitarren bauartbedingt meist nur durch Feilen und "Basteln" [etwa, durch leichtes Verdrehen des Pucks/Bisquits] einstellbar - dann sollte das Instrument aus dem Werk schon mit ordentlicher Oktavreinheit und annehmbarer Saitenlage sowohl für Bottelneck-Spiel als auch für normales Spiel daher kommen.)

Violinbässe gibt es ja doch nicht nur von Höfner. Aber ja, solche Bässe sind nicht gerade sehr verbreitet.

Höfner hat nun nicht gerade ein sehr breites Programm verschiedenster Gitarren- oder Bass-Modelle am Start *). Unter den Solid-Body-Gitarren z.B. findet sich im wesentlichen nur die Shorty-Gitarre in verschiedenen Farben.

Vermutlich ist die Strategie, sich nicht in Strat-, Tele-, LP-Kopien, oder im Bass-Bereich in J-, P-Kopien zu verzetteln für so eine kleine Firma die richtige Idee, und sich stattdessen auf charakteristische eigene Modelle zu konzentrieren.
Schade finde ich, wenn etwa diese durchaus interessanten Shortys anscheinend nur auf einer einzigen eher niedrigen Einsteiger-Qualitätsstufe angeboten werden, was die verschiedenen Testberichte nahelegen.

Für mich ergibt sich dann der Eindruck, Höfner wäre im günstigen Preissegment eher von weniger guter Qualität, wo etwa andere Marken (z.B. Yamaha-Pacifica **) ) auch im günstigen Preissegment durchaus gute Instrumente anbieten.

Und leider gibt es anscheinend diese Shortys (Bass wie Gitarre) wohl nicht in einer etwas höherqualitativen Serie für etwas mehr Geld ***).

Aber was weiß ich schon über das Musikinstrumenten-Business?

Für mich und anscheinend auch für viele andere Musiker bringt Höfner anscheinend nicht so viel für deren Bedürfnisse, sonst würden sie mehr verkaufen und nicht in Insolvenz schliddern...?
Vielleicht hat Höfner in den letzten Jahren ein wenig am Käufergeschmack vorbei produziert?

Grüße

*) Fender z.B. hat über seine verschiedenen Marken Fender, Squier, Gretsch und andere Marken ein recht breites Angebot verschiedenster Gitarren-Typen.
**) Yamaha-Pacifica sei hier nur als Beispiel genannt. Aus vielen Testberichten wird z.B. den Pacifica 112-Einsteiger-Gitarren eine sehr ordentliche Qualität bescheinigt.
***) Fender z.B. und seine Unter-Marken bringen z.B. die Stratocaster in verschiedensten Serien und Qualitätsstufen von niederwertig/Einsteiger bis hin zu Boutique/Top-Level in allen Preisklassen und Designs/Farben/Finishes/Konfigurationen auf den Markt. Für eine eher kleine Firma wie Höfner mag sowas womöglich nicht machbar sein (Lagerhaltung, Logistic, ...)
 

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